Beiträge von Medea19

    Konnte mir heute Nachmittag mal eine Folge „Detektiv Rockford – Anruf genügt“, eine

    Krimiserie aus den 70ern gönnen (nachmittags auf "one"). Im Grunde für mich ein Nostalgietrip in eine glückliche 70er-Jahre-Kindheit. Es war die beste Zeit.

    Die Serie kann problemlos mit vielen heutigen mithalten. Die Fälle sind Whodunnits, recht humorvoll, Rockford ist ein sympathischer Typ, der seine Fälle vor allem mit kleinen Tricks und Kniffen löst. Und wenn es mal eine Verfolgungsjagd mit Autos gibt, dann ist sie recht müde, aber dass es 6-Meter-Schiffe aus den Siebzigern sind, die sich da jagen, reißt es allemal raus :grin Wer mal reinschnuppern will, sollte sich die Folgen “Der weiße Ritter“ und „Zu viele Köche“ (glaube ich) geben. Dort trifft er nämlich auf Sonnyboy Tom Selleck (Kultserie „Magnum“), der einen Detektiv mimt, der Rockford in allen Belangen haushoch überlegen scheint. Smarter noch als Rockford, ein absoluter Frauentyp, stark und mutig, ein exzellenter Detektiv, ja geradezu ein Genie, überall beliebt, und im Gegensatz zum nietzscheanischen Übermenschen auch moralisch höchst integer. Die beiden Folgen treiben einem die Tränen aus den Augen vor Lachen, mir wenigstens. Ich hatte sie lange gesucht und war letztes Jahr im Netz auf sie gestoßen.

    Die Plots um Dexter waren immer übertrieben. Trotzdem bin ich ein absoluter Fan.:

    rabenschwarzer Humor, von seiner ewig fluchenden Schwester bis hin zu Batista absolut liebenswerte Figuren, eine angemessene Selbstjustiz usw. - stark.

    Kam bis zur 6. Staffel. Die DVD der 7. kam hier nie an. Werde ich nachholen ...

    Warum bringst Du die Tigerschnegel denn weg? Ich mein natürlich, der Nachbar kann sich freuen.

    Danke der Nachfrage, denn ich bin bis gerade eben vor zwei Minuten noch davon ausgegangen, dass sie auch an die Beete gehen. Las ich irgendwo. Falsch! Habe auch erst 2x dort welche angetroffen, aber nicht auf den Pflanzen. Sie waren wohl auf der Durchreise. Sie fressen nur gelegentlich Nacktschnecken, hauptsächlich ernähren sie sich von abgestorbenen Pflanzenteilen.

    Ansonsten war ich hocherfreut, in diesem Jahr schon einen Goldschmied gesehen zu haben - und das hier in Metropolis.

    Na ja, Marion hat grundsätzlich schon recht und ist schon fast eine Art Vorreiterin.

    Tigerschnegel, die Spanische Wegschnecken manchmal fressen sind darüber hinaus auch noch schön anzusehen, sie werden von mir wie Kriegsgefangene behandelt und bei Nacht und Nebel in Nachbars Garten entlassen. Aber die Spanische Wegschnecke wird schmerzlos exekutiert. Sie hat nur wenige Neuronen - keinerlei Schmerzempfinden. Eine Fruchtfliegeninvasion gilt es jetzt zu bekämpfen, und da las ich doch tatsächlich den ernst gemeinten Vorschlag eines ÖR-Senders, glaube ich, eine kleine Vorrichtung zu basteln, mit der die gefangenen Fruchtfliegen draußen im Garten wieder in Freiheit gelangen können. :lache

    Klar, Homo sapiens hat ihr viel zu verdanken. Drosophila melanogaster (der Name klingt und schwingt) gilt als Haustier der Genetiker. Aber auch für sie gilt, dass sie in ihren 40 Lebenstagen nicht allzu viel merken. :lache

    Schlimmer sieht das bei den Pavianen aus, die im Nürnberger Zoo gerade getötet wurden, aber auch erst nach Narkose. Vermutlich nimmt man Pentobarbital, sie schlafen einfach ein. Das hinderte viele Leute nicht daran, den Zoodirektor & Co mit Morddrohungen zu überziehen. Da ist richtig was im Gange. Ich besuche immer mal wieder den Kanal des sympathischen Robert Marc Lehmann, eines radikalen Zoogegners, der 1 Mio (!) Follower hat ... Ich versuche, das in Kommentaren immer mal wieder ein wenig zu relativieren, und das dauert keine 5 Minuten, dann ist der Kommentar weg ... Sind seine Follower, die Missbrauch melden, vermute ich :grin

    Mir ist die Lust auf Gemüseanbau gründlich vergangen. Nächstes Jahr setze ich aus. Seit Wochen blühen die Zucchini. Geerntet habe ich noch nicht auch nur eine einzige. Die verdammten assholes von Spanischen Wegschnecken, die tatsächlich ursprünglich hier ansässig waren, dann nach Übersee gingen, um gestärkt zurückzukehren, fressen tatsächlich mittlerweile auch die blutjungen Zucchini. Zwei Tage mal nicht abends abgesammmelt - und man sieht nur noch Stengel. Es ist echt zum Ko...:fetch:fetch:fetch Bewundere Marion, die selbstlos wie einst Franz von Assisi die Arschlöcher auch noch in den Wald chauffiert ... :lache

    Kann ich mir gut vorstellen. Nachdem der große Preis in jüngster Zeit immer wieder Leuten zugesprochen wurde, von denen wenigstens ich noch nie gehört oder gelesen habe, wird es nun höchste Zeit, dieser genialen Erzählerin die Ehre zu erweisen. Nobelpreis! Nobelpreis! Nichts weniger verdient sie.

    Es ist noch gar nicht so lange her, als ich ihren Essay über das Boxen las. Wie, zum Teufel, dachte ich, kann eine Frau so tiefgründig über diesen knallharten Männersport ... ... Boah eh!

    „Mississippi Burning“ ist der Film, den ich heute Abend noch gesehen haben werde (22:30 3Sat).

    Ein packendes Rassismusdrama mit dem äußerst wandlungsfähigen Willem Dafoe („Leben und Sterben in LA“) und Altmeister Gene Hackman. Hervorzuheben auch Michael Rooker, der einen Rassisten mit einer Inbrunst mimt, als hätte er in reality den KKK höchstselbst gegründet.

    Grundlage ist der reale Mord an drei jungen Bürgerrechtlern im Jahre 1964 im feucht-heißen Süden, der dann letztlich doch noch aufgeklärt wurde – im Film mit durchaus rabiaten Mitteln, was dann z.B. in einer albernen Kritik des „Spiegel“ moniert wurde. Im realen Mordfall musste Präsident Johnson, der durchaus auch positive Charakterzüge hatte, FBI-Chef Hoover erst in den Musculus gluteus maximus treten, damit dieser seine Truppen losschickte. Die Strafen für die Mörder waren dann lächerlich gering, aber dass sie wenigstens für ein paar Jahre für diese bestialischen Morde (der Schwarze wurde vorher noch kastriert) an drei idealistischen, mutigen jungen Menschen einfuhren, war schon ein kleiner Fortschritt im tiefen Süden jener Zeit. 2005 gelang noch die Verurteilung eines christlichen Hasspredigers.

    Ich bin überrascht, dass Ehlers bei BoD veröffentlicht. Das ehrt ihn, denn Kritikasterdeppen qualifizieren das von vorneherein ab. Scheint ihm egal zu sein: Kompliment! Es geht ihm offenbar einfach um die Geschichte, und diese kann deshalb wahrscheinlich so schlecht nicht sein. Ehlers hat offenbar keinen gutbürgerlichen Verlag gefunden – ungewöhnlich für einen bekannten Autoren, denn das ist er. Deutet eindrucksvoll in die Situation der Verlage. Ich habe etwa 2000 Exemplare meines letzten Krimis verkauft. Dem mittelständischen, altehrwürdigen Verlag war das zu wenig, so dass sie den zweiten Teil nicht veröffentlichen wollten, obwohl er besser ist als Teil 1, und als Fortsetzung quasi eine „sichere Bank“ wäre. Sic transit gloria mundi ...

    "Jackie Brown"


    Auf Youtube zufällig entdeckt. Da klingelte doch was?!

    Quentin Tarantino verfilmte einen Roman von Elmore Leonard. Interessant ist, dass Tarantino die weibliche weiße Protagonistin in Leonards Vorlage extra umschrieb für Pam Grier. Als er das Script Leonard zeigte, war der begeistert.

    Kommt unaufgeregt daher. Ich finde, einer der schönsten Tarantinofilme überhaupt, mit einem starken 70er und 80er Jahre-Soundtrack, einer überragenden Pam Grier, viel Wortwitz und pointierten Dialogen, die bei Leonard oft lang sind und dann zuweilen urplötzlich in Gewalt münden, was in einem Falle hier zu einem Mord aus völlig absurder Motivation heraus führt, so wie es in reality immer mal wieder geschieht.

    Tarantino meinte mal, er hätte die Kunst des Dialogschreibens von Leonard gelernt.

    Und wie immer bei Elmore Leonard finden wir hier Figuren vom Leben gestutzt und gebeutelt.

    Hat das Zeug zu einem Klassiker.

    „Beide, das ist das Entscheidende, kamen aus unzugänglichen Regionen, aus irgendeinem »Jenseits«. Der eine aus jener Sphäre letzter Spiritualität, wo die Kulturen dreier Jahrtausende und zweier Erdteile ihr Symposion halten - der andere aus einem Dschungel weit unterhalb der Lotung letzter Schundliteratur, aus einer Unterwelt, wo dem zusammengebrauten Muff von Kleinbürgerhinterzimmern, Obdachlosenasylen, Kasemenaborten und Hinrichtungshöfen Dämonen entsteigen.“


    Was für ein Satz! (über Rathenau und Hitler in "Geschichte eines Deutschen")

    Haffner war wirklich brillant. Dass er auch einen Roman geschrieben hat, wusste ich nicht. Werde das Buch auf jeden Fall lesen.

    Ich fand ihn zu sehr auf das Thema hingeschrieben. Das Thema ist wichtig, aber das macht es ja nicht automatisch zu einem Text, den man aus literarischen Gründen würdigen muss.


    Das war generell so eine Sache dieses Jahr. Wir haben zwei Nazi-Texte, wobei ich vor allem Natascha Gangl die Kunstfertigkeit des Textes nicht absprechen möchte, aber das gibt diesen Texten immer automatisch einen Vorteil, den sich die Autorin selbst ja nicht wirklich verdient hat.

    Ich finde, dass es keinesfalls ein Vorteil für Gangl war, dieses Thema zu nutzen. Man kommt an der entscheidenden Bestialität des 20. Jhdts. kaum vorbei, wenn man im deutschsprachigem Raum

    agiert. Es ist hingegen eher ein Nachteil, das zum 1000. Male repetieren zu müssen.

    Wir können da aber ewig diskutieren. Die Grundthemen solch großer Veranstaltungen bleiben freilich die gleichen - wie eben schon in der Antike: wie uns z.B. auch Shakespeare zeigt, also einer der bestem postmodernen Autoren :lache

    Mich hätte jetzt ein Text vom Hocker gerissen, in dem wirklich etwas erzählt wird, gern auch konventionell ;. Denn wie sagt Altmeister Schopenhauer. " dass man etwas zu sagen habe: o, damit kommt man weit!"

    Aber das kann ja noch werden. Auf jeden Fall fand ich die Veranstaltung sehr schön und gelungen. Ich habe mich in der Atmo richtig wohl gefühlt. Schön, dass es das noch gibt. :) Grüße

    Du meinst Sophie Sumburane?


    Diese Autorenvideos sind vieles und nicht immer gelungen, aber unfreiwillig sind sie nicht.

    Yep, meinte ich, und ich meinte unfreiwillig komisch :-

    Bin aber beeindruckt, positiv, wohlgemerkt, wie zivilisiert es geworden ist. Hatte es viele Jahre nicht mehr verfolgt. Man googele mal Fausers Auftritt und Ranickis Reaktion ...

    Ich denke, ausgerechnet in diesem - sagen wir mal zeitlosen ;) - Bereich sind wir ein Stück vorangekommen.

    Sie hat gewonnen, und sie hat es auch verdient. Interessanter Text – jenseits üblicher Muster, um der Ungeheuerlichkeit des Themas Herr zu werden. Eigentlich, so sollte man denken, ist aus dem myriadenfach variierten, nahezu ausgewälzten, aber ungeheuer wichtigen Thema nicht mehr viel rauszuholen. Sie aber hat es geschafft: mit Sprachspielen, fein eingestellter Optik und scharf gestellten semantischen Linsen. Starker Vortrag! Sie kann in jedem Vertriebsbüro sofort anfangen, und das ist ein Kompliment! :-)))

    Unfreiwillige Brecher der Veranstaltung war die Einführung der Autorin "... „Wie heißt sie noch? Simbo …Simoo --- Simba...?“ :-)))))))))

    Peinlicher geht’s nicht, und sie hat dann tatsächlich auch alles dafür getan, dass dieser Eindruck nicht verloren geht.:-)) Als der Kameramann sie nach einiger Suche direkt vor der Wohnsilofront in Potsdam posieren lässt herrlich! Als sei dies ein prototypischer Ost-Ort, wiewohl es im Westen nicht anders aussieht, was einst schon Burgess inspirierte zu: „Clockwork Orange“ ....



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