Beiträge von Medea19

    Nicht empfehlenswert sind manche Folgen der deutschen Serie Sarah Kohr. Eine Folge der Reihe, die ich schon vorher einmal sah, überzeugte durch eine sportliche Schauspielerin und ihrem schlaffen Boss, der sie permanent beschwor, nicht so rigoros vorzugehen. Gerade vorhin war die Gute aber über das erträgliche Maß hinaus sportlich. Sie schlug gleich zwei (!) erwachsene Männer, einer mit einem Kuhfuß (!), glaube ich, bewaffnet, der andere mit einem großen professionellen Kampfmesser (!), einfach mal so um. So einen Mist im Jahre 2025 (bei 30000 Messerattacken pro Jahr in Deutschland) zu produzieren, halte ich für gefährlich, nährt es doch die Illusion mancher Naivlinge, man könne einen Messerangreifer waffenlos ausknocken.

    Das kann der beste (!) Kampfsportler, gegen jemanden, der nur einigermaßen mit einer Klinge umgehen kann, nicht! Man braucht selbst eine Waffe. Am besten natürlich selbst ein Messer. Ein Stock, ein Stuhl, ein Brett, irgendetwas möglichst Langes kann's im Notfall auch machen, wenn man Glück hat. Im Netz kursiert ein herrliches Video, wie jemand einen Messerangreifer mit Stühlen bombardiert und ihn so außer Gefecht setzt. Wenn man nichts dergleichen hat, ist Weglaufen die Devise, wenn man kann, wohlgemerkt.

    Die Urteile gegen Messerangreifer sind teilweise lächerlich. Die Polizei appelliert seit langem an die Justiz, das zu ändern. Da passiert nix. Es muss wohl erstmal der Sohn eines Staatsanwaltes abgestochen werden, dann wacht man vielleicht auf. Das zeigt ein Fall vor einigen Jahren im Nobelviertel Berlin Zehlendorf: Ein paar Südländer wollten in eine Abifeier rein. Es kam zu einer harmlosen Prügelei (ohne die Mordwaffe Messer!) an der Tür. Ich glaube, nicht mal groß Verletzte. Die sind dafür ein bis zwei Jahre in den Knast gegangen, ansonsten hätte es maximal eine kleine Geldstrafe gegeben. Wenn die Gewalt sich solchen Vierteln nähert (obwohl das ja vergleichsweise harmlos war) und Töchterlein und Sohnematz potentiell betroffen sind, dann reagiert die Justiz mit aller Härte.


    Oha, wenn wir mal dem ÖR die Ehre geben, dann richtig. Jetzt lief gerade "Die drei Musktiere - Milady" aus 2023.

    Die Vorlage von Dumas ist unsterblich! Wie alle Geschichten von Dumas mit starkem Bezug auf Gewesenem oder Geschehenem. (die reale Geschichte zu dem "Grafen von Monte Christo" ist beispielsweise noch viel abgefahrener und brutaler als der Roman).

    Die Belagerung von La Rochelle ist historisch. Hätten die unglaublich tapferen Belagerten nur noch zwei Wochen durchgehalten, dann hätten sie gesehen, dass der berühmte Damm, den der Kardinal Richelieu z.T. aus eigenen Mitteln finanzierte, von einem Sturm hinweggerissen wurde.

    In dieser Verfilmung (2. Teil von zwei Teilen) liegt der Fokus eindeutig auf Milady, wie immer hochkarätig besetzt, diesmal von Eva Green. Ja, auch das Böse kann faszinieren. Idiotischerweise haben oft böse Frauen Männerphantasien angeregt (über die Bathory haben viele Dichter sinniert ...)

    Milady kommt auch verdammt gut weg in dem Film. Sie ist klug, mutig, stark und schön. Und sie überlebt.

    Medea19

    Was Weihnachten angeht, hat man es auch selbst ein wenig mit in der Hand, ob man es zu einem stressigen Kommerzspektakel werden läßt oder nicht. ;)


    Was die Sterbehilfe angeht, ist dies ein hochkomplexes Thema, da hier soviel ineinander greift: das Selbstbestimmungsrecht des Einzelnen, aber auch der hippokratische Eid und noch so viel mehr.


    Wenn du beruflich dazu gezwungen bist, dir das Szenario 8h am Tag reinzuziehen, kannst du dich dem Kommerz eben nicht entziehen – wie es ein Rentner beispielsweise kann ;-


    Freilich kann das „Weihnachtsfest“ darüber hinaus auch sehr anstrengend sein, das Spektakel nimmt erst richtig Fahrt auf, wenn es so wie bei streifi läuft, und so läuft es leider allzu oft. Ich denke, da kann fast jeder ein Lied von singen. :grin

    Drum bin ich froh, dass ich mir ein lupenreines Alibi verpasste habe und also nicht an die geliebte Ostseeküste muss, die - by the way – auch erst ihren Reiz enfalten kann, wenn alle Touristen wieder weg sind. :-

    Was Sterbehilfe angeht, ist dem Gesagten nichts hinzuzufügen. Die tausend Schwierigkeiten usw. gibt es nicht. Jeder kann das noch davor und bei klarem Bewusstsein und klarem Geiste klären. Wenn er dies nicht tut, ist das seinen+ eigene Schuld, und er unterliegt der gerade herrschenden Doktrin. Fertig.

    Aus. Ende. Die angeblich „hochkomplexe“ Problematik gibt es, wenn überhaupt, nur bei der Organisation. Das sind Hürden, die man nehmen muss. Du bist in diese Welt hineingezwungen worden, also sollte es dir freistehen, sie nach Belieben wieder zu verlassen. Ganz einfach!

    Der „hippokratische Eid“ ist übrigens für den Eimer. Die wenigsten Ärzte dürften sich dran halten. „Ich bin Arzt, kein Wohltäter“. Die meisten Leute studieren Medizin, weil es langfristig (nicht in den ersten schweren Jahren) lukrativ und krisensicher ist. Ich war damals lange mit einer Medizinstudentin zusammen und kenne ihren Bekanntenkreis, also kenne ich die Brüder genau. :grin


    Oha. What shall we do with the drunken Sailor? :lache

    Ich glaube nicht, dass es viel mit Weihnachten zu tun hat, das längst zu einem stressigen Kommerzspektakel geraten ist. Die meisten Suizide gibt es im Frühjahr! Die Wissenschaft spekuliert, dass viele Depressionen zwar Weihnachten/ Winter entstehen können, aber der Kipppunkt erst im Frühjahr erreicht ist. Im Frühjahr kommt dazu, dass der potentiell Freitod gefährdete sieht, dass es anderen Leuten offenbar viel besser geht (sich küssende Pärchen, das Aufblühen der Natur, ja selbst das traumhaft schöne Lied der Nachtigall erscheint den Depressiven wie ein Abgesang auf sich selbst).

    Wenn jemand eine so knallharte, brutale Methode wie sich-vor-den-Zug-werfen wählt, dann muss er lange schon schwer depressiv gewesen sein. Heutzutage gibt es so viele schmerzlose Möglichkeiten, die den wirklich Schwerkranken (Krebs, ALS usw.) und extrem Leidenden, für die das Ableben ein Segen wäre und die es sich herbeiwünschen, offiziell in D immer noch nicht gewährt werden - eine bodenlose Sauerei, wie ich finde. Wer maßt sich an, ihnen das zu verwehren?! Es ist unser christliches Erbe, das Selbstmordverbot, dass die Sachsen und Ungarn zum Beispiel nicht internalisiert haben. Darum ist dort die Suizidrate besonders hoch.

    Es wäre so einfach für die Schwerkranken. Ein bisschen Natrium-Pentobarbital, und der Kuchen wäre gegessen. Sie müssten einen guten Tierarzt kennen. In der Veterinärmedizin wird es immer noch verwendet.

    Andere Länder sind da weiter ...

    23:15 Tipp: 3 Sat „ L.A. Confidential“


    Eine Ellroy-Verfilmung. James Ellroy wurde nach völlig verkorksten jungen Jahren ('zig mal festgenommen. Knastaufenthalte usw.) Krimiautor. Er startete mit nichts weniger als dem Anspruch, der beste Krimiautor aller Zeiten zu werden. Er ist ein obsessiver Schreiber. Freilich war er megaloman, fast irre. „Ellroy ist der wahnsinnigste aller lebenden amerikanischen Dichter“ titelte eine deutsche Illustrierte.

    Er lieferte. Und man beachte das große Wort „Dichter“. Ja, er ist ein grandioser Stilist. Mit dem verkannten Clandestine („Heimlich“), vor allem aber mit dem Bestseller „Die schwarze Dahlie“ kam er auch seinem Anspruch schon recht nahe. Die Beschreibung des Boxkampfes in „Clandestine“ war grandios, das mit großer psychologischer Meisterschaft geschriebene Polizeiverhör in „Clandestine“ sucht seinesgleichen. Die Arbeiten von Epigonen wie David Peace wirken dagegen wie Stilübungen von Vorschulkindern.

    Irgendwann aber muss ein Schwefelgeruch verströmender, roter Kobold mit Hinkefuß Ellroy eingeflüstert haben, dies sei noch keine wirklich wahre Literatur, sondern man müsse es nur noch verschachteln, verdrehen, verschwurbeln, verkomplizieren usw.

    Also schrieb er jetzt Romane fett wie Ziegelsteine und ebenso schwer im Magen liegend. Wenn man nur Zeitungsartikel, Verhöre, Interviews usw. aneinanderreiht und sich der Leser aus diesem Konglomerat seine Infos selbst zusammen suchen muss, ist das noch lange keine Literatur. Ich bin in der Lage, blind Schach zu spielen, aber das ging mir wirklich an die Substanz …

    Ich habe zwei Anläufe für spätere Romane genommen, aber immer irgendwann übermannte mich auch gähnende Langeweile, und ich hörte auf …


    Hier haben wir einen schönen Krimi aus dem L.A. der Fünfziger. Kim Basinger ist dabei, Russell Crowe und

    Kevin Spacey. Wer nichts Besseres zu tun hat: Lohnt sich!

    Ich kam vor einer Stunde aus der Nachtschicht und trinke jetzt ein Guinness. 0,44 Liter, bei EDEKA gekauft. Draught stout. Das geht runter wie Sahne. Also bin ich jetzt bettschwer und werde sehr bald in Morpheus` Armen liegen. Ein Busch-Gedicht fällt mir kurioserweise ein: Und alsogleich macht er sich rund, schließt seinen dichten Stachelbund und trotzt getrost der ganzen Welt: bewaffnet, doch als Friedensheld. Die Assoziation erschließt sich mir jetzt selbst nicht, aber irgendwas hat es zu bedeuten. ;):grin Na denn. Wünsche einen schönen Tag!

    Ich musste gerade lachen, als ich das Bismarckbild sah, nachdem ich die Buchvorstellung gelesen hatte. Als Massenmörder Hitler vor Napoleons Sarkophag stand, meinte er: "Wäre er noch da, stände ich jetzt nicht hier."

    Ähnliches dachte ich eben über Bismarck. "Wäre er noch da, stände es besser um das Land." Iss freilich nur 'ne alberne Gedankenspielerei. :lache

    Daher bijn ich zum Original zurückgekehrt und sehe Staffel 7 von The Rookie.


    Die Serie ist auch durchaus stark. Sehr clever konstruiert. Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen, sagte Goethe einst. Durchaus reale Polizeiarbeit im Moloch LA. Humor, Action und Privates fein dosiert. Recht hohes Tempo. Schnelle Schnitte. Es kommt nie Langeweile auf. Zum Abschalten genau richtig.

    In einem Krimi vorhin in einer Kneipenszene im Hintergrund gehört, konnte ich nun nicht widerstehen, wiewohl ich mir nur ein oder 2x pro Jahr gestatte, das Meisterwerk zu hören:


    Shine On You Crazy Diamond - Pink Floyd

    Die "Komplizen des Bösen" auf ZDF Info geschaut.


    "Adolf Hitler ging als größenwahnsinniger Massenmörder und einer der schlimmsten Gewaltherrscher aller Zeiten in die Geschichte ein. Doch ohne willige Helfershelfer wäre seine Schreckensherrschaft nicht möglich gewesen. Ob Heinrich Himmler, Hermann Göring oder Josef Goebbels – „Hitler’s Circle of Evil“ zeigt, wie skrupellose Karrieristen, bösartige Psychopathen und scheinbare Biedermänner im inneren Kreis der Macht die finstersten Fantasien des „Führers“ in brutale Wirklichkeit verwandelten."


    Sollte man gesehen haben! In dieser faszinierenden vielstündigen Doku kann ich keinen einzigen Fehler entdecken. Am Schluss bleibt die Genugtuung, dass diese widerlichen Politverbrecher und Massenmörder - wenigstens in der höchsten Etage - ihr tausendfach verwirktes Leben zeitnah verloren haben.

    "Silver - Rückkehr zur Schatzinsel" - Andrew Motion

    "Dammes Abenteuer auf den Weltmeeren" - Zweifelhafte Eloge auf die holländische VOC ;-

    "Long John Silver" - Björn Larsson

    (Fast besser als das Original, an dem mich immer nervte, dass ein paar Landeier locker mit kampferprobten Piraten fertig werden, was freilich zwecks Publikum obligat war. ;-


    Wenn es Sachbücher sein dürfen:

    "Seemann, Tod und Teufel" - Helmut Hanke. Packend geschrieben!

    "Piraten" Heinz Neukirchen

    Das sind Sach-Bücher aus der DDR. Wie zum Beispiel die Bismarck-Biographie von ...schlag mich tot ... auch im Westen damals (berechtigt!:-) Bestseller.

    Habe frei! Schäle mich aus der Matte. Biertrinker. Gutaussehend, aber abgrundtief einsam. Berliner Aquarium mal wieder nach, tatsächlich, drei oder vier Jahren angesagt. Goliath-Vogelspinne - pennt leider immer tagsüber, Blattschneiderameisen: werde ich aber definitiv sehen ..., und eine Python, saugefährlich für Leute, die dort unten leben. Und: viele kleine Fische, vielleicht auch ein paar kleine Sandhaie in den Aquarien, wir werden sehen ....

    Na ja, haste jut jemacht, Jung! Memoriere gerade Szenen, in denen Blondie in unseren Kindergesprächen ProtagonistIn war. und es gab deren einige. :lache Den Stuntman Colt, ja den gab es auch irgendwo ....:lache

    Und nichts gegen Serien aus den Siebzigern oder Achtzigern! Bei den Rockford-Files kommen nicht nur nostalgische Gefühle hoch, sie waren auch gut - und freilich kultig ;) Wenn ich ausnahmsweise mal nachmittags Zeit habe, ziehe ich mir das immer mal wieder auf One rein. :lache

    Natürlich ist Oliver Kalkofe ein Boomer!

    Und natürlich dürften bei dieser Memory-Kiste einige Tränen geflossen sein, denn es war tatsächlich eine gute Zeit, so wie man auch später die Jahre vor 1914 romantisch verklärte :grin

    Aber hier gibt es nix zu verklären, denn es war unglaublich schön, seine Jugend in dieser friedlichen und spannenden Zeit (als Kinder immer an frischer Luft und ohne Handywahnsinn i tak dalje) verbracht zu haben, und ich gehe jede Wette ein, dass die Sehnsucht nach jenen Tagen jede zweite Zeile Kalkofes durchzieht. ;).

    Von den Berliner Verkehrsbetrieben. Gestern Abend. Ich muss zur Nachtschicht, und da ich jemanden ablösen muss, fahre ich schon eine halbe Stunde vorher los, denn ich kenne die BVG sehr genau. Tatsächlich fällt der Bus aus, und auch der zweite fiel aus, so dass einige BVG-Kunden dort schon 30 Minuten warteten, bis sich endlich dann ein Busfahrer erbarmte. Ich fluchte vor mich hin, als er um die Ecke kam, selbstverständlich aber lasse ich meinen Frust nicht am Fahrer aus. Es könnte sonst etwas passiert sein. Ich stieg ein, stieg dann nach ein paar Stationen wieder aus, musste noch einen anderen Bus nehmen. Der fuhr gerade vor meiner Nase weg, so dass ich weitere 10 Minuten verlor. Ich dachte, das kann jetzt nicht wahr sein. Und wie ich da so stand, kam der Nachfolger des ersten Busses vorbei. Die Tür ging auf, und da ich direkt in der Nähe stand, hörte ich den Dialog des Busfahrers mit der Zentrale. „Beschwerden? Das war bestimmt ...“ Ich! Er hatte mich gesehen. Sie kennen mich. Wir sind schon mal aneinandergeraten. Natürlich hatte ich mich nicht beschwert. Wie gesagt, es kann alles Mögliche passiert sein. Aber die Chuzpe des Verdachts bei eigenem Versagen ist schon steil. Ich versuchte noch, sein Gesicht zu erkennen, aber schon fuhr er los. Keine zwei Minuten später defilierten die anderen Busse dieser Linie an mir vorbei! Beide direkt hintereinander. :lache Ich dachte, ich sitze im falschen Film und kam, obwohl extra eine halbe Stunde früher los, dann zu spät zur Arbeit, denn der Bus der Folgelinie hielt plötzlich und schlug sich zur Seite, ein anderer Bus kam fünf Minuten später, und mein Vorgänger, den ich ablösen musste, der vorbildlich immer schon eine halbe Stunde früher da ist, war not amused. Ich habe dort gerade erst angefangen im November. Da überlegt man schon, sich ein Auto zu kaufen oder aber einen Roller oder Motorrad. Aber ich wohne noch relativ zentral, habe keinen Bock auf zusätzliche Kosten und den Berliner Verkehr, also fahre ich doch lieber mit der guten alten BVG. Irgendwann kommt man immer an, denn alle Wege führen bekanntlich nach Rom. :lache.

    Die Idee allein hat schon was. Eine Kapitänin ausgerechnet eines Containerschiffs stoppt den riesigen Pott und lässt ihre Leute mitten im Ozean baden gehen. Ich denke dabei zuallererst an Weißspitzen-Hochseehaie. Es gibt Berichte von Seeleuten, die über Bord gingen und dann stundenlang von Haien umlagert waren. Aber das sind Ausnahmen, und um so etwas geht es freilich nicht. Es soll ein ruhiger, kurzer, wunderbar poetischer Roman sein über das Meer und das Leben an sich sein. Gebe ich mir vielleicht mal.