Beiträge von Ines

    Mäkel und ich haben heute morgen unter www.tagesschau.de eine Liste mit Spendenadressen für das Seebeben gefunden und unser Weihnachtsgeld hoffentlich unter die richtigen Leute gebracht.
    Bekannte von uns sind Mitglieder bei "Ärzte ohne Grenzen". Von ihnen wissen wir, dass die Spenden dort ohne große Verluste direkt ankommen.

    Ich habe nicht nur "Herr Lehmann" gelesen und im Kino gesehen, sondern obendrein noch Sven Regener auf einer Lesung zu Vahre (schreibt man das so?) erlebt.


    Ich war immerzu völlig begeistert und habe mich dann irgendwann mal fragen lassen müssen, was genau mich denn so begeistert und warum Herr Lehmann gleich auch noch ein Bestseller wurde.
    Tja, da rauchte es erst mal im Köppchen. Aber dann hatte ich es: Regener beschreibt am laufenden Band Situationen, die wohl jeder Angehörige meiner Generation schon hundertmal erlebt hat. Allein die Beschreibung eines Telefonats zwischen Herrn Lehmann und seiner Mutter! Das Gespräch ist vollkommen absurd, aber ach, ich führe jede Woche haargenau dieselben Telefonate! Und wenn ich mal nicht mit meiner Mutter telefoniere, dann führe ich mit Freunden und Bekannten Gespräche wie Herr Lehmann mit seinen Freunden und Bekannten. Alle wollen irgendwas, aber keiner weiß so richtig, was das sein könnte. Fest steht nur: Das war noch nicht alles!
    Sven Regener ist im Grunde die Stimme derjenigen, die schon um die Vierzig sind, aber noch immer glauben, Gerhard Schröder meine sie, wenn er von "unserer Jugend" spricht.
    Iris, gehörst du etwa auch zu uns?

    Erinnere ich mich richtig, dass das Lukas-Evangelium mit dem Satz "Am Anfang war das Wort" beginnt?


    Wenn es so ist, heißt das dann, dass Gott schon vor Erschaffung der Welt die Dinge benannt hat? Und wenn das so ist, gab es dann die Welt vor der Erschaffung bereits als Idee?
    Und wenn das so ist, heißt das dann dasselbe wie bei Platon?
    Und wenn es so ist, hat dann Lukas bei Platon abgeschrieben bzw. sich inspirieren lassen?
    Und wenn das so ist, ist dann das Neue Testament von der griechischen Philosophie beeinflusst?
    Und wenn das so ist, ist das Neue Testament dann wirklich Gottes Wort?


    So viele Fragen und ebenso viele Grüße von Ines

    Hallo Wiebke, hallo Iris und alle anderen,


    ich mache das ähnlich. Meine Konzepte sind zum Teil bis zu 50 Seiten lang. Ich schreibe den Plot, erzähle, was in jedem Kapitel so passiert und stopfe alles in einen riesigen Ordner. Dann beginnt die Recherche - und das Konzept wird noch einmal länger, weil ich alles mögliche (Fotokopien, Artikel, Buchausschnitte u.ä.) hinter das betreffende Kapitel klemme. Am Schluss muss ich dann eigentlich "nur noch abschreiben".


    Iris, verrate mir um Gottes Willen, wie du es machst, gleichzeitig an drei Projekten zu schreiben. Ich bin schon vollkommen überfordert, wenn ich neben einem Manuskript noch eine Geburtstagskarte an Tante Christa schreiben muss.


    Grüße von Ines

    Hallo zusammen,


    Ich habe schon beide Formen von Blockaden erlebt, Schreibblockade und Ideenblockade. In solchen Fällen habe ich zwei verschiedenen Methoden: Ich lese etwas über den ungeheuren Fleiß anderer Autoren und fühle mich hinterher so mies, dass ich plötzlich wieder schreiben kann. Die andere Methode heißt: Rede dir ja nicht ein, dass du Literatur produzierst. Du bist einen Handwerkerin. Hast du jemals gehört, dass ein Bäcker eine Backblockade oder ein Metzger eine Schlachtblockade hat? Also hör auf mit dem Unsinn und schreib!


    Hmmm, manchmal hilfts.


    Grüße von Ines

    Entschuldigung, dass ich erst jetzt einsteige. Durch einen Todesfall in der Familie war ich so beschäftigt, dass ich leider nicht von Anfang an mitlesen konnte.


    Der Roman hat mir gut gefallen. Besonders bemerkenswert fand ich, dass ein männlicher Autor aus der Sicht einer Frau geschrieben hat. Begeistert hat mich auch der historische Hintergrund. Dazu eine Frage: Rechnete man im ausgehenden Mittelalter schon mit Sekunden?
    Von der Story an sich war ich ein bisschen enttäuscht. Da ich aber weiß, wie sehr historische Autoren "am Markt entlang" schreiben müssen, glaube ich, dass vielleicht der Autor nicht ganz freiwillig unter seinen Möglichkeiten geblieben ist.
    Lieber Guido, ich bewundere deine Fabulierkunst. Du hast wunderschöne Metaphern, die wirklich neu und überaus anschaulich sind. Deine Charakter sind toll gezeichnet, die Spannung gut gehalten. Es klang einiges Nachdenkliche an, dass m.E. nicht bis zum Ende geführt wurde (oder geführt werden sollte). Immer mal wieder tauchten Sätze auf, die eine neue Sicht auf bestimmte Dinge zeigten. Das, so glaube ich wirklich, ist eigentlich die Aufgabe eines Autors. Ich wünsche mir jedenfalls weitere Bücher von dir, die neue Gedanken, Sichtweisen, Blickwinkel und Anregungen bieten.

    Juden, die zu einer anderen Religionsgemeinschaft offiziell konvertieren, sind keine Juden mehr. Meine Tochter, der Mäkel, wollte unbedingt evangelisch werden und hat mir Taufe und Konfirmation abgetrotzt. Sie ist nun keine Jüdin mehr, kann aber jederzeit zurück.


    Menschen, die zum Judentum konvertieren, müssen sich vorbereiten. Unter Anleitung eines Rabbiners lernen sie Sitten, Bräuche, Speisegesetze und Stellen aus der Thora. Wissen sie alles, was sie wissen müssen, werden sie zum rituellen Bad gebracht und danach in der Synagoge feierlich zu Juden "gemacht". Sie gelten damit als den "Blutjuden" gleichwertig. Im Alltag ist es jedoch nicht so. Konvertierte Juden sind immer nur Juden zweiter Klasse.

    Hallo, Doc,


    in der Thora steht: vom Vater die Knochen, von der Mutter das Blut, von Gott die Seele.
    Da ich also jüdisches Blut habe, bin ich Jüdin, gleichgültig sogar, ob ich jemals eine Synagoge betreten habe. Die Juden benötigen kein Glaubensbekenntnis wie Taufe oder Konfirmation. Wenn du eine jüdische Mutter hast, bist du Jude - und niemand fragt, ob du es auch sein möchtest oder die Religion ausübst. Ja, man kann noch nicht einmal "austreten".

    Ich stehe selten vor 8 Uhr morgens auf und hatte das Riesenglück, ein Kind zu haben, dass freiwillig ebenfalls niemals vor 8 Uhr die Äuglein aufschlug. Wir haben sogar extra eine Schule gesucht, bei der der Unterricht ziemlich spät beginnt.


    Aber Toms Frage interessiert mich auch: Wann gehen die Frühaufsteher zu Bett?


    Nikolausgrüße von

    Danke schön, Guido,


    ich glaube, da werde ich mich doch an Thomas Morus halten. In seiner "Utopia" steht allerlei Nützliches drin, das ich für meinen nächsten Roman, der zwischen 1493 und 1510 in Leipzig spielt, brauchen kann.
    Das mit den Geheimbünden war nur so eine vage Idee.


    Also, danke schön!


    Grüße von Ines

    Liebe Esther,


    ich kann dir - genau wie Iris - nur im alleräußersten Notfall zu bod raten. Wer einmal in einem Druckkostenzuschussverlag oder bei bod veröffentlicht hat, hat es anschließend schwer, in einem seriösen Verlag zu landen.


    Es gibt jedoch Agenturen, die Kurzgeschichten vermitteln. Allerdings handelt es sich dabei um Kurzgeschichten, die für Zeitungen und Zeitschriften geschrieben werden. Diese müssen dann zum Profil passen und bestimmte Kriterien erfüllen. Ein großer Hamburger Verlag sucht ebenfalls immer wieder Autoren, die zu bestimmten Themen Kurzgeschichten a 20.000 Zeichen schreiben, jedoch nach Themenvorgabe.
    Wenn du magst, dann schau doch mal auf die Homepage www.uschtrin.de. Dort findest du ganz bestimmt eine Menge Infos. Auf jeden Fall aber Agenturen für Kurzgeschichten.


    Gruß Ines

    Iris, nicht gleich hauen! Lass uns mal ganz ausführlich darüber reden. Ich muss nämlich zugeben, dass ich mich mit diesem Problem noch nie beschäftigt habe. Ich glaube sogar, dass ich derartige Entscheidungen meist aus dem Bauch heraus fälle. Ja, ja, ist nicht so unglaublich professionell, ich weiß ja. Wie machst du es denn?

    Das Buch habe ich vor 5 Jahren geschrieben, also zwischen 1999 und 2000. Ich kann mich ehrlich gesagt nicht mehr an den Grund erinnern. Hat die Lektorin es so gewünscht? Erschien mir die Zeitform passender? Ich weiß es wirklich nicht mehr.

    Danke schön. So ganz habe ich natürlich nicht verstanden, was ihr gemeint habt, aber eines ist ganz deutlich: Ab sofort keine Bücher mehr in Präsens.
    Komisch, der Maler Gottes ist das einzige, das so geschrieben ist. Alle anderen sind im Präteritum. Ich hätte aber wirklich nicht gedacht, dass die Zeitform die Kauf- bzw. Leseentscheidung beeinflusst.


    Wie gut, dass ich die Büchereulen habe. Nö, das ist jetzt keine Ironie, sondern ganz ernst gemeint. Eure Hinweise helfen mir ja, die nächsten Bücher besser zu machen.


    Ines

    ich hatte mir das Buch auch ausgeliehen, aber dann doch nicht gelesen, da es im Präsens geschrieben ist und ich einfach historische Romane im Präsens nicht mag.


    Das ist eine erstaunliche Aussage, Murmelito. Magst du Bücher im Präsens generell nicht oder ist das nur bei historischen Romanen so? Was stört dich daran? Kannst du es mir ein bisschen genauer sagen?

    Ich weiß gar nicht, warum Ihr Euch so über die Fragestellung aufregt. Schon in der Bibel steht doch
    "Liebe deinen Nächsten".
    Vom Derzeitigen ist da nicht die Rede.


    Der Meinige hat ein Foto von mir gesehen und gedacht: Die heirate ich mal.
    Das hat er gesagt, aber das glaube ich nicht. Und deshalb sind wir beide auch noch immer mit anderen verheiratet, jedoch bibelkompatibel. Liebe deinen Nächsten und so.
    Ab Januar werden wir aber doch mal probieren, ob wir es zusammen in einer gemeinsamen Wohnung aushalten.