Beiträge von Joschi

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    von Jörg
    Wobei ein Selbstmord ja eine selbstbestimmte Handlung ist. Und da sie das Leben beendet, gibt es auch kein selbstzubestimmendes (oder auch nicht) folgendes Leben mehr.


    Da habe ich wieder etwas verquer argumentiert! Ich meinte damit, er gibt sich selbst keine Chance heraus zu finden, inwieweit das Böse Einfluss nehmen kann. Nirgendwo stand, das Sorelli vom Bösen überrannt worden ist oder ob seine Entscheidung für das Böse bewusst war!

    Blutadler ist der erste Thriller um Kommissar Jan Fabel von Craig Russell.
    Ein Serienmörder geht um in Hamburg, auf bestialische Weise tötet er Frauen nach einem alten Wikinger-Ritual.
    Bei ihren Ermittlungen stoßen die Ermittler auf Verbindungen zum organisierten Verbrechen. Jan Fabel ahnt schon bald, das hinter den Morden mehr steckt als das Offensichtliche!


    Craig Russell gelingt es die Ermittler, die Opfer und Täter vielschichtig darzustellen. Gleichzeitig erhält man einen kleinen Exkurs in jüngerer deutscher Geschichte, was diesen Thriller nochmals aufwertet!
    Das Ende ist überraschend oder besser erschreckend und ich bin froh gleich noch mit dem Nachfolgeroman beginnen zu können, vielleicht erhalte ich hier die Antworten, die mir jetzt noch fehlen!

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    von Beowulf
    Das würde sowohl den Gedanken ausschliessen, dass der Mensch sein Schicksal und Leben selbst beeinflusst, (was das Christentum durchaus annimmt und nicht die totale Abhängigkeit und Vorgezeichnetheit des Lebens lehrt) aber auch den Glauben an die Liebe und Gnade Gottes. Selbstmord sollte Paul als Todsünde in Fleisch und Blut übergegangen sein und ihm klar sein, dass das keine Lösung wäre.


    Als Nichtchrist wäre es so zwar nicht meine Argumentation gewesen, aber umschreibt meine Meinung zum Thema Selbstmord sehr gut. Paul schließt mit seinem Selbstmord, seinen persönlichen Einfluss (Selbstbestimmung) auf sein folgendes Leben völlig aus.


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    Könnte ja auch sein, dass die Liebesnacht mit Claudia nicht folgenlos bleibt. Möglicherweise begegnet uns ja in der Fortsetzung sein Sohn.


    Noch eine Idee für den Autor! Mal sehen für welche Variante er sich entscheidet!

    Ein Buch oder auch ein Film muss für mich kein Happy End haben. Die Geschichte muss insgesamt passen und Happy End's können ganz schön unglaubwürdig sein. Sicher hofft und leidet man mit den Protagonisten mit, aber im wahren Leben bekommt man auch nicht alles was man wünscht!


    Mit dem NichtHappy End bei Teufelszahl habe ich nur in soweit Probleme, das sich Paul mit einem Selbstmord ganz schön billig aus der Affaire zieht. Deshalb gehöre ich auch zu denen, die auf ein Wiedersehen im 2. Teil gehofft haben!

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    von Ninni
    Für ihn gibt es nichts Wichtigeres. Um nun zu vermeiden, dass er eventuell doch zur bösen Seite (ungewollt) überkehren könnte, bringt er sich selbst um. Eine Konsequenz, die mich beeindruckt hat!


    Was macht Dich so sicher, dass er wirklich abgedrückt hat?

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    von Streifi
    Irgendwie wird mir Sorellis Rolle immer unklarer. War er wirklich so böse? Wir haben ihn ja nicht kennengelernt und nur die Behauptung Finchers, daß er der Erwartete gewesen sei, heisst ja noch lange nicht, daß er wirklich böses im Sinn hatte.....


    Genauso könnte ich mir das auch noch vorstellen, nachdem ich das Ende des Buches kenne!

    Im Rahmen der Leserunde habe ich diesen Roman gelesen.
    Das rasante Tempo, die facettenreichen Protagonisten und die spannende Story ermöglichten ein wahres Lesevergnügen.
    Nur mit dem Ende bin ich unzufrieden, mal sehen wie der Autor sich hier aus der Affäre ziehen will! Leider erfahren wir das wohl erst 2009!

    Nachdem ich alle anderen Einträge noch gelesen habe:


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    von cmoi
    Ich war etwas enttäuscht über Sorelli. Er war immer ein guter Vater für Paul und war wohl auch ein Vorbild. Und dann ist er auf einmal ohne Vorwarnung und Erklärung "böse".


    von Beowulf
    Ohne Vorwarnung verwirrt Diese Träume mit dem Gesicht Sorellis vor das sich etwas unsagbar böses immer mehr schiebt waren dir kein Hinweis?


    Einen Hinweis zur Entwicklung von Sorelli, warum er sich für das Böse entschieden hat, hätte ich auch interessant gefunden. Schließlich meint Exorzist Anufio, das man im Kampf Gut gegen Böse die Wahl hat. Jedenfalls habe ich das so verstanden.


    Vielen Dank noch an Jörg für die Begleitung der Leserunde!
    Auch wenn mir persönlich "Das wahre Kreuz" besser gefallen hat, was auschließlich inhaltliche Gründe hat, hat mich "Teufelszahl" gut unterhalten!

    Im letzten Teil ging es noch mal richtig zur Sache:
    Paul entführt Franetti um ihn von Pater Anufio’s Bruder exorzieren zu lassen! Mit Erfolg!
    Caterina gelingt es ihren Entführern zu entkommen, verirrt sich aber hoffnungslos in den endlosen Katakomben Rom’s. Hier war ich tatsächlich froh, dass es für Caterina bei den Begegnungen mit Skeletten geblieben ist. Ich mag mir gar nicht vorstellen, welches Getier dort noch anzutreffen ist.
    Die Anhänger des „Alten“ nehmen Claudia als Geisel! Paul startet einen Austauschversuch, weil er hofft wertvoller zu sein. (Die Idee mit dem Puffreis war wirklich Klasse, die Gebrüder Grimm lassen grüßen!) Mit Hilfe der Polizei werden die Verschwörer dingfest gemacht und die Befreiung des Geistes verhindert.


    Als Ende doch eigentlich ausreichend!


    Der Epilog ist glaube ich der einzige Teil des Buches, mit dem ich nicht zufrieden bin! Paul lässt sich von seinem Gelübde entbinden und verbringt eine Liebesnacht mit Claudia. Doch statt sein Leben zu genießen und seine Verantwortung hinsichtlich „seiner“ Waisen weiterhin wahrzunehmen, entschließt er sich zum Selbstmord! Oder will uns das nur der Autor glauben machen?

    Frattari scheint also von einem Dämon besessen zu sein! Ruft doch mal jemand den Exorzist!


    Die Morde haben scheinbar doch nicht alle miteinander zu tun und selbst Paul ist nicht der, der er selbst dachte! Maria, die er findet und als seine Mutter erkennt, stirbt! Sein Vater, Renato Sorelli, der ihn doch eigentlich versteckte. Ist er der Böse von dem Fincher spricht oder erleben wir noch eine Überraschung?


    Die Ungereimtheiten nehmen zu ebenso wie die Spannung. Mal sehen ob ich heute noch die Lösung erfahre!

    Antonia ist also verstorben! Schade ich hatte auf ein besseres Ende für sie und ihre Tochter gehofft. Hoffentlich droht dieser nicht das gleiche oder ein ähnliches Schicksal!
    Der Fund ihrer Leiche bringt das Ermittlerteam,eigentlich erst auf die Spur des Manuskripts. Sind die Täter unvorsichtig geworden oder wollen sie die Polizei erst auf den richtigen Weg bringen?


    Zwischen Claudia und Paul knistert es gewaltig, löblicherweise kriegen beide noch die Kurve. Irgendwie hätte mir diese Liason nicht ins Konzept gepasst, das Knistern zwischen beiden reicht für die Spannung vollkommen aus.


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    von Drehbuch
    wir sind doch nicht bei den dornenvögeln


    Genau diesen Gedanken hatte ich ächzender Weise auch.


    Das Zettelchaos des alten Frattari finde ich fast schon sympatisch. Auf diese Weise lässt sich bestimmt manch gutes Buch schreiben! Oder Jörg?

    Am 2. Tag überschlagen sich die Ereignisse förmlich.
    Pater Anfuso wird, wie erwartet ermordet, erhält aber von Jörg noch die Chance die Fragzeichen in meinem Gehirn und von Paul Kadrell zu vergrößern.
    Paul wird des Mordes verdächtigt und nachdem seine Unschuld erwiesen ist, im Polizeidienst "aufgenommen" (wohl eher widerwillig).
    Antonia wird,ebenso wie Caterina, entführt und bekommt eine Herzattacke, die hoffentlich glimpflich abläuft.
    Der Tag endet für Paul bei einem eleganten Essen mit Pater Fincher, der mir einmal mehr verdächtig erscheint!