Beiträge von Joschi

    Nun der letzte Auftakt zum Leserundennachholen von 2007:


    Der gerade frisch gewählte Papst (In Gedanken sah ich Benedikt XVI den Balkon betreten!) wird von einem deutschen Attentäter erschossen, der sich anschließend widerstandslos festnehmen lässt.


    Er spricht nicht mit der Polizei, wünscht aber einen bestimmten Bischof zu sprechen. Diesem lässt er eine Kiste zukommen mit für uns noch geheimnisvollem Inhalt. Und schon ist man hineingeworfen in die Geschichte und ich bin gespannt wie es weiter geht und welche Verschwörung hinter allem lauert.

    Der Frühling kommt, die Herbststürme sind lange Geschichte und ich schaffe es nun auch endlich an die Nordsee zum Schimmelreiter.


    Eine Legende, die in der Geschichte, in einer stürmischen Nacht, nach der unheimlichen Begegnung mit einem Reiter auf dem Deich erzählt wird.


    Die Geschichte von Hauke Haien.


    Ein junger Mann aus gutem, wenn auch nicht reichem Elternhaus. Er verbringt seine Freizeit damit sich Wissen über die Konstruktion von Deichen anzueignen und baut sogar Modelle. Um sich die Zeit zu vertreiben jagd er zu dem nach Vögeln. Einen besonders hübschen Vogel, versucht ihm der Angora-Kater, bestimmt auch damals ein besonderes Tier, zu stiebitzen. Dabei schießen dem bis dahin eher harmlosen, unauffälligen Hauke wohl die pubertären Hormone über und er tötet das arme Vieh.

    Sein Vater erkennt, dass Hauke sich anderweitig verausgaben muss und empfiehlt ihm, sich eine Stellung zu suchen. Beim Deichgrafen findet er diese, und es gelingt ihm Gedanken und Vorschläge hinsichtlich der Deiche anzubringen, welches dankbar angenommen wird. Hier lernt er auch Elke kennen, die ruhige und kluge Tochter des Deichgrafen.


    Die Jahre gehen ins Land, die Väter von Hauke und Elke werden älter und sterben.
    Haukes Vater ist es gelungen seinen Grundbesitz ein wenig zu vergrößern, und damit auch das Ansehen der Familie.
    Mit dem Tod von Elke's Vater, Hauke und sie sind mittlerweile heimlich verlobt, gilt es die Stellung des Deichgrafen neu zu besetzen. Obwohl er noch sehr jung ist und selbst nur über wenig Grundbesitz verfügt, bekommt Hauke diese Stelle mit Elke's Unterstützung.


    Ein Klassiker zu lesen bedeutet immer sich mit einer anderen Form der Sprache auseinanderzusetzen. Hier kommen zudem noch norddeutsche Einsprenkelungen dazu, die ab und an für mich schwer zu verstehen sind.
    Ich bin gespannt, wie es mit Hauke und Elke weitergeht, es wurde in der Geschichte ja bereits angedeutet, dass Auge einen "inneren Schweinehund" vor aller Welt versteckt. Ist es krankhafter Ehrgeiz oder Aggressivität? Naja, ich werde sehen!


    Ein wenig erinnert mich Hauke Haien an Peter Munk aus dem "Kalten Herz". Stellt sich nur die Frage wer von beiden war früher da?

    Zitat

    Retirade , Rückzug, Zufluchtsort, ein Zimmer, wohin man sich begibt, wenn man allein seyn will. Bey Festungen ist Retirade dasjenige Retranchement, welches einen einwärts gebogenen Winkel hat, und zu dem Behufe angelegt wird, sich hinter demselben noch wehren zu können, wenn man dem Feinde einen vordern Posten hat überlassen müssen. Auch der Abtritt oder Nachtstuhl wird in der Sprache der gesellschaftlichen Höflichkeit zuweilen die Retirade genannt.


    Habe ich gefunden auf folgender Seite:
    www.kruenitz1.uni-trier.de


    :wave

    Zitat

    von Johanna
    Frederike tat mir dann auch schon wieder leid, nicht dass sich die Morde entschuldigen ließen, aber ihr ganzes Leben war aus dem Ruder gelaufen. Ein klein bißchen nachvollziebar ist schon, dass sie so krank vor Verbitterng und Enttäuschung war.


    Das habe ich auch so empfunden! Krank an der Seele, weil sich niemand wirklich für ihre Bedürfnisse interessiert hat. Außer vielleicht Biller, aber dieser ging den falschen Weg.

    Im Roman wird die St. Anna Kirche in Augsburg beschrieben und darin befindliche Wandgemälde. Eines der Gemälde soll die Legende des Zauberer's Hermogenes darstellen. Kannst Du bitte meine Bildungslücke füllen und mir erklären um wen es sich da handelt?


    Danke schon mal im voraus.

    Für mich war es ein überaus anregendes Lesevergnügen diese Buch zu lesen.


    Man bekommt einen wunderschönen Einblick in das Handwerk der Goldschmiedekunst und wird gefangengenommen von einem atemlosen Countdown zur Herstellung der Hauskrone.


    Inhaltlich ist meinen Vorschreibern nichts hinzuzufügen.


    Ein lohnenswerter historischer Roman!

    Zitat

    von Kamelin
    In meiner Vorstellung wäre es so weitergegangen: Juliane baut sich die Schmiede neu auf und bekommt wegen des kaiserlichen Auftrags jede Menge neue Kunden. Ausserdem wird sie (selbstredend!) Hoflieferantin und ist deswegen oft in Frankfurt, wo sie ihren alten Meister regelmässig besucht. Mit Stine freundet sie sich an, weil der gemeinsame Verlust sie letztendlich verbindet, und mit Raphael kommt sie ebenfalls zusammen (Überraschung!), der sie auf ihren Reisen zwischen Augsburg & Frankfurt begleitet. Puh, soviel Happy End - ist das noch zu ertragen ,o)


    Ganz ehrlich, das wäre für meinen Geschmack dann doch zu viel des Guten! Aber Happy-End-Bedürftige muss es ja auch geben :grin!


    Vielen Dank liebe Sina für die Begleitung der Leserunde und auch allen anderen Eulen für die anregenden Gedanken.


    Mir ist noch ein Frage zum Schluss eingefallen:
    Wieviel von Stine's Geschichte ist wahr? Ist die Tochter des Kaiser's einst verschwunden gewesen? Sehr alt ist sie offenbar nicht geworden.

    "Die Goldschmiedin" ist beendet und der Kaiser ist gekrönt. Leider nicht mit der Hauskrone, die Juliane unter schwierigsten Umständen und als Frau hergestellt hat.
    Aber eine Krone, erschaffen von einer Frau, ist einer Kaiserin würdig und die Krone bekommt noch ihre Chance.
    Die verschlungenen Handlungsfäden werden in diesem Teil entwirrt und fügen sich zu einem runden Bild zusammen.
    Mathias wird bei dem Überfall auf die Kutsche lebensgefährlich verletzt. Es scheint als würde sein Ende, die Protagonisten zur Besinnung bringen.
    Er war Friederike's Sohn, ihm hat sie all die Jahre nachgetrauert. Zugleich war sie die Tante von Juliane. Sie hatte doppelt Grund eifersüchtig auf Juliane zu sein. Zum einen durfte Juliane ihrem Sohn so nah sein, wie sie es nie konnte und sie hatte einst davon geträumt, das Handwerk der Goldschmiedekunst zu erlernen. Sie erlebte, wie die Zuneigung und Aufmerksamkeit, die sie sich all die Jahre von ihrem Mann erhoffte, an Juliane ging. Eine verbitterte alte Frau, der scheinbar jedes Mittel recht war, vorallem Gift!


    Stine kehrt zu ihrer Familie zurück, sie ist wirklich die Tochter des Kaiser's.


    Und Raphael? Er träumt offenbar wirklich von einem Leben mit Juliane!


    Und Juliane, wie es für sie weiter geht, bleibt unserer Phantasie überlassen. Sie erbt die Goldschmiedewerkstatt und muss ihre Gefühle neuordnen. Ihr bleiben erstmal alle Möglichkeiten, ihre Träume zu verwirklichen.
    Ein schönes Ende!

    Für mich:


    Krimi's und Thriller, weil ich bei Mord und ähnlichem irgendwie gut entspannen kann. ( Bin wohl ein bisschen morbide!)


    Fantasy, weil es meiner Phantasie Flügel wachsen lässt.


    Klassiker, für meinen Horizont!


    Und weil ich meinen Horizont gern rundum erweitere, finden sich in meinem Regal auch Bücher der andern Genre's!

    Die Auflösungen am Beginn dieses Abschnittes kamen mir irgendwie etwas plötzlich und gehäuft.
    Mathias ist also tatsächlich der Vater von Simon und Raphael ist tatsächlich Weidenkätzchenkarl. Obwohl diese Dinge schon zu ahnen waren, bin ich eher verwirrter als aufgeklärter.


    Zitat

    Von SciCollier
    Seite 330f. Ach so, sieh an, der Mesner Johannes Merkle mit den Räubern unter einer Decke. Ich gebe zu, das war eine Überraschung für mich.


    Für mich auch!


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    Von Büchersally
    Die Verhaftung und Enthauptung von Jakob fand ich jetzt etwas arg. Er hat Juliane zwar wiederholt geholfen, dass sie an der Krone weiter arbeiten konnte, aber gleich die Todesstrafe ... zumal in anderen Städten die Falschmünzer einfach vors Tor gesetzt werden.


    Hier wurde offensichtlich ein länger gehegter Plan ausgeführt. War Jakob vielleicht nicht so harmlos wie er uns erschien? Die Aufzeichnungen von Biller lassen das vermuten.


    Zitat

    Von Daniela
    Ob Friederike absichtlich die Treppe runterstürtzte bzw. nur so tut, um die Arbeiten an der Krone und die Reisevorbereitungen zu verzögern?


    Der Gedanke kam mir ehrlich auch, aber andererseits eine lebensgefährliche Idee.


    Zitat

    Von Ximox04
    Ist irgendwem aufgefallen, daß sich Mathias und Raphael kennen? Und daß keiner verraten wollte woher? Das würde mich doch brennend interessieren.


    Aufgefallen ist es mir, aber ohne weiterzulesen, habe ich keine Ahnung woher sich die beiden kennen könnten.


    Die Krone ist fertig und die Reise nach Frankfurt beginnt. Was heben die Räuber vor? Sie werden doch sicher nicht die Pferde vergiftet haben? Lauern sie auf diesem Weg, oder dem den Mathias vorgeschlagen hat? Schaffen es Meister Drentwet und Juliane noch rechtzeitig zur Krönung?


    Hier hilft wohl nichts so sehr wie weiterlesen!

    Da inhaltlich schon alles gesagt ist, hier nur meine Gedanken zu den vorangegangenen Posts:


    Zitat

    von SciCollier
    Mir war bisher nur von einer Art Sonderstellung Augsburgs in Religionsfragen etwas bewußt, dort gibt es ja auch heute noch den 8. August als Sonderfeiertag („Friedensfest“). Doch näher darüber nachgedacht (außer bei früheren Außendienstplanungen) habe ich, ehrlich gesagt, noch nicht. Auch, was das für das Zusammenleben bedeutete.


    Für mich waren diese Deatails alle neu und sehr interessant. Augsburg ist auf meiner Liste "Städte, die man mal besucht haben muss" raketenartig nach oben gerutscht.


    Zitat

    von SciCollier
    Die Methoden, sich gegenseitig „Schäfchen abzujagen“ - na ja, hoffen wir, daß das einer (in manchen Dingen eben nicht sehr rühmlichen) Vergangenheit angehört.


    [SIZE=7]....wenn ich so an die Religionthread's denke :gruebel
    Die Kollegen hätten da sicher ihren Spaß gehabt![/SIZE]


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    von SciCollier
    Ob Julianes Übelkeit etwas zu besagen hat, oder einfach von zu wenig Essen herrührt?


    Hoffentlich vergiftet sie niemand!


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    von Ximox04
    Und was mich am meisten irritiert hat, war die Festsetzung von "Julian" bei Biller. Und dann läßt Biller sie einfach den ganzen Tag alleine?? Da stimmt doch was nicht.


    Mysteriös, mysteriös!


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    Auf die Idee, daß Stine die Tochter von Karl VII. sein könnte, bin ich bis jetzt noch garnicht gekommen. Aber das würde passen. Vieleicht ist sie ja verschwunden, eben weil sie schwanger war.


    Wäre es dann wirklich so schwierig gewesen zurückzukehren ? So inkognito, meine ich ?


    Na ja, der Countdown läuft und ich werde nun mal weiter lesen!

    Dieser Abschnitt flog nur so dahin.
    Juliane arbeitet weiter an der Krone, die der zukünftige Kaiser erstmal nicht mehr haben möchte. Armer Meister Drentwett!


    Räuber Silberbart war der Dieb der Kronjuwelen, ein Zufallstreffer?
    Wir erfahren, das sich auch hinter seiner äußerst rauhen Schale ein weicher Kern verbirgt. Da tat er mir fast leid!


    Den alten Goldschmied Jakob empfinde ich langsam nicht mehr nur als netten alten Herren. Er wird mir immer unheimlicher! Irgendwie passen seine Äußerungen immer zu der "kursiven Schrift"!


    Zitat

    Original von SiCollier
    Apropos Raphael: ist er der verletzte Räuber? Das mit der Nase würde ja genau passen. Grübeln


    von Daniela
    Ach ja die Nase hatte ich ja völlig vergessen. Aber der verletzte Räuber war doch Weidenkätzchenkarl (ich liebe diesen Namen).


    Sehr interessanter Gedanke!


    Zitat

    von Chiclana
    Am Ende des ersten Abschnitts hatte ich den Eindruck, dass von Stine eine Bedrohung ausgeht, mitterweile tut sie mir einfach nur leid und ich bin gespannt, wer nun der Vater des kleinen Simon ist und was sie für eine Vergangenheit hat, woher sie z.B. so gut schreiben kann...


    Sicher fühle ich auch mit Stine mit, aber ich frage mich, was euch so sicher macht, dass sie die Nachricht geschrieben hat. Vielleicht war das ja auch jemand anders!


    So und nun erstmal weiterlesen!

    Den ersten Abschnitt habe ich beendet, und obwohl ich mich aufgrund meiner vorhergehenden Lektüre erstmal auf einen kompletten Themenwechsel einstellen musste, ist dies mir sehr gut gelungen.


    Die Aufmachung des Buches gefällt mir sehr gut. Leider ist die Karte von Augsburg viel zu klein bzw. undeutlich geraten. Schade, denn für einen Ortsunkundigen wie mich wäre es schon interessant gewesen, die Wege der Protagonisten zu verfolgen.
    Gibt es eigentlich immer noch jeweils 2 Kirchen an einem Platz?


    Inhaltlich gibt es kaum etwas hinzuzufügen. Für meinen Teil bin ich nur etwas misstrauischer, was die Figur der Friederike betrifft. Ist sie wirklich nur das arme unterdrückte Weib des Goldschmiedes?
    Die Rolle der "offensichtlich" Bösen gehört Geschaumeister Biller und des Meister's Schwager. Richtig oder zu offensichtlich?


    Hat Meister Drentwett schon erkannt, wie wertvoll Juliane für ihn ist? Der Name Blümlein klingt doch wirklich zärtlich!