In diesem Abschnitt musste Yolanta ihr Leben lassen, kurz bevor Andrej mit dem "falschen" Wenzel bei ihr eintreffen konnte.
Hier wurde oft die Frage gestellt, wie beide mit der Lüge hätten leben sollen, ein "Kuckuckskind" aufzuziehen. Mir stellte sich eher die Frage, wie hätte Yolanta mit dem Verlust ihres Kindes leben sollen.
Beiträge von Joschi
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Zitat
von Herr Palomar
Das habe ich zwar geahnt, aber dachte, dass könnte nicht sein, weil im Personenregister sowohl Jarlanta als auch Yolanta aufgeführt sind.Ging mir genauso!
ZitatvonTaciturus
So ganz erschließt sich mir nicht, warum sie Katka töten mussten. Nur wegen des Wissens um die Existenz von Agnes. Wenn das jemand herausfünde, dann wäre demjenigen mit dieser Information nicht sonderlich geholfen. Vom Massaker scheint sie ja auch keine Ahnung zu haben.Genau diese Frage habe ich mir auch gestellt! So viele unschuldige Opfer, und ehrlich irgendwie zähle ich Pavel und vor allem Buh dazu.
Zitatvon Milla
Dieser Papst Clemens ist doch ziemlich ähm hohl? naiv? desinteressiert? vergeistigt? Oder tatsächlich einfach nur fast taub?Eigentlich fand ich seine Taubheit schon wieder amüsant. Ich persönlich kann es nachvollziehen, wenn man viel "Mistversteht". In seiner Postion, hätte er eigentlich dazu stehen und entsprechend handeln sollen. Großartige Geheimkomplotte konnte er sicher nicht schmieden!
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In diesem Teil begegnet man Pavel und Buh wieder.
Zitatvon Hoffis
Gut gefallen hat mir da besonders der Esel-Transport! Und auch hier lässt sich die Wirkung der Bibel nicht verneinen.Gleichzeitig bekommt man den Hinweis, dass Buh, trotz seiner sprachlichen Behinderung, der Hüter der Teufelsbibel mit der ausdrücklichsten emotionalen Intelligenz ist.
Zitatvon Schwarzes Schaf
Tomas tut mir Leid, auch dass er alleine unter den Aussätzigen lebt und sich seinen Gewissenbissen hingibt und nicht dagegen kämpft.Das Leben bei den Ausätzigen erschien mir als eine Art Selbstgeißelung, seine persönliche "Strafe Gottes". Obwohl er in meinen Augen die richtige Entscheidung getroffen und unschuldiges Leben gerettet hat, war er ungehorsam gegenüber seinem Abt. Sicher ein schweres Vergehen für jemand, dessen Lebensmittelpunkt bzw. Inhalt Kloster und Orden sind.
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Zitat
von Milla
Das Kennenlernen von Andrej und Jarmila ist herrlich amüsant - der arme Andrej, da geht aber auch alles schief und er benimmt sich wirklich wie der letzte Tolpatsch Lachen In der düsteren und geheiimnisvollen Atmosphäre, die man förmlich aus den Seiten kriechen spürt, ist diese Szene eine willkommene und sehr erheiternde Abwechslung! Freude... und macht vielleicht Andrej auch deutlich, was er vom Leben will.
Zitatvon Idgie
Die Szene im Kloster fand ich sehr bedrückend. Feucht kalt, die verlassene Gegend, die Angst Cyprians vor Ansteckung - über allem liegt ein morbider Hauch. Ich habe beim Lesen leicht gefrösteltHier habe ich mir Sorgen um die beiden gemacht und gehofft, das sie sich eben nicht anstecken!
Pater Xavier hat es in diesem Abschnitt wieder geschafft, seiner Boshaftigkeit eins draufzusetzen.
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So für dieses Buch habe ich mir sehr viel Zeit gelassen, deshalb poste die Gedanken, die mir beim Lesen eurer Beiträge kommen.
Eure Anmerkungen haben meinen Horizont schon merklich erweitert, nicht zu letzt durch Richards Kommentare.ZitatHerr Palomar
Manchmal glaube ich, das könnte auch ein Hinweis auf eine beginnende Geistesstörung sein, sein intensives Wahrnehmen von Düften, das Gefühl beim Zusammenstoß mit dem Kaiser (dann fiel ein halbes Haus auf Pater Xavier), sein Faust an die Wand schlagen.Was könnte er bei intakten Moralempfinden nicht alles Positives leisten!
Ich fürchte ein intaktes Moralempfinden, wäre mit dem Verlust all dieser Eigenschaften verbunden.
P.S.: In diesem Teil hatte ich den romantischen Wunsch, Cyprian und Agnes könnten mal eben durchbrennen!
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In diesem Abschnitt lernt man die Protagonisten und ihre <geschichten etwas ausführlicher kennen. Man erfährt von der gestörten Beziehung zwischen Agnes und ihren Eltern, vorallem ihrer Mutter. Sie erfährt auf unschöne Weise, das ihre Eltern nicht ihre leiblichen Eltern sind.Der überaus "sympathische" Pater Xavier hat hier seine Finger mit im Spiel. Mitgefühl scheint für ihn ein Fremdwort zu sein.
Gleichzeitig erfährt Agnes, das und mit wem sie verheitatet werden soll. Ihr Freund Cyprian ist der unerwünschte Kandidat.Andrej ist nun auch erwachsen, und hat das Massaker körperlich wie geistig scheinbar unbeschadet überlebt. Gott sei Dank gibt es keine Riechbücher, denn Rudolf II wäre ich nur ungern begegnet. Aber ich glaube zur damaligen Zeit roch es überall in den Städten strenger!
Zitatvon Schwarzes Schaf
Was mir ein Rätsel ist, wieso hat Xavier den Jesuit umbringen lassen? Irgendwie hab ich das nicht so ganz verstanden... Grübeln wegen seinen Auftraggebern? Aber was haben sie denn davon?Der grausame Xavier, gehen seine Motive noch über den Auftrag hinaus?
Zitatvon Richard Dübell
Als ich mehr oder weniger zufällig bei meinen Recherchen zu Pamplona über die erstmalige Durchführung der Stierhatz stolperte, war mir klar, dass ich dieses historische Datum irgendwie im Roman unterbringen musste. In der Ursprungsfassung war die Szene noch ausgefeilter und mit ein paar Slapstickelementen bezüglich der Stier-Stampede durchsetzt, aber das Ganze lenkte zu sehr von der eigentlichen Handlung ab, so dass ich sie dramatisch gekürzt habe.
Eine Extended Version für Bücher? Wäre das wirklich so ein schlechtes Konzept? -
Also, da ich sehr kurzsichtig bin, trage ich meine Brille vom Aufstehen bis zum Schlafengehen. Lesen geht zwar ohne, aber ich muss den Lesestoff so dicht vors Gesicht halten, das ich keine Luft mehr bekomme, also lasse ich das.
Ins Schwimmbad ohne Brille, an sich kein Problem, meine Begleitung muss mich bei Verlust nur wieder einsammeln, ich würde sie nur mühasm wieder finden. -
Arg verspätet nun meine Meinung zum ersten Teil!
Die äußere Aufmachung finde ich Klasse, sie unterstreicht die Erwartungen, die man an diesen Titel stellt.
Ein Personenregister am Anfang, unterteilt in fiktive und historische Figuren, begrenzt auf die, nehme ich an wichtigsten Protagonisten, versehen mit einem kleinen Kommentar, für mich die beste Idee überhaupt. Mein Namensgedächtnis ist nämlich grottig. Gerade in diesem Abschnitt, wo so viele große Zeit- und Ortssprünge passieren eine echte Orientierungshilfe.
In jedem Abschnitt lernen wir die unterschiedlichsten Charakter und Motive der Protagonisten kennen.
Andrej, dessen Familie dem Gemetzel im Kloster zu Opfer fällt, welches sie aufgesucht hatten, weil sein Vater, aus alchimistischen Interesse, die Teufelsbibel stehlen wollte.
Agnes - klein, vorwitzig und experimentierfreudig :lache!
Zitatvon Buchbaerchen
Wir lernen die 6-jährige Agnes kennen und ich schließe Sie gleich ins Herz. Ich musste schmunzeln, als sie ihr „Experiment“ durchführte und schließlich vom Bäckerssohn Cyprian mit warmen Wasser erlöst wurde.Man bedenke hier noch die wahnwitzige Idee der umstehenden Erwachsenen, das Kind mit warmer Suppe am Leben zu erhalten bis das Tauwetter einsetzt.
Und dann Pater Xavier, für mich der Teufel in Person. Er manipuliert ohne jedes Mitgefühl. Er verhindert nicht nur die Begnadigung der jungen "Ketzerin", sondern verweigert ihr auch noch einen schmerzlosen Tod, im Gegenteil. Fast scheint es, er würde das genießen.
Nun im Roman "Die Teufelbibel" ist er 'Der richtige Mann am richtigen Platz - perfekt', wir werden sehen. -
Mir erschien "Emma" aus unterschiedlichen Gründen sehr zäh. Zum einen durch die langen und ausschweifenden Dialoge und durch die nicht immer sehr sympathischen Figuren! Trotzdem habe ich es nicht bereut und würde, wenn ausreichend Zeit verstrichen ist, es mit einem weiteren Werk von Jane Austen versuchen.
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Nach vielen, vielen Wochen habe ich "Emma" nun auch beendet!
Insgesamt ist die Geschichte zum Ende hin etwas spannender geworden, der Hit war dieses Buch für mich allerdings nicht.
Zum Ende hin gab es für mich einfach zu viele Happy Ends, Emma und Mr Knightley (Das musste wohl so sein!), Jane Faifax und Frank Churchill, und damit sie nicht sauer auf Emma sein muss, hält Mr. Martn schon nach einem weiteren Zusammentreffen um Harriets Hand an und wird sofort erhört (Vermutlich der einzige in den sie wirklich verliebt war!).
Erspart bleibt dem Leser in diesen letzten Kapitel, ein längerer persönlicher Kommentar von Mr. Woodhouse und auch Miss Bates zu den ganzen Hochzeiten. Ehrlich, da hatte ich die ganze Zeit Angst vor!
Die Leserunde mit Euch hat mir trotzdem wieder Spass gemacht, auch wenn ich diesmal besonders lahm war. Einen besondereren Dank nochmal an ParadiseLost für die zusätzlichen Erläuterungen, dafür bin ich bei den Eulen!

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Zitat
von Liesbett
Und zum Kästchen:
also ich habe mittlerweile eine Riesen-Kiste wo alles drin landet, was mir wiederfahren ist, inklusive Fotos meiner verflossenen Lieben, ein paar handschriftliche Notizen und Karten, einen Ring ... alles in allem wohl eine Hand voll Dinge. Kuscheltiere und anderen Kram habe ich verschenkt, Bücher behalten. Von lediglich angeschwärmten Personen sammle ich aber nix, würde ja gar nicht mehr wissen wohin mit dem Zeug.So ein Kästchen habe ich gemeint :-)!
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@ ParadiseLost
Danke für die ausführlichen Erklärungen, sie bringen einem doch das ein oder andere nicht verstandene näher!

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Hallo Richard,
wenn Du ein Buch weiterempfehlen solltest, egal welches Genre, welches wäre das denn ? (Hier sind natürlich mehrere Antworten möglich :-]!)ZitatIch habe natürlich auch andere Projekte in der Hinterhand, doch zum einen bin ich zu sehr vom historischen Genre fasziniert....
In welche Richtung gehen denn die anderen Projekte?
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So die Katze ist aus dem Sack, Frank Churchill und Jane Fairfax sind schon bald ein halbes Jahr verlobt! Besonders er hat allen nur Theater vorgespielt.
Ich muss Emma recht geben, was wenn sie sich ernsthaft in ihn verliebt hätte?
Allerdings muss Jane Fairfax mittlerweile an seiner Zuneigung bzw, Aufrichtigkeit ihr gegenüber gezweifelt haben, sonst hätte sie doch sicher nicht die von Mrs Elton verschaffte Stelle angenommen.Das nach Harriets Geständnis Mr. Knightley zu lieben, sich Emma ihrer Gefühle für ihn bewusst wird, geht mir dann doch irgendwie zu schnell. Harriet's Einschätzung zu Mr. Frank Churchill war treffender, als ich es ihr zugetraut hätte.
So und nun der Endspurt!
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Nach langer Lesezeit habe ich diesen Abschnitt beendet.
Emma wird langsam sympathischer, neben der eher verschlossenen Jane Faifax und der leider so gar nicht verschlossenen Mrs. Elton (Hat die Dame eigentlich einen Vornamen?) kein Wunder. Ihre Verkupplungsversuche hat sie weitesgehend aufgegeben, sie scheint offener für ihre Umgebung und beweist letztendlich, dass doch ein guter Kern in ihr steckt.
Am sympathischten finde ich Mr. Knightley, scharfsinnig betrachtet er seine Umgebung und schätzt sie folgerichtig ein. Er ist irgendwie "echt"!
Witzig die Beschreibung"Mr. Knightley schien sich zu bemühen, ein Lächeln zu verbergen, was ihm ohne Schwierigkeiten gelang, da ihn Mrs. Elton in ein Gespräch verwickelte."Zitatvon ParadiseLost
Jane erträgt die Zuwendung mit Würde, behauptet ihre Meinung jedoch hartnäckig (z.B. dass sie nicht will, dass Mrs. Elton ihr vorzeitig eine Stelle als Gouvernante sucht).Ich fürchte, die Arme ist schneller in eine Stelle vermittelt, als Mr. Churchill sich durchsetzen kann, sie zu heiraten.
Zitatvon ParadiseLost
Jo, der Kram war von Elton. Pflasterchen und Bleistiftstummel. Ach Gottchen, da tat sie mir irgendwie leid.Mal Hand aufs Herz, hattet ihr früher nicht auch solche Schatzkästchen? Also ich schon!
Zitatvon Richie
Dann kommt wieder das Lamentieren, weil Jane doch tatsächlich im Regen zur Post gegangen ist. Hier ist wieder einmal Mr. Woodhouse in Höchstform und Mrs. Elton will gleich ihre eigenen Angestellten täglich um die Post von Jane schicken. Meiner Meinung nach hat sie so auch noch die Kontrolle über die Post (boshaft von mir oder?)In meinen Augen genau der Grund, warum Jane sich so hartnäckig weigert diese Angebot anzunehmen. Wer weiß von wem die Gute alles so Post bekommt. Und was für welche?
So nun wird weitergelesen!
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Bei uns klingelte heute Morgen um 7.30 eine freundliche Posteule und brachte meinem Mann sein heißersehntes Frühstückspäckchen. Seitdem bin ich hier abgemeldet! (Sollte mich das an irgendwas erinnern :gruebel?)
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Dieses Buch zeigt, das man sich jederzeit mit Geschichte kritisch auseinandersetzen muss. Das was man liest, ist immer die Wahrheit desjenigen, der es geschrieben hat!
Zitatvon SciCollier
Eine ausdrückliche Empfehlung aussprechen kann man sicher nicht; hier gilt uneingeschränkt, was Beowulf schon gesagt hat: selber lesen und ein eigenes Urteil bilden.
Dieses Buch sollte auf keinen Fall als alleinige Diskussions- bzw. Wissensgrundlage dienen. Aber als eines unter mehreren halte ich es durchaus für sinnvoll, und wenn es nur ist, um eine Gegenmeinung zu hören und die eigene Position überdenken und neu definieren zu müssen.Dem ist nichts weiter hinzuzufügen!
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Zitat
Außerdem ist mein Buch dafür bestimmt und geschaffen, eine öffentliche Diskussion in Gang zu setzten, über viele Dinge, die privat und leise gesagt werden, eine offene und freie Debatte übe etwas zu legitimieren, das, ganz offen gesagt, außer Kontrolle geraten ist.
von SciCollier
Ich fürchte nur, eine solche Debatte wird es so schnell nicht geben; das wird wohl noch ein bis zwei Generationen dauern. Denn dieses „privat und leise gesagt werden“ entspricht meiner Erfahrung, wenn ich in „nicht offiziellem Rahmen“ mit Leuten auf diese Thematik zu sprechen komme.Was ich offen gesagt sehr bedaure!
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Zu diesem Teil fällt mir nur folgendes ein:
Die Holocaust - Industrie versucht sich laut Finkelstein, auf Kosten der Opfer oder Überlebenden am schlechten Gewissen der, ich sage mal Mitteleuropäer, gesundzustoßen. Die Zahlen die er nennt, kann ich so nur hinnehmen, sie sind für mich so nicht nachprüfbar. Ich neige aber dazu ihm und seiner Mutter recht zu geben: “Wenn jeder ,der behauptet, ein Überlebender der Lager zu sein wirklich einer ist,“ pflegte meine Mutter auszurufen, „wen hat Hitler dann umgebracht?“
Zitatvon Beowulf
...aber die ständige Wiederholung der einen These- alle denken nur an Israel und vergessen die individuellen Opfer- macht die Sache und das Buch nicht besser.So habe ich das leider auch empfunden.
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Zitat
Naja, muss doch auch eine Weile vorhalten - die nächsten Reisetipps in Gestalt vom nächsten Buch kommen ja erst im Frühjahr 2009! Lachen
Das find ich irgendwie doch Schade! Aber meine Bücherwunschliste ist heute wieder um zwei Kastnersche Werke angewachsen. Vielleicht gibts da ja auch Reisetips!