Beiträge von Giulietta777

    Ich hab hier auch son bisschen das Problem, dass das zu sehr pauschalisiert wird.
    Ich bin Buchhändlerin und noch dazu 21 Jahre jung. Heißt das automatisch, dass ich nicht belesen genug bin, Kunden nicht kompetent beraten kann oder außer den Bestsellern nichts kenne? Das ist doch Quatsch!
    Wir sind eine sehr große Buchhandlung, was die Sache sicher nochmal einfacher macht, dadurch, dass jeder nur eine Warengruppe betreut. In der Taschenbuchabteilung kommen pro Monat geschätzte 200 neue Titel (bei uns), wer soll die alle lesen? Natürlich muss man ne gewisse Vorauswahl treffen und dass da manches untern Tisch fällt ist auch klar. Doch sind es oft gerade die Bestseller, die wir eher nicht lesen, weil die sich sowieso verkaufen, im Gegensatz zu eher unbekannteren Titeln, die man empfehlen muss (so blöd sich das anhört). Natürlich gibt es auch bei uns Kollegen, bei denen selbst ich nicht weiß, was sie im Buchhandel zu suchen haben. Genauso gibt es welche, die ich absolut bewundere, weil sie in ihrem Gebiet absolute Cracks sind.
    Das mein ich mit bitte nicht pauschalisieren. Sicher gibt es Buchhändler, die super sind und solche, die es nicht sind. Doch so manchem Kunden wolltet ihr auch nicht über die Füße laufen, manche sind dermaßen überheblich, dass es überhaupt keinen Spaß macht und bei manchen kann man sich das Lachen schwer verkneifen.
    Außerdem glaube ich, dass der Vergleich zu Amazon ziemlich hinkt. Dort sucht ihr euch durchs Sortiment und bestellt, was sich gut anhört oder ihr hier im Forum oder anderswo empfohlen bekommen habt. Diesen Bestellservice kann jede Buchhandlung genauso leisten (wenn eben nicht grade irgendwelche Lieferschwierigkeiten da sind). Beraten werdet ihr bei Amazon ja nun auch überhaupt nicht. Ich glaube, das sind einfach zwei verschiedene Ansätze.
    Kollegengespräche sind ärgerlich, das ist klar. Besonders wenn der Kunde darunter zu leiden hat oder warten muss. Das gehört sich auch einfach nicht, nirgendwo im Einzelhandel und Dienstleistungsbereich.

    Hm...
    Ich glaube nicht, dass Buchhändler grundsätzlich so sind, wie dus beschrieben hast. Es ist ungemein schwierig, bei der Flut an Neuerscheinungen, die jeden Monat kommen, den Überblick zu bewahren und du hast relativ straffe Vorgaben gegeben. Ich weiß auch nicht bei jedem Titel, ob dort eine weibliche oder männliche Person die Ermittlerrolle übernimmt und ich finds nicht verwerflich, sich den Klappentext zu Hilfe zu nehmen. Buchhändler müssen jeden Monat so viel lesen, dass man sich schlicht und ergreifend nicht alles behalten kann und ich kenne keinen Buchhändler, der nicht ab und an mal auf den Klappentext schielen muss um wieder zu wissen, wo er das Buch einzuordnen hat.
    Auch gegen die Meldung "Nachdruck" vom Verlag sind Buchhändler machtlos und dass die Dame das nicht auswendig wusste...wer will ihr das zum Vorwurf machen?
    Allerdings geb ich dir zu 100% recht, dass sie sich mehr Mühe hätte geben können und müssen. Selbst wenn Krimis vielleicht nicht ihr Fachgebiet sind, hätte sie ohne Probleme eine Kollegin hinzuziehen können. Oder dir zumindest sagen können, dass sie selbst da leider keine Idee hat, aber eben gerne mal bibliografiert oder so. Nicht auf jede Fragestellung fällt Buchhändlern sofort ein Titel sein, das verlangt denk ich auch keiner. Aber bemühen muss man sich, das stimmt. Und wenn du sagst, das ist dir schon öfter passiert, dann wag ich, an der Kompetenz dieser Dame zu zweifeln, dann ist das leider auch nicht mehr auf nen schlechten Tag zu schieben.

    Also mir hat "Diabolus" sehr gut gefallen. Es mag vielleicht keine superanspruchsvolle Literatur sein, aber das erwarte ich auch nicht unbedingt, wenn ich einen guten Krimi oder Thriller lesen möchte. Ich find es recht schwierig, "Diabolus" mit "Sakrileg" zu vergleichen. "Sakrileg" fand ich super, "Diabolus" vielleicht nicht ganz so stark, aber das kann auch am völlig anderen Thema liegen.
    In meinen Augen ein lesenswertes Buch...und im November kommts ja auch als TB, da ists dann nicht mehr ganz so teuer. :-)

    Hm, ich muss jetzt mal die Buchhändler in Schutz nehmen. Vielleicht bin ich zu naiv, aber in unserem Laden kauft keiner ein Buch nicht ein, nur weil ein bisher unbekannter deutscher Autorenname dahintersteht. Mag sein, dass das in kleineren Buchhandlungen so ist, weil das Sortiment entsprechend kleiner ist, aber wir schauen auf die Story und hören auf unsere Vertreter und klingt es überzeugend, versuchen wir es mit dem jeweiligen Buch. Natürlich ist eine Mischung aus bekannten Namen und neuen Autoren wichtig, aber ob es sich bei den neuen um Titel deutscher oder amerikanischer Autoren handelt, ist überhaupt kein Kriterium. Zumindest nicht bei uns. Also finde ich es Quatsch, davon auszugehen, dass solche "Strategien" die Buchhändler dazu bringen sollen, den Titel ins Sortiment zu nehmen.

    Ich habe "Die Arbeit der Nacht" abgebrochen. Auf der Buchhändlerschule hatten wir eine Lesung mit Thomas Glavinic, die wirklich super war und absolut neugierig gemacht hat. Vielleicht waren die Erwartungen bei mir dann einfach zu hoch. Anfangs fand ich die Geschichte noch super, die Sprache war neu und ungewohnt, die Thematik einfallsreich. Ab der Hälfte war bei mir die Luft raus. Ich hatte überhaupt keine Lust mehr, weiterzulesen und das Ende zu erfahren, weil die Handlung irgendwie auf der Stelle getreten ist. Schade eigentlich, aber es war definitiv kein Roman für mich.

    Sicher weiß ichs nicht, aber ich kann es mir eigentlich nicht vorstellen. Bei Amazon ist "Zur Kasse gehen" ja der ganz normale Weg einer Bestellung. Dort gibst du ja zum Beispiel erst deine Lieferadresse an und legst fest, ob du per Rechnung oder Kreditkarte oder so bezahlen willst. Und die Rechnung würde ja dann der Lieferung beiliegen...sobald das Buch lieferbar ist.

    Gute Einstellung. :-)
    Stimmt, schöne Titel haben sie wirklich oft. Die Rezensionen dazu muss man sich dann halt woanders herholen...Irgendwie kann ich an dieser Zeitschrift trotzdem selten vorbeigehen und meine Wunschliste wächst und wächst und wächst nach dem Durchschauen.

    Hallo ihr Lieben,
    hab hier grade mal bisschen gelesen...irgendwie gings mir bei "Bücher" jetzt schon ein paar Mal so, dass ich zu den Rezensionen genau die gegenteilige Meinung hatte. Ein Buch, das hochgelobt wurde, fand ich stinkendlangweilig und andersrum. Teilweise empfinde ich die Rezensionen auch als sehr subjektiv, wenn das Buch nicht gefallen hat, erfährt man kaum was über den Inhalt und hat wenig Chancen, sich ne eigene Meinung zu bilden. Find das eigentlich echt schade, weil es an sich ne sehr schöne Zeitschrift ist.
    Werd morgen mal reinblättern, hab ja immer die Hoffnung, dass es bei der nächsten Ausgabe vielleicht anders sein könnte. :-)

    Bei mir sinds meistens auch so 4-5 Tage. Ich komm manchmal erst um 21 Uhr von der Arbeit nach Hause, da ist dann meistens nicht mehr sooo viel mit lesen. Klar, abends im Bett, aber in der Regel fallen mir da nach ein paar Seiten die Augen zu. Deshalb bin ich immer sehr dankbar für Sonn- und Feiertage, an denens draußen regnet. :-)
    Ich glaube, wirklich an einem einzigen Tag les ich sehr selten ein Buch durch, da kann es noch so fesselnd sein. Zumal ich das Gefühl habe, dass ich dann Details übersehe und das will ich ja auch nicht. Und oft geht es mir auch so, dass ich mich dann nach ner Zeit nicht mehr gut an Einzelheiten erinnern kann (so gehts mir oft bei Krimis, die ich an einem Tag durchgelesen hab, weil sie so spannend waren). Ich weiß dann zwar noch, ich fand das Buch supergut, aber ich kann keinen kompletten Inhalt mehr wiedergeben. Und das ist als Buchhändlerin ziemlich schlecht. :-)

    Also ich muss gestehen, mit "Theos Reise" konnt ich gar nichts anfangen, das hab ich nach nem Drittel oder so wieder weggelegt. Eigentlich ein ganz tolles Thema, vielleicht hab ichs einfach zu nem falschen Zeitpunkt gelesen.

    Also, ich würde an deiner Stelle auch auf jeden Fall die Herren und Damen von Dussmann darauf aufmerksam machen. Ich kenn das aus eigener Erfahrung aus unserem Haus, klar geht bei ner Lesung immer mal was schief und das ist superärgerlich, für die Kunden und für uns. Aber dann packt man halt einfach mal mit an und holt ne neue Ladung Stühle, das ist wirklich keine große Herausforderung. Wir verkalkulieren uns regelmäßig mit der Anzahl *peinlichpeinlich*, aber das ist ja nun wirklich ein Problem, dass in 5min erledigt sein kann. Zumal die meisten Lesungen ja auch Eintritt kosten, da würde ich mich als Kunde und Zuhörer ganz schön auf die Schippe genommen vorkommen. Ich würd das denen schon irgendwie deutlich machen!

    Hm, mal überlegen...
    Ich hab alle Hanni und Nanni Bände, alle von Petra Hammesfahr (auch wenn das keine Reihe ist), die Wellenläufer-Trilogie und die Jane-Rizzoli-Reihe von Tess Gerritsen.
    Nicht so spektakulär, irgendwie kommt mir beim Sammeln immer wieder ne neue Reihe dazwischen, die auch toll ist und angefangen werden will. :-)

    Ich glaube, dieses Klischee wird einfach auch unheimlich von den Verlagen unterstützt. Ich würde noch nicht mal sagen, dass Männer prinzipiell weniger lesen als Frauen, einfach in anderen Bereichen. Wenn ich mich hier in der Buchhandlung umschaue, sind z.B. im Bereich Geschichte/Zeitgeschichte deutlich mehr Männer als Frauen zu finden. Dafür haben wir in der Taschenbuchabteilung ein großes Regal mit Frauenliteratur, die ja auch direkt von den Verlagen schon so definiert wird. Ich finds schwierig, das so festzlegen, aber ich glaube, dass die Auswahl an typischen "Frauentiteln" zumindest im Romanbereich wesentlich größer ist und dadurch natürlich auch mehr Frauen angesprochen werden.