Beiträge von Charly

    Das hört sich gut an.
    Ist aber undankbar (wenn man kein/e erfahrene/r Autor/in ist) und auch nicht leicht.
    Womit willst du den Leser binden?
    Ist es eine große Idee, die verwirklicht wird? Ein bestimmtes Projekt?
    Es muss ein Ziel geben.
    Eines das der Leser erreicht oder nicht erreicht sehen will.
    Worauf gründest du den Spannungsbogen?
    Ist es etwas womit sich der Leser identifizieren kann?


    Bei dem angehängten Buch klappt es auch mit mehreren Hauptpersonen.

    Aus welcher Perspektive heraus willst du erzählen?
    Der Konflikt - ist der personell?
    Wenn du den Ich-Erzähler nimmst, mit einem Gegenspieler, hast du zwei Hauptpersonen, alles andere wären Nebenrollen.
    Oder kämpft eine ganze Gruppe gegen etwas (außerirdisches) an.
    Dann wäre es schon möglich auch andere Akteure emotionell zu begleiten.

    Mir hat die Serie um den Anhalter auch gefallen.
    Allerdings hatte ich den Eindruck, die Bände sind immer mehr abgeflaut. Das erste Buch war spitze, das zweite habe ich sehr gerne gelesen, das dritte schwächelte schon und die anderen beiden fielen beständig in ihrem Niveau.
    Insgesamt aber durchaus lesenswert.
    Den Mönch habe ich schon im Regal stehen.

    Zu dem was Licht sagt, ist mir nicht ganz verständlich WARUM das Kind die Ohrfeige bekommt, und die Mutter so lasch reagiert ...
    Die Idee ist gut. Der Dialog könnte schärfer sein.
    Meine Meinung, aber manchmal teile ich gerne.

    Gut geschrieben ist das Buch. Lesenswert ist es auch. Aber der Anfang zieht sich.
    In der ersten Hälfte wirkt das Buch auf mich etwas zu sehr darum bemüht keine einfache Lösung zu finden.
    Allein, als das mit der Großnichte des Protas "passiert" ist, hätte ich ganz anders reagiert.
    Gut, dafür ist es ein Roman.
    Mir hat es erst ab der zweiten Hälfte richtig gut gefallen.

    Ah, jetzt verstehe ich.
    Tut mir für dieses Missverständnis Leid.
    Klar geht das.
    Im Anhang weise ich auf eine neuzeitliche Serientäterin hin, deren Komissar Fischer seine Fälle auch immer mehr im Beziehungsstress löst.
    Warum sollte das mit einem Journalisten nicht klappen?

    Hallo hef,


    so ganz verstehe ich deine Frage nicht.
    Normalerweise hat eine Geschichte doch nur einen Protagonisten und einen Antagonisten ... Oder habe ich da schon wieder was falsch verstanden?
    Alles andere sind Nebenrollen, -figuren, -charakter.


    Wenn nur aus der Sicht des Protagonisten erzählt wird, dann ist das die personale Erzählsituation, also durchaus ein gängiger Erzählerstandpunkt ...



    :rolleyes

    Zitat

    Original von taki32


    Nach den 20 Geschichten meldet sich Siegfried Lenz auf zwei Seiten selbst zu Wort: "Diskrete Auskunft über Masuren". Er erläutert dort u.a., dass das Dorf Suleyen eine Erfindung ist, "so wie die Geschichten auch zum größten Teil Erfindung sind. Aber ist es von Wichtigkeit, ob dieses Dörfchen bestand oder nicht? Ist es nicht viel entscheidender, daß es möglich gewesen wäre?"


    "Suleyken ist überall" - weiß nicht mehr das gesagt hat.
    Ein bisschen weit hergeholt, wirklich nur ein bisschen. Aber als Synonym für das masurische Volk könnte es durchaus durchgehen.
    Lenz hat den Ton wunderbar getroffen. Wer Land und Leute kennt, wird das bestätigen, wer das Buch gelesen hat, wird Land und Leute in sein Herz schließen.
    Suleyken ist real, es existiert, hat nur nur immer einen anderen Namen: Borowerwald, Sorquitten, Gehland, Sensburg, Bischofsburg, Allenstein ...
    Lenz ist selbst Ostpreuße und weiß worüber er schreibt.

    Hallo hef,


    vielleicht liegt es am deutschen Autor das Alte und das Neue miteinander zu verknüpfen. Die Ansätze sind jedenfalls vielversprechend.


    Ich freue mich, dass ihr versteht worauf sich mein ursprüngliches Problem bezieht.
    Kommentare können nicht nur aufbauen, es gibt auch solche, die verunsichern (In diesem Fred gibt es keine!).


    Zitat

    (ahne schon wieder die Proteste, die meine Aussage hier auslösen. Ist mir aber egal)


    Warum nicht hef!
    Die kontroversen Diskussionen sind die ergiebigen.
    Ein Thema von allen Seiten zu durchleuchten bringt immer wertvolle Erkenntnisse.


    Herzlichen Dank für deinen Beitrag, hef.
    Gruß an die Frau, von der ich viel lernen durfte - an Ulla.


    Zitat

    Original von Joan
    Bücher schreibe ich zwar keine....aber hin und wieder mal ein Gedicht, Briefe, Postings :lache und mich dünkt, ich könne mich in Sachen Schreibstil gut auf mein Musikgehör verlassen....


    ....wenn ich jetzt sage, ein gutes Musikgehör kann einen Schreibstil auch sehr positiv beeinflussen....auf jeden Fall kann es bestimmt sehr behilflich sein beim Hinhören auf den Schreibrhythmus....


    .....ist das nun weither geholt? :gruebel


    Ganz und gar nicht, Joan.
    Was könnte wertvoller sein, als die Eindrücke von (Viel-) Lesern!
    Der Ton macht die Musik.
    Wir (andere Kurzgeschichtenschreiber und ich) haben über einen Text gesprochen. Dabei ist die Rede darauf gekommen, ob zusätzliche Informationen gerade bei diesem Text den Fluss behindern. Als aber die Sache direkt angesprochen wurde (was vorher eigentlich mehr intuitiv gehandhabt worden ist), bin ich ins Schleudern gekommen.
    Texte mit Lesefluss - darüber habe ich mir vorher keine Gedanken gemacht.
    Wobei du gleichzeitig ein Thema anschneidest, das in letzter Zeit immer wieder aufflammt: Mit wie viel Sinnen lesen wir?


    Vielen Dank für deine Wortmeldung, Joan.

    Hallo hef,
    vielen Dank für den Hinweis.
    Besteht da aber nicht die Gefahr, dass das Lesetempo zu schnell wird? Ich habe zu eScript-Zeiten einige Drehbücher als Buch gelesen, unter anderem auch "Schnee, der auf Zedern fällt". Eine sehr schöne Lektüre. Hinterher habe ich mir den Film angesehen und gestaunt wie sehr meine Vorstellung mit dem Film überein gestimmt hat. Daraus schließe ich, dass der Drehbuchautor wirklich sein Handwerk versteht.
    Das Lesetempo ist recht hoch.
    Geht dabei nicht das verloren, was die Literatur ausmacht?
    Gut, ich habe dich schon verstanden, du meinst die Szene als solches recht kurz halten, ohne in der Sprache zu strunzen.
    Ich denke, das ist eine Überlegung wert.
    Ich habe Robert Mckee noch im Bücherregal, werde mal wieder reinlesen.
    Vielleicht hast du sogar Recht ...

    Vandam, das kommt davon wenn man zu viel liest.

    In der Literatur soll es genauso sein wie in der Musik - irgendwann wiederholt sich alles.

    Ich finde immer wieder Bücher die mich mitreißen können. Auch ältere. Für Wolf Haas, zum Beispiel, kann ich mich begeistern.
    Aber auch für Uwe Timm, oder Bernhard Schlink.
    Das Problem ist, einen Autor zu finden, den man mag, dessen Stil einem gefällt.


    Dank solcher Foren wie diesem hier, wird die Suche erleichtert.

    Vielen Dank für eure Antworten!


    Der Vorschlag von Bernard ist schon einmal gut. Wolf Schneider zu lesen kann nicht verkehrt sein.


    Was hef gesagt hat, ist natürlich das A und O des Schreibens überhaupt. Damit stimme ich voll und ganz überein. Also - üben.


    Zitat

    wenn es so einfach wäre und es den ultimativen Stil-Ratgeber gäbe, wäre jeder PC-Besitzer inzwischen wohl Bestseller-Autor


    Damit liegst du wohl richtig. Und sich selbst laut vorlesen ist bestimmt ein Mittel seinen Stil zu verbessern. Ich habe das einmal mit einem meiner Texte versucht und bin kläglich daran gescheitert. Den Text habe ich nicht geändert. Ich dachte, es liegt daran, dass ich es nicht fertig bringe richtig zu lesen. Die Geschichte ist in einer Anthologie erschienen. Ein lieber Kollege hat sie für eine Internetradio-Sendung gelesen und gemeint: "Was für ein Sch ... text." Und alle, die ihn gehört haben, stimmten dem zu.
    Muss ich also auch noch üben.



    Zitat

    Mindestens genauso wichtig ist aber: Lesen, lesen, lesen. Und ich würde in diesem Fall empfehlen: Viele unterschiedliche Autoren, Stile und Genre zu lesen und dann mal zu schauen: Wie macht der Autor das? - Welche Mittel setzt er ein? Wie wirken Sie auf dich? Auf diese Weise kannst Du versuchen, etwas vom Handwerk abzuschauen.


    Ja, licht, das werde ich versuchen. Normalerweise lese ich einen Text so, dass ich verstehe was er vermitteln will. Wenn ich analytisch rangehe, verliere ich meistens den Zusammenhang. Ich habe mir Maxim Biller besorgt und werde seine "Moralischen Geschichten" anders lesen. Zuerst normal und dann im Detail. Danke für deine Anregung.


    Deine Schreibtipps, Tom, habe ich mir ausgedruckt und auch schon gelesen. Sie sind gut, keine Frage. Auch in Frey und Stein habe ich reingelesen.


    Zitat

    Ich denke, daß es wichtig ist, die eigene Sprache zu finden - und die Sujets, zu denen sie paßt (nicht umgekehrt!). Natürlich ist auch die verfeinerbar, aber der richtige Ansatz muß m.E. aus einem selbst kommen. Der Weg dorthin besteht aus jahrelanger Übung und selbstverständlich auch intensiver, kritischer Textrezeption; man kann aus jedem Buch etwas lernen, und das müssen nicht notwendigerweise Schreibratgeber sein. Wenn man von einer Passage, einem Kapitel, meinetwegen einem ganzen Roman schwer beeindruckt ist, lohnt es sich, anschließend zu versuchen, die Frage zu beantworten, warum das so war.


    Damit liegst du wohl richtig.


    Was die 42er anbelangt: Stimmt, bisher habe ich nirgends mehr gelernt als dort. Aber ich bin auch nirgends so verunsichert worden.
    Zwei deiner Bücher, sowie einige Kurzgeschichten von dir, kenne ich. Mit das Beste von dem, was ich bisher gelesen habe.
    Du hast aber auch schon bei den Texten, die erst besprochen werden, einen ausgesprochen charakteristischen Stil, an dem wenig geändert werden muss.


    Ihr habt mir sehr geholfen!


    Hallo hef,
    vielen Dank für den Hinweis.
    Üben ist wichtig, das stimmt.
    So weit ich mitbekommen habe, gibt es einen Lesefluss. Einen Leserhythmus. Viele Autoren haben den einfach drauf, so scheint mir.
    Nun dachte ich daran, schreiben ist wie ein Lied komponieren. Was aber, wenn ich einen Blues haben will, aber Country dabei rauskommt. Welcher Text verträgt den Rock? Inhalt eines Textes und sein Rhythmus - was passt zusammen? Was sollte tunlichst vermieden werden?
    Klar, eine Liebesszene verträgt eine Menge Geigen. Es können längere Sätze sein, die die Kirschbäume blühen lassen, Schmetterlinge erwecken und / oder den Dimmerschalter voll aufdrehen. Und je länger ich die blauen Berge beschreibe, das grüne Meer und die rosa Alpen, desto länger dauert es, bis die Liebenden eingelullt sind. Und der Leser entweder vor Spannung in die Hose macht oder vor Langeweile einschläft.
    Erfahrene Autoren haben das im Griff. Der Anfänger eben nicht.


    Nehmen wir einmal an, ich fange mit einem Streitgespräch an. Da fliegen nur so die Fetzen. Aber jeder Streit hat einmal ein Ende, jedenfalls vorläufig, und hinterher geht es mit frischer Energie weiter. Aber zwischendrin müsste der Leser darüber informiert werden worum es überhaupt geht. Bremst das nicht den Lesefluss aus?
    wie muss ich die Sätze gestalten, damit der Leser bei der Stange bleibt?


    So in etwa meine ich das.

    Ich hebe mir Christopher Moore "Ein todsicherer Job" für den Urlaub auf. Steht schon im Regal.
    Begründung:
    Die Bibel nach Biff hat mir sehr gut gefallen.
    Wenn dieses Buch annähernd so gut ist wie Biff - und das ist es, wenn man den Besprechungen überall in den Foren glauben darf, kann eigentlich nichts schief gehen.
    Ich habe mir diesmal für den Urlaub vorgenommen mich zu entspannen. Dazu gehört auch ordentlich ablachen.