Beiträge von ChristophH.

    Das ist aber fix gelesen. Es dürfte das erste Mal sein, dass jemand das Buch zu dünn fand ... ;-)


    Eigentlich habe ich die - vermutlich schlechte - Angewohnheit, die Bücher immer länger als ursprünglich geplant werden zu lassen. Das wirft im Verlag einiges durcheinander, aber zum Glück ist Heyne da sehr kulant. Eine Geschichte braucht eben Platz, das kann man nicht immer so kontrollieren. Aber ich weiß von Kollegen, die aus verschiedenen Gründen noch arg kürzen mussten.




    Lieben Gruß,


    Christoph

    Ausflüge sind kein Problem. Bücher im Kontext anderer Literatur zu sehen, empfinde ich immer als spannend. Und Tom Finn kenne ich ganz gut; wir waren am Dienstag nach der Lesung in Hamburg noch ein wenig in der Stadt unterwegs.


    Gut und böse sind immer so absolute Begriffe. Es ist ja nun nicht so, als ob die Trolle den Zwergen wohl gesonnen wären. Lägen die Machtverhältnisse insGegenteil verkehrt, würden sie sich kaum anders verhalten. Es ist immer eine Frage der Perspektive.


    Ich lebe derzeit mit meiner Frau in Heidelberg, und wir haben es uns hier auch eingerichtet. Heidelberg ist für zwei nicht an Orte gebundene Freiberufler zwar nicht gerade eine ökonomische Wahl, aber uns gefällt es hier sehr gut ... ;-)


    Lieben Gruß,


    Christoph

    Wenn man als Autor auf altbekannte Stereotypen zurückgreift, die es in der Fantasy ja zu Genüge gibt, erleichtert das einerseits die Beschreibung, andererseits können die vorgeformten Bilder in den Köpfen der Leserinnen problematisch werden. Siehe "Trolle mit Hörnern". Bricht man die Stereotypen, oder ändert sie zumindest ab, wird das einigen gefallen, bei anderen aber in Konflikt zu den bestehenden Meinungen geraten. Eigentlich ist es sehr spannend zu sehen, wie unterschiedlich gewissen Konventionen bei Lesern verhaftet wird; jeder hat ja so seine Lieblinge. Ich habe durchaus empörtes Feedback von Lesern erhalten, denen die Rolle der Zwerge in dem Buch überhaupt nicht gepasst hat - Böse Zwerge, wo gibt es denn so was? ... ;-)


    Alles in allem sehr interessant.


    Lieben Gruß,


    Christoph

    Das Konzept des Albus Sunas ist nicht direkt an eine bestimmte Religion geknüpft. Sonnenkulte gab und gibt es ja sehr viele, und es lag nahe, einen solchen für ein Buch über Trolle zu benutzen. Ich wollte bei Masriden und Wlachaken einen recht klassischen Gegensatz zwischen Monotheismus und Polytheismus (in diesem Fall Animismus) darstellen, in den die Trolle als wenig religiöse Wesen stolpern.


    Stens Ambivalenz in seinem Verhältnis zu den Trollen ist natürlich durchaus gewollt. Es freut mich, dass sie klar zu bemerken ist. Ich persönlich empfinde Helden, die stets das Richtige tun, und dies auch noch wissen, als eher langweilig. Sten stellt sein eigenes Handeln gerne mal in Frage, und auch wenn er die Ankunft der Trolle als Chance sieht, ist er unsicher, ob es "richtig" ist, diese zu nutzen.


    Lieben Gruß,


    Christoph

    Was die Hörner angeht: demnächst wird es von zwei verschiedenen Künstlerinnen Bilder von Trollen geben. Einmal zu dem Abenteuer Spielbuch Trollblut, das bei Pegasus erscheint, zum anderen habe ich ein paar Illustrationen in Auftrag gegeben, um meine Webpage ein wenig aufzupeppen. Vielleicht hilft das bei der Visualisierung ... ;-)


    Lieben Gruß,


    Christoph

    Dany-Maus1986 : "Die Trolle" ist inzwischen in der 5. Auflage (oder der 6.? Ich habe ein wenig den Überblick verloren).


    Es wird ein weiteres Buch geben, aber vielmehr kann ich noch nicht sagen. Ich habe dem Verlag auf der Buchmesse in Frankfurt ein Konzept präsentiert, und meine Lektorinnen waren recht angetan.


    SiCollier : Nun ja, als Trick würde ich es nicht bezeichnen. Titel, Cover und Backcover werden von Verlagen halt nach Möglichkeit so gewählt, dass sie möglichst viele potentielle Leser erreichen. Wenn bei diesem Titel vielleicht 10mal mehr Leser zugreifen, dann ist das - wie du sagst - eben so.


    Sie hätten den Titel ja auch auf das ursprüngliche Projekt pappen können; Trolle gab es ja. Das wäre trickreich gewesen ... ;-)


    Lieben Gruß,


    Christoph

    SiCollier : Dafür muss ich ein wenig ausholen. Vor zwei Jahren hatten zwei Freundinnen von mir den Plan, eine Literaturagentur für Fantasy, Science Fiction und Historische Romane zu gründen, da es eine Agentur mit dieser Spezialisierung noch nicht gab, sie beide Erfahrungen und Kontakte in der Verlagsbranche hatten und die Zeit für reif hielten. Ich habe vorher ein wenig vor mich hin geschrieben, aber nie so richtig auf eine Veröffentlichung hin (mit der namhaften Ausnahme eines Shadowrun-Romans). Die Beiden kannten einige Texte von mir, fanden sie gut und fragten mich, ob ich nicht mal ein Romanprojekt für ihre Agentur angehen wollte. Das habe ich getan, und die Agentur hat es bei Heyne eingereicht. Den Lektoren wiederum gefiel meine Art zu schreiben. Allerdings fragten sie mich, ob ich nicht einen Aspekt des Projekts, nämlich die Trolle in einem neuen Buch in den Mittelpunkt stellen wolle. Die Überlegung dahinter ist simpel: einen neuen Autor am Markt zu platzieren ist schwer; kein Wunder bei 80.000 Neuerscheinungen pro Jahr. Programmplätze sind rar, und Startauflagen von unbekannten Neulingen sehr niedrig. Bei "Die Trolle" standen die Chancen einfach besser, nicht untergehen. Allerdings hat damals auch niemand an einen derartigen Erfolg geglaubt. Ich am allerwenigsten.


    Ich habe dann darüber nachgedacht, ob ich ein Buch über meine Trolle schreiben könnte, kam zu der Erkenntnis, dass ich es kann, und habe zugesagt.


    Leilani : Ich bin ein typischer Querbeet-Leser. Ich lese recht viel Fantasy verschiedenster Couleur, einiges an SF, gerne mal einen Krimi oder Thriller, bin sehr an Historie und entsprechenden Romanen interessiert, und versuche, immer mal wieder einen Klassiker dazwischen zu schieben. Außerdem schmökere ich sehr gerne in Fach- und Sachbüchern.


    Ich denke, wenn man lange genug liest, erkennt man, dass es in jedem Genre und Nicht-Genre Perlen und Schrott gibt. Zudem tut ein Blick über den Tellerrand auf den reichhaltig gedeckten Tisch häufig gut.


    Lieben Gruß,


    Christoph

    Ich habe mich absichtlich dazu entschieden, die Trolle nicht zu Perspektivträgern zu machen. Ich wollte nicht, dass sie als Identifikationsfiguren zu sehr "vermenschlicht" werden. Deshalb liegt die Perspektive bei den Menschen, welche die Trolle begleiten, und durch deren Augen man die Trolle wahrnimmt.


    Die Namensgebung ist tatsächlich an osteuropäische Vorbilder angelehnt. Ich wollte ein düsteres Buch schreiben, das, obschon High Fantasy, durchaus grim & gritty ist. Finstere Wälder, bedrohliche Berge, Kreaturen der Nacht. Da lag ein Blick in die klassischen Gothic Novels nahe, und ein osteuropäisches Setting ebenfalls.


    Ich versuche bei den Namen klare Strukturen zu erhalten. Eine durchgehene Linie ist mir wichtig, so dass man theoretisch am Namen erkennen kann, welchen Ursprung ein Ort oder eine Figur in der Welt hat.


    Lieben Gruß,


    Christoph

    Aloha,


    dann klinke ich mich mal hier in die Runde ein. Es ist ja schon einiges geschrieben worden.


    Die Ausstattung des Buchs hat mich auch glücklich gemacht. Das Cover ist natürlich der Optik der "Serie" angepasst, aber der Künstler ist auch einfach gut. Es handelt sich um Thomas von Kummant, der zum Beispiel auch die Comics zu Wolfgang Hohlbeins "Chronik der Unsterblichen" illustriert.


    Karte und Dramatis Personae sind auch gut gelungen. Zumindest die Karte war für mich überraschend, da sie nach meinen eigenen Skizzen erstellt wurde, und diese, nun ja, weniger professionell waren ... ;-)


    Heyne SF/F macht erst seit kurzem Hardcover, und auch jetzt nur eins pro Programm; jeweils ein YA-Titel. Aktuell sind die Trade-Paperbacks ja quasi der gehobene Standard in der Fantasy. Rein von der Textmenge her wäre "Die Trolle" sonst auch 2 bis 3 Taschenbücher geworden.


    Es gibt verschiedene Vorstellungen von Trollen. Ich kenne als alter Fantasyleser natürlich so einige, und habe mich auch ein wenig damit beschäftigt. Es gibt ja eine große Reichweite von Trollen, von den kleinen, neonbehaarten Figürchen über eher lustige Vertreter wie Detritus und den Stollentroll (obwohl so lustig ist der ja gar nicht) bis hin zu den "klassischen" Trollen Tolkiens. Wer einen kleinen Überblick mag, dem empfehle ich einen Blick in " The Ecyclopedia of Fantasy", S.965. Im Endeffekt habe ich mich dann entscheiden, aus verschiedenen Zutaten "meine" Trolle zusammen zu quirlen. Postmoderne Trolle sozusagen ... ;-)


    Ich spreche Sten übrigens immer nordisch aus, so wie in "steifer Grog".


    Für mich ist das Beste an der Edda übrigens der Teil mit den Lebensweisheiten. Seitdem lasse ich meinen Speer auch beim Essen nie außer Griffreichweite liegen ... ;-)


    Lieben Gruß,


    Christoph

    Nein, ich kann es niemandem empfehlen, erst den Job zu kündigen. Der Erfolg ist kaum planbar, es fehlen zu Beginn die nötigen Kontakte und Referenzen, und selbst wenn man den Einstieg schafft, fließt in den meisten Fällen nicht besonders viel Geld.


    Typische Buchverträge findet man online, und auch Auflagenzahlen lassen sich bis zu einem gewissen Grad recherchieren. Dann braucht man noch einen Taschenrechner und kann dann sehen, was ein durchschnittlich erfolgreiches Buch an Einnahmen beschert. Auf meinem Journal habe ich mal ganz grobe Anhaltspunkte geliefert. EDIT: Und Tom sagt hier auch etwas dazu.


    Und das sind diejenigen, die erfolgreich veröffentlichen. Es gibt genügend andere, denen das gar nicht gelingt. Wer es probieren will, sollte zumindest finanziell abgesichert sein.


    Lieben Gruß,


    Christoph

    Ich lebe derzeit hauptberuflich von der Schreiberei. Zwar ist meine Frau als Selbstständige erfolgreich, aber wir könnten auch beide unabhängig voneinander auskommen, deshalb zähle ich das mal nicht als (meinen) Broterwerb. Obwohl es durchaus beruhigend ist zu wissen, dass man füreinander sorgen könnte, wenn es nötig würde.


    Ich habe bis letztes Jahr noch als Texter in der Werbung gearbeitet, auch wenn das schon freiberuflich war. Das kam allerdings immer mehr dem Romanschreiben in die Quere, weshalb ich es dann schweren Herzens aufgegeben habe. Derzeit klappt das ganz gut, und diese Situation möchte ich so lange wie möglich erhalten, aber natürlich kann niemand sagen, wie es in 5 oder gar 10 Jahren aussehen mag. Mir ist bewusst, dass es eine Ausnahme ist, vom Schreiben leben zu können, deswegen bin ich entsprechend vorsichtig. Ich sehe das weniger als planbare Karriere denn als Glücksfall, wenn ich ehrlich bin.


    Man kann übrigens auch von Garantiehonoraren leben. Das hängt immer von den Umständen ab.


    Im Forum sollte es noch mehr hauptberufliche Schriftsteller geben, wie zum Beispiel Iny und Gheron (Sysai).


    Zu dem Thema "überzogene Erwartungen" habe ich vor einiger Zeit mal einen Eintrag in meinem Journal verfasst.


    Lieben Gruß,


    Christoph

    Ich lese weniger, allerdings vor allem aus Zeitgründen. Früher hatte ich einfach mehr Freizeit. Das ist eine unangenehme Begleiterscheinung der Arbeit. Aber ohne Lesen könnte ich nicht auskommen.


    Während ich schreibe, versuche ich thematisch ähnliche Bücher zu meiden. Dann lese ich auch lieber in anderen Genres, sozusagen als Abwechslung und um mich durch den Blick über den Tellerrand zu inspirieren.


    Ich habe keine Angst vorm Lesen. Gelungene Bücher feuern mich eher an, entlocken mir Bewunderung und nicht Neid. Das ist ein Ansporn, der mehr in die Richtung "das will ich auch können" geht.


    Lieben Gruß,


    Christoph

    Als unseriös würde ich Dienstleister bezeichnen, die sich nicht sofort offen als solche zu erkennen geben; die falsche Eindrücke des Markts vermitteln ("neue Autoren zahlen heutzutage alle"); die falsche Hoffnungen wecken ("wir schicken ihr Buch an alle wichtigen Kritiker" oder auch beliebt "Goethe und Schiller haben auch für Veröffentlichungen bezahlt"); die über die tatsächlichen Auflagen lügen, oder diese mit irgendwelchen Begriffen verschleiern; die nicht auf versteckte Kosten hinweisen ("zusätzliches, kostenpflichtiges Lektorat"). Oder derlei Methoden mehr. Da ja im Internet inzwischen genug Warnungen zu finden sind, ändern sich Geschäftsgebaren, Auftreten und Werbung immer mal wieder.


    Wer hingegen klar sagt, was er für wie viel Geld leistet, ist eher seriös. Wobei ich auch hier den Weg für falsch halte und eher zu dem steinigen Pfad der Verlage rate.


    Man kann ganz einfach erkennen, dass Bücher Kulturgüter sind: man zahlt nur 7% Mehrwertsteuer ... :grin


    Natürlich sind Bücher Produkte; an irgendeiner Stelle geht es eben um Verkäufer, Käufer und Preis. Aber wie andere Produkte auch, können Bücher eben mehr sein: Kulturgut, Statussymbol und so weiter. Das hängt allerdings nicht ursächlich zusammen.


    Lieben Gruß,


    Christoph

    Hier sind meine aktuellen Termine für den Rest des Jahres. Änderungen und Neuigkeiten gibt es immer auf meiner Webpage und auch auf meinem Journal.


    18.09.2007 - Lesung gemeinsam mit Bernhard Hennen in der Thalia-Buchhandlung Karlsruhe (EDIT: Adresse ist Kaiserstr. 167, 76133 Karlsruhe).


    20.09.2007, Einlass 19:30, Beginn 20 Uhr - Lesung gemeinsam mit Thomas Finn, Markolf Hoffmann und Boris Koch im "Mehrzweckpalast A17" in der Admiralstr. 17 in Berlin. Der Eintritt beträgt € 3.


    28.09.2007, 20:00 Uhr - Lesung auf dem Jahrestreffen des Montségur-Autorenforums. Außer mir lesen an dem Abend noch andere Autoren, zum Beispiel Andreas Schacht und Thomas Thiemeyer. Eintritt € 10.


    13.10.2007, 15 Uhr - Lesung auf dem Buchmesse Con (Bürgerhaus Sprendlingen, Fichtestrasse 50, 63303 Dreieich-Sprendlingen). Dort werden einige Autoren lesen; zum Beispiel auch Heide Solveig Göttner, Markus Heitz, Falko Löffler und viele andere.


    07.11.2007 - LesArt-Fantasy-Nacht in Bad Schwabach.


    10.11. - 11.11.2007 - Lesung auf dem Dreieichcon. Mehr Informationen, wenn ich sie habe.


    Lieben Gruß,


    Christoph

    Zitat

    Original von treogen
    Christoph - auch dir vielen Dank für deine Tipps.
    Warst du nicht dieses Jahr auch auf dem Nordcon? Wollte mir eigentlich deine Lesung und die Lesung von Boris anschauen, bin aber nicht dazu gekommen, da ich mit unseren Stand beschäftigt war.


    Ja, ich habe auf dem Nordcon gelesen und einen Workshop gemeinsam mit Tom Finn und Heide Göttner gehalten.


    Dieses Jahr konnte ich Boris' Lesung leider nicht besuchen, aber da ich letztes Jahr dort war, kann ich sie sehr empfehlen. Am 20. September lesen Boris, Tom Finn, Markolf Hoffmann und ich in Berlin; darauf freue ich mich sehr.


    Bei den Tolkien Tagen sind ja einige Autoren mit dabei. Sieht nach einem richtig guten Programm aus. Viel Glück und vor allem viel Spaß!


    Lieben Gruß,


    Christoph

    Hallo,


    ich habe gerade diese Rubrik entdeckt und will nur kurz meine Webpage vorstellen:


    Webpage


    Dazu führe ich noch ein Journal, in dem ich mehr oder minder regelmäßig Einträge poste:


    Journal


    Über Besuche und Kommentare freue ich mich natürlich immer. Ich trage mich gerade mit dem Gedanken, die Webpage neu gestalten zu lassen und bin für Verbesserungsvorschläge offen.


    Lieben Gruß,


    Christoph

    Hallo,


    man kann sich ganz gut auf Lesungen vorbereiten. Ich habe jetzt so 30 hinter mir, und dieses Jahr noch eine Handvoll vor mir, bin also noch nicht allzu lange mit dabei. Aber vielleicht kann ich ja ein paar Tipps beisteuern.


    Ein wichtiger Tipp für mich war, den Text genau zu kennen und mehrfach laut vor zu lesen, idealerweise vor einem Testpublikum. Auf die Geschwindigkeit achten und nicht zu schnell lesen. Dazu gut artikulieren und betonen; meiner Erfahrung nach lesen viele zu flach, also ruhig etwas mehr Verve, auch wenn es sich für einen selbst übertrieben anhört. Es ist sehr schwierig, einem monoton vorgetragenen Textbrei zu verdauen ... ;)


    Wer will, kann auch Sprechtraining nehmen. Ich kenne einen Coach, der mir sehr geholfen hat. Ansonsten vielleicht mal bei Schauspielern nachfragen, oder ins VHS-Programm schauen.


    Ich lese einige Textstücke, die alle in sich verständlich sind und Schlaglichter auf Figuren und Geschichte werden. Es gibt eine kurze Einführung, sowie Überleitungen, die ich vorher grob zurecht gelegt habe. Ich achte darauf, möglichst einen Mix aus Dialogen, Humor, Action, Beschreibungen, Charakterskizzen und anderen Textelementen zu präsentieren. Alles in allem lese ich maximal 45 Minuten, häufig auch etwas weniger, je nach Durchhaltevermögen des Publikums. Danach beantworte ich noch Fragen, plaudere ein wenig und signiere.


    Ich trinke vor und während der Lesung nur stilles Wasser. Danach gerne auch Bier oder Wein, je nach Gusto.


    Das Organisieren von Lesungen ist recht viel Arbeit; zum Glück unterstützt mich in der Hinsicht meine Agentur. Ich lese auf einigen Fantasy-Conventions und auch bei kleineren Buchhandlungen und Veranstaltern. Aber die größeren Lesungen kommen häufig über die entsprechende Abteilung des Verlags. Buchhandelsketten und Literaturveranstaltungen der öffentlichen Hand zahlen normalerweise auch die besten Honorare. Da dürfte man es ohne Hilfe des Verlags aber sehr schwer haben.


    Sehr empfehlen kann ich Gemeinschaftslesungen mit anderen Autoren. Davon habe ich in letzter Zeit einige gemacht, und sowohl die Zuhörerzahlen, als auch der Ablauf der Veranstaltungen waren richtig gut. Wenn man das richtig plant, kann das ein ganzes Event werden. Musikalische oder multimediale Untermalung hatte ich bislang kaum. Meine wenigen Erfahrungen deuten aber an, dass man auch ohne auskommt. Wobei eine gute Beamer-Show sicherlich nicht schlecht ist.


    Lieben Gruß,


    Christoph

    Zitat

    Original von NelaNequin
    Aber ansonsten ist es eben bei HighFantasy im Sinne von Herr der Ringe was anderes.


    Das halte ich für ein recht schlechtes Beispiel, denn Professor Tolkien hatte sicherlich ein sehr breites Fundament an Vorbildung und -wissen, auch wenn er es vielleicht nicht als Recherche bezeichnet hätte.


    Ich denke, dass zu guter Fantasy nicht weniger Recherche gehört, als zu anderen Genres. Wer tatsächlich den Wunsch hat, eine eigene Welt zu kreieren, der muss sich auf vielen Gebieten informieren, um diese auch schlüssig darzustellen.


    Ich schreibe in meinem Journal (hier geht es zur Kategorie Recherche) hin und wieder etwas zum Thema Recherche, weil ich die Einstellung, dass Fantasy und Recherche nicht zusammengehören, für falsch halte. Du sagst ja selbst, dass du einiges an Hintergrundwissen für deine Geschichten recherchierst; das finde ich sehr gut. Ich würde das allerdings nicht als eine andere Art von Recherche bezeichnen, und es auch nicht unterscheiden wollen.


    Lieben Gruß,


    Christoph

    Random House schickt mit seinen Verträgen immer zwei Seiten mit, welche die Anforderungen an satzreife Dateien enthalten. Das sind 19 Punkte, die einem bei der Formatierung helfen sollen, damit es am Ende so aussieht, wie man es sich vorstellt.


    Darin steht ausdrücklich, dass man kursive Stellen auch nur kursiv markieren soll, und generell wird gebeten, doppelte Auszeichnungen (also z.B. kursiv und fett) zu vermeiden.


    Von Normseiten steht da übrigens nichts; der einzige Hinweis auf eine Schriftart spricht von Times (als Beispiel für eine Schriftart, bei der man Kursivierung gut erkennen kann). Ich denke es wird davon ausgegangen, dass die Lektoren den Text später entsprechend der Normseiten formatieren, nach denen sie bezahlt werden.


    Das sind aber Richtlinien für die Abgabe eines Manuskripts in den Satz. Bei Ersteinsendungen ist das alles weniger problematisch. Schließlich muss die Lektorin erst einmal nur sehen, ob die Geschichte gut ist, und sie nicht endgültig setzen.


    Kopfzeile mit Namen des Autors und des Textes halten ich übrigens für sehr sinnvoll. Wer viel mit losen Blättern arbeitet, weiß das zu schätzen.


    Lieben Gruß,


    Christoph