Wie froh war ich, als ich letzte Woche auf der Suche nach Lesefutter feststellte, dass der neue Inge Löhnig-Krimi schon erschienen war! Ich bin vom ersten Dühnfort-Fall an dabei und finde auch, dass die Qualität bis jetzt nicht nachgelassen hat. Der letzte Teil hatte mir nicht ganz so gut gefallen wie die Vorgänger, aber "Schuld währt ewig" ist wieder genau nach meinem Geschmack.
Die Szenen mit Sanne haben mir besonders gut gefallen. Ich mochte die abgeschiedene Atmosphäre ihrer kleinen Welt und war sehr neugierig, was denn nun damals in den vergessenen Sekunden passiert war. Die Figuren um Sanne herum waren interessant und haben für Lebendigkeit und Abwechslung gesorgt. Auch im Team Dühnfort, Gina und Alois hat sich einiges getan, vor allem die Männer erhalten langsam mehr Tiefe. Gina blieb mir immer noch zu blass.
Der Fall ist vielschichtig, es gibt viele Beteiligte und Schauplätze, sodass keine Langeweile aufkommt. Trotzdem kann man gut den Überblick behalten. Da es einige Figuren gibt, die ein Geheimnis zu haben scheinen oder nicht ganz "in der Balance" zu sein scheinen, kann man schön rätselraten, wie das alles zusammenhängt und wer der Mörder ist. Diesmal habe ich tatsächlich mal richtig gelegen! Normalerweise liege ich daneben oder ich denke gar nicht darüber nach.
Mich hat dieser Krimi sehr gut unterhalten und ein bisschen bin ich auch einen Tag später noch bei den Figuren. Ich hoffe auch sehr auf einen fünften Teil, denn bisher ist dies die einzige Serie, bis auf die Reihe von P.J. Tracy, die nur vier Teile umfasste, bei der ich so lange dran bleibe.
Die Sprache ist das einzige, was ich ein wenig zu bemängeln habe. Noch größere Freude hätte ich an den Büchern, wenn sie auch sprachlich etwas mehr fesseln würden.
9/10