In den letzten 15 Jahren sicher dreimal, also viel zu selten, und regelmäßig einige Auszüge und Szenen immer wieder - weil sie so schön sind. ![]()
Beiträge von Alice Thierry
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Zitat
[QUOTE]"Was du geschrieben hast ist komplette Scheiße![QUOTE]
Das ist nichts als polemisch und sagt mehr über denjenigen aus, der diesen Satz äußert als über das, was er damit "wertet".
Konstruktive Kritik bedeutet an erster Stelle: keine destruktive Kritik zu üben, sondern etwas mitzugeben, mit dem der Betreffende etwas anfangen kann. Also nicht wie oben tot hauen, sondern darlegen, aus welchen Gründen das Ganze nicht akzeptabel ist. (siehe Britt) Man muss dem anderen Entwicklungsmöglichkeiten zugestehen. Denn der Erfolg liegt nicht in der Meisterschaft, sondern in den kleinen Schritten, egal was daraus wird. Hier im Forum wimmelt es ja auch nicht von Hemingways, Frischs, Woolfs oder Becketts. Wenn diese Damen und Herren ihre Maßstäbe an den hier vertretenen Damen und Herren der schreibenden Zunft anlegen würden, sähen zweitere auch ganz schön alt aus. Alles nur eine Frage der Relation.
Und zur Höflichkeit: "Die Höflichkeit ist eine Tugend, deren Folge eine rücksichtsvolle Verhaltensweise ist, die den Respekt vor dem Gegenüber zum Ausdruck bringen soll. Ihr Gegenteil ist die Grobheit (siehe ganz oben, Anmerkung der Zitierenden)." (aus Wikipedia)
Und gibt es irgendeinen Grund, jemanden deshalb nicht zu respektieren, weil man von seinen schriftstellerischen oder wie auch immer gearteten Fähigkeiten nichts hält?
Darüber sollten wir doch eigentlich nicht debattieren müssen.
Und damit wir zum Abschluss - mit Verlaub - noch einmal eine passende Phrase haben: Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil.

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Das Buch der Bücher! Zum Lesen und immer wieder Lesen!
Was für ein großartiger Einfall!:freude
Ich bin dabei!
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@ magali
Du hast sicherlich Recht mit Deinen Ausführungen und ich unterschreibe Deine Einstellung voll und ganz. Ich möchte Leuten mit schlechten Manieren bestimmt nicht in Schutz nehmen oder rechtfertigen - ganz im Gegenteil. Ich denke nur, dass man nicht alle über einen Kamm scheren darf.
Meinem Eindruck nach unterscheidet sich die Büchereule schon rein von der Art des Austauschs her deutlich von anderen Foren (hier achtet man sogar auf Orthographie!), aber das müssen die Neulinge erst einmal merken.Es liegt wohl vielfach daran, dass sie es einfach nicht besser wissen. Vielleicht wäre es da hilfreich, wenn man bei der Registrierung bzw. deren Bestätigung eine eMail mit ein paar kurzen "Verhaltens-Empfehlungen", also eine Art "Büchereulen-Hausordnung" erhalten würde.
Was den Zettel angeht: liegenlassen. Das Ausbleiben von Reaktionen ist auch eine Antwort.

@ Tom
Etwas mit viel Ironie und Wortgewandtheit zu zerreißen, macht eine Menge Spaß, ist aber letztlich unbefriedigend für alle Beteiligten.
Es kommt nicht darauf an, ob die Kritik im Kuschel-Ton übermittelt wird, sondern darauf, dass sie fundiert ist, sich ausschließlich auf den Gegenstand und nicht auf die Fähigkeiten seines Schöpfer oder deren Fehlen bezieht und der Kritiker höflich bleibt. Damit zeigt er, dass er sein Gegenüber grundsätzlich achtet und ermöglicht überhaupt erst einen konstruktiven Austausch.
Wenn Kritik unter diesen Bedingungen geübt wird, wird sie auch angenommen. -
Kurzbeschreibung:
Mit "Angélique und die Dämonin" legte Anne Golon 1972 den achten Band der Reihe um die schöne Französin zur Zeit des Sonnenkönigs vor.
Noch immer überschatten Angélique und ihren Mann, den Grafen de Peyrac, die Jahre ihrer Trennung und Entfremdung. In den wenig besiedelten Gebieten Nordamerikas versuchen sie, sich ein neues Leben aufzubauen. Da tritt die schöne, aber undurchsichtige Ambrosine, Herzogin de Maudribourg, in ihre Mitte. Mit einem Schiff voller junger Mädchen wurde sie in die Neue Welt geschickt, um dem Frauenmangel in der französischen Kolonie entgegenzuwirken und für ihre Schützlinge ein neues Zuhause zu finden. Doch die Gruppe erleidet Schiffbruch vor Goldboro. Als der Graf Peyrac mit seinem Schiff zu einer diplomatischen Mission aufbricht, bleibt die Sorge für die Neuankömmlinge Angélique allein überlassen. Schon bald kommt es zu merkwürdigen Unruhen in der Region und Giftanschlägen. Gleichzeitig versucht Ambrosine das Vertrauen Angéliques in ihren Mann zu erschüttern. In ihrem Urteilsvermögen durch das geschickte Vorgehen von Ambrosine beeinträchtigt, bemerkt Angélique deren Doppelspiel nicht und der Ring aus Verschwörungen zieht sich immer enger um sie bis Ambrosine ihren wahren Auftrag offenbart.Die Autorin:
Anne Golon (geboren 1921 als Anne Changeux) entdeckte schon früh ihre Leidenschaft für Schriftstellerei und Malerei. Sie arbeitete nach dem Zweiten Weltkrieg als Journalistin und erhielt einen Literaturpreis für eine ihrer Veröffentlichungen. Um Stoff für einen Roman zu sammeln, reiste sie in den Kongo, wo sie ihren späteren Ehemann Serge Golobinow kennen lernte. Gemeinsam verfassten sie mehrer Romane, denen jedoch kein Erfolg beschieden war. Ein Verleger empfahl ihnen, historische Frauenromane zu schreiben. Unter tatkräftiger Unterstützung ihres Mannes begann Anne Golon mit dem ersten Buch der Angélique-Reihe. Dem Buch gingen aufwendige Recherchen und umfangreiche Milieustudien voraus, die sich aber in jeder Hinsicht auszahlten. 1957 erschien "Angélique - Band 1" - zunächst in der deutschen Übersetzung - um bald seinen Siegeszug um die ganze Welt anzutreten. Es folgten elf weitere Romane. Anne Golon hat auch nach dem Tod von Serge Golon im Jahr 1972 die Arbeit an ihrem Lebenswerk "Angélique" fortgesetzt. Der letzte Band erschien 1985. In der Folge war die Autorin in jahrelange Prozesse um die Urheber- und Nutzungsrechte an ihren Romanen verstrickt, die jedoch zu ihren Gunsten entschieden wurden.
Nach eigener Aussage schreibt Anne Golon an dem allerletzten Band ihrer Romanreihe, wann und ob dieses Buch jedoch seinen Weg an die Öffentlichkeit findet, steht jedoch bis dato in den Sternen.Amazon Rezension:
"Nach dem Zwischentief in Angelique und die Versuchung liegt hiermit wieder ein klasse Roman der Reihe vor.
Die Liebe zwischen Angelique und Joffrey ist noch nicht wieder richtig gefestigt das muss sie auch schon die nächste Probe überstehen. Pater D'orgeval beauftragt seine bösartige Schwester damit Anglique und Joffrey zu zerstören...
Einfach eine super Fortsetzung der Reihe. UNBEDINGT LESEN!"Eigene Meinung:
Dieser Teil der Romanreihe liest sich fast vollständig wie ein unabhängiges Buch. Vorkenntnisse der bisherigen Geschehnisse sind nur in Grundzügen nötig. Die Geschichte ist wie immer stilistisch schön erzählt und die Autorin zeichnet die Charaktere ihrer Figuren in altbekannter Weise differenziert und prägnant. Die Handlung selbst erschien mir weniger dramatisch als die der vorangegangenen Bücher und spielt während eines kürzeren Zeitraums. Die Beziehung der Hauptpersonen wird weiterentwickelt, gleichzeitig gibt es an Angélique immer wieder neue Facetten zu entdecken. Mit der "Dämonin" wird eine interessante Gegenspielerin eingeführt. Hier stehen sich nun erstmals zwei gleichermaßen faszinierende Frauen gegenüber und eine dramatische Auseinandersetzung ist unausweichlich.
Leider liegt es schon eine Weile zurück, dass ich dieses Buch gelesen habe, so dass ich nicht weiter ins Detail gehen kann. Sicher ist aber eins: es steht bereits wieder auf meiner To Read-Liste.
Ein schöner Schmöker für die Ferien. -
Zitat
Du findest es mutig, in eine Gruppe zu stürmen, einen eigens verfaßten Text hinzuschmettern und zu krähen: ey, Leuts, sagt mal was dazu, aber flott. ?
Nicht ganz. Ich finde es mutig, mit etwas, das man selbst gestaltet hat - sei es geschrieben, gezeichnet, gedichtet, etc. - auf eine öffentliche Plattform zu gehen und es dort zu präsentieren. Das macht angreifbar und verletzlich und erfordert meines Erachtens Mut - oder Gedankenlosigkeit.
Daher schätze ich, dass doch eine ganze Menge dadurch passiert, wenn man einen Text einstellt, zumindest, wenn eine Reaktion darauf erfolgt. Allerdings bekommen wir das wohl eher selten mit. Selbstzweifel, Ärger oder Motivation kann man nun mal nicht sehen, wenn sie nicht geäußert werden.
Grundsätzlich würde ich auch nicht jedem Erst-Story-Poster die "ey, Leuts"-Haltung unterstellen. Ich denke, dieses Auftreten ist häufig gar nicht böse gemeint, sondern resultiert aus Unkenntnis der "Spielregeln" und einem generellen Hang zu flapsigen - wenn nicht sogar fehlenden - Umgangsformen (It's a sign of the time!).
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Wie wäre es denn, wenn man die Schreibe-Ecke ganz auflöst?
Erstens ist das hier ein Bücherforum. Zweitens soll nervigen Möchtegern-Autoren und Selbstdarstellern keine Plattform geboten werden und drittens sollen arme unbescholtene Jungautoren nicht durch hammerhartes Kritik in seelische Nöte gebracht werden. Voilá.

Aber mal im Ernst, ich finde diese Schreibe-Ecke recht erfrischend (und zwar gar nicht nur im Sinn von "How not to do it") - egal ob einer dort seinen ersten und einzigen Beitrag liefert oder bereits veröffentlichte Miteulen ihre Ergüsse niederlegen. Man ist doch weder dazu gezwungen, diese Texte zu lesen, noch sie zu bewerten. Weshalb sich also darüber aufregen?
Ich habe Joans Thema in dem Sinne verstanden, dass sie einen Hinweis auf die fehlende Sachlichkeit beim Umgang mit Texten von sogenannten Jungautoren geben wollte und dies recht anschaulich mit einem eigenen Text aufgezogen hat.
Was ich grundsätzlich nicht gut finde - und da stelle ich mich Seite an Seite mit Joan - ist unsachgemäße Kritik. Maulen und Meckern kann man ebenso leicht wie zu Tode loben. Beides ist im Grunde nutzlos und keine Hilfe.
Wenn man sich zu einem Text äußern möchte, sollte man sich auch die Mühe machen und es konstruktiv tun. Möchte man sich diese Mühe nicht machen, kann man es genauso gut lassen.Persönlich glaube ich, dass viele Frischeulen, die schnurstracks einen eigenen Text einstellen, in erster Linie fremdes Feedback jeglicher Art möchten. Mag sein, dass einige auch eine Plattform für die eigene Selbstdarstellung suchen, aber was sollte daran verwerflich sein?
(Ist es denn nicht auch schon ein Stück Selbstdarstellung, in der eigenen Signatur seine Homepage, Veröffentlichungen, Schallplatten etc. aufzuführen und hier im Forum seine eigene Meinung kund zu tun?
)- Ich finde das eher mutig.
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Und wieder ist einer der letzten Großen gegangen.
Vorab - ich bin kein Fan von Charlton Heston, aber weiß gute klassische Filme und prägnante Darstellungen zu schätzen.
Ich denke, es spielt keine Rolle, welche politische oder sonstige Überzeugung Mr Heston hatte. Das sind meines Erachtens Dinge, die der persönlichen Ebene eines Menschen angehören und für die man einen Menschen verurteilen oder schätzen kann, wenn man ihn persönlich kennt. Alles andere wird doch in erster Linie durch die Presse gewalzt und vorinterpretiert. Früher wurden Schauspieler und ihre Filme boykottiert, weil sie uneheliche Kinder oder pro-sowjetische Einstellungen hatten oder gar in wilder Ehe zusammenlebten. Was hat das mit ihrer Arbeit und deren Qualität zu tun?Oder konkret gesprochen: Maßgeblich ist allein, dass Charlton Heston es verstanden hat, sein Publikum zu bewegen und es zu unterhalten - also das zu tun, was die Aufgabe eines guten Schauspielers ist. Und das hat er sicherlich bravourös gekonnt.
Zitat[QUOTE]Hab ich vorhin auch gelesen - ich hatte aber gar nicht gewusst, dass der überhaupt noch gelebt hatte.
Irgendwie verbinde ich den nur mit ganz alten Filmen.
[QUOTE]Die ganz alten Filme? - Da muss ich an "Die vier Reiter der Apokalypse" (1924), "A Fool there was" (1915) und "Salome" (1923) denken. Filme sind wie Weine - je älter, desto besser.

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Wenn ich ans Ende der letzten Seite eines Romanes gelangt bin und das Buch zuklappe, tue ich das meistens mit einem Gefühl der Zufriedenheit - denn schließlich hat man ja eine oft lange Reise hinter sich und alles hat sich zu einem runden Abschluss gefügt (zumindest bei einem guten Buch).
Manchmal stellt sich auch ein stilles Bedauern dazu ein, wenn die Geschichte besonders gut war und man ruhig noch dreihundert Seiten mehr verkraftet hätte (z.B. bei "Amber" - da ist der Schluss arg offen und die Geschichte mitreißend bis zuletzt).
Aber zum Glück kann man ja jedes Buch noch einmal lesen - und sollte das auch tun.
Gleich das nächste Buch zu Hand nehmen? - Höchstens im Urlaub. Denn eigentlich soll sich die Geschichte erst einmal setzen können.
Und was das "after reading" von schlechten Bücher angeht: die werden erst gar nicht fertig gelesen (auch wenn das betreffende Werk ein Klassiker, Bestseller oder der Weisheit letzter Schluss sein sollte). Man soll sich schließlich nicht selbst vergewaltigen, nur um dann sagen zu können "ich hab's geschafft".

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Im "Patrioten" ist mir der Herr auch aufgefallen (die Schurken sind ja grundsätzlich interessanter als die Helden - und wie Roger Moore einmal feststellte: Die Darsteller der Schurken haben es gut, denn "sie haben die besten Texte, den meisten Spass, sterben irgendwann und dürfen dann auch noch früher nach Hause gehen."), aber irgendwie hatte er mir da nicht genug Format.
Da sprechen mich eher Vincent Cassel in "Pakt der Wölfe", Joaquin Phoenix in "Gladiator" oder Lee Van Cleef in "The Good, the Bad and the Ugly" an.
Eine interessante Liste der 50 "Most vile movie villains" gibt es übrigens hier (und der gute Alan ist auch dabei): http://www.ew.com/ew/gallery/0,,20186285,00.html
Es ist schade, dass Basil Rathbone immer nur mit Sherlock Holmes in Verbindung gebracht wird, denn er war eigentlich einer von Hollywoods Top-Heavies und hat neben Guy of Gisbourne auch glänzende Vorstellungen als Levasseur in "Captain Blood", als Karenin in "Anna Karenina" und als Mr Murdstone in "David Copperfield" gegeben. Margaret Mitchell hat ihn als Idealbesetzung für ihren Rhett Butler gesehen - und das hätte er bestimmt hinbekommen.
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Nicht zu vergessen: Charlton Heston!
edit: Und nicht zu vergessen: Paul Newman.
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@ Grisel
Ich war auch sehr betroffen, als ich von Richard Widmarks Tod hörte. Auch wenn er schon ein hohes Alter hatte. Ich denke gerade das gibt das Gefühl, dass diese Menschen immer da sind, nachdem sie es ja schon so lange waren.
Und wieder ist ein großer Schauspieler von uns gegangen. Er war vielleicht nicht mein Lieblingsschauspieler, aber einfach ein eindrucksvoller und unvergesslicher Mime, wie sie da Kino heute kaum noch hervorbringt.

edit: P.S. Ich hoffe, dass uns wenigstens Eli Wallach noch eine Weile erhalten bleibt. (Ja, der lebt auch noch - mit 92 Jahren!)
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@ Paradise Lost
Aha, Jason Isaacs - auch so ein Fall bzw. britischer Charakterdarsteller, der nach seiner Harry Potter-Rolle 100 mal so regen Zulauf bekommen hat (jedenfalls gab's davor keine Kalender und massenweise "Anschmacht-Websites" - der arme Mann). Schade nur, dass er im realen Leben so common aussieht. Das ist ein bisschen wie Pierre Brice als Winnetou.

Meiner Meinung nach hätte man genauso gut Patrick Malahide als Draco-Vater besetzen können, dann wäre er altersmäßig wieder Snape-konform.Aber da das hier die Alan Rickman-Fanecke ist, wollen wir das Thema nicht weiter ausbreiten.
P.S: Ich halte ja Basil Rathbone für den besten Sir Guy.

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Auch von mir herzlichen Dank für diese Rezension. Das Buch liegt schon eine ganze Weile bei mir herum und wartet darauf gelesen zu werden.
Die BBC-Verfilmung habe ich allerdings schon gesehen und kann sie nur wärmstens empfehlen. Sollte das Buch ebenso tiefgründig sein und die Charaktere und deren Konflikte ähnlich anschaulich darstellen, ist es sicherlich ein Must-read.
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Sieht mir stark nach "Buch zum Film" aus, obwohl Washington Irving, der Autor der Originalgeschichte auch genannt wird.
Das da trifft es vermutlich besser:
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@ Leonae
Fortsetzung ist wohl nicht der richtige Ausdruck, eher Fortführung der historischen Ereignisse in Romanform.
Im englischsprachigen Raum gibt es das Buch "The Boleyn Inheritance" von Philippa Gregory. Auch dieser Roman spielt am Hofe Henrys VIII. Die Hauptfiguren sind jedoch Anne of Cleves, Katherine Howard und Jane Boleyn.
Ich denke, das Buch ist bisher noch nicht in deutscher Übersetzung erschienen.
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Noch ein weiterer Tipp zu klassichen Schauerromanen:
Joseph Sheridan LeFanu: Geistergeschichten
Eine Ansammlung von viktorianischen Schauergeschichten. Sprachlich etwas gewöhnungsbedürftig, aber in jedem Fall klassisch.
Amazon-Rezension:
Kennen Sie den Iren Joseph Sheridan Le Fanu? Vermutlich werden nur wenige diese Frage mit einem "ja" beantworten können, denn einer der Vorreiter zu Bram Stokers genuinem "Dracula" ist ein wenig - zumindest in Deutschland - in Vergessenheit geraten. Doch Le Fanus Erzählung "Carmilla" vermochte die viktorianischen Moralvorstellungen leicht zu unterhöhlen, indem dort das Thema lesbischer Liebe mit dem Vampir-Motiv einhergeht. Und wäre nicht alles nur angedeutet, hätte man hier in der Tat sehr sehr harten Tobak. Dennoch, Carmilla mag reichlich Inspiration zur Konstruktion der Lucy in Bram Stokers "Dracula" gegeben haben: Sie ist die Verführerin, die ein moralisches Wertesystem zerstören könnte und folglich vernichtet werden muss. Der Stoff ist von den Hammer-Studios gleich dreimal adaptiert worden und jüngste Verarbeitungen, etwa im Gewand eines Musicals oder des von Kyle Marffin verfassten Romans "Carmilla, the Return" deuten darauf hin, dass das schlüpfrige Moment der Erzählung seinen Reiz nicht verloren hat. Carmilla ist von allen Erzählungen Le Fanus die wohl meistdiskutierte, obwohl freilich jede der hier aufgenommenen Erzählungen einen gelungenen netten Grusel verbreitet. Man kann diese Geschichten ruhigen Gewissens weiterempfehlen.
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Ich schließe mich Caits Meinung an: ein äußerst fesselnder Roman und mit das Beste, was das Genre "Historischer Roman" momentan zu bieten hat.
Einzigen Kritikpunkt sehe auch ich in der Darstellung der Anne Boleyn. Es ist wirklich allgemein bekannt, dass es mit der Fruchtbarkeit der Tudors nicht weit her war. Deshalb ist diese Königslinie denn wohl auch nach gerade einmal drei (wenn man großzügig ist vier) Generationen erloschen.
Die Verfilmung des Buchs habe ich bisher leider nicht gesehen, aber es bleibt zu vermuten, dass sie um einiges hinter dem Roman zurückbleibt.
Ist die Fortsetzungsgeschichte zu "Die Schwester der Königin" eigentlich lesenswert.
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Just found this text.
Und ich kann mir nicht helfen - mir drängt sich ganz stark das Bild der netten Herrn-Clique aus "Clockwork Orange" von Stanley Kubrick auf. Standen diese vielleicht Pate?
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Ich denke nicht, dass man sich "vornehmen kann, einen Roman zu schreiben". Das klingt so gewollt (was es vielleicht dann ist, wenn man sein täglich Brot damit verdient) oder nach Anleitung ("Wir setzen uns hin, machen den PC an und dann tippen wir.").
Bestimmt kann man etwas schreiben "wollen", aber am einfachsten ist es sicher, wenn einem das Ganze einfach zufällt. Das ist wahrscheinlich auch das, was meine Vorredner meinen.
Ein Patentrezept gibt es nicht. Autoren über einen Kamm zu scheren und eine Regel für deren Vorgehen zu erstellen, ist sicher ein Ding der Unmöglichkeit, weil jeder seine Arbeit anders handhabt. Wie es schon Lesemotte formuliert: Manchen drängt sich ein Bild, eine Stimmung oder Figuren auf und sie schreiben eine Szene, ein Kapitel, was auch immer - es muss nicht mal der Anfang einer Geschichte sein - und dann ergibt sich mehr daraus. Wie jede kreative Arbeit ist die Entstehung einer Geschichte oder sogar eines ganzen Buchs eine Entwicklung.Persönlich glaube ich, dass Schreiben ein Selbstläufer ist - ähnlich wie Zeichnen. Die Idee manifestiert sich im Kopf und man macht sich daran, sie niederzulegen und Gestalt annehmen zu lassen. Interessanterweise kommt dabei selten exakt das heraus, was man sich anfangs überlegt hat, eben weil diese Arbeit einer ständigen Entwicklung unterliegt.
Es erstaunt mich, dass die Frage danach, wie Autoren ihre Ideen bekommen oder zu Kreativität gelangen, immer wieder aufkommt - so als ob das etwas wäre, was sich erlernen ließe. Gerade das ist es aber meiner Meinung nach nicht. Kreativität und Ideen hat man oder man hat sie nicht (Stichwort "Zufallen", s.o.) - das liegt in der ganz individuellen Persönlichkeit begründet und manifestiert sich meist schon von klein auf.
Weil die Ergebnisse von Kreativität jedoch häufig im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehen und damit hohes Potential für Anerkennung haben (jedenfalls mehr als eine saubere Steuererklärung zu fertigen - was an sich auch eine große Leistung ist :-)), wird das Vorhandensein derselben bewundert und erstrebt. Vermutlich resultiert daraus auch der Wunsch, diese greifbar zu machen.Aber ein "Geheimrezept" gibt es sicher nicht, und wenn, dann müßte es wahrscheinlich lauten:
"Laß' Deine Fantasie spazierengehen und schau', was Dich so sehr bewegt, dass Du es festhalten möchtest."
Alles andere kommt von selbst.
