Beiträge von Wiebke

    Moinsen!


    Also, nach all den Jahren, hier meine kleine Meinung zu dem Roman:


    Ein Geschichte, die anrührt, ohne rührselig zu sein!


    Ein Löffel voll Buchstabensuppe auf einem grasgrünen Cover – recht fröhlich mutet der Roman „Idiotentest“ von Tom Liehr an. Beim Aufklappen erwartet man die übliche Großstadtgeschichte mit Rückblenden in die 70er, 80er und 90er Jahre, die im Leser das „ach ja, richtig, damals“-Feeling wecken.
    Was dann allerdings auf den ersten Seiten geschieht, ist vieles, aber nicht fröhlich: Der Roman beginnt mit der Kindheitsgeschichte der Hauptfigur Henry Hinze. Seine ersten Lebensjahre sind durchzogen von seelischen Grausamkeiten, die noch viel schlimmer sind als die Prügel, die der Junge regelmäßig von seinem Vater bezieht. Wärme und Zuneigung sind für seine Eltern Fremdworte, Henrys kleine Schwester wird vom Vater wegen einer Lappalie tot geschlagen und auch Henry bekommt immer wieder zu hören, was er in den Augen seiner Erzeuger ist: Ein „schlimmes, verantwortungsloses Kind“.


    Auch als Erwachsender scheut Henry sich, jegliche Verantwortung zu übernehmen. Weder für sich selbst, noch für jemand anderen. Mit seinen Kumpels Walter und Gonzo haust er einer Berliner WG, hangelt sich von Affäre zu Affäre und versucht hin und wieder – trotz fehlendem Orientierungssinn – als Taxifahrer ein Paar Euro zu verdienen.


    Der Idiotentest – das ist das Leben, an dem Henry Hinze und seine Freunde fast zu scheitern drohen. Sie dümpeln dahin, lassen sich treiben und versammeln sich Abend für Abend in der einzigen Heimat, die sie kennen: Die Neuköllner Kneipe „Wohnzimmer“, dessen Inhaber Harry wie ein Ziehvater über seine Schützlinge wacht. Doch ausgerechnet hier, im „Wohnzimmer“, wird von Henry plötzlich eine Entscheidung gefordert, die seinem Leben eine andere Wendung geben könnte: Nach einer volltrunkenen Liebesnacht mit Andrea, die in der Kneipe kellnert, sieht Henry sich unverhofft mit der Frage konfrontiert, ob er sich nach Jahren voller Unverbindlichkeiten tatsächlich auf etwas – und jemanden! – festlegen kann. Eine Frage, die er nur zu gern verdrängen würde – die ihn andererseits aber auch nicht zur Ruhe kommen lässt. Ist es an der Zeit, endlich doch Verantwortung zu übernehmen?


    Tom Liehr ist ein großartiger Roman gelungen. Die Charaktere sind lebensecht, warmherzig und skurril zugleich, ihre Geschichten rühren an, bringen den Leser zum Lachen und manchmal sogar zum Weinen. Und am Ende steht fest: Das Leben ist zu kurz, um es nicht auch zu leben!



    Oder, um es kurz zu machen: Ein tolles Buch, Tom! Mehr davon!!! :wave

    Hm, eigentlich habe ich mit solchen Büchern wenig am Hut, aber weil eine Freundin von mir so begeistert war, habe ich es jetzt doch gelesen ...


    Ich weiß nicht, spätestens an der Stelle, an dem sich einer der Aboriginals den Fuß bricht und schon am nächsten Tag wieder gesund durch die Gegend laufen kann, habe ich mich gefragt, ob das nicht doch mehr Fiktion als alles andere ist. Die Informationen, die Maryread dazu gibt, fand ich da sehr interessant!


    Generell sind solche Bücher auch weiterhin nichts für mich, lese jetzt lieber "Idiotentest", das ich gerade gekauft habe :grin

    Moin!


    Jetzt bin ich auch endlich mal wieder zum Lesen gekommen und habe mir das Buch "Die Anderen" von Katja Henkel geschnappt.


    Zum Inhalt:
    Klappentext
    Erschöpft läßt sich Romy ins Aussteigerleben fallen und lernt die in die Jahre gekommenen Strandhippies und deren exzentrische Schrullen kennen. Bald jedoch fühlt sie sich von den Anderen als Außenseiterin behandelt. Selbst der Tod eines jungen Inders läßt die Strandgemeinde kalt. Irgend etwas ist merkwürdig an der bis zum Bersten gespannten Situation, in der nur ein junger Kokosnußverkäufer zu ihr hält. Schließlich ringt sich Romy dazu durch, Jack von ihren fürchterlichen Kindheitserlebnissen zu erzählen. Nach diesem Geständnis kühlt auch die abgründige Beziehung zu Jack ab. Sind ihre sexuellen Träume Wirklichkeit, oder ist Romys Wirklichkeit ein einziger Traum? Auch ein verzweifelter Fluchtversuch hilft ihr nicht, sich der Wahrheit zu stellen ...


    Meine Meinung:
    Ein wirklich großartiger Roman! Katja Henkel stellt sowohl inhaltlich als auch sprachlich so einiges in den Schatten, was ich in den vergangenen Jahren gelesen habe! Die Geschichte ist irritierend und spannend zugleich, die Autorin ist eine regelrechte Sprach-Virtuosin, ihre Sätze ziehen einen von der ersten bis zur letzten Seite in ihren Bann. Unbedingt lesen, wer etwas für verstörende Psycho-Thriller übrig hat. Mich persönlich erinnerte der Roman an Zoran Drvenkars "Du bist zu schnell."

    Moin!


    Etwas kurzfristig, aber ich sach trotzdem noch mal bescheid:


    Wann: Freitag, 16.09.2005, 20.30 Uhr


    Wo: BERLIN, Kino in der Kulturbrauerei (Prenzlauer Berg)


    Was: Lesung beim "Word Up!"-Festival im Rahmen der popkomm; Geschichten aus dem Buch "Mein Song" (zusammen mit u.a. Nina George und Bernhard Lassahn) und direkt im Anschluss lese ich noch einmal aus "Was? Wäre? Wenn?" und begeistere (oder so ähnlich) das Publikum mit Gesangseinlagen.


    Also, kommt gern in Scharen! :wave

    Moin!


    So, endlich Urlaub, endlich mal wieder richtig viel Zeit zum Lesen. Gerade habe ich auch „Die Frau des Zeitreisenden“ beendet.


    And here are the results of the Lorenz-Jury :grin


    10 Punkte
    Für die Grundidee der Zeitreise und die wunderschöne Geschichte zweier Liebenden, die das Schicksal immer wieder zusammenführt. Ich hab ja ein Faible für alles Übernatürliche, also hat mich dieses Buch brennend interessiert und gefesselt.


    5 Punkte
    Weil der Roman streckenweise etwas langatmig ist und man ihn – meiner Meinung nach - um etwa 100 Seiten hätte einkürzen können.


    20 Punkte
    Für Sätze wie: „Meine Erektion ist mittlerweile so groß, dass sie eine der gewagteren Achterbahnfahrten in den Great America Parks ohne Elternteil bestehen könnte.“ Die Sprache ist wirklich großartig und Frau Niffenegger findet wunderbare Bilder!!! Und: Auch die erotischen Passagen meistert sie brillant, das ist meiner Meinung nach eine hohe Kunst (wenn man das nicht kann, werden solche Stellen schnell peinlich …)


    4 Punkte
    Für die etwas wirre Konstruktion der Zeitreise. Anfangs habe ich noch versucht, das logisch nachzuvollziehen (vielleicht liegt es an der Karibik-Sonne, die mir hier aufs Hirn brennt, aber ich habe es nicht hinbekommen). Aber nachdem ich mich davon frei gemacht habe und es einfach mal so hingenommen habe, störte es den Lesefluss auch nicht weiter. Man muss sich am besten nur auf die Geschichte einlassen.


    1 Punkt
    Für die Lyrik-Einschübe. Aber dafür kann die Autorin nix, ich hab’s halt nicht so mit Rilke und anderen. :wow


    Macht also summa summarum 8 Punkte – ein wirklich sehr lesenwerter Roman!!


    Zu Beatrix:
    Hm, nein, die Stelle fand ich nicht wesentlich bewegender als andere.

    Oh, vielen Dank, Doc und Batcat! :kiss
    Der Abend war auch SEHR lustig - wann hat man schonmal die Lizenz, sich öffentlich zum Affen zu machen und wird dabei noch von seinen Freundinnen ausgehalten? :grin

    Zitat

    Original von Babyjane
    eine schreckliche Sitte wie ich finde, meine Schwägerin mußte man aus dem Grund fast zum Altar tragen.... :lache


    Genau aus diesem Grund haben wir es etwas vorher gemacht :lache