Beiträge von Wiebke

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    Original von kahlan


    Dass die neue Charly sich ganz und gar über Moritz erklärt, damit habe ich auch so meine Schwierigkeiten gehabt. Schließlich hat sie ja die gleichen Grundvorraussetzungen wie die alte Charly, und dazu passt ein konsequent durchgezogenes Studium auch Moritz und einer Traumwelt zuliebe irgendwie nicht, finde ich. (Wobei ich gerade feststelle, dass ich an dem Versuch, ihr einen für mich passenderen Berufweg aufzudrücken, auf ganzer Linie scheitere...)


    Zu Charlys Motivation habe ich oben ja schon geschrieben.

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    Original von Iris
    Daß vorhersehbar ist, wie es mit Charly "enden" wird, wenn sie ihre pubertäre Verblendung abgelegt hat, gehört zu dieser Gattung.


    Ich weiß nicht, ob es für jeden vorhersehbar ist, da hast Du als Schreibprofi sicher den Vorteil, dass Du dramaturgische Winkelzüge schneller erkennst. Ob das eine Frage der Gattung ist? :pille Hm, das würde ich jetzt nicht sagen.
    Aber ansonsten gilt auch hier wie so oft im Leben: Der Weg ist das Ziel! :grin


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    Original von Iris


    Etwas unsauber war die Vorbereitung des Wechsels in die "Wunschwelt".


    Veto! Dazu habe ich gerade schon im vorherigen Thread geschrieben, finde ich gar nicht unsauber!


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    Original von Iris
    Gut, Charly sieht sich als Versagerin gegenüber ihren ach-so-tollen Blankeneser Mitschülern, aber diese rein negative Haltung ist mir (!) ein bißchen zu dünn als Vorbereitung; denn eigentlich ist Charly auch an der Schule so gar nicht der Typ, der den WiWi-Schnösel-Idealen nachstrebt (Beachte: Nicht jeder Wirtschaftswissenschaftler ist ein Schnösel -- es geht um den beschriebenen Typus des aalglatten Karrieristen!). Daß allein das Fortdauern der Beziehung mit Moritz ausreichen soll, damit Charly die entsprechende Laufbahn eingeschlagen und verfolgt hat, erscheint mir nicht wirklich schlüssig. Zumindest ist es nicht in der Form ausreichend vorbereitet, daß Charly den bitteren Nachgeschmack einiger Fehlentscheidungen damit begründet, daß sie sich denkt: "Wenn das damals geklappt hätte, dann wäre ich nicht so abgestürzt."


    Ähhhhhh, nein!

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    Original von MaryRead
    Jaaaa.... das ist jetzt aber nicht wirklich ein Argument. *find* Ein Buch sollte ja nicht durch den Klappentext erst "vollständig" werden. Nicht dass ich dass jetzt so schlimm finde, aber so irgendwas an Warnung hätte ich mir schon gewünscht.


    Kann aber auch sein, dass ich im ersten Teil vor lauter Sprachwitz drüber hinweggelesen habe, dass diese "Was wäre, wenn"-Idee vorbereitet wurde. ;-)


    Hab ich oben ja schon beantwortet.


    So, hapüh, weiter zum nächsten Tread. Soll ja niemand sagen, ich würde mich hier um die Antworten drücken ... (tipsel, tipsel ...)

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    Original von BücherBuhdi
    Witzig, mir ging es, wie oben schon erwähnt, genau andersrum als MaryRead :wave Ich habe erst im zweiten Teil so richtig Spaß darn gewonnen :grin
    Und MaryRead : nach dem Umschlags-Text war doch schwer zu vermuten, was da auf den Leser zukommt, ich fand es nicht wirklich überraschend...


    Dazu habe ich ja jetzt schon ausführlich geschrieben.


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    Original von BücherBuhdi
    Mir gefiel eben gerade gut, wie hier die Schickimicki-Gesellschaft auf's Korn genommen wird. Und dann noch sprachlich so herrlich beschrieben! :lache Und jaaa, ich würde auch erst mal shoppen fahren und bestimmt hätte ich auch "Vivat, Charlotta!" auf dieser tollen Traumhochzeit vernommen um anschließend festzustellen: "Wir sind dekadent."


    Das ist eben, wie gesagt, eine Sache des Geschmacks: Der eine mag's, der andere nicht.


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    Original von BücherBuhdi
    Was meine im ersten Teil schon erwähnte Identifikation mit Charly angeht, so ging mir ein Absatz allerdings trotz allem wieder ziemlich an die Nieren:
    "Wir sind stolz auf dich. Immer wieder höre ich meinen Vater diesen Satz sagen. Und erst in diesem Moment wird mir klar, daß meine Eltern das vorher noch nie zu mir gesagt haben. Was möglicherweise daran liegen könnte, daß sie dazu bisher noch nie einen Grund hatten."
    Autsch... :wow


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    Original von MaryRead
    "Ich bin in einem Science-Fiction-Film", fängt dieser Teil an - und genau das passiert dann auch, auf einmal, ohne Netz und doppelten Boden. Huch! :wow Wo bin ich denn auf einmal hingeraten! :wow Ein ganzes Drittel des Buchs ist eine total normale moderne Frauen-Geschichte, und jetzt geht's auf einmal mit sowas los..... ich glaube, ich hätte mir im ersten Teil den einen oder anderen Hinweis darauf gewünscht. Oder hab ich das verpasst?


    Ja, Du hast was verpasst, es gibt durchaus Hinweise, wenn man genau hinguckt:


    S. 19 f., Georg philosophiert über den FC St. Pauli:


    Das ist ein deutlicher Hinweis auf das Thema, den man natürlich erst rückwirkend versteht. Aber das ist ja auch bei Filmen oft so, bei denen man erst später die Anspielungen merkt, die schon vorher da waren (siehe "The 6th Sense"). Solche Hinweise kommen öfter, und ansonsten war es auch Absicht, den Leser auf einmal rasant in etwas völlig anderes stolpern zu lassen. Ich persönlich mag so etwas, wenn ein Roman oder auch ein Film auf einmal eine vollkommen andere Wendung nimmt.
    Auf dem Klappentext (darüber redet Ihr hier später noch), wird es zwar auch schon halbwegs verraten, aber darauf hätte man meiner Meinung nach verzichten können. Wie gesagt, wer ganau hinsieht, findet schon einige Anspielungen im Text.



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    Original von MaryRead
    Wieso muss Charly eigentlich so viele Episoden löschen lassen? Hätte es nicht gereicht, die Moritz-Episode rauszuschmeissen? Denn danach wäre doch ohnehin alles anders geworden. Und von den positiven Dingen, die in ihrem "richtigen" Leben passiert sind, d.h. denen, die sie dringelassen hat, hat sie ja im "neuen" Leben im Nachhinein auch nichts mehr. :gruebel



    S. 210:
    "Plötzlich wird mir etwas klar: Es liegt nicht daran, daß ich diese eine Eskapade habe löschen lassen. Angefangen hat doch alles damit, daß ich in der Garage nicht mit Moritz geschlafen habe. Danach ist mein Leben komplett anders verlaufen, sämtliche Ausfälle sind danach ohnehin nicht mehr passiert, weil ich immer das anständige Mädchen an Moritz' Seite war."


    Hm, das ist wohl eine Frage des Geschmacks, und über den lässt sich ja bekanntlich nicht streiten. Ich finde es aber gut so, ich mag die Komik, die darauf entsteht, dass Charly versucht, sich so unauffällig wie möglich in ihr neues Leben einzufinden und dabei immer mal wieder daneben langt.


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    Original von MaryRead
    S. 119




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    Original von MaryRead
    S. 180 - à propos Musik... "Alan, Parsons und Project" - ist das ein Insider?? Heissen die nicht "Alan Parsons Project"? :gruebel So steht's später ja auch noch mal.


    Auch ein kleines Sprachspiel, sie teilt den Bandnamen auf, als wären es drei Personen. Klaus, Störte und Beker :grin


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    Original von MaryRead
    Die übrigen Fähnchen stecken im letzten Drittel, also dort weiter. Aber von diesem Teil war ich ein bisschen enttäuscht. Hat auch was damit zu tun, dass mir diese Schickimicki-Gesellschaft sowas von auf den Senkel geht, dass ich nicht so viel darüber lesen mag. Aber vor allem damit, dass ich es nicht wirklich glaubwürdig finde, wie es dargestellt ist, wie Charly ihr neues Leben "lernt".


    Finde ich natürlich schade, aber ich wollte es so machen. Denn: Ein probates Mittel der Komik liegt auch in der Übertreibung (Siehe: "Handwerk Humor" von John Vorhaus). Aber wie gesagt: Da geht's halt um Geschmack, der lässt sich nicht objektiv verteidigen.

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    Original von Batcat



    Wie? Du willst die Rolle auch noch selbst haben? Du willst doch bloß zu deinem Autorenhonorar auch noch die fette Gage einstreichen! *Porsche, ick hör Dir rufen!* :lache


    Neeeeeein! Schauspielerei ist nun wirklich das Letzte, was ich mir vorstellen kann!!! :grin

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    Original von MaryRead
    Wiebke , danke für die Antworten! Inzwischen bin ich mit dem Buch durch und hab gesehen, dass du die Widmung schon im zweiten Thread erklärt hattest. Also noch mal extra danke. ;-)


    Da nich füar, wie der Hamburger sagt. Habe ja versprochen, in der Leserunde Rede und Antwort zu stehen :grin


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    Original von MaryRead
    Was den ersten Satz betrifft, ich kapiere jetzt, dass der ja auch wichtig ist und nicht nur schön, eben weil sich die Musik durch das ganze Buch zieht. Leider bin ich wohl zu alt und kenne die meisten Lieder gar nicht...


    So ist es, Musik ist ein zentrales Thema in meinem Roman. Weil Charly ihre Gefühle - die sie sonst ja immer gern hinter einem Panzer aus Schnoddrigkeit versteckt - so zum Ausdruck bringt. "Sie sagt, was ich nicht sagen kann" heißt es in einem Song von zwei Sängern, die ich jetzt leider nicht nennen kann, weil ich nicht zugeben mag, dass ich manchmal so etwas höre (hi, hi). Mit Hilfe der Musik lebt Charly all ihre Sehnsüchte, Wünsche, aber auch Ängste aus. Deshalb hat sie auch andauernd Kopfhörer mit dabei, sie taucht ihr Leben in Musik, um es so wie einen "Musikclip" wirken zu lassen, flüchtet sich damit quasi vor der Realität. Erst am Ende kann sie davon Abstand nehmen: Wenn sie wieder den Pink-Song hört und dann denkt: Wie Unrecht sie doch hat!


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    Original von MaryRead
    ... ich kann mich mit Charly eigentlich nicht identifizieren, sie ist mir viel zu schnodderig


    Nun ja, IDENTIFIZIEREN kann ich mich auch nicht mit jeder Romanfigur. Das wäre ja schrecklich! :wow
    Aber ich muss es nachvollziehen können, auch, wenn eine Figur vollkommen anders ist als ich. Und ich hoffe natürlich, dass mit das mit Charly gelungen ist ...


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    Original von MaryRead
    So, und nun geht's in den nächsten Thread - Wiebke, setz schon mal den Schutzhelm auf! :grin


    Roger! Bereit zum Sturzflug ...

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    Original von MaryRead
    S. 50 "Das Universum erhört meine Bestellung" - normalerweise hätte ich da "mein Gebet" erwartet... aber wir hatten doch genau das mal letztes Jahr oder so bei den Eulen, dass man beim Universum was "bestellt" und das dann oft auch eintritt, oder? War das seinerzeit Fritzi? :gruebel


    Moin, liebe Eulen!


    Nachdem der heimische Computer mit wieder hat, kann ich jetzt etwas genauer auf Eure Statements antworten.


    Zu der Bestellung: Das ist eine Anspielung auf Bärbel Mohrs "Bestellungen beim Universum". Hat, glaube ich, auch schon jemand hier geschreiben.


    Und weiter geht's ...


    Moinsen!


    Mensch, da hast Du Dir ja richtig Arbeit gemacht, vielen Dank! Dann hier mal flugs meine Antworten:


    "Was? Wäre? Wenn?" ist der erste - und einzige - Roman, den ich ganz dreist mir selbst gewidmet habe. Denn tatsächlich ist es mir sehr, sehr wichtig gewesen, diese Geschichte zu schreiben. Genau genommen ist der Roman der Abschluss einer sehr langen Phase, in der ich mich viel mit Selbstzweifeln und Ängsten herum geschlagen habe. Das kennt wohl jeder von uns, es gehört vielleicht ein bisschen zum Erwachsenwerden, dass man für sich die Frage klärt: Wer bin ich? Wie sehen mich die anderen? Und: Ist es überhaupt wichtig, wie mich die anderen sehen? Tja, und deshalb eben die Widmung.



    Erster Satz: Jaaaaaaa! Der erste Satz ist immer der schwerste, daran sitze ich immer sehr lange. In diesem Fall hat es besonders lange gedauert, denn ich wollte etwas finden, das den Leser sofort und ohne Umschweife in ein Gefühl reinzieht. Quasi in Charlys Lebensgefühl, der Leser soll sofort die Stimmung begreifen. Und natürlich war mir der Rhythmus auch sehr wichtig, weshalb ich es schön finde, dass Du es erwähnst. Sätze müssen einfach klingen! Etwa zwei Tage lang habe ich den Anfang immer wieder umgeschrieben, bis er meiner Meinung nach saß.


    Rechtschreibung: Der Verlag bevorzugt die alte RS, das ist der Grund dafür.


    Liebe Grüße und weiterhin gute Lektüre!

    Moin!


    Habe mich im Exil mal wieder ans Netz gehängt, um antworten zu können ...


    Also, wie lange habe ich für Was? Wäre? Wenn? gebraucht?


    Hm, im übertragenen Sinne würde ich sagen: 31 Jahre Lebenserfahrung waren dazu notwendig, damit ich die Geschichte schreiben konnte :grin


    Aber insgesamt war es so, dass ich vor fünf Jahren eine Kurzgeschichte mit dem Titel "Lebenslaufbereinigung" geschrieben habe. Das war die Grundidee, da konnte jemand etwas aus seinem Leben löschen lassen. Allerdings war die Geschichte dann vorbei, es ging nicht weiter.


    Weil mich die Idee reizte, habe ich aber immer mal wieder darauf herum gedacht und kam so dann zu den Anfängen von Was? Wäre? Wenn?. Etwa ein Jahr lang habe ich den Plot für den Roman entwickelt (und dann als Exposé aufgeschrieben), ein weiteres halbes Jahr habe ich dann an dem Buch geschrieben.

    Danke für Eure Anmerkungen (Iris, da dene ich mal drüber nach, möglicherweise ist ja was dran und ich hätte es noch besser vorbereiten sollen).


    Ansonsten auch in diesem Thread noch einmal der Hinweis: Ich muste gestern Abend leider kurzfristig meinen Hamburger Schreibtisch verlassen, so dass ich erst wieder am Sonntag Zeit (und einen Computer) für längere Antworten habe.


    Bis denn!

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    Original von geli73
    Hallo Wiebke,


    gibt es demnächst etwas neues von Dir?


    LG Geli


    Das dauert wohl leider noch ein bisschen, ich bin nicht so schnell ... Aber im Herbst 2006 wird es wohl ein neues Buch geben.

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    Original von schnatterinchen



    Gibt es das Fischereihafenrestaurant noch??


    Jau, jibbet noch!


    @ alle: Bin momentan unterwegs und kann deshalb nicht so schnell und auch nur kurz antworten, ab Sonntagabend stehe ich aber wieder voll und ganz zur Verfügung und werde auch brav alle eventuellen Fragen beantworten :-)

    Es ist tatsächlich auch für mich schwierig, mir zu überlegen, wen ich mir als Charly vorstellen könnte. Bei den anderen Figuren ist es kein Problem (Tim wäre zum Beispiel Jürgen Vogel :-)), aber bei Charly ... Wahrscheinlich sehe ich mich da doch zu sehr selbst drin


    (obwohl die Figur ja rein gar gar nix mit mir zu tun hat ... ;-))
    Ja, dann ist die Sache doch geklärt, Du spielst die Rolle halt selber... :lache

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    Original von Rosenstolz


    Und ich glaube, dazu gehört auch eine gewisse Wiebke Lorenz........ :lache :knuddel1


    Uiiii, danke! :knuddel1


    Und danke an alle Eulen, die hier so nette Sachen schreiben - aber wo bleibt jetzt eigentlich die befürchtete Kloppe? Oder kommt die noch??? :wow