Leider hat sich meine Meinung auch nach Beenden des Buches nicht geändert, immerhin: ich habe es zu ende gelesen, so ganz schlecht war es also nicht!
Ich mag die Bücher Yrsa Sigurdardottirs, sowohl ihre Krimis um die Anwältin Dora Gudmundsdotir als auch ihre eigenständigen Romane. Vielleicht war meine Erwartungshaltung gegenüber "Seelen im Eis" deshalb zu hoch, aber was die Autorin hier zusammengerührt hat ist eindeutig kein schmackhafter Eintopf geworden.
Die Charaktere sind unsympathisch, nicht einer von ihnen ist als Sympathieträger zu bezeichnen, der den Leser mitfiebern liesse. Die Handlung wirkt verworren, besonders zu Anfang, denn gleich das erste Kapitel stellt den Schluss dar. Erst danach beginnt die eigentliche Geschichte, was zwar kein unüblicher Kunstgriff ist, hier aber sehr verwirrt, da die Geschichte ohnehin schon auf zwei Zeitbenen spielt. Leider sind weder die Ereignisse der Gegenwart noch die der Verangenheit im Jahr 1974 sonderlich spannend; tatsächlich zieht sich die Geschichte streckenweise wie Kaugummi, was ich von den anderen Büchern der Autorin nicht kenne.
Ich habe das Buch zu Ende gelesen, weil ich doch die Auflösung der Geschichte wissen wollte. Die kleine "Überraschung" am Ende ist zwar nett, reicht aber nicht aus.
Insgesamt ist es ein recht fader Eintopf geworden, den die Autorin dem Leser hier vorsetzt. Schade, denn sie kann es eindeutig besser!
Meine Wertung: 4 Punkte