Beiträge von Conor

    1. Cameron West; Erste Person Plural; 2
    2. Zadie Smith; Von der Schönheit; 3
    3. Khaled Hosseini; Drachenläufer;1
    4. Harriet Köhler; Ostersonntag; 1Monatshighlight
    5. Stephan Kulle; Riss im Glück;2
    6. Walter Moers; Ensel und Krete; 2
    7. Chuck Palahniuk; Fight club;1
    8. Matt Ruff; fool on the hill; 1
    9. Philip Roth; exit ghost; 1
    10. Markus Werner; Froschnacht; 1


    habe ich doch tatsächlich Markus Werner vergessen :staun

    Aus der Amazon.de-Redaktion
    Als Portishead aus dem gleichnamigen Vorort von Bristol 1991 an den Start gingen, existierte der Begriff TripHop noch gar nicht. Bis auf Massive Attack oder Kruder & Dorfmeister sorgte keine Band für eine derartige Euphorie wie Portishead. Viele, viele Jahre später liegt das Genre im Hospiz, ihre einstigen Protagonisten aber zeigen sich auf Third nach 10-jähriger Abstinenz quicklebendig. Was soll man zu Third sagen? Sensationelles Comeback, famoses drittes Studioalbum, Befreiungsschlag? Trifft alles zu, vor allem aber begeht das englische Trio nicht den Fehler, überambitioniert zu klingen oder den Meilenstein Dummy zu kopieren, woran sie ja schon einmal scheiterten. Das Wundersame und Faszinierende an diesem immer aufregenden, düsteren Album ist, wie Sängerin Beth Gibbons sich mit herzzerreißendem, bedrückenden Gesang Platz macht in den fertig vorgelegten, mal vertrackten, mal grimmigen, mal pulsierenden Kompositionen von Soundtüftler Geoff Barrow. Inspiriert und beeinflusst wurde er wieder von Krautrock oder Filmmusik, aber neu sind die Querverweise an Pioniere wie die Silver Apples oder Pierre Henry, und neu ist auch dieses auf Können basierte Selbstbewusstsein musikalische Wagnisse einzugehen, keine Kontraste zu scheuen. „Silence“ ist alles andere als Ruhe, ist Rhythmik pur und endet einfach abrupt. In „Hunter“ kollidieren Störgeräusche mit zartem Folk, „Nylon Smile“ ist hypnotisch wie ein Can-Stück, und wie Beth Gibbons sich in dem absoluten Killer-Track „We Carry On“ mit geisterhafte Stimme Gehör verschafft, packend! Dann ist da noch die Singleauskopplung Machine Gun, angetrieben von geschredderten, unwiderstehlichen Beats. Die Pop-Saison 2008 kann mit Third ein Werk ohne Radio-Ohrwurm aber elf großen Hits bestauen. -- Sven Niechziol


    kulturnews.de
    Nach mehr als zehn Jahren Wartezeit erscheint jetzt also doch noch ein drittes Portishead-Album. Parallel zum Verschwinden des Trios aus Bristol starb TripHop - doch auch wenn eigentlich niemand am Revival des Genres interessiert ist, zählt "Third" zu den am heißesten ersehnten Platten der letzten Jahre. Tatsächlich erinnert bis auf Beth Gibbons' ätherischen Gesang nichts an die eigene Vergangenheit. Ihr Comebackalbum ist das unberechenbare, düstere Soundexperiment, das man von ihnen auch erwartet hat. Gleich der Opener "Silence" ist eine faire Warnung: Zu einem ungewohnt zackigen Rhythmus schrammen schrille Sounds und Gitarren an der Grenze des Erträglichen, und erst nach zwei Minuten steuert Gibbons mit einer fragilen Gesangsmelodie dagegen. Nur die Single "Machine Gun" funktioniert noch besser als Tolerierungstest. Kommt man erst mal mit dem minimalistisch angriffslustigen Elektrotrack klar, kann man sich auch mit der unkonventionellen Sprödigkeit der anderen Songs arrangieren. Mit "Third" setzen Portishead auf radikale Gegensätze und die Schönheit des Sperrigen: Auf eine nur mit einer Ukulele instrumentierten Ballade folgen brachiale Industrialbeats und durch Verzerrer gehäckselte Gitarren. Wer aber Zugang zu den elf Traurigkeitsvariationen gefunden hat, der wird so schnell nicht mehr von ihnen lassen. Vielleicht sitzt man dem Mythos Portishead auf und lässt sich von Beth Gibbons blenden, deren Stimme noch immer Tränen garantiert. Man könnte Portishead etwa vorwerfen, dass sie im Experimentierungswahn das Songwriting vernachlässigt haben. Doch gerade weil das die Anziehungskraft dieser Platte nicht mindert, wird "Third" vielleicht schon bald als ihr Meisterwerk gelten. (cs)


    gestern gekauft - nicht so ganz einfach, aber so ist das ja oft bei guter Musik :-]

    Zitat von buzzaldrin:


    Zitat

    Oh ja, das möchte ich auch noch gerne lesen. Ist es eigentlich sinnvoll die anderen Zuckermann-Romane vorher zu lesen, oder lässt sich Exist Ghost auch ohne Vorwissen lesen?


    ich denke, du kannst sie auch ohne Vorwissen lesen.
    Die Personen , die schon im "Ghost writer" auftauchen, tauchen zwar auch hier auf, aber Roth beschreibt die damalige Situation so gut, dass man auch so Bescheid weiss. :-)


    Ich habe auch noch nicht alle Zuckerman-Romane gelesen :-]


    mache ich wohl noch :gruebel


    LG

    Aus der Amazon.de-Redaktion
    Schwere, überall Schwere. Okkervil River benannten sich nach einem russischen Fluss, der einer Geschichte der Tolstoi-Urgroßnichte Tatjana Tolstaja den Namen verlieh. Plattencover, Texte, Musik waren immer melancholisch, fast finster bei der 1998 gegründeten Band aus Austin. Auf einmal ist vieles, wenn auch nicht alles anders, denn auf The Stage Names lassen die Texaner die Sonne rein, um den ganzen Verlierern dieser modernen Welt etwas Hoffnung zu geben. Ein bisschen Soul, Country-Folk und Alternative-Rock verschmelzen zu einem lindernden Pflaster, unter dem es weithin angenehm schmerzt. Doch es bildet sich vermehrt Schorf auf den einst so offenen Wunden, denen Okkervil River in der Vergangenheit mit blutverdünnend wirkender Kammermusik, Violinen und wimmernden Banjo kaum Heilchancen gaben. Warum The Stage Names sämtlichen Vorgängern trotz etlicher melancholischer Momente ein fröhliches Gefühl und Rock entgegensetzt? Vielleicht, weil Gründungsmitglied, Songwriter und Sänger Will Sheff zusammen mit Multiinstrumentalisten die träumerischen Songs vermehrt bei Shearwater unterbringt. Vielleicht, weil Sheff im Gegensatz zu Black Sheep Boy diesmal nicht im einsamen Winter auf dem Lande sondern zwischen Ausgehabenden in New York komponierte. Das Ergebnis sind jedenfalls fast überbordende Stücke wie der famose Opener „Our Live Is Not A Movie Or Maybe“, der sich musikalisch Arcade Fire oder Broken Social Scene annähert. Gefolgt vom stampfenden „Unless It Kicks“ geht es zum nächsten Höhepunkt „A Hand To Take Hold Of The Scene“. Die Dexy’s Midnight Runners lassen schön grüßen! Nach dieser Anfangsralley geht es ausgeglichener zu, wobei „Plus Ones“ mit seinem wunderbaren Text besondere Aufmerksamkeit verdient. Der Titel kann nämlich wörtlich genommen werden: Sheff addiert zu berühmten Songs wie „96 Tears“ (? and The Mysterians), „99 Luftballons“ (wie hieß sie noch mal?), „7 Chinese Brothers“(R.E.M.), TVC 15 (David Bowie) oder „Eight Miles High“ (Byrds) eine Eins, und bildet aus den neuen Titel einen kompletten Track. Muss man auch erst mal drauf kommen. --Sven Niechziol


    kulturnews.de
    Mit "The Stage Names" haben Okkervil River das eigene Bandleben verfilmt. Gleich im Opener "Our Life is not a Movie or maybe" beheult Sänger Will Sheff den tristen Musikeralltag zwischen Soundcheck, Bandprobe, Muckerrivalität - und fordert bessere Plots, epische Enden und dramatische Kameraeinstellungen. Doch das vierte Album der Band aus Austin bietet weit mehr als nur Selbstreflexion: Sheff berichtet wortverspielt und doppeldeutig von Szeneklischees und Backstagebanalitäten. Mal ist er der klassische Indiepessimist, mal dekonstruiert er Beziehungen. Indem Sheff Figuren erfindet, real existierende Personen und Autobiografie untermengt und die Kulissen mit Verweisen auf US-Kultur baut, wird die Konzerthalle zur Weltbühne. Am Ende gipfelt das Spiel mit den Bedeutungsebenen im Song "John Allyn Smith Sails": Okkervil River interpretieren den Beach-Boys-Klassiker "Sloop John B." als Abschiedsbrief des Dichters und Selbstmörders John Berryman. Ein tiefschwarzer, tragikomischer Schlusspunkt für ein genauso unübertreffliches Album wie der überall gelobte, deutlich leisere Vorgänger "Black Sheep Boy". (cs) www.kulturnews.de


    tolle CD :frech

    Zitat von Herr Palomar:


    Zitat

    Das Buch wurde auch heute in 3Sat bei Literaturclub von Dieter Bachmann, Gabriele von Arnim, Peter Hamm und Moderatorin Iris Radisch ganz interessant diskutiert!


    wenn ich das gewusst hätte :cry


    naja, ich hab's leider verpasst, schade, schade


    Es ist jedenfalls ein gut zu lesendes Buch und er lässt sich, bzw. sein Personal lässt sich auch ordentlich über Politik aus.

    Kurzbeschreibung
    "Die beste Platte seit OK Computer".... so oder ähnlich war es der Presse zu entnehmen, als „In Rainbows“ im Oktober digital veröffentlicht wurde. Die Presse war nicht nur ob der neuartigen Veröffentlichungswege der Band begeistert, sondern auch von der Qualität der Musik überzeugt. Auch die meisten deutschen Musikmagazine kürten "In Rainbows" zum "Album des Monats" - da waren sich Musikexpress, Visions und Rolling Stone ausnahmsweise mal einig! Nun hat die Kultband um Mastermind Thom Yorke doch noch einen klassischen Plattenvertrag unterschrieben und erlaubt XL Recordings CD und LPs in den Handel zu bringen. Sicher eine der letzten Veröffentlichung in diesem Jahr - und sicher einer der besten Alternative-Alben in dieser Dekade!


    MIr gefällt*s :-]

    Klappentext:


    Franz Thalmann ist Pfarrer, Ehemann und Familienvater, bis eines Tages sein Reißverschluss klemmt. Denn Kezi, seine "schiefe Bahn", versteht sich auf Reißverschlussprobleme - ein Umstand, den weder Thalmanns Frau noch der Präsident des Kirchenstandes tolerieren können, am wenigsten aber Franzens Vater.
    Der sucht den "Schandfleck der Familie" allmonatlich heim, als Frosch im Hals des Sohnes, und bringt ihn zum Reden.


    "Ein heimlicher Zeitroman, der Dinge und Geschehnisse benennt, die nur scheinbar weit weg von uns sind und so nicht sofort die emotionale Abwehrhaltung des Ertappten hervorrufen. Den Schuss ins Herz spürt man erst später." (Barbara von Becker in der Frankfurter Rundschau"


    Der Autor:


    Markus Werner, geboren 1944 in der Schweiz, lebt in Schaffhausen.
    Weitere Werke: Zündels Abgang (1984), Die kalte Schulter (1989), Bis bald (1992), Festland (1996), Der ägyptische Heinrich ((1999), Am Hang (20004)


    Meine Meinung:


    Franz Thalmann sinniert über sein Leben.
    Das Buch wechselt zwischen den Reflexionen von Franz und den Reflexionen seines Vaters Klemens.
    Themen sind Gott, das Älterwerden, Ehe, Gesellschaft und wie sie sich verändert hat im Laufe der Jahre, und das Fernsehen, sowie der Sinn oder Unsinn des Lebens.
    Vater Klemens erzählt am Stammtisch oder vom Melkschemel aus, wie schnelllebig die heutige Gesellschaft doch geworden ist.


    Markus Werner übt schonungslos Kritik an der modernen Welt, für mich war das ein packendes Buch, dass ich - einmal angefangen - nicht aus der Hand legen konnte.
    Dabei ist er aber nicht besserwisserisch, sondern menschlich und gescheit.
    Die Sprache Werners ist dynamisch, jeder Satz ist direkt und manchmal derb, und man wird verführt zum Weiterlesen.

    Aus der Amazon.de-Redaktion
    Im Februar 2007, kurz vor der offiziellen Veröffentlichung von Neon Bible traten Arcade Fire in Orchesterstärke fünf Mal in der ausverkauften Judson Memorial Church in New York auf. Eine Kirche, warum eine Kirche? Wo sonst könnten Texte über die bevorstehende Apokalypse, über Ängste, Tod und eine nicht versiegende Hoffnung ihre volle Kraft entwickeln? Außerdem stehen da bekanntlich Orgeln, und ein sakraler, opulenter – wobei so gut wie kein Song der Kanadier ohne Opulenz auskommt – Track wie „Intervention“ lässt sich besonders imposant umsetzen. Es ist nicht das einzige Stück, das alle Zweifel beseitigt, die vielköpfige Band aus Montreal könnte an der gewaltigen Hürde ihres Debüts Funeral scheitern.


    Zugegeben, der A-ha-Effekt ist weg, die triumphalen Trauermärsche überrennen einen nicht beim ersten Hören und doch kommt gleichzeitig die Ahnung auf: Hier ist wieder Großes entstanden! Es passiert so viel so schnell, dass die Sinne nicht immer folgen können, denn Arcade Fire füllen nicht nur jedes Notenblatt bis zur Schwärze, Sänger Win Butler kehrt mit Textzeilen wie “I’m living in an age that calls darkness light” („My Body Is A Cage“) wieder die dunklen Seiten seines Seelenlebens nach außen. Nicht zufällig wurde Neon Bible nach dem gleichnamigen Roman von John Kennedy Tool benannt, einem amerikanischen Schriftsteller, der unter anderem im Alter von 32 Jahren deshalb Selbstmord beging, weil sein persönlich als Meisterwerk eingeschätzter Schelmenroman Die Verschwörung der Idioten von unzähligen Verlegern abgelehnt wurde - posthum erhielt er einen Pulitzer-Preis! Arcade Fire erfahren immerhin zu Lebzeiten Ehrrungen. Kaum eine Gruppe des angehenden Millenniums versteht sich so außergewöhnlich darauf, einer gewissen Trostlosigkeit in den Texten ein aufs Tempo drückendes Heer an Instrumenten (Glockenspiel, Akkordeon, Violinen, Hörner, Hurdy Gurdy) plus einem Militärchor aus Budapest entgegen zu stemmen. --Sven Niechziol



    tolle CD :-]

    Kurzbeschreibung
    VORLÄUFIGER INFO-TEXT ! Der legendäre Kreis von Künstlern und Literaten, der sich ab 1905 im Londoner Stadtteil Bloomsbury um Virginia Woolf und ihre Schwester, die Malerin Vanessa Bell, zusammenfand: Lebensentwürfe und künstlerische Intentionen, dargestellt in Erinnerungstexten, Beobachtungen, Beschreibungen und Abbildungen. Alle Texte hier zum ersten Mal in deutscher Sprache.(amazon)


    Da mich Virginia Woolf sehr interessiert, habe ich mir dieses Buch bei ebay günstig gekauft :grin

    was für ein Buch!
    Wenn auch ganz schön deprimierend, aber ich wollte es schon lange gelesen haben, nachdem ich im Fernsehen mal ein Interview von der Autorin gesehen und auch eine Rezension in der Zeitung gelesen habe.


    :wave

    Kurzbeschreibung
    Mit seinem neuen Album, aufgenommen in einem Studio hoch über dem Canyon im kalifornischen Topanga, festigt Devendra Banhart seinen Ruf als einer der faszinierendsten und stilprägendsten Künstler seiner Generation. Statt sich Genre-Grenzen zu unterwerfen oder sich zu wiederholen, wagt er sich an neue Sound-Kombinationen, Ideen und atmosphärische Wendungen. Devendra dehnt die stilistische Bandbreite fast ins Unendliche, indem er sanfte balladeske Klänge, epischen Rock, lateinamerikanische Einflüsse, Reggae-Tunes und natürlich allerlei fein dosierte Überraschungsmomente auf einem Album vereint. Klang "Cripple Crow" noch so, als habe er seine Ideen mit einer zufällig vorbeiziehenden Gruppe von Gypsy-Musikern ausgetauscht und aus den Resultaten ein Album gestrickt, wirkt "Smokey" nun wie das tighte und sorgfältig fokussierte Werk einer Band, die nach ausgiebigen Live-Erfahrungen leichthändig und voneinander höchst inspiriert zusammenspielt. Beteiligt an den Aufnahmen waren neben Devendra als Sänger, Pianist und Gitarrist auch sein Produzent Noah Georgeson, Luckey Remington, Greg Rogove und Pete Newsom als feste Bandmitglieder sowie Rodrigo Amarante, Andy Cabic und Otto Hauser als Gastmusiker. Der 1981 im texanischen Houston geborene Künstler verbrachte seine Kindheit mit seinen Eltern und in Venezuela. Als seine Mutter sich neu verheiratete und mit Devendra nach Kalifornien zog, musste er die englische Sprache erst wieder neu erlernen und fand trotzdem auch noch Zeit dazu, erste musikalische Versuche zu starten. Ein sesshafter Mensch ist Devendra nie geworden: Seit Jahren reist der Musiker zwischen Nord- und Süd-Kalifornien, der Ostküste der USA und Europa umher.


    Die Musik ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber hin und wieder höre ich sie gern. :-)

    Aus der Amazon.de Redaktion
    Conor Oberst, das Oberhaupt der Bright Eyes, geht mit Digital Ash In A Digital Urn neue Wege. Im Gegensatz zu dem parallel erscheinenden akustischen Folk-Album I’m Wide Awake It’s Morning nehmen -- wie schon im Albumtitel angedeutet -- elektronische Elementen große Räume ein. Der 1980 geborene Sänger und Songwriter ist sich bewusst, dass "...musikalische Wiederholungen genauso gefährlich sind wie Selbstzufriedenheit...außerdem habe ich stets Lust zu experimentieren. Meine Songs sind ja einfach strukturiert und können vielseitig verpackt, umhüllt und dekoriert werden, um so interessanter zu klingen.", sagt der junge Mann aus Omaha/Nebraska mit dem temporären Wohnsitz New York. Die Annäherung an neue Genres findet auf Digital Ash In A Digital Urn auf sehr, sehr angenehme, fast schüchterne Art statt. Oberst überrollt seine Songs nicht im Innovationswahn mit Fremdklängen, er nutzt sie gewissenhaft und mit viel Gefühl für Harmonie. Zwei Dutzend Musiker und noch mehr Instrumente wurden ins Studio geholt, und doch wird nicht ein einziger Song erdrückt. Sie alle behalten ihr von Country, Folk und Gitarren-Pop bestimmtes Gerüst, in dessen Zwischenräume wenig hektische Breakbeats, Soundteppiche, Streicherarrangements oder auch dezente karibische Töne eingearbeitet werden. Einmal mehr nötigen einem die fantastischen, für Oberst’ Alter unfassbar erwachsenen Texte größten Respekt ab. So singt er in "Arc Of Time" von Angst vor dem Tode getrieben Sätze wie "...To the deepest part of the human heart the fear of death expands. Until we crack the code, we have always known but could never understand...". Alle Karrierewege von Conor Oberst führen Richtung Rock-Olymp! Und wenn das nicht klappt, dann wird er eben Schriftsteller.--Sven Niechziol


    kulturnews.de
    Was sollte nach dem grandiosen Album "Lifted ..." (2002) noch kommen? Ganz einfach: zwei noch grandiosere neue Platten zeitgleich. "Wide ..." setzt direkt am Vorgänger an, führt die Tradition der spärlich instrumentierten Songs fort und veredelt sie mit Country und Folk. Und mit der Legende Emmylou Harris, bei drei Titeln als Duettpartnerin am Mikro, hat Conor Oberst die ideale Partnerin gefunden. Auch textlich legt er noch zu. Seine Geschichten geben weiterhin die sensible Innenschau nicht auf, suchen aber stärker als zuletzt den Bezug nach außen. Beim letzten Song der Platte, dem eruptiven "Road to Joy", weiß man, dass man ein Singer/Songwriteralbum ohne falsche Note gehört hat. Und dann ist da noch "Digital Ash ...", das innovative Ansätze früherer Platten aufgreift und zu elektronischem Pop weiterentwickelt. Ein reich instrumentiertes Band-Album, auf dem Oberst Geräusche wie tickende Uhren, Babygeschrei oder Flüstern in die Songs einarbeitet, ganz unterschiedliche Stimmungen aneinanderreiht und durch die lyrische Themenklammer Entfremdung/Einsamkeit/Tod verbindet. Songs wie "Gold Mine gutted" oder "Light Pollution" stellen selbst düstere Klassiker wie The Cures "Disintegration" in den Schatten. Bleibt nur eine Frage: Was soll nach diesem Doppelschlag noch kommen ...? (cs)


    eine meiner Lieblings-CD's :-]

    us der Amazon.de-Redaktion
    Einen elektrischer Song ist daran zuerkennen, wenn er einen auch akustisch packt. Wenn ihm die überflüssigen Kleider vom Leib gerissen werden und er ganz nackt als Gerippe dasteht, die Gefühle und Melodien sich nicht mehr verstecken können. Two Gallants - was übersetzt ungefähr zwei Dandys oder auch ritterliche Kavaliere bedeutet - griffen in ihrer Vergangenheit gerne hart in die Saiten und präsentierten sich insbesondere auf der Bühne überwiegend roh und rockig. Mit The Scenery Of Farewell zeigt das in San Francisco gegründete Duo, dass auch ihre ruhigeren Songs wunderbar funktionieren. Zusammen mit einem Kontrabassisten, Violinisten und Cellisten formulierten Adam Stephens und Tyson Vogel (die sich diesmal Adam Fontaine und Hyde Edneud nennen) im Studio Songs aus, die zwischen Soundchecks und Radioshows entstanden. Live sollten sie dem Laut der Konzerte immer wieder ein Leise als Abwechslung entgegensetzen. Obwohl sie nun auf The Scenery Of Farewell ganz bewusst alleine auf sich gestellt wurden, fehlen die vertrauten, unter Strom stehen Gegenstücke überhaupt nicht. Was vor allen an der Intensität der nur fünf, dafür aber sehr langen, tief im amerikanischen Country und Folk verwurzelten Lieder liegt. In ihnen vereint sich nicht nur die gesangliche Ausdrucksstärke eines Vic Chesnutt und Conor Oberst (Bright Eyes), in ihnen steckt eine Intimität und Zartheit, die durch die akustischen und sehr transparenten Arrangements zusätzliche an Kraft gewinnt.


    --Sven Niechziol


    kulturnews.de
    Mit ihrem zweiten Album "What the Toll tells" gelang Two Gallants 2006 der große Durchbruch - und zwang sie zu 200 (!) Shows. Wie sollte das Duo aus San Francisco da den fürs Frühjahr geplanten Nachfolger schaffen? Zur Überbrückung legen sie jetzt erst mal eine auf 30 Minuten ausgedehnte EP vor. Weil zwischen den Terminen auf Tour nur wenige kreative Minuten blieben und nicht immer ein Verstärker aufzutreiben war, sind alle fünf Songs rein akustisch gehalten, mit Cello, Bass und Violine jedoch sehr reich arrangiert. Niemand wird also von einer Notlösung sprechen. Stromlos gewinnen die traurigen Kompositionen an Intensität, Adam Stephens kratzige Stimme rückt stärker in den Vordergrund, und mit dem fast achtminütigen "Linger on" ist ihnen ihr bisher bester Song gelungen. Das regulär verkabelte Album kommt jetzt übrigens im Herbst. (cs) kulturnews.de


    diese Beiden habe ich jetzt schon zweimal live gesehen, und beide Konzerte haben mir gut gefallen :-)
    ausserdem habe ich die anderen CD's ebenfalls:
    1. The Throes
    2. What the toll tells
    3. two gallants

    Dieses Buch habe ich verschlungen. :-]


    Ein flüssiger Schreibstil, der einen immer weiter lesen lässt.
    Ausserdem war ich vor vielen Jahren in Norwegen, konnte mir also die Landschaft gut vorstellen.
    Ich habe es bedauert, wie das Buch zuende war. :-(
    Empfehlenswert!


    :wave






    :lesend Heinz Strunk - Fleisch ist mein Gemüse

    Aus der Amazon.de-Redaktion
    Die Karrieren bedeutender Songwriter wie Bob Dylan, Neil Young, Johnny Cash oder Leonard Cohen wurden immer begleitet von kleineren oder größeren kreative Krisen. Davon blieb Conor Oberst bislang verschont, und nach jedem Album des Sängers aus Omaha in Nebraska stellte sich die Frage: Kann er dieses musikalische und textliche Niveau halten oder gar steigern? Er kann, denn mit Cassadaga ist dem im Februar 1980 geborene Mann so etwas wie ein Quantensprung gelungen, denn von seinen bislang sechsten Studioalbum ist es bei gewohnt hohem Niveau der Melodien und emotionaler Tiefe das mit Abstand reifste.


    Zusammen mit seinem ewigen Begleiter, dem Multiinstrumentalisten und Produzenten Mike Mogis wie dem dritten, festen Mitglied Nate Walcott entfernen sich die Bright Eyes weit von den neu eingeschlagenen Wegen von Digital Ash In A Digital Urn, um tief in die nordamerikanische Musikgeschichte einzutauchen. Dazu verließ die Band das vertraute Studio von Mogis in Lincoln und streifte durch die Staaten, nahm mit unterschiedlichen Leuten wie Maria Taylor, M. Ward, John McEntire von Tortoise oder Ben Kweller Songs in Portland, Chicago, NWC und L.A. auf. Gemeinsam wurden die Songs sorgsam ausformuliert, sparsame Arrangements an der Akustik-Gitarre stehen üppigen Streichern gegenüber, überall erklingen Folk und viel Country. In seinen Texten arbeitet Oberst tagespolitische Themen von Umweltzerstörung bis Krieg ab, aber so spirituell wie auf Cassadaga präsentierte sich das „Wunderkind“ selten. Einen direkten Einfluss hatte ein Besuch von Conor in Cassadaga, einem 1894 aus einem Camp hervor gegangener Ort, der als „Psychic Center Of The World“ gilt. Cassadaga stammt aus der Sprache der Seneca Indianer und bedeutet „Felsen neben dem Wasser“. Weitere Details befinden sich auf dem Cover, das seine Geheimnisse preis gibt, wenn man mit einem beigelegten „Spectral Decoder“ darüber streift. Wer sich fragt, warum die Platte Sabrina gewidmet ist: Die tragisch verstorbene, junge Frau spielte die Harfe bei Konzerten der Bright Eyes. --Sven Niechziol



    eine meiner Lieblingsgruppen :-]