Hier gibt es ein interessantes Podcast-Interview mit den beiden Moderatoren.
Beiträge von Googol
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Mein Resümee für dieses Jahr:
Richtig gefallen haben mir die Texte von
Andreas Schäfer (meine Stimme für den Publikumspreis),
Christiane Neudecker und
Ralf Bönt (nachdem ich mir den Text noch mal angesehen habe).Von allen drei Autoren könnte ich mir vorstellen, Bücher zu kaufen und zu lesen.
So richtig schlecht fand ich wenig (außer vielleicht Bruno Preisendörfers "Fifty Blues"), aber ich fand sehr viele Text einfach zu langweilig und uninspiriert. Was mir fehlt sind Texte, von denen ich erwarte, dass sie später bei mir gewinnen. In vergangenen Jahren waren mir z.B. Tillman Rammstedt oder Alina Bronsky bei der Lesung ihrer Romanausschnitte kaum aufgefallen, die fertigen Romane später fand ich aber großartig.
Die Juroren: da schließe ich mich Volker Hages Kommentar in einer Pausendiskussion an: es gab vielleicht drei Juroren, den man folgen konnte, bei allen anderen war es schon teilweise anstrengen denen überhaupt zuzuhören (Feßmann, Fleischhanderl, Keller), Jandl und Selzer hatten gute und schlechte Momente, Mangold ist mein Favorit und Spinnen war gut, aber er ist irgendwie nicht der perfekte Juryvorsitzende (war ein besserer "Flügelspieler").
Moderation: Clarissa Stadler. Könnte ich bitte den Granditz wiederhaben? Ich finde Moderatoren sollten wärend einer Diskussion keine inhaltliche Beiträge machen (= Klappe halten).
Pausendiskussion (von dem, was ich mitbekommen übers Internet und heute im TV mitbekommen habe): gut. Isenschmid als zweiter Diskussionmoderator ist ein Gewinn.
Durchwachsenes Jahr.
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Zitat
Original von Herr Palomar
Anfangs schon ziemlich schwach, z.B. der erste Satz, überflüssig, das hat die literarische Qualität wie das Gespräch mit den Nachbarn über das Wetter!Inhaltlich wird es langsam spannender, interessante Ansätze, aber sprachlich alles andere als ein Feuerwerk. Letztlich ein Text für das Mittelfeld!
Ich fand den Text brauchbar. Mehr nicht. Die Feßmann hat hier wahrscheinlich tatsächlich Recht mit den handwerklichen Mängeln. Der Wetterbericht zu Beginn ist ein bekanntes literarisches Klischee. Das passt ins Anfängerschreiberforum. Der Text ist aber nicht durchgehend so schwach und insgesamt durchaus lesbar.
Aber um was zum Teufel ging es bei dem Winkler Text?
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Auszeit von Andreas Schäfer ist jetzt der zweite Text (nach dem Text von Christiane Neudecker), der mir richtig gefallen hat. Den Rest des zweiten Tages fand ich weniger ansprechend und entsprechend schnell habe ich mich durch den Tag gezappt.
Ob es ein Zufall ist, dass meine beiden favorisierten Texte in globalen Arbeits- und Lebenswelten spielen? Zumindest sind beide Text sehr gut gemacht. Die Diskussion von Schäfer habe ich noch nicht gesehen, aber man wird auch sicherlich diesen Text als "zu routiniert" beschreiben.
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Zitat
Original von Herr Palomar
Karl Corino ?Genau der.
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Zitat
Original von flashfrog
Findest du die Feßmann eigentlich auch so unsäglich?Ich kann dem nur zustimmen. Mir fehlt in der Jury dieses Jahr irgendwie die humorvolle Komponente. Eine Type wie Nüchtern oder Hettche. Andererseits sind die schwächeren Juroren auch wieder nicht ganz so nervtötend wie z.B. dieser Musil-Biograph (Name vergessen) der vor zwei oder drei Jahren in Klagenfurt sein Unwesen trieb.
Mein Favorit bei den Texten (basierend auf den ersten Tag) ist noch die Neudecker. Die anderen Texte fand ich mittelmäßig bis enttäuschend. Außerdem sollte ein Text schon für sich alleine stehen und nicht nur mit anschließender Verspeisung funktionieren. Die Aktion fand ich etwas peinlich in ihrer Unorginalität.
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Zitat
Original von Herr Palomar
Die Diskussion der Juroren zum Text kann man leider nicht sehen. Der Link funktioniert irgendwie nicht. Oder mache ich was falsch?
Fälschlicherweise scheint das Porträt auch als Diskussion verlinkt zu sein. Folgender Link funktioniert bei mir für die Diskussion:
mms://apasf.apa.at/nocms-world…l_2009_neudecker_disk.wmvDer Text hat mir schon mal gefallen.
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Sehr interessanter Roman, aber was macht ihn zum Krimi? Hört sich wie ein klassischer Science Fiction Stoff an...
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Ich war selbst überrascht, dass mir nur so wenig Romane einfallen, die in der Gegenwart spielen und einen Wissenschaftler als Protagonisten haben (dachte allerdings, dass es auch noch speziell WissenschaftlerINNEN sein sollten). Ich hätte gedacht, dass es da noch viel mehr gibt. Gibt es hoffentlich auch, da ich auch gerne entsprechende Romane lesen würde.
Hast du es schon mal mit Science Fiction Geschichten versucht? Da wiederum wimmelt es nur so von Wissenschaftlern :grin.
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Gar nicht mal so einfach, denn die Suchanfrage ist schon überraschend speziell. Das hier ist nur auf Englisch erhältlich und ein Theaterstück und kein Roman. Das Stück wurde als "Der Beweis" allerdings auch auf Deutsch aufgeführt. Ich habe es damals an den Hamburger Kammerspielen gesehen. Es wurde außerdem mit Gwyneth Paltrow und Anthony Hopkins verfilmt.
Ansonsten wäre vielleicht noch Alan Lightman noch ein Autor, der für dich interessant sein könnte. Vielleicht noch Ellen Ullmans "The Bug" über eine Informatikerin (also nur eine Grenzwissenschaft ;)). Letzteres auch nur auf Englisch.
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Kurzbeschreibung
Der Universitätsprofessor Philip Engstrand liebt die Physikerin Alice Coombs und bekommt es dabei mit einem ganz besonderen Nebenbuhler zu tun: dem Nichts. Denn das Vakuum "Leck", so haben die Wissenschaftler das Produkt eines gescheiterten Experiments liebevoll getauft, übt eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf Alice aus. Sie zieht sogar aus der gemeinsamen Wohnung aus, um Tag und Nacht mit diesem durchaus eigenwilligen Phänomen verbringen zu können ...
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Wenn englischsprachige Bücher auch in Frage kommen wären die Kurzgeschichten von Paolo Bacigalupi empfehlenswert. Der ist momentan einer der interessantesten jungen amerikanischen Autoren dystopischer SF-Geschichten.
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Die Romane und Kurzgeschichten des kürzlich verstorbenen James Graham Ballard kann ich sehr empfehlen. Definitiv dystopisch, insbesondere fällt mir da sein Roman "Hochhaus" ein.
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Ich habe über Ostern etwas vorgearbeitet. Nun hat mich der Alltag wieder und wahrscheinlich wird es jetzt langsamer voran gehen.
Den Anfang finde ich schon einmal sehr vielversprechend. Die Hinrichtungszene. Der Blick des mysteriösen Engländers Enoch auf das puritanische Amerika (hat sich da wirklich so viel geändert?). Der Dialog zwischen Enoch und Ben (Franklin) und deren gemeinsame Suche nach Daniel Waterhouse ist sehr originell und Stephenson scheint schon einmal ein paar grundlegende Dinge für den Roman festzuhalten:
Zitat"... Come, you belong to school."
"If you'd be so kind as to answer my question, sir, then I should be learning something, which would mean I were in school."
Das passt irgendwie zum Grundton des Buches. Es ist auf positive Weise "belehrend". Stephenson versucht eine Menge Wissen zu vermitteln und die Lektüre des Buches sollte gut und gerne zwei Schuljahre abdecken.
ZitatAlles anzeigen"... and therein lies a tale too long to tell now."
"Would it fill a book?"
"In truth, 'twould fill several --- and it it is not finished yet."
usw.
Wenn das kein Metakommentar ist... Die Fehde zwischen Newton und Leibniz scheint im Mittelpunkt der Geschichte zu stehen und ja, Stephenson braucht offensichtlich mehrere Bücher, um sie zu erzählen.
Die Gespräche zwischen Enoch und Daniel sind dann noch einmal auf einen höheren Niveau und natürlich verstehe ich nur einen Bruchteil. Etwas mehr als mein physikalischen oder mathematisches Halbwissen macht mir allerdings mein Geschichtsunwissen etwas sorgen. Ich finde die Grundkonstellation des Romans interessant wie die Motivation der Charaktere eingeführt werden. Was ist denn genau ist was Daniel zurück nach Europa treibt war mir aber nicht ganz klar.
Besonders herausfordernd ist zudem der Mix von realen und erfundenen Charakteren (Wikipedia wird in nächster Zeit mein Freund sein...). Überrascht war ich übrigens zu erfahren, dass es den Henker Jack Ketch wirklich gab (Randnotiz: der Horror-Autor Jack Ketchum hat genau diesem sein Pseudonym entliehen).
Den Zusammenhang zwischen Stephenson und Pynchon sehe ich übrigens auch. Stephenson ist leicht zugänglicher und etwas weniger der Sprachakrobat, aber Inhalt, Motive und Aufbau sind ähnlich.
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Ich habe die deutsche und die amerikanische (Hardcover, William Morrow) Ausgabe verglichen und Bouquineurs Leseeinteilung übersetzt:
1. 001 - 076
2. 076 - 167
3. 167 - 260
4. 260 - 335
5. 337 - 413
6. 413 - 512
7. 512 - 609
8. 611 - 688
9. 688 - 774
10. 774 - 852
11. 853 - end -
Ich habe die Verfilmung gesehen und die war sehr stark. Ich habe auch kurz in das Buch rein gelesen und Film und Buch scheinen sehr ähnlich zu sein.
Kurzbeschreibung von amazon.de
Über den Mut, seiner inneren Stimme zu vertrauen
Sandro Veronesi ist neben Niccolò Ammaniti und Alessandro Baricco einer der wichtigsten italienischen Gegenwartsautoren. Sein Roman »Stilles Chaos« wurde mit dem Premio Strega ausgezeichnet und steht seit Monaten auf den italienischen Bestsellerlisten. Der Roman wird in zehn Sprachen übersetzt und mit Nanni Moretti in der Hauptrolle verfilmt werden.
Es sollte ein entspannter Tag am Meer werden, doch als er zu Ende geht, hat sich das Leben des vom Erfolg verwöhnten Mailänder Managers Pietro schlagartig verändert: seine Lebensgefährtin ist tot, die gemeinsame Tochter Claudia traumatisiert. Immer wird sich Pietro vorwerfen, im entscheidenden Moment für Frau und Kind nicht da gewesen zu sein. Das soll nie wieder vorkommen. Er beschließt, von nun an für seine Tochter immer verfügbar zu sein. Tagtäglich sitzt er vor Claudias Schule und wartet, bis sie wieder aus dem Gebäude auftaucht. Dass er sich mit seiner totalen Fürsorge lächerlich macht, interessiert ihn nicht. Seine Umwelt ist zunächst irritiert - und dann zunehmend fasziniert. Da wagt es einer, sich nicht von der Vernunft, sondern von seinen Empfindungen leiten zu lassen. Pietro wird zu einer Attraktion, zu dem die Mitmenschen mit ihren Sorgen und Nöten kommen, der Zeit für sie hat und der es versteht, ihnen wieder Lebensmut zu geben. Ein herrlich subversiver Roman über die Möglichkeit, aus dem Alltagstrott auszubrechen und das zu machen, was man für wirklich wichtig hält im Leben.
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Oh, absolut... Bin auch im IT-Bereich tätig.
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Hallo Ruth,
deinen Roman habe ich noch nicht gelesen, aber ich habe gerade deine Nebula nominierte Story Mars: A Traveller's Guide gehört und mich köstlich amüsiert. Ich liebe die Kombination Science Fiction und Humor (Robert Sheckley usw.) und der Traveller's Guide ist ein wunderbares Beispiel dieses Genres.
Wie bist du auf die Idee gekommen? Du wurdest nicht zufällig vom telefonischen Kundenservice der Telecom inspiriert?

- googol.
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Kurt Vonnegut; Schlachthof 5; 1,0; Monatshighlight
Michael Ebmeyer; Der Neuling; 2,0
Ekaterina Sedia; Die geheime Geschichte Moskaus; 2,0
Maximilian Dorner; Lahme Ente in New York; 2,3 -
Hallo Ruth,
mir ist aufgefallen, dass du dich auf deiner Webseite auch als "Hypertexter" bezeichnest. Vor einigen Jahren (Mitte der 90er?) gab es ja z.B. von der "Zeit" einen auffälligen jährlichen Wettbewerb für "Internet Fiction" und allgemein waren nichtlineare Erzählformen ein Gesprächsthema, aber irgendwie hat sich daraus nichts entwickelt. Als hätte sich ein wenig Ernüchterung breit gemacht. Schade eigentlich.
Meine Frage: hast du etwas in diesem Bereich "veröffentlicht"? Und denkst du Hypertext als Erzählform hat eine Zukunft?
- Googol