Die Romane und Kurzgeschichten des kürzlich verstorbenen James Graham Ballard kann ich sehr empfehlen. Definitiv dystopisch, insbesondere fällt mir da sein Roman "Hochhaus" ein.
Beiträge von Googol
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Ich habe über Ostern etwas vorgearbeitet. Nun hat mich der Alltag wieder und wahrscheinlich wird es jetzt langsamer voran gehen.
Den Anfang finde ich schon einmal sehr vielversprechend. Die Hinrichtungszene. Der Blick des mysteriösen Engländers Enoch auf das puritanische Amerika (hat sich da wirklich so viel geändert?). Der Dialog zwischen Enoch und Ben (Franklin) und deren gemeinsame Suche nach Daniel Waterhouse ist sehr originell und Stephenson scheint schon einmal ein paar grundlegende Dinge für den Roman festzuhalten:
Zitat"... Come, you belong to school."
"If you'd be so kind as to answer my question, sir, then I should be learning something, which would mean I were in school."
Das passt irgendwie zum Grundton des Buches. Es ist auf positive Weise "belehrend". Stephenson versucht eine Menge Wissen zu vermitteln und die Lektüre des Buches sollte gut und gerne zwei Schuljahre abdecken.
Zitat"... and therein lies a tale too long to tell now."
"Would it fill a book?"
"In truth, 'twould fill several --- and it it is not finished yet."
usw.
Wenn das kein Metakommentar ist... Die Fehde zwischen Newton und Leibniz scheint im Mittelpunkt der Geschichte zu stehen und ja, Stephenson braucht offensichtlich mehrere Bücher, um sie zu erzählen.
Die Gespräche zwischen Enoch und Daniel sind dann noch einmal auf einen höheren Niveau und natürlich verstehe ich nur einen Bruchteil. Etwas mehr als mein physikalischen oder mathematisches Halbwissen macht mir allerdings mein Geschichtsunwissen etwas sorgen. Ich finde die Grundkonstellation des Romans interessant wie die Motivation der Charaktere eingeführt werden. Was ist denn genau ist was Daniel zurück nach Europa treibt war mir aber nicht ganz klar.
Besonders herausfordernd ist zudem der Mix von realen und erfundenen Charakteren (Wikipedia wird in nächster Zeit mein Freund sein...). Überrascht war ich übrigens zu erfahren, dass es den Henker Jack Ketch wirklich gab (Randnotiz: der Horror-Autor Jack Ketchum hat genau diesem sein Pseudonym entliehen).
Den Zusammenhang zwischen Stephenson und Pynchon sehe ich übrigens auch. Stephenson ist leicht zugänglicher und etwas weniger der Sprachakrobat, aber Inhalt, Motive und Aufbau sind ähnlich.
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Ich habe die deutsche und die amerikanische (Hardcover, William Morrow) Ausgabe verglichen und Bouquineurs Leseeinteilung übersetzt:
1. 001 - 076
2. 076 - 167
3. 167 - 260
4. 260 - 335
5. 337 - 413
6. 413 - 512
7. 512 - 609
8. 611 - 688
9. 688 - 774
10. 774 - 852
11. 853 - end -
Ich habe die Verfilmung gesehen und die war sehr stark. Ich habe auch kurz in das Buch rein gelesen und Film und Buch scheinen sehr ähnlich zu sein.
Kurzbeschreibung von amazon.de
Über den Mut, seiner inneren Stimme zu vertrauen
Sandro Veronesi ist neben Niccolò Ammaniti und Alessandro Baricco einer der wichtigsten italienischen Gegenwartsautoren. Sein Roman »Stilles Chaos« wurde mit dem Premio Strega ausgezeichnet und steht seit Monaten auf den italienischen Bestsellerlisten. Der Roman wird in zehn Sprachen übersetzt und mit Nanni Moretti in der Hauptrolle verfilmt werden.
Es sollte ein entspannter Tag am Meer werden, doch als er zu Ende geht, hat sich das Leben des vom Erfolg verwöhnten Mailänder Managers Pietro schlagartig verändert: seine Lebensgefährtin ist tot, die gemeinsame Tochter Claudia traumatisiert. Immer wird sich Pietro vorwerfen, im entscheidenden Moment für Frau und Kind nicht da gewesen zu sein. Das soll nie wieder vorkommen. Er beschließt, von nun an für seine Tochter immer verfügbar zu sein. Tagtäglich sitzt er vor Claudias Schule und wartet, bis sie wieder aus dem Gebäude auftaucht. Dass er sich mit seiner totalen Fürsorge lächerlich macht, interessiert ihn nicht. Seine Umwelt ist zunächst irritiert - und dann zunehmend fasziniert. Da wagt es einer, sich nicht von der Vernunft, sondern von seinen Empfindungen leiten zu lassen. Pietro wird zu einer Attraktion, zu dem die Mitmenschen mit ihren Sorgen und Nöten kommen, der Zeit für sie hat und der es versteht, ihnen wieder Lebensmut zu geben. Ein herrlich subversiver Roman über die Möglichkeit, aus dem Alltagstrott auszubrechen und das zu machen, was man für wirklich wichtig hält im Leben.
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Oh, absolut... Bin auch im IT-Bereich tätig.
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Hallo Ruth,
deinen Roman habe ich noch nicht gelesen, aber ich habe gerade deine Nebula nominierte Story Mars: A Traveller's Guide gehört und mich köstlich amüsiert. Ich liebe die Kombination Science Fiction und Humor (Robert Sheckley usw.) und der Traveller's Guide ist ein wunderbares Beispiel dieses Genres.
Wie bist du auf die Idee gekommen? Du wurdest nicht zufällig vom telefonischen Kundenservice der Telecom inspiriert?
- googol.
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Kurt Vonnegut; Schlachthof 5; 1,0; Monatshighlight
Michael Ebmeyer; Der Neuling; 2,0
Ekaterina Sedia; Die geheime Geschichte Moskaus; 2,0
Maximilian Dorner; Lahme Ente in New York; 2,3 -
Hallo Ruth,
mir ist aufgefallen, dass du dich auf deiner Webseite auch als "Hypertexter" bezeichnest. Vor einigen Jahren (Mitte der 90er?) gab es ja z.B. von der "Zeit" einen auffälligen jährlichen Wettbewerb für "Internet Fiction" und allgemein waren nichtlineare Erzählformen ein Gesprächsthema, aber irgendwie hat sich daraus nichts entwickelt. Als hätte sich ein wenig Ernüchterung breit gemacht. Schade eigentlich.
Meine Frage: hast du etwas in diesem Bereich "veröffentlicht"? Und denkst du Hypertext als Erzählform hat eine Zukunft?
- Googol
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Philip Roth; Empörung; 1,0; Monatshighlight
Haruki Murakami; Afterdark; 2,0
Clifford Chase; Winky; 1,5
Nagib Machfus; Cheops; 1,7
Wolfram Fleischhauer; Der gestohlene Abend; 2,3
Jakob Hein; Vor mir den Tag und hinter mir die Nacht; 3,0
Sybille Lewitscharoff; Apostoloff; 2,7 -
Ich denke hier werden mindestens zwei Punkte in der (klassischen) Entstehung eines Buches ausgelassen:
Die Überarbeitung des eigenen Textes: nach der durchaus beachtlichen Leistung 240 Seiten in nur sechs Wochen zu schreiben, wäre es doch sinnvoll, mindestens die gleiche Zeit noch einmal in die Überarbeitung zu stecken. Die Zeit sollte einfach sein, vor allem auch dem Leser zu liebe.
Das Anpreisen des Textes an den (klassischen) Zwischenhändler, einem Agenten oder einem Verlag. Wenn das primäre Ziel ist, möglichst von vielen Menschen gelesen zu werden, ist die klassiche Buchveröffentlichung der beste Weg. Ich z.B. als Leser vertraue darauf, dass ein professioneller Veröffentlichungsprozess die unfertigen, schlechten und mittelmäßigen Bücher herausfiltert.
Ich glaube nicht, dass die Kommentare von Autoren zum Thema DKZ böswillig sind oder gar in irgendeiner Form etwas mit Neid oder Missgunst zu tun hätten (wieso auch?), was hier anscheinend angedeutet wird, sondern vielmehr auf Irritation, die dann teilweise in Sarkasmus gipfelt.
Es erscheint mir doch naheliegend, dass ein Autor erst einmal das Buch schreibt, das er/sie unbedingt schreiben will und dann "top-down" die Veröffentlungsmöglichkeiten ausschöpft. Also größere Verlage, dann kleinere Verlage und wenn das nichts bringt dann von mir aus DKZ.
Googol (den Kommentar auf einem "Macbook" tippend)
EDIT: Hier gibt es ein interessantes Video vom macmillan Verlag über die Entstehung eines Buches. From the Typewriter to the Bookstore: A Publishing Story
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Vielleicht verwechseln manche Autoren Kurzgeschichten mit kurzen Texten? Es gab ja eine Zeit lang ein paar relativ erfolgreiche deutschsprachige Kurzgeschichtenbände von Peter Stamm, Judith Hermann etc.
Ich habe das Gefühl, dass auch in den USA es nicht mehr so viel Kurzgechichten-Leser gibt, nur eben mehr Kurzgeschichten-Schreiber. Kein wirklich zukunftsweisendes Business-Modell.
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Zitat
Original von Tom
Ich hab's an anderer Stelle schon angemerkt - von den 500 oder sogar 1.000 Beiträgen, die zu einem professionell ausgeschriebenen Kurzgeschichtenwettbewerb eingehen, sind weit über 90 Prozent bestenfalls Testate maßloser Selbstüberschätzung.Beschreibst du da nicht gerade Sturgeon's Law (Ninety percent of everything is crap)?
Prinzipiell verstehe ich nicht so ganz wieso es nicht auch wenige gute Anthologien oder Kurzgeschichtenmagazine geben sollte. Vielleicht ein bestimmtes Thema und eine Mischung aus Geschichten professioneller Autoren, die direkt angesprochen werden, augefüllt mit den paar Talenten, die man finden kann. Man darf halt nicht ausschließlich Amateur-Schriftsteller ansprechen (als Autoren und auch als potentiell einzige Leser).
Zumindest bei englischsprachigen Magazinen aus dem Science Fiction-Genre gibt es einige hoffnungsvolle Beispiele dieser Art (wobei man auch dort abnehmende Abonnentenzahlen beklagt). Bei englischsprachigen Kurzgeschichtenbänden einzelner Autoren gibt es sogar eine ganze Menge. George Saunders, Steven Millhauser etc. etc.
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Ein kleiner Berlinale-Bericht. Dieses Jahr habe ich sechs Wettbewerbsbeiträge gesehen.
Rage (GB) Weltpremiere im Berlinale Palast. Ein sehr experimenteller Spielfilm der britischen Regisseurin Sally Potter (Orlando). Michelangelo, ein vermutlich jugendlicher Blogger, interviewt wichtige und unwichtige Personen am Rande einer Modenshow. Der gesamte Film besteht aus den Antworten der interviewten Personen vor einem Blue-Screen, ohne Hintergrund, nur die Farben wechseln. Die einzige andere erzählerische Komponente ist ein zunehmend bedrohlicher "Soundtrack" aus Protestrufen, Helikoptergeräuschen und schließlich einem Schuß. Ein Model wurde ermordet. Die Interviews werden fortgesetzt und die Personen reflektieren über die Morde, das Beauty-Geschäft und schließlich über Michealangelos Verwertung seines Materials im Internet. Eine interessante Rückkopplung. Plötzlich wird z.B. die Näherin, zum Star, was sie überhaupt nicht mag. Es ist faszinierend wie man mit so minimalistischen erzählerischen Mitteln einen Plot und so lebendige Charaktere entwickeln kann. Sehr zu empfehlen. Publikum und Kritik hassten den Film ("höchste walk-out rate", wie der Spiegel treffend beobachtete). Es waren anwesend: Sally Potter, Lily Cole und Steve Buscemi.
Alle anderen (D) Weltpremiere im Berlinale Palast. Ein deutsches Paar in der Krise während eines Sardinien-Urlaubs. Originelle Dialoge und gute Schauspieler, aber inhaltsarm und irgendwie blutleer. Zu deutsch (zu Dominik Graf) und irgendwie filmhochschulhaft. Es waren anwesend die Regisseurin Maren Ade und die Hauptdarsteller.
The Messenger (USA) Wiederholung im Friedrichstadtpalast. Ein junger verwundeter Held kehrt zurück aus dem Irak-Krieg (gespielt von Ben Foster). Seine letzten drei Dienstmonate soll er noch sinnvoll verbringen und so wird er ins "Casualty Notification Unit" versetzt, um zusammen mit einem älteren Desert Storm Veteranen und trockenen Alkoholiker (gespielt von Woody Harrelson) Hinterbliebenden ("NKOs" - Next of Kins) die Todesnachrichten zu überbringen. Ein sehr starker und bewegender und oftmals gar witziger Film. Sehr stark.
Cheri (GB / D / F) Weltpremiere im Berlinale Palast. Eine alternde Kurtisane (gespielt von Michelle Pfeiffer), die bereits an Ruhestand denkt, fängt noch mal was mit einem halb so alten jungen Mann an. Pfeiffer, Regisseur Stephen Frears und Drehbuchautor Christopher Hampton haben bereits gemeinsam "Gefährliche Liebschaften" gedreht und kommen bei dieser Colette-Verfilmung erstmals wieder zusammen. Guter Film, wenn auch nicht weltbewegend. Anwesend: Michelle Pfeiffer (Glamour-Höhepunkt des Festivals), Stephen Frears, Rupert Friend. Ausschnitt und roter Teppich - Associated Press.
Forever Enthralled (China) Wiederholung im Friedrichstadtpalast. Sehr opulenter Film des chinesischen Regisseurs Chen Kaige, der nach "Fairwell my Concubine" sich erstmals wieder dem Thema Peking-Oper annimmt. Dieses Mal erzählt er die wahre Geschichte des legendären Peking-Oper-Darstellers Mei Lanfang, der ausschließlich Frauen dargestellt hat. Er wird zum Erneuerer der Peking-Oper und wird schließlich zum nationalen Helden (der Höhepunkt des Film ist die Belagerung Chinas durch die Japaner). Sehr starker Film in bester chinesischer Erzähltradition (ich habe z.B. an "Leben" von Zhang Yimou gedacht). Trailer.
My One and Only (USA) Weltpremiere im Berlinale Palast. Amerika, 50er-Jahre. Schöne, verwöhnte New Yorkerin und Frau eines Jazz-Bandleaders (Rene Zellweger - die Frau, nicht der Bandleader) ertappt selbigen bei einem Seitensprung und verlässt ihn zusammen mit ihren zwei Söhnen, Robert und George. Sie reist quer durch Amerika auf der Suche nach einem neuen Ehemann. Kandidaten gibt es viele. Die Odyssee endet schließlich in Hollywood. Der Film basiert auf den Jugenderinnerungen des Schauspielers George Hamilton (einem der beiden Söhne). Der Film ist beim Publikum sehr gut angekommen. Guter Mainstream. Es waren anwesend: Rene Zellweger und der Darsteller ihres Filmsohnes Robert.
Meine Prognose für die Preisverleihung am Samstag.
Goldener Bär: der einzige Kandidat von den Filmen, die ich gesehen habe, ist "The Messenger". Ich schätze die Jury um Tilda Swinton als tendenziell eher experimentell und politisch ein, so dass "Cheri", "Forever Enthralled" und vor allem "My One and Only" als zu Mainstream und unpolitsch ausscheiden. Wenn es "The Messenger" nicht wird tippe ich auf auf einen nicht-englischsprachigen Film, den ich nicht gesehen habe. Ich tippe mal auf den iranischen Beitrag "About Elly".
Silberner Bär, bester Darsteller: Ben Foster aus "The Messenger". Aussenseiterchancen hat Leon Lai aus "Forever Enthralled".
Silberner Bär, beste Darstellerin: Wahrscheinlich keine Schauspielerin, die ich gesehen habe. Michelle Pfeiffer und Rene Zellweger dürfen sich mit höchster Wahrscheinlichkeit auf Oscar-Nominierungen im nächsten Jahr freuen, aber für einen Bären wird es höchstens und eher unwahrscheinlich für Michelle Pfeiffer reichen.
Silberner Bär, beste Regie: Hätte Chen Kaige für "Forever Enthralled" verdient.
Vielleicht irgendwas kleineres für Rage. Irgendein Spezialpreis oder bestes Drehbuch.
Und mein persönlicher Berlinale-Star des Jahres Preis an Steve Buscemi. Der sowohl in "Rage" und "The Messenger" kleinere Rollen sehr stark ausfüllte und der offenbar auch noch in einem dritten Berlinale-Film ausserhalb des Wettbewerbs zu sehen war (dem deutschen Film "John Rabe" von Florian Gallenberger).
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Ich finde Heidenreichs Kommentar auch wenig überraschend. "Ruhm" ist nun einmal nicht der offensichtliche Nachfolger, einfach weniger massenpublikumstauglich als "Die Vermessung der Welt". Bei den ganzen vielen verkauften Exemplaren kann ich mir tatsächlich nicht vorstellen, dass nicht einige frustriert abgebrochen haben. Vielleicht gibt es auch deshalb nicht noch mehr Kritik, weil das Buch überwiegend zu dekorativen Zwecken benutzt wird (ist es nicht eigentlich zu dünn dafür). Als Stil- und Lebensphilosophieberaterin der breiten Masse sagt sie "Nein, das wird euch nicht gefallen" und sie hat sehr wahrscheinlich sogar Recht damit. Wie auch immer. Heidenreich ist doch eigentlich eine literarische Märtyrerin indem sie das Offensichtliche ausspricht. Genau das, was man erwartet.
Aber im Ernst, ist es nicht schön, dass sich so ein Buch einmal auf die oberen Ränge der Spiegel-Beststellerliste verirrt wo man sonst nur die Harry Potter Bücher sieht (Heidenreichs "Harry Potter" Vergleich ist umso unorigineller)? Wieso muss denn dann ausgerechnet die Frau Heidenreich da wieder korrigierend eingreifen?
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Zitat
Original von Bodo
Mir fällt da spontan ein Lektor bei Heyne ein, der Charlie Huston nach Deutschland gebracht hat. Diese Bücher sind weit davon entfernt, Bestseller zu werden, aber sie werden trotzdem weiter ausgeliefert, sehr zur Freude von Leuten wie mir.Für einen vermeintlichen Nicht-Mainstream Autoren betreibt der Verlag allerdings relativ viel Aufwand mit den Büchern von Charlie Huston. Lesereise zusammen mit Frank Goossen u.a. auf der Lit.Cologne.
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Hier gibt es ein paar Tipps.
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Ich wäre an einer Pynchon-Leserunde interessiert. Denkt ihr jetzt an das Ende der Parabeln oder Gegen den Tag? Habe beide beim ersten Versuch nach 200-300 (durchaus ansprechenden) Seiten abgebrochen. Das "Ende der Parabeln" erscheint mir im Vergleich einfacher. Die Stil- und Genrewechsel in "Gegen den Tag" sind extrem.
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Zitat
Original von Seestern
Googol & buzz,ich habe den aufgesetzten Ton (das "Unauthentische" wie Ihr sagt) als höchst gelungen empfunden, weil er das unaufrichtige, gekünstelte Verhalten des Protagonisten unterstreicht. Für mich betont der Duktus hier nur den Inhalt, das "Mehr-scheinen-als-Sein", das ja dann in der Geschichte Wie ich log und starb umso wirkungsvoller konterkariert wird.
Gekünstelt war der Ton definitiv. Was mich irritierte war, dass zwar in einer in sich konsistenten Kunstsprache erzählt wurde, aber in keiner, die ich je online gelesen habe. Oder anders ausgedrückt: was man auf Blogs und in Internet-Foren liest ist zwar eine Kunstsprache, aber es sind Kunstsprachen, die von Gruppen geschrieben werden, nicht von Einzelpersonen (da wird allgemein geLOLt, geBTWt usw.). Kehlmann (bzw. die Figur) hat hier eine Kunstsprache aus dem Nichts geschaffen. Das scheint mir eher Internet-untypisch. Die Figur selber fand ich durchaus interessant nur den Ton fand ich eben nicht perfekt getroffen.
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Zitat
Original von buzzaldrin
die Geschichte über den Forenbeiträgeposter - hat mich z.B. weniger begeistertKomisch. Ging mir genauso. Ingesamt ein sehr gutes Buch, aber in dem Abschnitt hat er den Ton irgendwie nicht getroffen. Der Teil wirkt sehr unauthentisch.
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Alina Bronsky; Scherbenpark; 1,5
Jonathan Carroll; The Ghost in Love; 2,0
Tilman Rammstedt; Der Kaiser von China; 1,5
Daniel Kehlmann; Ruhm; 1,3; Monatshighlight