Hiho,
jetzt noch mal ausführlicher 
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Original von Salonlöwin
Den Begriff Zauberstab habe ich jetzt verwandt, ob er fachlich korrekt ist, weiß ich nicht. Auf jeden Fall bestätigten mir andere Rollenspieler, dass es sich um echtes Equipment handelt.
Der Stab war circa 30 cm lang, durchsichtig und im Inneren mit Flüssigkeit und Flitter gefüllt. Geheimnisvoll wurde sich während der Party in ein Nebenzimmer verzogen, die Vorhänge wurden geschlossen, die Rollenspieler zogen sich schwarze Umhänge an und ja dann.... wurde vor meiner Nase die Tür abgeschlossen. Mehr kann ich nicht berichten.
Ich wollte zwar noch die Frage stellen, ob Barbie und Ken (wegen des Glitterstabes) auch noch kommen, habe jedoch aus taktischen Gründen meine Klappe gehalten. Jede Nachfrage verbot sich schon deshalb, weil die Gesichter der Spieler eindeutig zeigten, dass man als Nichtspieler nicht dazu gehört.
Soviel zu meiner ersten Begegnung mit Rollenspielern.
Abstrus. Das ist eigentlich alles, was mir dazu einfällt. Ich habe so etwas noch nie erlebt, und ich kenne viele, viele Rollenspieler. Du scheinst da tatsächlich einem Haufen Spinner begegnet zu sein. 
Zitat
Bald darauf folgte unerwartet die nächste Begegnung. Wieder eine Party, dieses Mal nicht an meinem Heimatort, sondern circa 350 Kilometer entfernt, in der Nähe von Detmold. Eigentlich alles normale Leute in Jeans und T-shirt bis auf ein Mädchen, Anfang 20 sehr gestylt,kreativ geschminkt, schwarze Klamotten (kurzer Rock, Stiefel, Ketten, schwarz geschminkte Lippen und
besonders wichtig kaputte Feinstrumpfhosen) wobei ich nicht wusste, ob sie zu einer Gothic Party oder zu einem Rollenspiel wollte. Wir kamen ins Gespräch und ich merkte sehr schnell, dass sie sowohl Wave mochte als auch Rollenspiele.
Soweit so gut. Sie erklärte mir dann, dass sie "Wave im Herzen" trage und es gar nicht verstehen könne, dass ihr Chef es ihr
verbiete, in Rollenspielerklamotten im Büro aufzutauchen. Meine Neugier war nicht zu bremsen, so dass ich nach ihrem Job fragte. Renofachangestellte, meinte sie und erklärte mir dann stolz, dass sie trotzdem in Rollenspielerklamotten ins Büro gehen würde. Ihre Freundin, ebenfalls Rollenspielerin, und als Steuerfachgehilfin tätig würde auch so ins Büro gehen, allerdings hätte der Chef schon Sanktionen angekündigt.
Das Mädchen lenkte dann selbst das Gespräch auf die zerrissenen Strumpfhosen.Ich meinte dann zu ihr,dass ich Rollenspielerinnen in kaputten Strümpfen schon häufiger gesehen hätte. Es kam dann der dezente Hinweis auf die derzeitige Mode.Anscheinend war auch dieser Trend an mir vorbeigegangen.
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Wie gesagt, das Mädel war vielleicht AUCH Rollenspielerin, vor allem aber war sie ein Gothic-Mädel. Die von dir beschriebenen Klamotten sind keine typischen Rollenspielklamotten. Eigentlich gibt es so etwas gar nicht. Ich laufe mit normaler Hose und Pullover, im Dienst mit Blazer herum, mein Freund sieht ähnlich aus, andere Mitspieler sind Juristen oder Physiker oder ... was weiß ich, aber auf jeden Fall läuft NIEMAND so herum, weil er Rollenspieler ist.
Wenn schon Äußerlichkeiten, so kann man feststellen, dass überdurchschnittlich viele Rollenspieler lange Haare haben oder sich schwarz kleiden = gemessen am Durchschnitt der Bevölkerung. Aber auch die machen unter den Rollenspielern insgesamt nur einen kleinen Teil aus.
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Meine letzte nachhaltige Begegenung mit einem Live-Rollenspieler hatte ich in Hamburg auf einem Betriebsfest von Herrn Salonlöwen.
(...) Der besagte Rollenspieler wurde ausfallend, beschimpfte die Nichtrollenspieler und auf den Nachhauseweg wurden wir mit dem Hinweis geschickt, nicht am Leben teilzunehmen.
Beim Herrn Salonlöwen fragte ich dann noch einmal nach, ob der Vorgesetzte ebenfalls Rollenspieler ist. Das wurde verneint.
Fairerweise teile ich, dass besagter Kollege sich später unaufgefordert für die Beschimpfungen entschuldigt hat.
Dazu kann ich nur sagen, komischen Leute
Aber die gibt es überall. Der Typ war jedenfalls kein typisches Exemplar der Gattung Homo Rollenspielensis :lache. (außerdem wäre es eine verdammt blöde Idee gewesen, in einem Boot ein Kettenhemd anzuziehen - oder der Versuch, beim Darwin-Award aufzutrumpfen
)
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Die geschilderten Erlebnisse haben bei mir insgesamt kein gutes Bild von Rollenspielern gezeichnet.
Das kann ich gut verstehen, bei den Pappkameraden, die du da getroffen hast 
Vielleicht sehen wir uns ja mal bei einem Eulentreffen, damit GR, Doc, Imandra und ich deine Vorurteile ausräumen können. 
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Mit Augenzwinkern würde ich feststellen, dass Rollenspieler=Fachinformatiker sind. Begründung: Die Masse der Rollenspieler hier in Kiel besteht aus Informatikern, gefolgt von Physikern, Chemikern, ein paar Mathematikern und den weiblichen Anteil steuern die Anglistinnen bei.
Allerdings sind die Informatiker, die keine Rollenspiele spielen, in den meisten Fällen unterhaltsamer als ihre spielenden Artgenossen.
Ooouh, Informatiker
Das sind meistens die, die die Regelbücher gefressen haben und ständig darüber diskutieren 
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@ GR: Um nochmal auf das Thema Partygespräche zu kommen. Die Gespräche auf einer Party sollten doch dazu dienen, sich gut zu
unterhalten. Ob nun Informationsaustausch über Waffen, die Fachdiskussion der Informatiker, über Nonsens wie z.B. darüber ob Schnee schwarz angestrichen werden sollte und und und.... Das ist alles kein Problem für mich, solange Rollenspieler sich nicht hinstellen und mir während einer Party eine Rolle + Namen zuweisen wollen. An dieser Stelle sag ich Veto.
Öps, wenn ich bis hierhin nicht geglaubt hätte, dass du tatsächlich die Spinner unter den Rollenspielern kennengelernt hast, dann bin ich jetzt überzeugt 
So etwas habe ich noch NIE erlebt.
Ich kenne es von Partys, dass die Rollenspieler eine halbe Stunde damit bestreiten, von ihren Abenteuern zu erzählen oder den Erlebnissen des letzten Cons (letzteres ist für Nicht-Spieler schon fast wieder interessant), aber dann kehrt man zu anderen Gesprächsthemen zurück, wie es auf Partys eben so ist.
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Sollte da der Verkaufsraum neben Motoröl und Wischblättern nicht mit Schaumstoff-Äxten und Plastik-Elfenohren vollgehängt sein? smile
Volltreffer Doc, Pseudo-Schwerter habe ich jedenfalls schon gesichtet :grin.
Abgesehen davon, spielen viele Rollenspieler im Wohnzimmer als auch live.
Schließlich haben die Jungs keine Lust, im Kettenhemd im Winter durch den Wald zu laufen.
Wirklich, wirklich seltsame Leute ... Pen&Paper ist im warmen Wohnzimmer ja sehr nett, aber LARP...? Da käme ich mir etwas albern vor, die ganze Truppe in Gewandung (dauert ja immer eine Weile, bis man sich "aufgerödelt" hat, vor allem mit Rüstung) nach Hause einzuladen, um dann ... ja, ich weiß gar nicht so genau.
Zum LARP gehört m.E. Wald, Feld, meinetwegen ne Burg oder notfalls eine Jugendherberge, aber auf jeden Fall Platz und mehr als meine 5-10 Hansel im Wohnzimmer. (und das ist doch furchtbar ungemütlich in der Rüstung, und das freiwillig im Wohnzimmer ?? *brrr* :lache)
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@ Heike:
Du hast das Thema Vorurteile und Live-Rollenspiel angesprochen.Sicherlich gibt es einige Vorurteile.
Zum Thema Con habe ich eine Bekannte angesprochen (um Vorurteile abzubauen), die solche Events organisiert.Das, was du über Cons geschrieben hast, kann ich so nur bestätigen. Allerdings hast du nicht geschrieben, dass bei der großen Anzahl der Teilnehmer (mir sind Größenordnungen bis zu 200 Leuten bekannt)der Orga nicht alle Leute persönlich bekannt sind und deshalb diejenigen von vornherein nicht ausgeschlossen werden können, die über das Ziel hinausschießen.
Das ist richtig, aber deshalb wird ja am Anfang der Waffencheck gemacht und in einer Ansage zu Beginn noch einmal auf alle Sicherheitsmaßnahmen aufmerksam gemacht. Wer sich dann daneben benimmt, wird herausgezogen. Die Orga weiß ja meist zumindest, zu welcher Gruppe der Betreffene gehört, und man kriegt auch bei 200 Leuten schnell raus, wer es war - die Leute sind dank ihrer Gewandung ja meistens leicht zu identifizieren ("der Elf mit der Lederkappe und den roten Hosen") 
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Das sah vor einigen Jahren so aus, dass mehrere Verletzte mit dem Krankentransporter ins Krankenhaus gefahren mussten, weil Schwerter und Stöcke exessiv eingesetzt wurden.
Ärger gab es auch mit den Eigentümern der zur Verfügung gestellten Gelände, weil Zäune beschädigt worden waren und Unmengen von Müll hinterlassen wurden.
Wie gesagt, ich kenne das so, dass man im Zweifelsfall den Kampf unterbricht, und wenn der Gegenüber nicht mit sich sprechen lässt, verlässt man den Kampfplatz und informiert die Orga. ich habe es auch schon erlebt, dass die Orga in einem kleinen Scharmützel ein STOP ausrief und allen Beteiligten kollektiv die Leviten gelesen hat - BEVOR etwas passiert ist. Danach ging es weiter, und zwar sehr viel gesitterter, so dass niemand zu Schaden kam.
Aber es kann immer mal wieder passieren, dass die Orga nicht alles mitbekommt. Dann sind erfahrene Spieler gefragt, die die Sache unterbrechen, und wenn die auch fehlen, dann KANN es zu solchen Zwischenfälllen kommen. Aber dann ist irgend etwas richtig schiefgelaufen, bzw, einige Spieler komplett aus dem Lot gelaufen. 
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Daraus mussten Lehren gezogen werden, so meine Bekannte. D.h. im Ergebnis, dass bei der Anmeldung zu Cons die Leute darüber belehrt werden, wie Schwerter eingesetzt werden sollen (also, keine absichtliche Verletzung von Teilnehmern) und dass bei Nichteinhaltung der Regeln, die Leute des Cons verwiesen werden können.
Wie gesagt, das kenne ich so von jedem Con, und wo es nicht gemacht wird, treten wir der Orga auf die Füße, dass es noch gemacht wird. Ich will ja schließlich Spaß auf dem Con haben und nicht Opfer irgend welcher unzulässigen Waffen oder Rüstungen werden, die im Kampf eingesetzt werden, weil die Orga nicht sorgfältig genug war. 
Viele Grüße 
Heike