Beiträge von elwe

    Hallo Daniel,


    wenn Du einen intensiveren Austausch mit anderen Autoren und vor allem eine Plattform für fundierte Textarbeit suchst, ist es sicher gut, wenn Du Dich zusätzlich in einem dedizierten Schriftsteller-Forum registrierst. Die Büchereulen sind in erster Linie ein Leser-Forum und die Autorenecke hier sehr klein. Textarbeit findet hier praktisch nicht statt. Das heißt aber natürlich nicht, dass Du hier nicht willkommen bist :wave.


    Ich persönlich finde z.B. das hier ganz gut: www.dsfo.de
    Aber es gibt auch noch zahlreiche andere.


    Viele Grüße, Elena


    //edit sagt, mit den Tippfehlern hab ich's aber heute mal wieder...

    Inhalt (Klappentext):
    Mauritane ist Hauptmann in der Elbenarmee der Seelie. Einst als Kriegsheld gefeiert, sitzt er nun wegen Verrats im Kerker, zu lebenslanger Haft verurteilt. Trotz seiner Unschuld sind seine Tage gezählt. Doch dann unterbreitet die Königin ihm ein einmaliges Angebot: Mauritane soll eine Elitetruppe zusammenstellen und einen geheimen Auftrag für sie erledigen. Hat er Erfolg, will sie ihn und seine Gefährten begnadigen. Doch die Sache hat einen Haken. Der Auftrag ist ein Himmelfahrtskommando.


    Der Autor:
    Matthew Sturges (geboren Oktober 1970 in Rhode Island ) ist ein US-amerikanischer Schriftsteller und verfasste bereits Comic- und Fantasyromane. Sturges ist bekannt geworden durch seine Nominierung für den begehrten "Eisner-Award". In den 1990er Jahren war er ein kollektives Mitglied des "Clockwork Storybook", zu dessen Mitgleider unter anderem Bill Willingham, Chris Roberson und Finn Mark zählen.


    Meine Meinung:
    Midwinter ist fast klassische Fantasy, jedoch mit einer guten Portion frischer neuer Ideen und mit einem Weltentwurf, der an unerwarteten Stellen zu überraschen weiß.
    Im Land der Seelie, einer Welt der Fae, ist Midwinter angebrochen, eine Epoche klirrender Kälte, die ungefähr alle hundert Jahre das Reich der Königin Titania Regina heimsucht - bis durch eine magische Erneuerung wieder der Frühling anbricht.
    Mauritane, einst Hauptmann der königlichen Garde, sitzt wegen Verrats in einem abgelegenen Gefängnis. Bis ihn die Botschaft der Königin erreicht, die ihm die Freiheit verspricht, wenn er im Gegenzug einen wichtigen Auftrag für sie erfüllt - der so geheim ist, dass ihm die Aufgabe auf seiner Mission nur stückweise enthüllt wird. Mauritane darf sich eine Gruppe von Gefährten aus seinen Mitgefangenen erwählen, um einen gefahrvollen Ritt in die Umfochtenen Lande anzutreten: eine Einöde, die das Seelie-Reich von dem der Unseelie unter ihrer Königin Mab trennt, den eingeschworenen Feinden der Seelie. Mab mit ihrer gewaltigen, fliegenden Stadt träumt davon, Regina Titania zu zermalmen und hat ihre Spione bereits auf Seelie-Boden.
    Und zu allem Übel ist da auch noch Mauritanes Erzfeind Purane-Es, dessen Bruder er einst tötete und der alles daran setzt, Mauritanes Mission zum Scheitern zu bringen und ihm den Tod.
    So nimmt das Himmelfahrtskommando seinen Lauf ...


    Midwinter ist voller phantastischer Städte und Kreaturen und ungewöhnlicher Magie. Die Reiche der Seelie und der Unseelie sind bevölkert von leidenschaftlichen Protagonisten, die lieben und hassen und intrigieren, die sich vom Kampf ihres Ehrgefühls gegen Angst oder Leidenschaft zerreißen lassen, die Verrat üben und Furcht empfinden, die Mut aufbringen und über sich selbst hinaus wachsen.
    An Stellen, an denen die Dimensionen aneinander stoßen, geraten mitunter Menschen in die Welten der Fae - eine erfrischende neue Zutat in einer ansonsten stringenten Fantasy-Welt. Und wenn menschliche Technik auf elfische Magie und Verhaltensregeln trifft, provoziert das einige unwirkliche, mitunter skurile und immer spannende Momente.
    Die Mission von Mauritane und seiner Gruppe trägt deutliche Züge der Heldenreise, die so typisch für klassische Fantasy ist: Jedes Mitglied des kleinen Trupps weist seine ganz eigenen Stärken und Schwächen auf, die sich im Verlauf des Abenteuers jeweils als nützlich erweisen, um bestimmte Herausforderungen zu meistern. Das wirkt sich aber nicht negativ auf die Story aus; tatsächlich schließt man zum Ende hin irgendwie alle von ihnen ins Herz.


    Dieser Roman ist schön zu lesen und macht mit seiner unkonventionellen Machart richtig Spaß. Die Handlung ist für die eine oder andere Überraschung gut, die sich so nicht voraussehen läßt. Hat man sich erst einmal in die Welt eingefunden, wird man von ihr gefangen und nimmt mit aller Kraft teil am Schicksal ihrer Bewohner.
    Das Buch bekommt eine klare Empfehlung von mir. Ich bin bereits auf den Nachfolger gespannt, der im Sommer diesen Jahres erscheinen soll.


    --Elena--


    //edit: ein paar Schreibfehler

    Zitat

    Original von Cathrine
    Ich verstehe den Hype um diese Serie nicht. Ich finde weder die Story wirklich 'neu' und überzeugend, noch die Charaktere. Da ich die ücher nicht gelesen habe, beurteile ich die Besetzung nicht, keine Ahnung wie passend oder unpassend die Leute besetzt waren.
    Aber ich dachte immer es ginge um tiefe Gefühle zwischen diesem Edward und Bella....in der Filmumsetzung war davon nichts zu spüren.


    Bei HP hat mich der 1. Film dazu gebracht die Bücher zu lesen...hier wird das nicht passieren. Das einzige Mal wo ich in Twilight reingelesen habe, habe ich es nach ein paar Sätzen wieder auf den Stapel gelegt, nun bin ich roh drum.


    So gehts mir auch.
    Hab am Wochenende mal reingeschaut, die erste Hälfte des Films fand ich recht nett und unterhaltsam ... aber ehrlich, nichts was den Hype rechtfertigt. Für mich hat sich der in nichts von den vielen anderen austauschbaren Highschool-Schmachtfetzen unterschieden, außer dass es halt Vampire gibt. Die zweite Hälfte hat mich dann so gelangweilt, dass ich nach der Werbung nicht weitergeschaut habe...

    Ich hatte das Buch auch mal in der Hand ... zum Glück nicht gekauft, nur geliehen. Flach und belanglos irgendwie, und nicht besonders gut geschrieben.
    Danach habe ich die Autorin dann doch noch mal ausprobiert, mit Silver Dragon: Ein brandheißes Date ... und den fand ich genauso öde. Nach etwa zwei Dritteln habe ich entnervt abgebrochen.


    Für mich war's das dann erst mal mit Katie MacAllister - ich fürchte, wir werden nicht warm miteinander.

    Zitat

    Original von Valdimier
    Tja, in Japan passiert halt gerade nichts mehr interessantes.


    Genauso siehts aus. Außerdem ist der Neuheitswert weg.
    Dass sich alle großen Zeitungen in Sachen Sensationsgeheische nicht viel nehmen, dürfte ja wohl inzwischen klar sein. Spätestens seit der unsachlichen und teils peinlich reißerischen Guttenberg-Berichterstattung - egal, aus welcher Perspektive. (und irgendwie ja auch vorher schon). Das Prädikat gilt längst nicht mehr nur für die BILD Zeitung. Die macht nur kein Hehl draus und teilt gleich mit der großen Kelle aus. Spiegel, FAZ, Süddeutsche & Co machen halt noch verschämt ein vornehmes Sachlichkeits-Rähmchen drum ... das aber oft so heuchlerisch daher kommt, dass man schon fast rufen will: Nehmt euch ein Beispiel an den Schmuddelblättchen, die geben es wenigstens zu.
    Am Ende läuft es immer aufs Gleiche raus - nämlich, dass ein Großteil der Leser einfach nur gut unterhalten werden möchte. Das ist leider nicht soviel anders als die Christen-gegen-Löwen-Kämpfe im alten Rom. Ich weiß, es ist eine böse Unterstellung und sicher tue ich damit einem Teil der Reporterschaft unrecht, aber da gab es bestimmt nicht wenige, die gehofft haben, der verdammte Atommeiler möge doch endlich kamerawirksam in die Luft fliegen, damit sie das Thema noch ein bisschen ausschlachten können. Denn das bringt Leserschaft, was sich wiederum positiv auf die Werbeeinnahmen auswirkt. Unter anderem.

    das Problem ist ja, unter dem Genre läuft alles Mögliche, es umfaßt halt irgendwie pauschal alles, was Gegenwarts-Geschichte mit Fantasy-Elementen ist. Und das kann von spannendem Krimi über Thriller mit viel Action-Krach-Bumm über zarte Romanzen-Liebesgeschichte mit Tiefgang bis hin zu Nackenbeißer-Chicklit-Frauenporno (rrrrrrrrrrrrrr, komm und nimm mich, du geiler vampir du) so ziemlich alles sein.
    Inzwischen weiß ich zumindest, welche AutorInnen ich NICHT mehr kaufe, aber ab und zu vergreife ich mich immer noch ganz böse und ärgere mich dann schwarz. Andererseits höre ich nicht auf zu suchen, sonst wäre mir schon so manche Kostbarkeit entgangen. Und Phoenix-Fluch gehört eindeutig zu letzterem - also den Kostbarkeiten. Finde ich.


    :wave

    Zitat

    Original von Lumos
    Auf dieses Genre stehe ich ja überhaupt nicht, aber diese Rezis bringen mich jetzt echt zum Nachdenken. Vielleicht sollte ich es doch einmal versuchen :gruebel.


    Wenn Du damit das Genre 'Paranormale Romanze' meinst, so lass Dir versichern, dieses Buch ist ganz und gar keine Standardkost, sondern was ganz Besonderes. Mit diesen 0815-Para-Schnulzen hat es wirklich gaaar nichts zu tun :wave

    Schöne Rezi, Stella :wave
    Ich habe das Buch ähnlich empfunden.


    Hier gleich noch mein Eindruck:


    Helena, eine eigensinnige und willensstarke junge Frau, stammt aus einer Familie von Hexen, unterdrückt ihre Fähigkeit, Geister zu sehen, jedoch seit vielen Jahren. Seit sie den Tod einer Freundin voraussah, der dann auch eintrat, fühlt sie sich schuldig, weil sie ihre Vision nicht ernstnahm und nichts unternahm, um die Freundin zu retten.
    Bei einem Spaziergang mit ihrer Hündin trifft sie auf einen Selbstmörder, dem sie vergeblich sein Vorhaben auszureden versucht, und der dann doch von der Brücke springt. Doch die Polizei kann seine Leiche nicht finden und zuletzt glaubt sie sogar selbst, sie habe sich das alles eingebildet.


    Kurz darauf trifft sie den gleichen Mann erneut: Es ist der stille und geheimnisvolle Samuel, den ein Fluch dazu zwingt, seit hundert Jahren jede Nacht zu sterben, zu verbrennen und am nächsten Morgen wiederzuerstehen. Zwischen beiden entsteht bald eine Romanze und Samuel kann sein Geheimnis nicht lange vor Helena geheimhalten. Andererseits ist das, was sie für die Wahrheit halten, längst nicht das, was es scheint. Zeitgleich begegnet sie dem attraktiven und düsteren Georg, der sich nicht damit abfinden kann, dass sie nun Samuel gehört. Ein gefährliches Spiel nimmt seinen Lauf...



    Phoenixfluch beginnt als stilles, zauberhaftes Buch, nimmt rasant Fahrt auf und erweist sich zum Ende hin als so spannend, dass man es unmöglich aus der Hand legen kann.
    Die Handlung ist klug gesponnen und wartet mit ein paar Überraschungen auf, die ich so niemals vorhergesehen hätte. Getragen wird sie von sympatischen Charakteren, mit denen man gern hofft und fiebert und deren Natürlichkeit erfrischend ist. Kein künstlich aufgeblähtes Drama, keine an den Haaren herbeigezogenen Gefühlsumschwänge, keine Zuckerguß-Dekorationen. Jede Szene, jeder Moment in Phoenixfluch fühlt sich echt an, vollkommen authentisch und macht deshalb auch so unglaublich viel Spaß beim Lesen.
    Das Besondere an diesem Buch aber ist, dass es sich vielschichtig anfühlt, voller kluger Erkenntnisse und Lebensweisheiten, in kleinen wie in großen Dingen. Es scheint viel mehr zu sein als nur eine Story zwischen zwei Buchdeckel gepresst. Es nähert sich den Vorstellungen von Tod und Anderwelt auf spannende Weise, es bricht Konventionen auf unkomplizierte und zwanglose Art und vermittelt ganz nebenbei eine eigene Sicht auf Ethik und Moral.
    Mir gefällt auch die Sprache der Autorin sehr gut, eine unprätentiöse und geradlinige Erzählweise, die an genau den richtigen Stellen romantisch, düster oder magisch zu werden versteht. Sie vermittelt Stimmungen ohne Schwülstigkeit, überrascht mit schönen Bildern und hat die ganze Zeit so etwas Schwebendes, das einen in Hochgeschwindigkeit über die Seiten fliegen läßt.



    Phoenixfluch ist wie ein verborgenes Kleinod - ein richtig gutes Buch, und obwohl es an Zauber, Romantik und Magie nicht mangelt, viel mehr als nur eine paranormale Romanze.
    Ich bin froh, dass ich es entdeckt habe und werde in Zukunft wohl mehr von dieser Autorin lesen.

    update:
    Ich schätze, ich habe mich hier leider fundamental vergriffen ... weil das Cover was anderes suggeriert, als was eigentlich drin ist.



    Dieses Buch ist 100% ChickLit, und zwar von der ganz leichten, zuckrigen Sorte. Also sprich, es liest sich wie eine amerikanische SitCom, plätschert so vorbei wie z.B. 'Friends'. Die Magie und übernatürlichen Wesen fühlen sich nicht wirklich übernatürlich an, sondern mehr wie Faschingsmasken. Denn all die Drachen und Dämonen wohnen in ordentlichen kleinen Häuschen, machen höflichen SmallTalk, wenn sie Einbrecher im Garten entdecken, streicheln den Hund und versuchen angestrengt, witzig zu sein beim SmallTalk.
    Naja.
    Wer diese Art Bücher mag, wird sicher auch an SilverDragons seine Freude haben.
    Wer allerdings UrbanFantasy erwartet und sowas wie eine Handlung, sich vielleicht sogar sowas wie Atmosphäre und einen Hauch Fantasy oder Thrill erwartet hat, wird hier ganz bitter enttäuscht.
    Das Buch ist 'Gute Zeiten Schlechte Zeiten' mit phantastischen Kreaturen, wobei diese Kreaturen sich ganz genauso benehmen wie GZSZ Figuren, nur dass halt ab und an behauptet wird, sie sähen unglaublich gut aus und wären ein Drache.
    Oder so.



    Grmpf.
    Elena

    Inhalt:
    May Northcott ist eine Doppelgängerin, ein magisches Wesen, das sich unsichtbar machen und in der Welt der Schatten wandeln kann. Sie ist an den Dämon Magoth gebunden, der ihre Fähigkeiten dazu benutzt, um Diebstähle zu begehen und magische Gegenstände in seinen Besitz zu bringen. Bei einem ihrer Diebeszüge begegnet May dem gut aussehenden Gabriel Tauhou, dem Anführer der Silberdrachen. Dieser erkennt sofort, dass May seine Seelengefährtin ist. Doch obwohl sich auch May zu ihm hingezogen fühlt, sträubt sie sich zunächst gegen ihre Gefühle. Da erteilt ihr Magoth den Auftrag, ein wertvolles Artefakt aus Gabriels Hort zu stehlen ...



    Hm ... ich bin noch unschlüssig bei diesem Buch.
    Irgendwie passiert es mir in letzter Zeit häufig, dass ich an UrbanFantasy-Bücher gerade, die sofort in totale Seichtheit und Belanglosigkeit ausarten und wo man beim Lesen wirklich den Eindruck hat, das hätte man schon tausend Mal woanders gesehen.
    Das hier fängt auch schon wieder so plätschernd an. Also sprich, die Bösen sind nicht wirklich bedrohlich, die Dämonen ungefähr so furchterregend wie der grummelige WG-Kumpel, wenn das Gras schlecht war, das er geraucht hat und -


    Aber ach, ich lese mal weiter und vielleicht wirds ja noch. Schließlich bin ich gerade mal über das erste Kapitel hinaus.



    Liest das hier sonst noch jemand?
    LG

    Ich hatte mir das Buch aufgrund des sehr schönen Covers gekauft und bin mit eher neutraler Einstellung an die Lektüre gegangen, da sich die Rezis, die man auf Amazon findet, ja eher widersprüchlich lesen.
    Hier ist nun mein Eindruck.


    Zum Inhalt:
    Der 200 Jahre alte Vampir Julius Lawhead gehört zu einem der sieben Vampir-Clans von L.A. und jagt als Vollstrecker straffällig gewordene Vampire (normalerweise solche, die unkontrolliert Menschen töten), die vom Hohen Tat zum Tod verurteilt wurden. Er wird auch von seinem Meister Curtis beauftragt, ein magisches Messer an sich zu bringen, das die Macht hat, Vampire durch bloße Berührung zu vernichten, egal wie mächtig diese sind.
    Doch nur ein Mensch kann das Messer berühren und sein letzter Träger, der Vampir-Jäger Frederick, stürzt sich in den Freitod, bevor sich der feindliche Clan des Meistervampirs Gordon seiner bemächtigen kann. Die Erbin des Messers ist Fredericks Schwester Amber, die ein ganz normales Leben führt und bis zu diesem Zeitpunkt an so etwas wie Vampire schlicht nicht glaubt.
    Julius stellt nun Amber nach, doch verliebt sich in sie und hat deshalb Skrupel, sie seinem Willen zu unterwerfen, nur um das Messer durch sie kontrollieren zu können.
    Doch auch Gordon will die Waffe unbedingt und bald ist nicht nur Ambers Leben, sondern auch das von Julius und seinem Clan, in höchster Gefahr. Denn Gordon kennt keine Skrupel und er hält sich nicht an die ungeschriebenen Gesetze der Vampire von L.A. ...


    Die Autorin: (nach Amazon)
    Rebekka Pax wurde 1978 in Mülheim geboren. Nach Abschluss eines Studiums der Skandinavistik und Archäologie war sie mehrere Jahre sowohl in Amerika als auch in Deutschland beim Film tätig. In ihren Romanen schreibt Rebekka Pax über ihre zweite Heimat Los Angeles. Heute lebt sie mit zwei Katzen in ihrer Geburtsstadt und arbeitet, wenn sie nicht gerade schreibt, als Archäologische Zeichnerin.


    Meine Meinung:
    'Septemberblut' nähert sich dem Vampir-Thema auf klassische Weise, d.h. es porträtiert die Vampire nicht als BlackDagger-mäßige, Testosteron absondernde und unbesiegbare Alpha-Helden, sondern als durchaus düstere und melancholische Kreaturen, denen die Unsterblichkeit nicht nur Vorteile gebracht hat. Diese Vampire sind in einer strengen Hierarchie organisiert, in der Rebellion gegen den Meister in Tod und Bestrafung mündet. Sie schlafen in Särgen und Grüften tief unter der Erde, sie verbinden sich mitunter mit einem menschlichen Diener und sie reagieren empfindlich auf Waffen aus Silber und Holz. Und sie dürfen Furcht und Entsetzen empfinden und Gefühle zeigen, wie ein Mensch - nur eben aus ihrer vampirischen Perspektive.


    Julius ist ein emotionaler, von Zweifeln zerrissener Charakter, der sich selbst und seine Entscheidungen immer wieder in Frage stellt, kein klassischer Held, der aber an seinen Erlebnissen wächst und an Stärke gewinnt. Ich habe hier und bei anderen Rezis ein paar Mal das Wort 'Jammerlappen'gelesen - das habe ich aber nicht so empfunden. Mich erinnert er eher an den jungen Lestat aus 'Interview mit einem Vampir'. Die Zweifel geben ihm Tiefe, und intensivieren das Mitfiebern, wenn er in Gefahr gerät ... weil man eben weiß, er ist nicht unfehlbar. Er kann verletzt werden. Furchtbar verletzt. Und sein Überleben ist nicht per se in Stein gemeißelt.


    Das gefällt mir überhaupt, dass die Figuren in 'Septemberblut' so menschlich erscheinen - zweifelnd, zerrissen, überschwenglich, vor Liebe blind, neiderfüllt, selbstsüchtig und gar nicht ikonenhaft. Es macht das Buch lesenswert und hebt es ab vom Paranormal-Liebesromanzen-Einerlei mit seinen inzwischen so voraussehbar-prototypischen Helden oder Heldinnen. Hier fühlt man sich fast wieder an die guten alten Zeiten erinnert, als Vampire noch beweinen durften, dass sie dem Licht entsagt haben. Und als sie noch kalt und unattraktiv aussehen durften, wenn sie vom Blutmangel geschwächt, tagsüber in ihrem Särgen liegen.


    Das Buch liest sich flüssig und ist atmosphärisch dicht geschrieben. Sehr gelungen finde ich die Action-Szenen, da geht es ordentlich zur Sache, da wird niemand geschont, das macht richtig Spaß beim Lesen.
    Einziger Kritikpunkt ist für mich, wie schnell und überhastet die Love-Story zwischen Julius und Amber sich entspinnt ... da hätte ich mir etwas mehr Geduld gewünscht, das hätte sowohl der Glaubwürdigkeit als auch der Romantik gut getan.
    Das Ende läßt Anknüpfungspunkte für eine Fortsetzung.


    Fazit: Mit kleineren Einschränkungen durchaus empfehlenswert. Vor allem kein Abklatsch hinlänglich bekannter Strickmuster, die Nackenbeißer ins Vampir-Kostüm stopfen. Die Autorin ist eine interessante Entdeckung und ich bin gespannt auf weitere Bücher von ihr.

    Traurig bin ich, weil die Geschichte nun zu Ende ist.
    'Die Dame vom See' beschließt die Saga um den Hexer Geralt, um Ciri vom Älteren Blut und um all die anderen, die auf den Wegen der beiden eine wichtige Rolle spielen.


    Nach ihrer Flucht über den vereisten See, durch den Schwalbenturm, findet sich Ciri in einer fremden Welt wieder, die von einem Elfenvolk beherrscht wird. Die Elfen haben ihre Ankunft erwartet, denn sie erhoffen sich etwas ganz Besonderes von Ciri - und sie wollen sie nicht gehen lassen, bevor sie es ihnen nicht gibt.
    Währenddessen kämpft sich Geralt mit seinen Gefährten zu einem finsteren Schloss vor, in welchem Vilgefortz, der mächtigste und bösartigste aller Zauberer, Yennefer gefangenhält und mit Folter dazu zu zwingen versucht, dass sie Ciri für ihn ortet.
    Und zugleich prallen die Heere von Nilfgard und die aller anderen, nunmehr vereinten Königreiche aufeinander, um sich die schrecklichste und verlustreichste Schlacht in Generationen zu liefern. Eine Schlacht, die viele das Leben kosten wird. Viele, die man liebgewonnen hat und deren Tod man beinahe beim Lesen mit beweinen möchte.
    Alles kommt zu einem Höhepunkt, zu einem furchtbaren Aufbäumen, in dem jeder Sieg mit hohem Blutzoll erkauft werden muss.


    Das Epos endet, wie es beginnt und wie es die ganze Zeit hindurch schon seine Natur ist: 'Die Dame vom See' ist ist tragisch und schwermütig und niederschmetternd desillusionierend, und es ist zugleich voll überschäumender Lebensfreude und sprühenden Glücksmomenten. Es ist manchmal zum Sterben traurig, und dann wieder so unfaßbar lustig, dass man laut loslachen will und die Stelle wieder und wieder lesen.
    Es ist pralle Lebensfreude, es ist Leben und Lieben und Sterben, es gibt Festmähler und Philosophie und grausame Ungerechtigkeiten.
    Ich kenne kaum ein Epos, das sich so echt, so lebendig anfühlt. Ja, lebendig ist wohl das beste Wort dafür. Denn Schwarz und Weiß gibt es hier nicht, auf jedem Glück liegt auch ein Schatten und in jeder Verzweiflung schimmert ein Quäntchen Hoffnung.


    Oder, um Geralt abschließend (frei) zu zitieren:
    'Der Fortschritt ist ein Herde Schweine. Denn so eine Schweineherde, die frei auf dem Gehöft herumläuft, hat unzweifelhaft ihre Vorteile: Die Versorgung mit Schinken, Pökelfleisch und eingelegtem Eisbein ist gesichert. Aber dann darf man auch nicht die Nase rümpfen, wenn sie alles vollscheißen.'


    'Die Dame vom See' ist ein würdiger Abschluss.
    Unfaßbar, dass das das Ende sein soll. Auch wenn es ja zugleich ein Anfang ist.

    ... um mal den Diskussionsfaden aus dem Dame-am-See-Thread um Geralts physische - hm - Qualitäten wieder aufzunehmen:
    Hier gibts ein paar brandneue Screenshots:
    click


    Und mal ehrlich, er ist doch ein wirklich schmuckes Mannsbild geworden. Den Zopf fand ich anfangs auch seltsam, finde ihn inzwischen aber eigentlich ganz süß. Vor allem im Kontrast mit dem grimmig-melancholischen Gesichtsausdruck ... und die Augen, die glühen im Dunkeln :grin

    Zitat

    Original von Paradise Lost
    P.S. Und Geralt hat sich offenbar in den paar Monaten zwischen Spiel 1 und Spiel 2 nicht nur eine neue Frisur zugelegt, sondern auch entschieden sich die Brust zu rasieren. Muss noch überlegen ob ich das jetzt gut finde oder nicht. :gruebel :lache


    Ich finde ihn mittlerweile eigentlich ganz schnuckelig :kiss

    Ich habe die ersten siebzig Seiten durch und es ist sofort wieder das alte Feeling, dem man sich nicht entziehen kann.
    Schwermütig und mit einem Hauch Tragik, aber gleichzeitig mit unfaßbar lustiger Situationskomik.


    Das ging schneller als gedacht ... jetzt musste ich es doch unbedingt noch am gleichen Tag zu Ende lesen :-).


    Und wie ich's fand?
    Steht hier:


    Elisabeth Herrmann ist eine dieser besonderen Autoren, der einfach alles gelingt, egal, welches Genre es ist ... immer wieder blitzt diese leichtfüßig-flüssige, atemberaubend spannende, überraschend humorvolle Schreibe durch, ob Krimi oder historischer Schmöker oder eben - wie hier - Jugendbuch (und verkappter Thriller :grin). Und immer wieder spinnt sie komplexe, unendlich verschachtelte und sich dann vollkommen logisch entfaltende Plots, wenn der Protagonist am Ende mal das richtige Bändchen gefunden hat, um dran zu ziehen.


    'Lilienblut' ist ein unglaublich tolles Buch. Es ist ein Thriller (keiner von der blutigen Sorte, sondern einer der alten Schule - gruselig, unendlich spannend, eine ordentliche Portion Pychologie und Verwirrspiel und sooo gut gemacht), es ist das sensible Psychogramm einer Heranwachsenden und ihrer (manchmal skurilen) Freunde, es ist eine stille Liebesgeschichte und ein hochspannender Detektivkrimi und manchmal ist es einfach urkomisch, plötzlich aufspritzende Heiterkeit, die einen beim Lesen befreit loslächeln läßt.
    Und ja, es ist wohl auch ein Jugendbuch, insofern, dass die Protagonistin ein Teenager ist und dass es sich zurückhält mit dem Blut-, Sex- und Ekelfaktor (was ich übrigens zur Abwechslung mal unglaublich angenehm finde und was der Spannung in keinster Weise Abbruch tut).


    Sabrina ist sechzehn, und die Tochter einer geschiedenen Winzerin, die von früh bis spät hart arbeitet und über ihr schwebt das Verhängnis, einen eigenen Weinberg erben zu müssen, der sie dann bis an ihr Lebensende an diesen kleinen Ort am Rhein binden wird... während Amelie, ihre beste Freundin, ein funkelnder und exotischer Wirbelwind, von nichts anderem redet als davon, gemeinsam abzuhauen und die Welt zu bereisen, Argentinien, die Antarktis, Südafrika.
    In einem Seitenarm des Rhein, den man 'Toter Fluss' nennt, weil er ein schreckliches altes Geheimnis birgt, mitten in einem Naturschutzgebiet, entdecken sie ein rostiges Lastschiff mit dem Namen Desireé - Sehnsucht. Der junge Kapitän ist der attraktive und geheimnisvolle Kilian, und als Sabrina ihn anblickt, kann sie seine Augen, sein Gesicht nie mehr vergessen. Die viel temperamentvollere Amelie aber deklamiert ihn für sich, und als sie ihn zum Abendessen besuchen, überredet sie Sabrina, zurückzubleiben. Sie will nicht nur eine heiße Nacht mit ihm, sondern mit ihm durchbrennen, ihre Träume wahrmachen.
    Sabrina kehrt verletzt heim, und am nächsten Tag findet man Amelies Leiche. Kilian ist mitsamt seinem Schiff spurlos verschwunden und verwandelt sich unmerklich von einem Zeugen in den Hauptverdächtigen.
    Die Polizei findet den Täter nicht und Amelie beginnt auf eigene Faust, herumzufragen... und schleicht manchmal hinaus an den Toten Fluss, in der Hoffnung, dass die Desireé zurückgekehrt ist, denn ihr Herz will nicht glauben, dass Kilian der Mörder ist...



    Dieses Buch ist voller Tiefe und voller facettenreicher Charaktere, die sich wieder und wieder zu wandeln verstehen. Und es ist voll mit überraschenden Wendungen. Bis zum Schluss ist nicht wirklich vorhersehbar, wie alles zusammenhängt.
    Zugleich läßt es sich leicht und flüssig und angenehm lesen, es zieht hinab in Kilians Melancholie und Sabrinas Kämpfe mit sich selbst und ihre Gefühle und Leidenschaften, läßt einen lachen und verzweifeln und vor Spannung an den Nägeln kauen und die ganze Zeit spekulieren, manchmal mit einem wohligen Schauer.
    'Lilienblut' ist großartige Unterhaltung, die nicht nur im Moment des Lesens fesselt, sondern noch nachschwingt, wenn man das Buch zurück ins Regal gestellt hat, weil man bedauert, dass es schon zu Ende ist.



    - elena