Beiträge von hollyhollunder

    Also nur nochmal zur Sicherheit:


    "Der DTV-Verlag wird uns 3 prints und 2 ebooks als Freiexemplare zur Verfügung stellen, natürlich gelten die gleichen Regeln wie bei den anderen Verlosungen. Bedingung für die Teilnahme sind mindestens 100 buchrelevanten Beiträge und eure vorliegende Postadresse sowie eine aktive Beteiligung an der Leserunde, was natürlich auch eine abschließende und zeitnahe Rezension des Buches bei uns im Forum bedeutet. Mit der Anmeldung tut ihr aber kund, dass ihr euch auf jeden Fall beteiligen wollt. Auch wenn ihr euch das Exemplar selbst besorgen müsst."


    Ich frage immer Ergebnis-offen bei den Verlagen nach Freiexemplaren an, habe aber die 2 ebooks zusätzlich zu den 3 prints dem Verlag sozusagen "abgerungen". Ich verhandle nicht mit den Verlagen und wenn es mal weniger Exemplare sind, dann ist es halt so. Für die Orga zwacke ich mir meistens ein Exemplar ab. Bisserl Eigennutz ist auch dabei, da ich vor allem die Bücher für Leserunden klar mache, die mich auch brennend interessieren. Weil ich ja so gerne mit euch und den AutorINNen zugange bin. ;) Ist aber auch einiges an Zeitaufwand.


    Die Runden in diesem Jahr sind für mich allesamt Sahnehäubchen. Ich hoffe für euch auch. Wenn es mal nicht klappt mit einem Freiexemplar gehe ich davon aus, ihr seid trotzdem dabei. Für euch selber, für mich und für die AutorINNen. ;)

    Inzwischen sind wir ja eine ziemlich eingeschworene Gemeinschaft bei den Leserunden. Das finde ich cool :frech

    hollyhollunder : Ja, Anne hat wirklich alles für Helen aufgegeben und später kommt es auch zu einigen Schwierigkeiten deswegen zwischen den beiden. Anne stand immer im Schatten von Helen, die alle bewunderten. Sie verzichtete auf alles, Familie, Beruf, Kinder.... Irgendwie traurig und irgendwie war es das, wofür sie sich bewusst entschied. Nur so kam Helen auch zu den Erfolgen, deswegen wollte ich auch Anne einen besonderen Platz in dem Roman geben.

    Das finde ich sehr schön, dass wird Anne so gut kennen- und schätzen lernen.

    Ja, das habe ich auch so empfunden. Aus Außensicht würde man vermutlich sagen, Anne hat ihr eigenes Leben verschenkt / vergeudet. Anne selbst hat das wahrscheinlich nie - oder nur sehr selten - so gesehen.

    Verschenkt finde ich eine schöne Formulierung wenn man es als Geschenk an Helen nimmt. Ich könnte mir gut vorstellen, dass sie im innersten eine Sehnsucht nach mehr als nur der Liebe von Helen oder ihrer Freundin gehabt hat. Andererseits denke ich, durch ihre harte Kindheit und ihren fürchterlichen Vater hat sie womöglich keine große Sehnsucht nach Ehe und Familie gehabt. Und beruflicher Erfolg kann auch etwas sein, was ausreicht und erfüllt. Und einem behinderten Menschen zu einem selbstbestimmten Leben zu verhelfen ist sicher sinnbringend und erfüllend.

    In ihrem Buch "Fernwehland" nimmt uns Kati Naumann diesmal auf eine Schiffsreise der besonderen Art mit. Das Setting ist nämlich hauptsächlich an Bord des Kreuzfahrtschiffes Astoria. Das Schiff hat eine sehr facettenreiche Vergangenheit, wechselt mehr mals den Besitzer und damit auch meistens seinen Namen. Über Schweden gelangt es in die DDR und ist dort lange Zeit unter dem Namen "Völkerfreundschaft" über die großen Meere der Welt gesegelt und hat ein winziges Stück Freiheit in das Leben manches DDR-Bürgers gebracht. Aber auch die Besatzung spielt natürlich eine große Rolle in diesem Roman. Wir begleiten mehrere Menschen über Jahrzehnte auf diesem Schiff und die Höhen und Tiefen im geteilten Deutschland gehen an den Darstellern aber auch an der Astoria nicht spurlos vorüber.


    Man merkt dem Buch an, dass die Autorin sich wirklich hingebungsvoll in die Recherche hineingekniet hat. Die vielen Details und kleinen Anekdoten, die in die fiktive Handlung eingebaut sind, manchen beim Lesen besonderen Spaß.


    Ich habe das Buch und vor allem auch den Austausch in der Leserunde mit der Autorin sehr genossen.

    Mein zweites Buch von Nicole Wellemin und sicherlich nicht mein letztes.


    Das Buch liest sich wunderbar. Für mich dieses Mal noch mehr, da es in einer Ecke spielt, in der auch ich mich tummle. Und vieles an den Menschen, der Natur, der Art des gemeinschafltichen Umgangs kamen mir bekannt vor. Da war also beim Lesen ein bisschen Heimatgefühl dabei.


    Und in die Heimat kehrt auch eine junge Frau zurück. Vorgeblich, um ein Umwelt-Projekt zu organisieren und unterstützen aber bald wird es auch eine Rückkehr in ihre eigene Vergangenheit und am Ende eine Rückkehr in die Familie und zu ihrer Zwillingsschwester. Ein Erzählstrang spielt in ihrer Jugend, als ihr kleinerer Bruder schwer erkrankt und damit das Familiengefüge aus den Fugen gerät und die Heranwachsenden Schwestern ganz unterschiedlich damit umgehen, dass die Mutter keine Zeit und Kraft mehr für ihre gesunden Kinder aufbringen kann, da sich alles um das Kind dreht, dass mit seiner Krankheit und am Ende mit dem Überleben kämpft.


    Also eine Geschichte über Verlust und Verletzung aber noch viel mehr über Vergebung und Neuanfang. Für mich eine klug erzählte Geschichte, die zum Nachdenken anregt aber trotz der Schwere des Themas nicht herunterzieht, sondern bereichert. Dass das Leben nicht nur traurig und düster ist und an jeder Ecke auch Leichtigkeit und Glück zu finden ist, wenn man nur genau hinschaut, kann man beim Lesen spüren und auch die Schwestern dürfen es erleben.


    Dicke Leseempfehlung von mir. :)

    Dass Graham Bell auch in derGehörlosenbildung ein Name war, war mir gar nicht bewußt.

    Das wusste ich mal, hatte es aber auch wieder vergessen.


    Schön finde ich auch den Vergangenheitsstrang, da jetzt Anne endlich operiert wird und sehen kann. Und als ihre geliebte Miss Hopkins in die Schule kommt und Anne endlich jemanden findet, den sie Lieben kann und der ihr das auch zurückgibt. Manche der Szenen in diesem Buch sind wirklich so, dass ich schlucken muss weil mir die nahe gehen. Das erlebe ich nicht so oft in Büchern. :)

    In diesem Abschnitt begegnet Helenwährend ihres Aufenthalts an der Perkins-Schule auch Laura Bridgman,die ja nicht nur taubblind ist, sondern durch Scharlach auch ihrenGeruchs- und Geschmackssin verloren hat. Leicht hat sie es nicht,auch wenn ihr die Schule Arbeit und ein Zuhause bietet: so muß sievon Cottage zu Cottage ziehen, weil keine Hausmutter sie länger alsein Jahr bei sich haben möchte. Anne erkennt die Enge in LaurasLeben, um wieviel freier Helen bereits jetzt ist. Und Laura erscheint– eigentlich verständlicherweise – in diesem Abschnitt alsverbittert und ja, auch neidisch.

    So einsam und verbittert zu sein, das ist wirklich schlimm.

    Meine Schwiegermutter leidet seit Jahren daran, dass sie so gut wie keinen Geschmackssinn mehr hat. Alles Essen schmeckt gleich fade und macht keine Lust darauf es zu verzehren. Sie hatte am Wochenende 80.sten aber das Festessen, der Kuchen, die schönen Weine, der gute Kaffee, das hat sie alles nicht geschmeckt und es frustriert sie zusehends. Man kann ihr auch Keine kleine Freude mehr machen mit Pralinen oder einem Likörchen. Sie sagte erst gestern, im Sueprmarkt steht sie vor den leckeren Käsesorten und überlegt, welchen sie wohl nehmen soll, bis ihr einfällt, dass das ja total egal ist, weil alle nach nix schmecken. Und dann hat sie den billigsten Wein aus dem Karton gekauft - sie die so gerne gute Weine getrunken hat - weil es ja egal ist, welchen sie trinkt. Sie trinkt so was mehr als Ritual und Remiszenz an die schönen Zeiten, wo sie noch schmecken konnte. :(

    Spannend finde ich, wie Anne Helen„das Leben“ lehrt

    Spannend finde ich um S. 281 wie HelenFarben erklärt bekommt. Bis dahin war ihr nicht bewußt, dassMenschen unterschiedliche Hautfarben haben können und nun lernt sie,dass die kleine Martha nicht zur Schule geht, weil sie schwarz ist.Ekelhaft finde ich daraufhin, wie die Kellers sich hierzu äußern.Ob es der Familie noch gelingen wird, ihren Rassismus eines Tagesabzulegen? (Vermutung: nein)

    Spannend finde ich um S. 281 wie HelenFarben erklärt bekommt. Bis dahin war ihr nicht bewußt, dassMenschen unterschiedliche Hautfarben haben können und nun lernt sie,dass die kleine Martha nicht zur Schule geht, weil sie schwarz ist.Ekelhaft finde ich daraufhin, wie die Kellers sich hierzu äußern.Ob es der Familie noch gelingen wird, ihren Rassismus eines Tagesabzulegen? (Vermutung: nein)

    Diese ganzen Kleinigkeiten und Feinheiten über Helen und ihre Fähigkeiten und über die Lehrmethoden von Anne sind es, die das Buch so besonders machen. Und die beiden Menschen sind so schön beschrieben mit ihren Wesen und ihren Stärken und Schwächen. Das ist wirklich berührend und spanennd zugleich.


    Man fühlt sich richtig wie ein Trampel, dass man so vieles im Leben gar nicht spürt und riecht. Man sollte öfters mal die Augen schließen und nur fühlen und schnuppern.

    Helen war wirklich ein Wunderkind. Zielstrebig, ehrgeizig. Aber damals war alles noch viel härter als heute.

    Ich kann ja mit dem Begriff Wunderkind nicht so richtig was anfangen. Für mich hat sie einfach einen überdurchschnittlichen IQ und ein fotografisches Gedächtnis. Anders ist es für nich nicht erklärbar, wie sie alles SO schnell in sich aufsaugt und nicht mehr vergisst.

    Ehrlich gesagt tut Anne mir inzwischen fast ein wenig leid, denn sie ist in dieser Symbiose so gefangen, dass sie sich alleine nicht daraus lösen kann und erst auf Druck auf ihre eigene Gesundheit achtet. Und sie führt kein eigenes Leben mehr, lebt nur noch für Helen. Das ist sicher spannend und sinnfüllend aber es sollte nicht das einzig wichtige in ihrem Leben sein.

    Wie erhofft hatte ich heute früh endlich Zeit für den zweiten Abschnitt. Ich bin wirklich glücklich, dass ich das Buch für uns entdeckt habe. Es berührt mich wirklich sehr.


    Helen ist ja wirklich wahnsinnig intelligent. Und wie ein Schwamm saugt sie alles auf, nachdem sie es endlich verstanden hat. Ein wunderbarer Moment. Und es folgen so viele schöne Momente. Einer meiner Lieblinge mit der Katze auf der Kiste und der Maus in der Kiste um in und auf zu erklären. Ich bewundere auch Annes Kreativität dabei ihre Schülerin für neues zu begeistern und es ihr zu erklären. Und wie schnell Helen Zusammenhänge erkennt. Aus welchem Ei schlüpfen die Hunde?:grin Aber es ist auch sehr anstrengend, dass sie ununterbrochen für das Kind da sein muss. Sie hat ja gar kein eigenes Leben mehr. Ich bin sehr gespannt, wie sie die Eltern dazu bringt, ihr Kind loszulassen und in die Schule zu schicken. Das wird sicherlich schwierig aber ich bin zuversichtlich, denn Anne ist hartnäckig.


    Die Abschnitte in denen Annes Kindheit beschrieben wird sind wirklich hart zu lesen. Das Armenhaus ist voller Schicksale und wie Annes Bruder dahinsiecht und stirbt ist zum Heulen gewesen. Und dass sie jetzt mutterseelenalleine ist. Das ist so furchtbar, da wurde es mir echt eng im Hals. Diese Abschnitte stehe ich nur durch, da ich ja weiß, dass irgendwann alles besser wird. Und dass sie doch immer wieder jemanden findet, der an sie glaubt, der ihr hilft und sie ein bisschen auch rettet. Ich bewundere, wie stark sie ist.


    Und ein dickes Lob an dich, liebe Fevi . Du erzählst so nahbar und intensiv :anbet