Beiträge von Manuela2205

    Sabine Weigand präsentiert mit „Das Buch der Königin“ einen meiner Meinung nach hervorragend recherchierten Roman, in dem man einiges über das Mittelalter vermittelt bekommt. Insbesondere die Buch- und Tintenherstellung wird sehr genau beschrieben.
    Die Figuren werden detailreich geschildert, man bekommt ein gutes Gespür für die Hauptpersonen und deren Entwicklungen. Dies ist besonders auffällig bei Konstanze. Zu Anfang herrscht bei ihr eine blumige Erzählweise vor, ihr südländisches Temperament kommt deutlich rüber, während bei Heinrich die Stimmung deutlich kühler und gemäßigter ist. Später wirkt Konstanze deutlich angepasster, was sich auch in der sprachlichen Gestaltung niederschlägt. Überhaupt wird auch durch die Wortwahl deutlich, dass man sich im Mittelalter befindet, moderne Umgangssprache wird man hier nicht finden.
    Die Spannung an sich wird ein wenig erhöht durch die fiktiven Figuren Gottfried dem Schreiber und seiner Schwester und deren Schicksal. Für mich persönlich war die Spannung dennoch etwas lau, so dass die Freude am Buch im Laufe der Geschichte nachgelassen hat.
    8 Eulenpunkte.

    Conn Iggulden hat sich bei seinem Roman über die Rosenkriege auf keinen einzelnen Charakter festgelegt, aus dessen Sicht er die Handlung beschreibt. Vielmehr tischt er dem Leser eine Vielzahl von Personen auf, die gewisse Aspekte beleuchten.
    So erfährt man zwar viel über verschiedene Gesellschaftsschichten, der Handlungs- und Sichtweisen, jedoch ist dadurch für mich die Geschichte zerfasert, manche Charaktere waren mir zwar durchaus sympathisch, wie zum Beispiel die junge Königin Margaret, jedoch werden die Personen nur unzureichend beleuchtet, ich konnte nicht richtig mit ihnen mitfiebern.
    Das Hauptaugenmerk liegt auch wirklich auf den diversen Schlachten, die ausführlich und detailreich beschrieben werden.
    Sturmvogel lässt sich zwar gut lesen, Hochspannung ist bei mir jedoch nicht aufgekommen. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Eindeutschung vieler eigentlicher feststehender englischer Begriffe, sowie eine teils saloppe Sprache, die meiner Meinung nach nicht so richtig zu dieser Zeit passt.
    Guter Durchschnitt, aber nicht mehr.


    Edit: Macht 6 Eulenpunkte

    So, geschafft. Den Aufständischen wurden Versprechen gemacht und wieder gebrochen. Der König ist ein Wrack, Margaret schwanger und York quasi König.
    Es war interessant und gut zu lesen, jedoch haben mich die Schlachten teils ziemlich ermüdet und die nicht gekennzeichneten Zeitsprünge verwirrt.
    Für mich ein durchschnittliches Buch, was wahrscheinlich auch daran lag, dass ich mit vielen Protagonisten nicht richtig warm wurde.


    Jetzt grüble ich schon die ganze Zeit über Gables Roman von dieser Zeit. Die hat der Königin doch eine Affäre angedichtet, oder? Oder war der Waringham in die verguckt, oder beides? Einerseits ist es ja gut, dass ich Inhalte schnell wieder vergessen kann, da macht nochmal lesen trotzdem Spaß. Aber im Moment...

    Zitat

    Original von Jenks
    Also so wirklich fesselnd, dass ich das Buch nicht weg legen könnte, finde ich die Geschichte immer noch nicht. Es ist mir immer noch zu....neutral irgendwie.
    Normalerweise habe ich immer mindestens eine Person, die ich besonders mag und von der ich gerne wissen möchte, was mit ihr passiert. Hier ist das nicht so. Ja, Derry, William und auch Margareth sind interessant, aber so richtig warm werde ich mit ihnen nicht.
    Ach, ich kann es auch nicht besser beschreiben...


    Neutral trifft es für mich sehr gut. Und deine interessanten Charaktere sind auch meine, aber da man so wenig über ihr Innenleben erfährt (was sich im Laufe des Buches nicht bessert) - naja, es lässt sich gut lesen, aber fesselnd ist anders.

    So, durchs Londoner Gemetzel bin ich erst mal durch. Hier ist mir genau wie euch die Londoner Brücke aufgefallen, während wenigstens der Tower erhalten geblieben ist.
    Woran ich zu kauen hatte: Ehe Cade und Woodchurch mit ihren "Truppen" nach London gegangen sind, haben sie über die Tore diskutiert, die die ganze Nacht geschlossen sind. Dieses Problem ist dann aber irgendwie nicht mehr aufgetaucht. Habe ich da etwas überlesen?
    Und Margaret schien der eine Hauptmann zu gefallen... Aber der wurde wohl niedergemetzelt, oder? Ich bin ja gespannt, ob sie wirklich schwanger ist. Löst sich das noch in dem Buch auf?

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    Original von christabel


    Das ging mir ganz genauso. Ich war am Ende, ehrlich gesagt, ziemlich erstaunt, wieviel Zeit offensichtlich längst vergangen war. Während des Lesens hat man wirklich das subjektive Gefühl, dass nur wenige Monate vergangen sein können. Es wird wirklich nur durch die ein oder andere Zwischenbemerkung klar. Ich hab dann auch bei den Bemerkungen von York bzgl. noch keiner Schwangerschaft bei Margaret usw. erstmal gegoogelt, wie lange sie eigentlich mit Henry schon verheiratet war, als der Sohn geboren wurde. :gruebel


    Das ging mir genauso, als es um den Vorschlag ging, einen Nachfolger für den König zu benennen und der plötzlich schon ein paar Jahre verheiratet war...

    Da hat Margaret die Sache ja wortwörtlich in die Hand genommen. Auch wenn ich weiß, dass das Buch die RosenKRIEGE heißt und nicht die seltsame Geschichte von Henry und Margaret ;-) fiebere ich doch den Szenen mit den beiden entgegen.
    Klar, dass die französischen Engländer (wie nennt man die?) sauer auf Henry sind, weil er sie so gar nicht unterstützt. Ich bin ja gespannt, sie scheinen ja jetzt in England ordentlich Rabatz schlagen zu wollen, wenn ich das richtig sehe. Ob Henry wohl mit Rosenkranz in der Hand vor sie tritt? Und so eine unsichtbare Wand aufzieht, so dass ihn keine faule Tomate treffen kann? :grin

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    Original von bibliocat
    Die Kampfhandlungen sind wirklich sehr ausführlich dargestellt. Ich hätte auch lieber etwas mehr über Margarets neues Leben erfahren... :wave


    Ja, ich auch. Zumindest scheint sie die Regierungsgeschäfte ein wenig mitkontrollieren zu wollen.
    Was sie wohl mit ihrer Schwester besprechen will? Vermutlich ob es normal ist, während der ehelichen Pflichten den Rosenkranz zu beten :rofl


    Ich hoffe, dass es jetzt mit Nebencharakteren genug ist, sonst verläuft sich die Geschichte...

    Henry darf deutlich anziehen, damit er in meiner Gunst steigt, keine Ahnung was ich von dem halten soll. Bisher nicht sehr viel. Er muss den Krieg durch Beten aufhalten, selbst als er schon verheiratet ist. Erst muss noch Krönung sein :rolleyes wer hat ihm DEN Quatsch denn eingespuckt.


    Und wieder ein paar Nebenfiguren mehr. Was mich an Woodchurch stört ist, dass er Wollhändler, Schafzüchter, Bogenschütze UND Schmied ist. Zumindest stellt er sogar seine Pfeilspitzen selbst her. Das kommt mir schon komisch vor, ich lasse mich aber gern eines Besseren belehren, wenn das normal sein sollte, dass ehemalige Soldaten so vielseitig begabt sind.
    Und dass er unbedingt kämpfen will, obwohl er weiß, dass er nur ein paar Franzosen mitnehmen kann ehe er selbst hopps geht. So was wird nie in meinen Kopf gehen. Und wenn er schon unbedingt meint, das tun zu müssen - warum zieht er seinen Sohn da noch sehenden Auges mit rein?

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    Original von Chroi


    In diesem zweiten Abschnitt lernen wir den "Spion" Derry noch ein wenig besser kennen. Wir erfahren ein bisschen was zu seinem Hintergrund, insbesondere, wie es dazu kam, dass er Spion geworden ist. Zudem wird eine Anmerkung dazu gemacht, dass er eine Tochter hatte: "Doch dann musste er an seine eigene Tochter denken. Wenn sie noch lebt, wäre sie jetzt etwa so alt wie die neue Königin." (Seite 136) Dies ist - soweit ich nichts überlesen habe - der einzige Hinweis auf Derrys Familie und er lässt uns gespannt auf eine Auflösung warten.


    Das ist mir auch aufgefallen und ich habe mich gefragt, wo er seine Familie wohl versteckt hat. In England wohl definitiv nicht, das wäre zu gefährlich.


    Zitat

    Original von Chroi
    Gut gefallen hat mir hier insbesondere auch, dass der Duke of York und seine Frau noch etwas beleuchtet wurden. Dadurch habe zumindest ich das Gefühl bekommen, dass es eben nicht nur "Gut" und "Böse" gibt - sondern eben auch Schattierungen dazwischen. York ist in dieser Erzählung kein Monster, sondern ein liebender fürsorglicher Ehemann, der sich um seine Frau sorgt, aber auf der anderen Seite auch die Landschaften, die seine Ahnen hart erkämpft haben eben nicht kampflos aufgeben will. Er ist nicht der pure böse Widersacher, sondern ein Mann, dessen Motive ich ein stückweit verstehen kann und der auch gute Eigenschaften sein eigen nennt.


    Ja, das ist wirklich gut gemacht. Er kommt zwar unsympathisch rüber, aber man kann seine Gründe irgendwo ein wenig nachvollziehen. Ein intrigantes und selbstsüchtiges Ekel bleibt er aber trotzdem :grin


    An der Übersetzung habe ich mich jetzt nicht gestoßen, das mit der richtigen Anrede weiß ich sowieso nicht und den stressigen Gesichtsausdruck habe ich schlicht überlesen, was für mich für das Buch spricht. Ich bin erstaunlich gefesselt, obwohl es mir normalerweise lieber ist, wenn sich die Geschichte EINES Menschen als roter Faden durch das Buch zieht. Aber Margaret ist mir sympathisch und merkt sehr gut, dass sie ein wenig auch noch Kind ist und nicht eine kleine Erwachsene. Aber ich will jetzt endlich Henry näher kennenlernen. Ich bin gespannt, ob ich mit dem dieses Gefühl haben werde: :hau


    Da bin ich aber froh, dass die Übersetzerin inkonsequent war. Mit John von Gaunt kann ich was anfangen, Johann von Gent wäre für mich ein unbekanntes Wesen. Ist zwar jetzt offtopic, aber beim Lied von Eis und Feuer wurde in den letzten Bänden auch damit angefangen, Namen ins Deutsche zu übertragen. Hat mich fürchterlich ins Schleudern gebracht :nono


    Nach den ersten Seiten hat mir das Buch zwar sofort gefallen, ich dachte jedoch bei mir: Was sollen die doofen Stammbäume, eine Personenliste wäre mir lieber, damit ich die Leutchens besser einordnen kann. Und was lese ich hier so ziemlich als erstes? Dass es sowas gibt, nur eben hinten :rofl


    Mit Margaret bin ich auch gleich warm geworden, das Lämmchen ist mir noch suspekt und ansonsten scheint mir der Geist der Zeit gut eingefangen zu sein :-)