Beiträge von Manuela2205

    „Die Seltsamen“ wurde als Debütroman über die Wolken gelobt. Zustimmen kann ich der Aussage, dass der Autor vor Ideen nur so übersprudelt. Leider versucht er diese alle in einen Roman einzubauen. Manchmal wäre weniger durchaus mehr gewesen. So sitzt man als Leser manchmal da mit einem großen Fragezeichen vor dem Kopf, da leider der Handlungsstrang nicht immer klar erkennbar ist und manche Details einem einfach vor die Füße geworfen werden, ohne nähere Erklärung. Auch die Figuren bleiben leider ziemlich blass, was vor allem bei der Hauptperson Bartholomew sehr schade ist, da ich mir die Figuren gerne vorstelle, was mir bei ihm so gar nicht gelungen ist. Dagegen muss man die farbige Sprache lobend hervorheben. Stefan Bachmann hat durchaus Potenzial. Jedoch wäre es hilfreich, wenn das (hoffentlich vorhandene?) Lektorat ihn nicht einfach nur loben würde, sondern auch Verbesserungsvorschläge unterbreiten. Im Moment überwiegt für mich leicht das negative und so kann ich nicht mehr als 5 Eulenpunkte vergeben, so gern ich den Roman auch grundsätzlich gelesen habe.

    Zumindest die Sache mit dem Mond hat sich geklärt, wenn auch sonst nicht viel.
    Sprachlich hat mir das Buch durchaus gefallen, der Ideenreichtum war irgendwie too much für eine einzelne Geschichte. Richtiges Kopfkino wollte einfach nicht aufkommen, da war einiges zu wirr, zu wenig erklärt, zu viele offene Fragen.
    Es kommt mir irgendwie vor, als wäre vor der Veröffentlichung irgendein Schritt ausgelassen worden. Vielleicht das Lesen von ein paar ehrlichen Leuten, die nicht nur Lobhudeln? Die Geschichte war wie gesagt nett, man hätte da einiges draus machen können, aber für mich war es etwas unausgegoren.

    Dass Jack Box der Verlobte sein soll, auf die Idee wäre ich auch nicht gekommen. Irgendwie ist die Geschichte leicht verquer. "Richtige" Elfen können Minister werden, Vollblutfeen (keine Ahnung wie ich die ganzen Wesen zusammenfassen soll) werden irgendwie geduldet und dürfen arbeiten, Mischlingskinder dagegen umgebracht.
    Melusine ist zu nichts mehr nütze als Gefangene, also hat der Feenegel einfach den Körper gewechselt so wie es aussieht. Was es mit der Sache mit dem Mond auf sich hat bin ich allerdings schon gespannt. Und warum schlafen alle in der Straße, nur Bartholomew nicht? Leider muss ich immer auf solchen Dingen herumreiten, weil sich nie etwas aufklärt...

    Auch ich weiß nicht recht, was ich von der Geschichte halten soll, obwohl ich sie eigentlich gerne lese. Für ein Jugendbuch, das auch für Erwachsene ist lässt es zu viele Fragen offen, als reines Kinderbuch empfinde ich es auch nicht. Typisches Debüt das noch nachbesserungswürdig ist?
    Ja, Mr. Jelliby stolpert irgendwie so durch die Schwierigkeiten und der Hausgeist ist wohl eher nicht das, was sich Barthy erhofft hat.

    Zitat

    Original von Zimööönchen


    Auf S. 74 lese ich ganz fasziniert von einem Tee, der nach Marienkäfern riecht. Wie riechen denn bitte Marienkäfer? An manchen Stellen habe ich schon das Gefühl, dass der junge Author krampfhaft versucht, besondere Bildsprache und Assoziationen einzubauen... Auf der gleichen Seite steht "(...) die Zitronentörtchen schmeckten auf eine Art und Weise bitter, die nichts mit Zitrone zu tun hatte." Ich weiß, dass manche Leute bitter und sauer schwer oder nicht unterscheiden können (mein Freund gehört dazu, der verwechselt die Begriffe oft, weil beides für ihn sehr ähnlich schmeckt). Für mich sind das aber zwei Dinge und Zitronen sind sauer und nicht bitter, daher verwirrt mich hier der Bezug...


    Marienkäfer stinken ziemlich, wenn man sie in der geschlossenen Hand hält. Sie sondern dann irgend so ein gelbes Zeugs ab - glaub mir, den Tee willst du nicht trinken! :rofl


    Die Stelle mit den Zitronen fand ich auch komisch und habe mich gefragt, ob er Zitronen mit Grapefruit verwechselt oder so.
    Die Frau die dieser Jelliby in dem Nonsuch House gesehen hat, war ja wohl die gleiche, die den Jungenholt hat... Momentan ist die Sache noch etwas holprig, wenn auch trotzdem interessant.
    Etwas das mich aber ziemlich stört: Der Kreis in dem Garten funktioniert, obwohl er Pilzchen abrupft also nicht mehr perfekt ist und in dem Arbeitszimmer ist der Kreis auch verschmiert und funktioniert nicht?? Und warum hüpft er überhaupt in dem Garten in dem Kreis herum? Das geht mir ganz und gar nicht in den Kopf. Nur damit seine Schwester einen Wahrtraum haben kann?

    Ich habe das Buch wirklich gerne gelesen. Die Figur des Alex Woods ist zum wirklich hineinversetzen zwar etwas zu merkwürdig, aber im Laufe der Geschichte lernt man ihn und seine Denkweise sehr gut kennen und er wächst einem in gewisser Hinsicht ans Herz, bringt er doch immer wieder (unabsichtlich) Humor in den Lauf der Geschichte. Vordergründig geht es natürlich um die außergewöhnliche Freundschaft des Jungen mit einem kauzigen alten Herrn, aber im Hintergrund werden durchaus ernste und teils auch diskussionswürdige Themen behandelt. Und zwar, und dafür danke ich dem Autor auf Knien, keinesfalls mit erhobenem Zeigefinger, sondern absolut ohne Wertung, so dass sich jeder seine eigene Meinung dazu bilden kann.
    Ab und an waren für mich persönlich die Eigenarten des Alex etwas zu übertrieben und einmal haben mich die wissenschaftlichen Ausschweifungen schier erschlagen, aber ein empfehlenswertes und gut zu lesendes Buch.
    9 Eulenpunkte

    Vieles kann ich einfach so unterschreiben. Selbst war mir das Stadtplan auswendig lernen etwas zu viel des Guten. Aber im gesamten passt es zur Figur des Alex. Dass er seine Mutter etwas anders sieht als die anderen Menschen ist mir auch gekommen, denn es hat ihm ja jeder geraten, es ihr einfach zu sagen, was er vor hat.
    Und vor allem: Sollte ich mal an der Stelle von Mr. Peterson sein, würde ich mir wirklich wünschen auch so gehen zu können....

    Ich finde es phänomenal, auf welch unkomplizierte Weise es das Buch schafft, den Leser dazu zu bringen sich mit solch umstrittenen Dingen wie Sterbehilfe auseinander zu setzen.
    Nach Mr. Petersons missglückten Selbstmordversuchs schafft Alex es ja, ihn dazu zu bringen, die letzte Zeit seines Lebens zu genießen, indem er ihm den Ausweg mit der Schweiz verschafft, wo Sterbehilfe bzw. Beihilfe zum Selbstmord in medizinisch begründeten Fällen ja legal ist.
    Ich bin ja gespannt, welche Hürden sie auf dem Weg dahin noch zu meistern haben - der letzte Satz dieses Abschnitts deutet ja an, dass es nicht ganz so glatt läuft wie gewünscht.

    Ja, Mr. Peterson ist schwer in Ordnung. Aber komisch fand ich es, als Alex feststellen musste, dass er sich schriftlich besser artikulieren kann und am liebsten alles schriftlich erledigen würde. Überhaupt er sehr spezielle Interessen. Nicht jeder muss Fußball mögen, aber bei ihm finde ich es schon extrem. Genial fand ich die Stelle, an dem Mr. Peterson von einem Leseclubteilnehmer meinte, der sei so schwul wie eine Venusnacht lang sei (eintausendvierhundertundeins Stunden). Ansonsten fand ich diesen Abschnitt nicht besonders spannend. Aber es wurde das ein oder andere geklärt, z. B. weshalb Alex mit Marihuana erwischt wurde. Mr. Peterson hat sich das ja schon 40 Jahre reingezogen. Und Autofahren war wohl auch nicht mehr unbedingt dessen Stärke. Dafür scheint Alex sich in Autos relativ wohl zu fühlen...

    Ja - Smartphones sind unter Jugendlichen leider ein Muss. Wenn mein Göga beim Tischtennis sein etwa 10 Jahre altes Prepaid-Handy aus der Tasche zieht, hört er regelmäßig Kommentare darüber, dass das eigentlich ins Museum gehört. Er steht da aber drüber (muss er aber auch - ein Smartphone könnte er sowieso nicht bedienen :lache)
    Solches Mobbing das Alex erleben musste, konnte ich hier bei uns auf dem Land auch nicht beobachten. Wohl aber, dass Kinder, die andere (wenn auch verdient) mit einem Schimpfwort belegen, härter bestraft werden als die Verursacher. Mein Sohn wurde in der Grundschule gezwungen, immer wieder neben einem Mädchen zu sitzen, mit dem er nicht klar kam, die ihn immer wieder in der Konzentration störte, ihn ärgerte usw. Die Lehrerin war zwar darauf hin gewiesen, meinte aber, dass ja durch gewechselt würde und er sich eben nicht so leicht wie andere Schüler auf Schwätzen einlässt.
    Einmal wurde es ihm aber zu bunt, immer wieder sein Mäppchen aufheben zu messen und irgendwas anderes war auch noch (sorry, was weiß ich nicht mehr, er ist jetzt 18), jedenfalls hat er sie dann als dumme Kuh oder so ähnlich bezeichnet. Das Ende vom Lied war, dass er ihr einen Entschuldigungsbrief schreiben musste. Das öffentlich Vorlesen konnte ich allerdings abwenden :rolleyes
    Aber das Buch ist wirklich gut geschrieben mit dem feinen Humor!

    Alex kann ich auch jetzt zum Ende dieses Abschnitts noch nicht richtig einordnen. Zuallererst fühlte ich mich ein wenig an Forrest Gump erinnert, dann habe ich das verworfen und mich ebenfalls gefragt, ob er leicht autistisch angehaucht ist. Auf alle Fälle hat er durch dieses Jahr, das er zu Hause war eine sehr selektive Bildung genossen :lache
    Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen und gefällt mir bisher sehr gut. Durch den langen Titel es hat ja den Zusatz "oder warum das Universum keinen Plan hat") hatte ich ja ganz leise Befürchtungen, dass es im Stil vom Hundertjährigen, der aus dem Fenster stieg und verschwand geschrieben wäre. Das fand ich schrecklich, eine seltsame Aneinanderreihung von Ereignissen, an denen der Opi gewesen sein soll :rolleyes
    Aber anscheinend sind solche Titel nun modern. Jedenfalls bin ich sehr gespannt, auf die Auflösung des Anfangs, warum Alex mit Marihuana und einer Urne durch die Gegend gurkt.
    Wem er die Geschichte erzählt habe ich mich eigentlich nicht speziell gefragt. Mir eben :grin

    Dorn lässt mich ein wenig zwiegespalten zurück.


    Einerseits hat sich der Autor mit der Konstruktion seiner Welt unendlich viel Mühe gegeben, das Geschichtswesen ist durchdacht, wie die Hierarchien aufgebaut sind, wer mit wem Bündnisse hat und so weiter. Hier also ein dickes Lob.
    Auch die Geschichte an sich ist ganz nett und hat alles was man so braucht in einer klassischen Fantasy-Story. Das Buch lässt sich flüssig und gut lesen.


    Aber: der Verlauf der Story ist extrem vorhersehbar, sogar das Ende war mir nach etwa 100 Seiten schon absolut klar. Und was für mich das Schlimmste war: Die handelnden Personen waren für mich ziemlich flach. Bei Deckard als Ich-Erzähler mag das ja noch irgendwie durchgehen, aber er ist ein so extrem rechtschaffener Gutmensch und auch alle um ihn herum hatten keine Ecken und Kanten. Ich konnte mit ihnen irgendwie reichlich wenig anfangen. Die einzig halbwegs interessante Person war für mich der alte Lemander, bei dem ist wenigstens ab und an ein wenig Humor aufgeblitzt.


    So kann ich leider nur 6 Eulenpunkte vergeben.