Beiträge von Voland

    Man mag ja von Thomas Tuchel halten was man will, aber diese Penetranz, mit welcher sich die Medienlandschaft auf ihn stürzt, ihm geradezu nachstellt, oder ganze Interviews mit nur mit möglichst provokanten Fragen anreichert (siehe nach dem Spiel gegen Bremen z.B.), nur um der Provokation willen, ist schlicht und einfach zum Kotzen.


    Antwortet er emotional und regt sich auf, sehen sich die geifernden Interviewer bestätigt; antwortet er ruhig und sachlich, unterstellt man ihm Resignation und reibt ihm sein zugegebener maßen sehr emotionales Verhalten während eines Spiels unter die Nase. Natürlich ist Tuchel kein Heiliger, seine Art und Weise zuweilen bedenklich, aber er schadet damit insgesamt niemandem außer sich selbst.


    Viele Medien aber sind heutzutage vor allem daran interessiert, Skandale und deftige Aussagen nicht nur zu provozieren, sondern zu inszenieren. Man möchte hoffen, sie sind sich dessen bewusst. Traurig wäre es ja anzunehmen, sie würden gar nicht merken, wie sie sich in ihrer plumpen und primitiven Art und Weise, Journalismus zu betreiben, immerzu selbst entlarven.

    Nach den gestrigen Randalen beim Spiel Dortmund - Dresden frage ich mich wieder einmal, warum es scheinbar nicht möglich ist, nicht nur präventiv, sondern vor allem nach Ausschreitungen besser auszusortieren. Und wenn es immer nur wenige Dutzend sind, die man vielleicht mit lebenslangem Stadionverbot, oder besser noch härteren Strafen (welche, die sich auf auf den "normalen" Lebensalltag der Betroffenen auswirken) langfristig aus dem Verkehr ziehen kann, muss man so doch langfristig aussieben können? ?(


    Oder ist es in solchen Größenordnungen bei Massenveranstaltungen schlicht nicht umsetzbar, bzw. nachweisbar? Gibt es hierfür überhaupt Rechtsgrundlagen?


    Oder unterschätze ich alles, und es wird schon so verfahren, wird ausgesiebt, nur kommen immer wieder neue Idioten nach?


    Es ist schlicht frustrierend, Jahr für Jahr immer wieder dieselben Berichten lesen und sehen zu müssen, in denen der Sport in den Hintergrund tritt und mit der Gesundheit und dem Wohlbefinden von friedlichen Mitmenschen gespielt wird. :bonk

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    Original von JASS
    Ich kann nur von dem sprechen, was ich bei Mitstudenten (Ich studiere kein Germanistik) mitbekommen habe: Man sollte definitiv gewillt sein, sich auch Grammatik etc. anzueignen, das ist nämlich der fachlich richtig schwere Teil, bei dem die meisten durchfallen. Ich hab einige erlebt, die zu Literaturwissenschaften gewechselt haben, weil sie (ich zitiere nur) lieber nur den Quasselteil wollen.


    Das sind dann genau die, die darauf spekulieren müssen, bei der Organisation ihrer Module alle Seminare zum Thema Literaturtheorie umgehen zu können, und falls das nicht klappt, auch da dann auf der Strecke bleiben. :rolleyes

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    Original von Anica


    Und man vergesse dann nicht, der hilfesuchende Blick zum Schiri, und wer der dann auch noch so dreist ist, nicht zu pfeifen oder gelb zu zeigen, da staunt man dann, wie schnell die plötzlich wieder auf den Beinen sind.
    Ja, Jasmin, da könnt ich mich auch jedes Mal wieder aufregen!


    Vielleicht könnte man hier so eine Art System einführen, dass vermeintlich gefoulte Spieler, sobald sie eine bestimmte Zeit am Boden liegend überschreiten (z.B. 20 Sekunden), erst einmal vom Platz gestellt und "behandelt" werden, und das für eine feste Zeit, sagen wir 5 Minuten. Vielleicht überlegt sich der eine oder andere Spieler dann, ob es die Schauspieleinlage wert ist, sein Team für 5 Minuten oder mehr zu schwächen.

    Voltaire ist ja wieder in Höchstform, es kracht an allen Ecken!


    In meinen Augen war das gestern ein Duell auf Augenhöhe, ein Unentschieden wäre das gerechte Ergebnis gewesen. Es erscheint mir auch wenig sinnvoll, Hannover als verdienten Sieger und klar bessere Mannschaft zu titulieren. Letztlich haben sie kein Tor aus dem Spiel heraus erzielt. Das 1:0 durch den Elfmeter war glücklich, weil dem ein unerklärlich dummes und überflüssiges Foul von Lahm im eigenen Strafraum vorausging - nun hat Lahm auch mal schlechte Tage, aber einen solch groben Patzer sieht man selten bei ihm. 2:0 selbstverständlich auch reines Glück, der Schuss selbst wäre nicht einmal aufs Tor gekommen, Gustavo fälscht unhaltbar für Neuer ab.


    Bei Rückstand in Unterzahl gegen eine der konterstärksten Mannschaften der Bundesliga spielen zu müssen, ist auch für den FC Bayern nicht leicht.


    Hoeneß hat jedes Recht sich aufzuregen, so wie es alle anderen ja auch machen. Slomka selbst ist doch jemand, der sich bei Niederlagen seines Teams sofort auf die Schiedsrichter einschießt und zum Rundumschlag ausholt. Und nicht immer ist das gerechtfertigt. Klug wie er ist, hat er das gestern in Interviews nach dem Spiel dann auch diplomatisch gelöst.


    @ Voltaire: Meine kurzen Recherchen förderten lediglich zutage, dass eine "Tätlichkeit" eine Unterkategorie von "Unsportlichkeit" ist. Auch dein vermeintliches Fallbeispiel anhand der Rangelei beim Spiel und dem folgenden Platzverweis ist da wenig erhellend. Vielleicht wäre es hilfreich, wenn du Behauptungen, die sich auf vermeintliche Fakten stützen, auch entsprechend mit Quellenangaben (Regelwerk etc.) oder zumindest hilfreichen Definitionen belegst.


    Für mich ist eine Tätlichkeit eine Unsportlichkeit. Unabhängig was den Geschehnissen gestern vorausging, haben sowohl Boateng als auch Schulze dieselbe Tätlichkeit begangen. Und hier wurde mit zweierlei Maß gemessen. Aber wie sollte es auch anders sein, wenn die Entscheidung nur auf der Einschätzung des 4. Schiedsrichters erfolgt, und der Videobeweis auch im 21. Jahrhundert noch wie ein Wunschtraum anmutet. Solche Entscheidungen werden niemals auch nur annähernd objektiv ausfallen.


    Noch was: Für jemanden, der seinen Diskussionspartnern mit schöner Regelmäßigkeit jeden Anspruch darauf Ernst genommen zu werden, abspricht, sind deine eigenen Beiträge erstaunlich löchrig in ihrer Argumentation und nicht selten reinste Polemik. Wenn du anderen vorwirfst, nur mit rosaroter Bayernbrille zu urteilen, muss man im Umkehrschluss auf eine Anti-Bayernbrille bei dir schließen, oder noch etwas präziser: eine Anti-Hoeneßbrille. Auch das von dir mitunter beklagte Stammtischniveau scheint dir an sich viel Freude zu bereiten.

    Ich persönlich habe schon seit geraumer Zeit nicht mehr so etwas wie einen Lieblingsverein, hier hat sich zugegebenermaßen aber auch nie ein Heimatverein angeboten, auch bin ich kein regelmäßiger Stadionbesucher.


    Und wenn ich diese angestrengte Diskussionen hier betrachte, hat das scheinbar seine Vorteile, vor allem weil eine zu starke Identifikation mit einem Verein schnell dazu führen kann, das Eigentliche aus den Augen zu verlieren, was einen ja ursprünglich überhaupt erst zum Fußball gebracht hat: die Freude am Fußballspiel(en). Ich bin der Überzeugung, dass grundsätzlich und ausnahmslos ein Mindestmaß an Distanz zu nahezu allen Angelegenheiten unseres Lebens sinnvoll ist. Alles in Maßen!

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    Original von Salonlöwin
    Vor Jahren hatte ich im Kino Kieslowskis ersten Teil der Trilogie "Drei Farben" gesehen. Nachdem mich der Film unverstanden aus dem Kino gehen ließ und mich fast zwei Freundschaften kostete, habe ich mir gestern nach fast über
    15 Jahren den zweiten Teil angesehen. Der Film hat mich jetzt nicht überwältigt, aber der Soundtrack löst ein Habenwollengefühl aus.


    Dann empfehle ich dir unbedingt einen Blick auf "The Tree of Life" zu werfen, der im November auf DVD/BluRay erscheint, oder wahlweise YouTube zu durchforsten. Zbigniew Preisner, der auch die Musik für die Drei Farben-Trilogie komponiert hat, ist in "The Tree of Life" mit einem überwältigend schönem Stück vertreten: "Lacrimosa" aus "Requiem for my friend"

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    Original von Frettchen


    Tut mir leid. Ich hatte überlegt, ob ich das schreiben soll oder zu viel verrate. Aber ich finde, ich habe nicht zu viel verraten, außer der 2 pikanten Details, auf welche Art genau dort Gewalt dargestellt wird. Es passiert schon etwas mehr als das, was ich geschrieben habe.


    Aber auch nicht viel mehr, wenn wir ehrlich sind! Schon gewaltige Spoiler, aber immerhin ist das bei von Trier-Filmen selten ein Problem. In Melancholia hat er das eigentliche Ende ja sogar direkt an den Anfang gestellt.


    Wer noch gar keine Erfahrung mit von Trier-Filmen hat, sollte meiner Meinung nach auch wirklich bei Melancholia einsteigen. Antichrist würde ich da erst einmal eher ans Ende der Filmliste rücken.

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    Original von Voltaire
    Der Arnesen ist schon ein ganz schlaues Kerlchen.
    Hat es mit allen anderen verzockt, damit er selbst den Job machen kann.


    Zudem scheint Arnesen wohl alles beim HSV machen zu wollen.
    Wird wahrscheinlich auch in Zukunft den Würstchenverkäufer machen.... :-)


    Soll sich ruhig auch direkt selbst aufstellen. Glaube nicht, dass man da nen nennenswerten Unterschied zu den Spielern feststellen würde.

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    Original von Herr Palomar
    Dennoch frage ich mich, warum nicht endlich mal einer der bedeutenden nordamerikanischen Autoren den Preis erhält.


    Genau so könnte man doch aber in vielerlei Richtung nachfragen. Es gibt jede Menge Nobelpreiswürdige Kandidaten, von denen ein Großteil niemals ausgezeichnet werden wird. Zum Glück schmälert das aber nicht ihr Schaffen, insofern sollte der Preis an sich nicht überhöht werden.


    Da sich hier übrigens einige etwas abwertend über die Preisvergabe an einen "Unbekannten" ausgelassen haben, und das wurde ja hier ansatzweise auch schon erwähnt: Der Nobelpreis orientiert sich nicht an dem Massengeschmack, und das ist auch gut so.

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    Original von Voltaire


    Da waren die Bücher aber verfügbar. Eine "Lieferlücke" habe ich da nicht bemerkt. :wave


    Ich meine mich erinnern zu können, dass es bei Clezio große Engpässe gab und zahlreiche Werke nicht lieferbar waren. Und auch bei Herta Müller, deren letztes Werk Atemschaukel erst kurz zuvor erschienen, von den Feuilletons gefeiert und u.a. Favorit für den Deutschen Buchpreis war, selbst in diesem Fall kam es in den ersten ein, zwei Wochen nach Nobelpreisvergabe zu erheblichen Lieferengpässen, da die Auflage die immense Nachfrage bei weitem nicht deckte. :gruebel


    Ist ja aber auch unerheblich. Viel interessanter wäre die Frage, ob denn die vorhandenen deutschen Übersetzungen von Tranströmers Gedichten was taugen. Übersetzungen sind ja in kaum einer anderen Literaturgattung ähnlich problematisch. :-(

    Wohl niemand hier ist erfreut über den Tod eines Menschen, zumindest nicht wenn es sich hierbei um jemanden wie Steve Jobs handelt. Trauer ist nicht sachlich oder rational, jeder empfindet und beurteilt anders, all das ist selbstverständlich erlaubt. Dennoch muss es auch ebenso erlaubt sein, zumal auf einer öffentlichen Plattform wie dieser, auf absurde Vergleiche (wie den mit Da Vinci) oder maßlose Überhöhung einer Person infolge dessen Todes, hinzuweisen.


    Ich persönlich besitze kein Apple-Produkt, glaube dennoch den aktuellen Berichten und auch Berichten aus vergangen Jahren, dass Jobs viel geleistet, viel bewegt hat. Ohne Jobs und seine Initiativen wären Smartphones heute vielleicht nicht auf dem ausgezeichneten technischen Stand, es gäbe vermutlich noch keine relevanten Tablet PC's, und Millionen Menschen auf der Welt hätten eventuell niemals mit Nemo und anderen Pixar-Figuren gelacht und geweint.


    In diesem Sinne Danke.

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    Original von Elbereth
    Und es ist nichts lieferbar von ihm... na toll :rolleyes




    genervte Grüße von Elbereth :wave


    Nicht verwunderlich, war ja zuweilen bei Clezio und Müller schon so, und dann erst bei einem schwedischen Dichter (wenn auch einer der meistübersetzten schwedischen Autoren)? Die Verleger werden sicherlich im Moment alle notwendigen Hebel in Bewegung setzen, um die Nachfrage in den nächsten Wochen und Monaten abdecken zu können.

    Lagen die Wettanbieter am Ende also doch wieder richtig, wie so oft in den letzten Jahren (glaube einzig Varglos Llosa im letzten Jahr war eine Ausnahme).


    Ob Tranströmer den Nobelpreis verdient, kann ich nicht beurteilen. Trotzdem Glückwunsch, auch an das Komitee für die seltene Auszeichnung eines Lyrikers, und die Tatsache dass sie bewusst keine politisch motivierte Entscheidung getroffen haben (Stichwort: "Arabischer Frühling").

    Danke für die interessante Rezension - Historienfilme sehe ich persönlich ja sehr gerne.


    Michael Fassbender ist kein Schlechter, vor allem in "Hunger" oder "Fish Tank" auch mal etwas gefordert und da liefert er extrem gute Leistungen ab. Für seinen neuesten Film "Shame" munkelt man, dass eine Oscarnominierung winken könnte, wenn es auch sehr schwierig wird mit einem FSK18+ Film. Womit wir wieder bei Centurion wären... :yikes

    Mit einem Ribery, der aktuell wieder zu seiner alten Bestform zurückgefunden hat, und einem wieder genesenen Robben ist in der CL noch einiges möglich. Auf jeden Fall sehr beeindruckend, wie souverän Bayern das Spiel nach anfänglicher Hektik letztlich doch beherrscht hat. Nun wirds gegen Neapel um den Gruppensieg gehen, und dann mal abwarten, mit entsprechendem Losglück können sie weit kommen. Auf einer Stufe mit Real oder gar Barcelona sehe ich sie noch nicht, aber das dürfte es an besseren Mannschaften in Europa auch schon gewesen sein, und mal abwarten wie der FC Bayern in einem Vierteljahr spielt und funktioniert, da ist sicher noch Potential vorhanden.


    Dortmund darf heute nicht verlieren, Leverkusen muss gewinnen, sollte das geschafft werden, siehts in den jeweiligen Gruppen doch auch recht entspannt aus, wobei Leverkusen mit Chelsea und einem sehr starken FC Valencia sicher nur Außenseiterchancen aufs Weiterkommen hat.