Beiträge von india1966

    Hey Lumos - er ist da, hab ihm am Mittwoch in meiner Lieblingsbuchhandlung gesehen.
    Wer fängt wohl die Rezi an? Die Ayla-Fans und die Genervten werden sich wohl die Waage halten.
    Ich werde in den nächsten Tagen mit dem Lesen anfangen (muß gerade noch etwas anderes fertigstellen).
    Bis bald

    Hey, ich hab das Buch schon seit Jahren - und da auch einmal gelesen....
    Und dann stand es in meinem Bücherschrank, bis der Film kam. An den bin ich ja mit großer Erwartung rangegangen, denn das Buch hat ich schon in guter Erinnerung.
    Im film hat mich allerdings die Brutalität gewaltig abgeschreckt, in Teil 3 hab ich sogar ausschalten müssen (in der Szene, wo Jack vergiftet werden sollte), weil ich das Sterben der Gutmenschen einfach nicht mehr aushalten konnte. Teil 4 hab ich mir allerdings nach einigem Überlegen dann wieder angesehen (konnte es irgendwie nicht unbeendet lassen, der Stoff war mir die ganze Woche nicht aus dem Kopf gegangen).


    Na und dann hab ich gleich am nächsten Tag mit dem Buch wieder angefangen - neugierig, wie weit der film realistisch war (wo doch Follett so auf Authenzität geachtet haben soll). Und mein Eindruck bestätigte sich:
    das Buch ist zwar auch nicht gerade zimperlich geschrieben, aber die Strukturen sind doch wesentlich freundlicher, die Entwicklungen nicht ganz so dramatisch, Waleran hat längst nicht so viel Macht und Kontakte zu den Herrschenden und auch die Protagonisten haben nicht so viel direkten Einfluß auf die Geschichte, sie müssen mehr reagieren und können nicht direkt das große Geschehen beeinflussen.
    Es ist eigentlich eine stillere Geschichte, mit zeitweilig sogar leisen epischen Phasen (Jacks Wanderschaft), auch das Ende ist nicht ganz so dramatisch - wenn man die Hauptcharaktere nimmt.
    Und dass sie Thomas Beckett in dem Film so gänzlich ausgelassen haben - das wundert mich schon ein bisschen. Das hätte doch gut gepasst um Williams Charakter so passend zu untermalen. Und Philipp tut hier eigentlich zum ersten Mal etwas völlig weltveränderndes und nicht zu seiner Rolle als doch eher kleiner Prior passendes. Das war für mich die überraschendste Tat Philipps in diesem Buch und sie führte auch zum endgültigen Sieg des Guten über das Böse.


    Manche Szenen gefielen mir allerdings auch im Film besser als im Buch. Die Dramatik um die Geschichte von Jacks Vater und um das Ende von Waleran - das war im Film doch besser, passender umgesetzt. Da geht es im Buch zu leise zu.
    Aber ich weiß schon, wenn man das Buch 1:1 verfilmt hätte, dann wäre das wahrscheinlich eher ein live-act für Mittelalterinteressierte und Baukunsthistoriker geworden (also so für arte oder 3sat) - sehr interessant, aber kein Straßenfeger. Und ob dann 4 Teile gereicht hätten? Im Buch sind es ja auch 6, die Aufteilung macht auch so seinen Sinn.


    Mir hat das Buch jedenfalls jetzt beim zweiten Lesen wirklich sehr gut gefallen und ich werd mir jetzt gleich mal die Rezi zu "Tore der Welt" ansehen, da ich da schon ewig am Rätseln bin, ob und wann ich mir dieses Buch kaufen soll. :lesend

    Also, ich hab mir es angesehen - weglassen wollt ich es dann doch nicht, den Schluß muß man schon gesehen haben. Aber ich gesteh auch, dass ich einige Male nicht mehr hinsehen konnte - wieviel "Blut" haben die eigentlich verbraucht bei diesem Film?? :grin
    Gut, dass endlich die Geschichte von Jacks Vater rausgekommen ist - und toll dargestellt, wie sie rausgekommen ist. Für mich war sowieso Natalia Wörner eine der besten Schauspielfiguren in diesem Film.


    Was die Sache mit dem "Film ab 20:15h" anbelangt, also da muß ich sagen, war ich ein bisschen perplex wie viel Blut, Gewalt und Sex sie schon am Anfang (vor 21:00h) zeigten. Aber vielleicht gingen sie ja davon aus, dass Literaturverfilmungen kein ganz junges Publikum mehr anziehen - vor allem wenn es sich um so lange Filme handelt.


    Das Buch werd ich jetzt im Nachgang zum Film auf alle Fälle nochmal lesen - die DVD brauch ich nicht.


    Liebe Grüße
    India1966

    Also ich hab letzte Woche auf SAT 1 abgebrochen - es war mir einfach zu viel Gewalt, zu viel Brutalität und zu viele von den Guten starben. Als dann auch noch Jake vergiftet werden sollte - da hat es mir dann gereicht. Irgendwie hab ich das Buch nicht soo grausam in Erinnerung, oder liegt das einfach daran, dass die gezeigte Brutalität auf dem Bildschirm sich genauer einprägt?


    Nicht ganz verstanden hab ich ja Richards Reaktion. Da wehrt er sich im ersten Film vehement dagegen, für Stephan zu kämpfen, da es ein Verrat an den Idealen seines Vaters wäre (der ja für Mathilde starb) - und im dritten Teil nimmt er Gloucester gefangen und tauscht ihn dann gegen Stephan aus. Schlägt sich also voll auf die Seite Stephans, und dabei hätte er den ganzen Krieg beenden können, wenn er mit Gloucester gemeinsame Sache gemacht hätte! Aber dann wäre ja die ganze Verwirrung nicht weitergegangen.


    Etwas weit hergeholt finde ich auch immer wieder die Szenen, in denen der böse Bischof sich selbst kasteit, dafür dass er wieder irgendetwas oberböses getan hat - aber na ja, vielleicht will man damit ja andeuten, dass er doch noch ein GEwissen hat...


    Ich weiß noch nicht so recht, ob ich mir am Montag Teil 4 noch ansehen soll, vielleicht können die, die ihn schon auf ORF gesehen haben, mir ja einen Ratschlag geben. Aber eines weiß ich ganz sicher: das Buch werd ich als nächstes wieder lesen!
    LG India1966

    Hey, danke für den Tipp. Jetzt weiß ich definitiv, was ich morgen abend machen werde. Und wehe es stört mich einer!
    Übrigens, ich kann den Werbepausen manchmal auch was gutes abgewinnen - als ich das letzte Mal Gandhi gesehen hab (im Fernsehen), da hatten sie so wenige Werbepausen, dass ich schier einen Blasenkrampf gekriegt habe.... :lache


    Aber Spaß bei Seite - auf diese Filmreihe bin ich wirklich sehr gespannt. DAs Buch habe ich mindestens dreimal schon gelesen und der "Nachfolgeroman" steht bei mir schon ganz oben auf der Liste der unbedingt zu lesenden Bücher. "Säulen der Erde" war eines der ersten Bücher, die ich so richtig bewußt als historischen Roman wahrgenommen habe (vor vielen Jahren) und ich war fasziniert von der Genauigkeit der historischen Fakten und Beschreibungen. Und davon, dass man Geschichte dann doch so lebendig und fesselnd präsentieren kann.


    Also, hoffentlich viel Spaß uns allen,
    Eure India1966

    So, hier möchte ich mich dann mal einklinken in die Leserunde. Ich bin ja eigentlich schon weiter, aber die Passage mit den Plantagen, die hat mir so wahnsinnig gut gefallen. Ich konnte förmlich die Landschaft sehen, die rote Sonne, die grünen Bäume, die Nelken riechen und die Häuser entstanden vor meinem inneren Auge. Ich lebte mit Salima in Kisimbani und verliebte mich mit ihr in Bububu - wie gerne würde ich so leben können. In einer traumhaften Landschaft, umgeben von Menschen, die man mag, einer Verantwortung, die man gerne trägt. Hier spürt man so richtig, wie Salima glücklich ist, auflebt, befreit von den Zwängen, die sich ihr in der Stadt als Prinzessin - und Verräterin auflegen. Wie traurig, dass es so nicht bleiben kann. Und dass sich daraus fast zwangsweise ihre Liebe zu Heinrich entwickelt - entstanden aus ihrem Anderssein, das ihr Einsamkeit beschert, gepaart mit der immer noch nicht erloschenen Neugierde nach dem Leben außerhalb der von der Tradition gesetzten Grenzen.


    Dabei trifft sie in Heinrich auf eine verwandte Seele, einen Europäer, der anders ist, der in der schönen Prinzessin nicht nur eine Kuriosität, eine "Eingeborene" sieht, sondern an ihr als Person interessiert ist und mit Kopf und Herz beharrlich seine eigenen Wege geht. Das war meiner Meinung nach der Hauptgrund, warum die beiden zueinanderfanden, aller Widersätze der Kulturen und Religionen zum Trotz. Und warum es für sie kein Halten, kein Zögern und kein Zurück geben konnte. Für mich einer der schönsten Teile des Buches.

    Hi,
    auch ich bin gestern endlich fertig geworden mit dem Buch. Wie glücklich war ich, es vor Weihnachten endlich in der Buchhandlung liegen zu sehen und an Weihnachten auf meinem GAbentisch. Lange genug warten haben wir ja müssen.
    Aber - ehrlich gesagt - so schwer fiel es mir noch nie, in das Buch reinzufinden, es dümpelt anfangs doch arg hin. Gefreut hat mich, dass Brianna und Roger weiterhin Hauptbestandteile der Geschichte sind, wenn auch jetzt in der Istzeit. Auch wenn es mich immer noch ein wenig irritiert dass Lallybroch nur ein wenig renoviert werden mußte und sie dann darin wohnen - in Band 2 wird es ziemlich deutlich als verfallenes Haus mit Ruine bezeichnet. Aber über diesen Widerspruch hab ich mich ja schon in "Schnee und Asche" geärgert. Man darf sich wohl nicht so an die Kleinigkeiten hängen (z. B. auch, dass Claire im 18. Jh. Darjeelingtee trinkt! Den gab es damals noch gar nicht!!!).


    Super fand ich die Stelle, wo Brianna sich um den Aufseherposten bewirkt und der Chef sie mit dem Satz "das ist ein Job für einen Mann" abwimmeln will. Ihre Antwort "und für welchen Teil der Aufgabe braucht man einen Penis?" hat mich kringeln lassen. Man stelle sich das mal im echten Leben vor - wer hätte solche Chuzpe, das zu sagen?


    Überhaupt waren die Szenen mit Roger und Brianna richtig gut, ihr Versuch, sich wieder einzuleben, Fuß zu fassen, die religiösen / konfessionellen Probleme, mit denen sie im 20. Jh. konfrontiert werden und die so gar nicht groß von denen des 18. Jh. abweichen, der Umgang mit der gälischen Sprache in der heutigen Zeit und dann ihr Zusammentrefffen mit ihrem Vorfahren, den es versehentlich in ihre Zeit katapultiert hat. Da bin ich echt mal gespannt, wie es hier weitergehen wird - müssen sie am Ende doch alle noch mal in die Vergangenheit reisen?


    Die Handlung um Jamie und Claire kommt es sehr langsam in Schwung, sehr breit und detailliert wird hier nahezu jeder einzelne Tag beschrieben. Erst mit dem Krieg und im Zusammenspiel mit den anderen Hauptfiguren gewinnt deren persönliche Lebensgeschichte wieder an Fahrt. Vielleicht sollte damit dem nun doch schon fortgeschritteneren Alter der beiden Rechnung getragen werden? Für die damalige Zeit zählen sie ja eigentlich schon zum "alten Eisen"!


    Lord John hat bei mir (für sich gesehen) für einige Verwirrung gesorgt. Kapiert man die Geschichte um Percy besser, wenn man auch die Lord-John Romane gelesen hat (D.G. deutet hinten so etwas an - es könnte aber auch ein reiner Verkaufstrick sein)? Band 1 hab ich ja gelesen, fand ihn aber ehrlich gesagt so nichtssagend, dass ich mich an den Inhalt nicht mehr erinnern kann. Für Band 2 wollte ich dann erst gar kein Geld ausgeben, und meine Bücherei hat ihn nicht.


    Im Zusammenspiel mit Jamie und Claire ist er wie immer nett und unterhaltsam - auch wenn ich die Geschichte mit der Heirat ein wenig seeehhrr an den Haaren herbeigezogen fand. Aber das wird Jamie ja schnell wieder zurechtrücken!


    Schön finde ich , dass Jenny Murray nun auch die Geschichte mit bereichern wird. Sie bringt gewiß noch einiges an Würze mit.


    Na und spannend wird es ja noch , wie es mit Willie weitergehen wird - Frau Gabaldon hat sich noch genug Posten offen gehalten, um den Rest ihres Lebens mit Büchern über Jamie und Claire und den REst des Clans zu füllen.


    Wenn man bedenkt, dass sie ursprünglich eine Trilogie im Kopf hatte, dann sollte es eine Doppeltrilogie werden (so kann man zumindest dem Highlandkompendium entnehmen) und nun ist sie schon bei Band 8 und es ist noch kein Ende in Sicht. Wenn sie wirklich bis ins Jahr 1800 kommen will (wie Bouquinneur schrieb) - das sind noch 23 Jahre, damit kann sie noch einge Bücher füllen. Aber ich werde sie mir wohl alle noch gleich nach dem Erscheinen kaufen (auch wenn die 1000 Seiten gebundene Ausgabe eher zu Blütenpressen als zum gemütlichen Lesen taugen) - zu interessant ist es einfach immer wieder, aus dem damaligen Leben zu erfahren. Und zu sehr mag ich einfach alle Protagonisten, sie sind mir schon seit langem ans Herz gewachsen. Und die Zeit bis zum nächsten Roman kann man ja gut mit nochmal lesen der ganzen bisherigen Reihe überbrücken - es gibt immer wieder neues zu entdecken und manche Zusammenhänge von Alt- und Neu zu knüpfen.
    Liebe Grüße
    India1966

    Hallo,
    bei mir kommt Band 7 ganz oben auf die Weihnachtswunschliste! War ganz glücklich, als ich ihn endlich im Laden entdeckte. Er sollte ja schon soooo lange erscheinen. Und ab Band 4 hab ich sowieso alle im Hardcover, da ich nie warten konnte, bis endlich die Taschenbuchausgabe erschien.


    Ich liebe diese Bücher!!! Alle!!! Auch wenn sie manchmal Längen und Wiederholungen im Thema haben. Band 6 fand ich allerdings stellenweise auch etwas zu grausam, aber vielleicht sollte das ja einfach nur die sich zuspitzende Situation vor dem Krieg zeigen, dass eben alles etwas grausamer und unmenschlicher wurde. Und irgendwie daraufhinarbeiten, dass die Protagonisten so langsam wieder in die moderne Zeit flüchten.


    Brianna und ihre Familie machen in Band 6 den Anfang, wer weiß, vielleicht folgt Claire ihnen ja irgendwann nach? Aber da müssen wir wohl wieder einige Jahre warten, wenn nun in Band 7 immer noch nicht Ende ist. Hoffentlich lohnt es sich.


    Bei Band 6 war ich am Schluß doch ein bisschen verwirrt. Brianna und Roger ziehen in Lallybroch ein. Und so wie es klingt, müssen sie zwar einiges richten, aber es ist noch gut bewohnbar. Irgendwie hatte ich das Gefühl, da schon was anderes darüber gehört zu haben. Und so habe ich mir Band 2 gleich noch mal vorgenommen. Da zeigt Claire Brianna zum ersten Mal Lallybroch - und da ist von einem ziemlichen Verfall, einer Ruine die Rede. Ist Euch das auch aufgefallen, oder hab ich da irgendwas falsch verstanden?


    Mich tät auch interessieren, wie das Kästchen plötzlich zu Roger findet. Aber das bleibt wohl eines der GEheimnisse der magischen Steine.


    Liebe Grüße
    India1966

    Solasta

    Zitat

    Verpass ich sehr viel wenn ich die anderen Teile nicht lese oder komme ich da auch so zu recht ?


    Sowohl als auch - Du kommst auch so zurecht, da jedes in sich eine abgeschlossene Handlung darstellt, aber Du verpasst auch sehr viel, da jedes einfach lesenswert ist!


    Liebe Grüße
    India1966

    Ich hab das Buch auch schon lange - es gehört zu meinen Lieblingsbüchern. Und auch für mich war es der Anfang mehrerer Tanja Kinkel Romane. Unter dem Zwillingsstern und Mondlaub fand ich auch sehr gut, die Löwin von Aquitanien und die Schatten von La Rochelle haben mir gefallen, lediglich "Venuswurf" fand ich irgendwie nicht so gut. Da fehlte bei mir der Funke, der sonst immer sofort übersprang.
    Aber das mit Abstand beste Buch ist "Die Puppenspieler". Ich habe es seit dem ersten Lesen schon dreimal verschenkt, an etliche Leute weiter empfohlen und schon mindestens 4 x wieder gelesen. Einfach toll, wie hier die Geschichte der Fugger und der Medici miteinander verwoben wird und anschaulich erzählt. Auch der Sprachstil Kinkels hat mir sehr gut gefallen.
    Liebe Grüße
    India1966

    Hallo Bouquineur, nimmst Du mich auch noch in die Leserunde auf?
    Dann können wir ja wieder mal ein Buch zusammen lesen - bin mal gespannt, was Du dieses mal an Zusatzinfos beitragen wirst! Aber Nicole werden ganz gewiß nicht so viele Unstimmigkeiten unterlaufen, wie Ryman (da hab ich übrigens beim Vergleich der deutschen mit der englischen Ausgabe noch so einiges entdeckt, was aber meiner Faszination für das Buch keinen Abbruch tut).


    Liebe Grüße
    India1966

    Nicole, wieso schreibst Du unter einem Pseudonym????????


    Werde das Buch natürlich sofort auf die Liste der anzuschaffenden Bücher setzen! Dann sind's schon drei - zum Glück hab ich ja bald Geburtstag. Jetzt versteh ich auch, warum Du bei Deinen Ankündigungen zu Deinen neuen Büchern schriebst, das Thema Indien wär für Dich definitiv auserzählt. Verstand das eigentlich nicht, aber da ging ich ja nur von einem Indien-Roman (HüD) aus.
    Liebe Grüße, India1966


    P. S. bei Weltbild gibt es das Buch auch schon - für alle die nicht Clubmitglieder sind.

    Mir hat's gefallen - ich hab die ganze Serie und warte auch schon seit langem auf den nächsten Band.
    Aber es wird wohl noch eine Weile dauern, oder vielleicht auch gar nicht erscheinen, da man derzeit in der Vorzeitforschung neue Erkenntnisse findet. Und sich daher nicht mehr so sicher ist in der Theorie vom Nebeneinander der Neandertaler und der Cro-MAgnon-Menschen und der Vermischbarkeit dieser Rassen.
    Und das ist ja schließlich ein zentrales Thema dieser Romanreihe, und die Autorin ist sehr um wahrheitsgetreue Wiedergabe der Forschungserkenntnisse bemüht. So hätte sie natürlich ein Problem, wenn die Forschung nun eindeutig nachweisen würde, dass es Durc und die anderen Mischlinge gar nicht gegeben haben kann.


    Aber ich finde die REihe insgesamt sehr interessant, vor allem auch die IDee mit der Zeichensprache der Höhlenmenschen.
    Verfilmt ist der erste Band ja auch schon, weiß einer ob sich auch einer an die anderen getraut hat?


    Liebe Grüße India1966

    Also, einen interessanten Aspekt will ich Euch noch berichten. Ich hab ja schon erzählt, dass mien Bekannter, der pensionierte Richter, dieses Buch auf meine Empfehlung auch gelesen hat. Und der ist so ziemlich der belesenste Mensch den ich kenne. Alle Werke der Weltliteratur stehen in seiner Bibliothek - und die ist ziemlich groß. Thomas Mann ist sein Lieblingsschriftsteller, aber er liest auch gute Unterhaltungsliteratur sehr gerne.
    Er hat den Roman sich ja dann im amerikanischen Original besorgt (das Exemplar, das er dann an mich ausgeliehen hat für die Leserunde), das deutsche Buch (und diese ganzen REzensionen dazu) kannte er nicht.
    Und was war sein erster Kommentar anch dem Lesen: das erinnert mich ganz stark an "vom Winde verweht"- obwohl dieser Anklang nur in der deutschen Ausgabe erwähnt ist! Er will das Buch übrigens wieder haben, da er es irgendwann noch einmal lesen will. Es hat ihm auch gut gefallen.
    Aber klar, es ist ein Liebesroman vor einer exotischen und historischen Kulisse. Und da muß man die Stimmung dazu haben, um es zu lesen. Mir hat es oftmals geholfen, aus einem seelischen Tief zu kommen - daher hat es für mich einfach eine besondere Bedeutung. Und es hat mir eine ganz neue Welt eröffnet, seither lese ich alles, was ich über Indien erfahren kann. Und bin besonders betrübt, dass dieses wunderschöne Land immer noch keinen Frieden finden kann!

    Hey, dieses wunderbare Buch verdient einfach ein besseres Ende in Euren Besprechungen. Wo sind die ganzen anderen Leser? Habt ihr einfach aufgegeben, oder wollt ihr nichts mehr schreiben?
    Was passiert nicht alles im Showdown!
    Olivia treibt ihren Hass auf Jai zum äußersten. Jai kann die Demütigung mit der Daffodil nicht auf sich sitzen lassen und feuert wieder eine Breitseite auf Freddies Unternehmen ab - nur weil dieser jetzt Olivias Mann ist.
    Olivia ersinnt daraufhin eine neue Rache. Sie hat durch die Gespräche mit Estelle und Ransome eine weitere Schwachstelle Jais entdeckt - alles, was in direktem Zusammenhang mit seiner Mutter steht, so die Hütte, in der sie gehaust haben und vor allem das kleine Bündel, das Jai wirklich heilig ist, weil es die letzten Hinterlassenschaften seiner Mutter enthält - bis auf das Medaillon, das er ja Olivia gab! Und da sie ihn mit der Hütte alleine nicht zwingen / ködern kann, lässt sie durch seine ehemalige Geliebte dieses Bündel entwenden. Grausam!! Jais Gefühle, seine Ohnmacht und dass er eigentlich gar nicht gegen Olivia ankämpfen will, werden durch seine Körpersprache in der Szene im Garten vom TemplewoodHouse, bevor er Olivia bemerkt, sichtbar. Aber dann kann er natürlich (noch) nicht klein beigeben. Das verbietet ihm sein zu großer Stolz.
    Und so kommt es zum Äußersten. Jai entführt Amos, den er bis dahin immer noch für Freddies Sohn hält. Kaum sieht er ihn, fällt es ihm wie Schuppen von den Augen und er gibt ihn nach einer Woche entgegen seiner urspünglichen Planung wieder an Olivia zurück. Mit allen Unterlagen für die Firma, die Olivia gewollt hatte und mit dem Brief, den er damals Olivia geschrieben hatte und an dessen Existenz sie nicht glauben wollte. Er hatte ihn trotzdem aufgehoben, obwohl er glauben mußte, sie hätte ihn endgültig hintergangen. Das zeigt, wie wichtig er ihm war, wie tiefe Gefühle ihn dazu getrieben hatten. Und wie schwer es ihm doch gefallen sein mußte, ihn zu schreiben. Er hat wohl viele Tage und Nächte auf dem Schiff mit sich und der Formulierung gerungen. Sonst hätte er ihn sicherlich früher auf den Weg geschickt und er wäre nicht verloren gegangen.
    Dieser Brief! Ich habe geheult, wie ihn ich das erste Mal wieder gelesen habe - so tief gehende Gefühle, so eine anrührende Liebeserklärung!
    Und Olivia ist so verbohrt, dass sie ihn trotzdem verbrennt - dafür hätt ich das Buch beinahe weggelegt!!!
    Aber sie wird ja dann ganz zu recht von ihren Albträumen gepiesackt. Ihr Gewissen und ihr Herz wollen schon lange anders, als ihr Kopf und ihr verbohrter Hass er befehlen. Und so kann auch Kinjal, die meines Erachtens ein AlterEgo von Olivia darstellt, erst mal nichts ausrichten.
    Aber in letzter Minute weigert sich Olivias Seele dann doch, dem Kopf zu gehorchen (Ausdruck ist ihr untypischer Zusammenbruch beim Kofferpacken) und sie fährt zu Jais Haus am Fluß. Und hier, es ist wieder eine Mondscheinnacht und sie sitzen wieder auf den Treppen am Fluß, schließt sich der Kreis.
    Jai erzählt Olivia die noch fehlende Geschichte seines Lebens. Sie hört ihm zu, erst widerwillig, dann immer gebannter und schließlich von ihren Gefühlen überwältigt, erkennt sie, dass sie ihn immernoch liebt, dass sie ihn immer geliebt hat und nur mit ihm zusammen leben und glücklich sein kann.
    Und dann muß sie Jai noch davon überzeugen, der immer noch nicht seine Minderwertigkeitskomplexe und seine Schuldgefühle überwinden kann und sich einfach nicht traut, es Olivia zuzumuten, mit ihm zusammenzuleben. Darum nimmt er erst mal wieder Zuflucht zu seiner alten Grobheit und dem Zynismus, der ihn immer stets Schutz versprochen hat. Aber die Mauer hat er bereits eingerissen und so erkennt er schließlich, dass es auch für ihn einen Neuanfang geben kann.


    Liebe Grüße an alle
    Auch wenn man das Buch schon kennt - es lohnt sich immer wieder!

    Hallo Jana, willkommen im Jai-Fan-Club!!! Was hat dieses Buch (und vor allem dieser Mann) nur, dass es / er einem so präsent bleibt??? Ich glaube, DU wirst auch beim zweiten Lesen nicht enttäuscht werden. Ich mußte es nach dem Film einfach nochmal lesen, nur um mich zu vergewissern, da ich das Buch doch irgendwie anders in Erinnerung hatte (und bei mir waren es deutlich mehr als 5 Jahre gewesen, ich habs irgendwann mitte der 80ziger Jahre gelesen). Und seither komme ich von dem Buch nicht los, hab nen Lebenslauf Jais zusammengestellt, mir GEdanken über die psychologischen Hintergründe gemacht, mich tausendmal nach dem warum gefragt - warum mußte Olivia so reagieren, warum konnte sie Jai nicht vertrauen, warum hat sie Estelles Briefen mehr geglaubt als ihrem Herzen, warum hat Jai so lange gebraucht um seinen Brief zu schreiben, dass er Olivia nicht mehr sicher zugestellt werden konnte - tausend warums, die mir in stillen Minuten durch den Kopf gegangen sind. Inzwischen kann ich das Buch fast auswendig, aber seine Faszination ist immer noch ungebrochen.


    Bouquineur: ich glaube, dein Hauptproblem war es, dass Du zu sehr mit dem Kopf an das Buch herangegangen bist. Deine vielen Recherchen zu den Hintergrundinformationen fand ich zwar sehr interessant (und bewundere es auch, da ich internetmäßig ein ziemlicher Anfänger bin) und werde sie mir alle ansehen - aber ich glaube, dadurch hast Du dem Buch die Chance genommen, dich zu faszinieren. Wenn man zu sehr seziert, geht oftmals der Blick für das Gesamte verloren.
    Die Dinge, die Dir als Fehler aufgefallen sind und dich so gestört haben, wie die Sache mit den roten Augen beim Pferd oder den Wasserhähnen auf dem Schiff - die waren mir gar nicht aufgefallen beim Lesen. Und ich glaube, Frau Ryman kam es auch mehr darauf an, die Faszination des Lesers für das koloniale Indien zu wecken, als historisch korrekten Geschichtsunterricht zu erteilen. In dieser Beziehung werden dich die beiden anderen Bände von ihr mehr erfreuen können, da sie sich da wesentlich mehr in Detailschilderungen von Bereichen des indischen Lebens ergeht.


    Spreequell70: die "Englische Erbin" hat leider entgegen dem Cover relativ wenig mit Indien zu tun - immerhin erfährt man, wie es damals in englischen Gefängnissen in Indien zugegangen ist. Und dann kann man erst richtig ermessen, welche Schweinerei Joshua mit Jai vorhatte! Sonst ist die Englische Erbin eher eine recht düstere Millieuschilderung des verlebten und verlogenen englischen Adels der viktorianischen Zeit. Ich dachte beim Lesen erst "typisch - kann nur eine moslemische Frau geschrieben haben", da mich das Gebaren von Helenas Vater und die Gewalttätigkeiten von Helenas Mann stark an einen Haremsdespoten erinnerten. Dann aber erfuhr ich weiteres über die Autorin und dass dieses Verhalten damals im viktorianischen englischen Adel durchaus normal gewesen sein soll. So unglaublich das auch erscheinen mag.
    Aber ich hab auch Wer Liebe verspricht tausendmal lieber gelesen. Himmel über Darjeeling konnte bei mir noch am ehesten ähnliche Faszination auslösen. Das kann ich wirklich empfehlen.
    Liebe Grüße an alle - und wer Jais Lebenslauf will kann mir eine PN schicken.

    Ja, Olivia hat sich völlig in ihrer Welt und ihrem Hass verrannt. Sie will einfach keine anderen Tatsachen mehr sehen, da sie Angst hat, dass dann ihre mühsam zusammengezimmerte Fassung zerbricht.


    Für sie ist es ein Riesenschock, als sie plötzlich so unvermutet die Zusammenhänge zwischen Joshua und Jai erkennen muß - es trifft sie völlig unvorbereitet, obwohl sie doch aus den vielen GEschichten vorher und vor allem, aus dem was nicht gesagt wurde, schon eine Ahnung haben mußte, dass die Feindschaft zwischen Joshua und Jai einen tieferen, persönlicheren Grund haben muß als zur die wirtschafltiche Konkurrenz.
    Und trotzdem führt dieses Erkennen nicht zu einer Änderung ihrer Einstellung und Handlungsweise - sie ist blind gegenüber jeder Erklärung. Deswegen glaubt sie auch ihrer Cousine nicht. Estelle zögert nicht absichtlich, die vermeintlichen Irrtümer richtig zu stellen, sie ahnt es ja ebenso nicht, dass Jai für Olivia mal mehr bedeutet hat - bis sie nach dem Ball entgegen Olivias Planung dann doch Amos zu sehen bekommt. Und dann setzt sie ja alles daran, Oliiva die Wahrheit zu erklären und Jai zu entlasten - allerdings vergeblich.


    Dass Jai sich so widerlich gegenüber Olivia verhält bei ihrem Wiedersehen, ist nur natürlich. Er, der nie einem anderen Menschen vertraut hatte, der von allen nur Böses erwartete und der in Olivias Liebe den ersten Schimmer von Menschlichkeit sah, war von ihrem "Verrat" in seinem Innersten getroffen worden. Das zarte Pflänchen "Vertrauen" hatte keine Gelegenheit erhalten Wurzeln zu schlagen und zu wachsen, Olivias Verhalten mußte ihn nur in seinem Mißtrauen auf alle anderen bestärken.
    Und außerdem fühlte er sich natürlich in seiner Ehre als Mann tief getroffen und verletzt - kaum kehrt er ihr den Rücken zu, wirft sie sich einem standesgemäßeren anderen in die Arme und konfrontiert ihm mit zwei Schangerschaften. Und da er ja nicht weiß, wie alt Amos ist, kommt er ja auch nicht auf die Idee, nachzurechnen. Obwohl sein Verhalten in der Nacht auf der GAnga schon zeigt, dass ihm die Folgen ungezügelter Liebe bewußt sind. Und da es weder im Wesen von Jai noch von Olivia liegt zu fragen und zu erklären und um Verzeihung zu bitten, kämpfen sie eben mit allen Mitteln gegeneinander.


    Interessant finde ich auch die Szene auf dem Ball mit dem Duell zwischen Jai und Josh - die Ruhe und selbstsicherheit, die Jai ausstrahlt und wie er so ohne jede Erklärung Josh einfach stehen lässt. Hier wird der Unterschied zwischen Buch und Film deutlich - im Film wird seine RAche öffentlich, Josh durch das Geständnis der VAterschaft vor der GEsellschaft blamiert. Im Buch ist die RAche Jais etwas völlig privates, die Meinung der GEsellschaft interessiert ihn nicht. Genauso wenig hat er ein Interesse daran, Josh vor der Öffentlichkeit bloszustellen - es ist eine ganz private Sache, die nur zwischen den beiden ausgemacht wird. Die GEsellschaft ahnt zwar, dass Josh sich irgendwie den Zorn "Kala kantas" zugezogen hat, schiebt aber alles auf die Handelsmißtöne und die Kirtinagar - Kohle. Dass der Hass viel, viel tiefer geht, das wissen an dem Abend nur 4 Leute - Josh, Jai, Ransome und Olivia. Und Estelle glaubt so naiv, dass sich das mit einem Händedruck in der Öffentlichkeit bereinigen lasse....