Beiträge von taciturus

Die tiefgreifenden System-Arbeiten sind soweit abgeschlossen. Weitere Arbeiten können - wie bisher - am laufenden System erfolgen und werden bis auf weiteres zu keinen Einschränkungen im Forenbetrieb führen.

    Ganz habe ich noch nicht heraussen, ob dieser Fehler am Kindle lag oder mit der Verbindung. Ich hoffe zwar, dass ich keine weitere Gelegenheit zum testen bekomme, indem der Fehler nicht neuerlich auftritt. Bislang war er zweimal da, beide male war die Verbindung ausgeschalten, nachdem ich sie eingeschalten hatte und das Gerät synchronisiert hatte, ging es dann wieder mit der richtigen Seitenzahl weiter. Davor kam, wenn ich das Buch geöffnet hatte, immer nur ein leeres Display, auf er oben nur die grau unterlegte Spalte mt dem Titel des Buches erschien.


    Für mich scheint es daher naheliegend, dass es mit der von amazon beschriebenen Funktion zusammenhängt, dass die letzte Seitenzahl über das Amazonkonto synchronisiert wird, damit man auf unterschiedlichen Medien lesen kann und immer bei der richtigen Stelle weiterliest.
    Kann aber auch ein bloßer Zufall sein. Sah für mich aber nicht so aus, als wenn sich der Kindle aufgehängt habe, weil ich alle anderen Funktionen nutzen konnte.

    Am Mittwoch ist mein Kindle geliefert worden. Bis jetzt bin ich sehr begeistert. Der Kindle ist einfach und unkompliziert zu bedienen. Das integrierte Wörterbuch bei englischen Büchern eine nützliche Hilfe. Die Qualität des Displays ist hervorragend.


    Einziger Nachteil ist die dichte Vernetzung des Kindles mit dem Amazonkonto. Gestern fiel kurze Zeit die 3 G Verbindung aus und dann konnte der Kindle nicht mehr die letzte gelesene Seite des Buches aufrufen und hat auch sonst keine Seite des Buches mehr geöffnet. Wenn man von verschiedenen Geräten lesen möchte, mag es zwar praktisch sein, aber wenn man nur den Kindle nützt ist es eine Spur befremdlich.


    Seltsam ist auch die Funktion, dass man seine Lieblingsstellen markieren kann und dann eine Statistik im Ebook bekommt, welche Stellen von welcher Anzahl Lesern markiert wurde.


    Noch zwiegespalten bin ich zum Ebookangebot. Ich hab den Kindle jetzt vor allem wegen der englischen Bücher genommen, weil hier ein großes Angebot besteht. Deutschsprachig ist es jetzt zwar auch beachtlich für den Start, aber von den großen Verlagen gehen mir einige noch ab. Der Anteil an Selbstveröffentlichungen scheint mir auch sehr hoch zu sein. Wenn das zu sehr überhand nimmt, könnte das Angebot insgesamt auch darunter leiden.

    Ich hab ihn mir heute zu Mittag auch bestellt. Ich hab die 3G Variante genommen, obwohl ich jetzt langsam ein weniger Bauchweh bekomme, weil ich auf den Kindleseiten nirgendwo einen ausdrücklichen Hinweis finde, dass die gratis drahtlos Nutzung aus Ö auch gebührenfrei ist.


    Bin jedenfalls schon sehr gespannt.

    ab Kapitel 41:


    Grisel, du hast alles rund um den Schock schlechthin so gut zusammengefasst, dass ich jetzt schon länger nachdenke, was man dazu noch schreiben könnte.


    So unerwartet und wie ein nasser Fetzen ins Gesicht diese Ereignisse auch gekommen sind und so verärgert ich anfangs das Buch zuerst einmal weglegen musste, um das zu verdauen, so genial finde ich es mittlerweile. Auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass Henry länger erhalten geblieben wäre, waren es doch einzigartig wuchtige Szenen. Nachdem ich sonst bei Autoren ja gerne bemängel, dass sie Konflikten zu oft ausweichen, hab ich hier halt mal sehen müssen, dass es anders auch kommen kann.

    Nach hundert Seiten war Schluß. Aufmachung und Zeit waren ansprechend, der Teil zwischen den Buchdeckeln war dafür gar nicht nach meinem Geschmack. Sobald eine neue Figur in der Geschichte auftaucht, bekommt der Leser einen dreiseitigen Lebenslauf von der Wiege an erzählt. Dabei gelingt es Weinbach seine Figuren dermaßen flach und einseitig zu schildern, dass es schlimmer schon fast nicht mehr geht. Man stolpert von einem Klischee ins nächste. Die Figuren werden dabei "totbeschrieben". Nichts, aber schon gar nichts wird hier über die Handlung transportiert. Jede Gefühlsregung der edlen Helden wie der bösen Schurken wird ausformuliert.
    Furchtbarer ist da nur noch die Handlung selbst. Eine dermaßen konstruierte und an den Haaren herbeigezogene Handlung habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Die Figuren handeln in keinster Weise nachvollziehbar. Spannung kommt keine auf. Die großartigen Geheimnisse sind offensichtlich und plumb verpackt.
    Historischer Hintergrund existiert nicht, auch wenn ich diesen Kommentar auf die ersten 100 Seiten beschränken muss. Ich kann jedem nur empfehlen, einen weiten, weiten Bogen um dieses Buch zu machen.

    @ Henry:


    Ich hatte anfangs den Eindruck, dass es eine Mischung ist. Einerseits Kontrolle von Henry und Anhang. Andererseits der Versuch Einfluss auf ihn zu nehmen und zunehmend auch wegen Jodi.


    Anfangs erschien mir Gelis in diesem Bereich der Geschichte etwas schwer zu fassen. Einerseits habe ich mich langsam mit der Figur versöhnt, andererseits hatte sie hier für mich schon fast eine Spur zu viel Selbstaufopferungswille. Hatte stellenweise den Eindruck, dass es hier wie eine Art Todessehnsucht geschildert wird. Wobei ich das nicht an konkreten Stellen festmachen kann und ich diese Interpretation selbst nicht mag. Hatte sich dann aber zum Glück bald gelegt gehabt.

    Zitat

    Original von Lesebiene
    Wie sieht ihr Archie in Kapitel 2? Sicherlich ist er sehr blass wegen der Sorge um Robin. Klar, dass ein Vater da mitgenommen ist. Aber verbirgt er etwas? :gruebel


    Soweit ich mich erinnern kann, war das die Ungewissheit. Dass er etwas verbergen würde, hatte ich glaube ich nicht gedacht. Ehrlich gesagt war ich zu dem Zeitpunkt aber vor allem überrascht, wie schnell sich das Buch liest. Mir erschien es gerade am Anfang auch verhältnismäßig gradlinig erzählt.

    Zweiter Teil einer Trilogie
    1. Teil: Hüter der Macht (Cosimo de Medici)
    3. Teil: Erben des Clans (erscheint im Juli 2011 - um Savanorola)


    Nachdem der erste Teil der Medici Chroniken den Aufstieg der Medici in Florenz unter Cosimo zum Thema hatte, behandelt der zweite Teil die Herrschaft seines Enkels Lorenzo. Unter ihm gelangen die Medici auf den Höhepunkt ihrer Macht. Er wurde als Förderer der Künste, Meister der Diplomatie und geschickter Stratege zum Inbegriff des Renaissance Herrschers und wurde bereits zu Lebzeiten Il Magnifico, der Prächtige, genannt.
    Zugleich übernehmen die Söhne von Sandro Fontana, der im ersten Band zum Berater der Medici aufgestiegen war, die Hauptrollen in diesem Roman. Während die Medici am Höhepunkt der Macht befinden, befinden sich die Fontanas auf einem langsam und stets sinkenden Ast. Der Einfluß von Sandro auf Lorenzo ist nur noch gering und nicht mehr damit zu vergleichen, was sein Wort noch für Cosimo bedeutet hatte. Seine Söhne erkennen im Kreis der Adeligen Gefährten von Lorenzo und seines Brudes Giuliano, dass sie weder an Reichtum noch Einfluß eine führende Rolle einnehmen können. Doch die Fontana Söhne hadern nicht nur an mangelnder Macht, sondern mehr mit dem Schicksal, welches ihr Vater für sie auserkoren hat. Mit den für sie geplanten Karrieren sind sie unzufrieden und versuchen ihr eigenes Glück zu machen, wobei sie damit an die Standes- und Zünftegrenzen stoßen.


    Währenddessen ziehen dunkle Wolken am Horizont über Florenz auf. Denn der Erfolg der Medici ruft auch Neider auf den Plan. Vielfach regt sich Widerstand gegen die absolute Herrschaft von Lorenzo. Eine Verschwörung formiert sich rund um den Papst und einflussreiche Adelige. Sie planen einen Staatsstreich, der nur mit der Ermordung der Medicibrüder glücken kann.


    Rainer Maria Schröder schafft mit seinem Roman rund um den Pazzi Aufstand ein ausgewogenes und spannendes Werk. Er verfällt nicht in einen einseitigen Lobgesang auf die Medici, sondern stellt sowohl die positiven als auch negativen Seiten der Machtergreifung bzw. der Art der Machtausübung dar und versucht damit auch die Motive der Gegner offenzulegen. Er befasst sich auch mit den dahinterstehenden Fragen der Vorzügen verschiedener Staatsformen. Die politischen Zusammenhänge werden dabei gut und anschaulich herausgearbeitet und die Funktionsweise und das Ineinandergreifen der Mechanismen der Macht werden sichtbar.


    Daneben findet sich eine spannende Geschichte rund um die Fontanas, gespickt mit Intrigen, Abenteuern und einer Liebesgeschichte, politischer und Wirtschaftsgeschichte. Besonders gut gefallen hat mir, dass die Einflechtungen von Informationen in die Geschichte gut funktioniert. Diese sind immer Teil der Geschichte und haben keinen belehrenden Unterton. Die Figuren sind plastisch und begnügen sich nicht mit Schwarz/Weiß-Malerei.
    Letzten Endes knüpft die Fortsetzung daran an, was im ersten Band begonnen war, eine spannend zu lesende Geschichte, die seine Leser unterhält, fesselt und Interesse für Geschichte weckt und zu kritischem Denken anregt.
    Hinsichtlich der Altersempfehlung glaube ich, dass das Buch durchaus ab 12 Jahren geeignet ist. Komplexe politische Vorgänge werde anschaulich und altersgerecht erläutert. Die Sprache ist flüssig zu lesen. Anfangs finden sich oft italienische Einsprenkelungen, welche den Lesefluß eher stören, als Atmosphäre aufzubauen. Diese werden in Fußnoten erläutert, wobei nach dem ersten Viertel die Häufigkeit erfreulicherweise stark abgenommen hatte. Sexuelle Handlungen werden nicht geschildert.



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    Achter - letzter - Band der Reihe House of Niccolo


    The service ended. The coffin passed, with ist procession forming behind. The doors opened on a livid sky and deep, trampled snow. Standing by the doors, just where they had entered, stood the massive cloaked form of Jordan de St Pol of Kilmirren and, beside him, Henry his grandson, disdainful and fair in royal livery.
    Kathi said softly, „Nicholas.“
    Beside her, he had already turned back, „I see them“, he said, „It’s all right. They’ve missed the Elevation of the Host, and the Pazzis killed the wrong person anyway.“
    „But you’re terribly, terribly sorry you stabbed Henry“, Kathi said.
    „And burned down Beltrees,“ remarked Gelis, on his other side, in a murmur.
    „What is it?“ said Jodi.
    All his elder became silent. Then Nicholas said, „Your cousin Henry and his grandfather are here. Smile, behave nicely, and especially be kind to poor Henry. He has a sore arm.“



    Letztlich führen alle Fäden zu einem Ende. So auch in der Krönung der Serie rund um das Haus Niccolo, in dem Dorothy Dunnett langsam zum großen Showdown ansetzt. Niccolo kehrt nach Schottland zurück, um sich selbst zu rehabilitieren und um die Voraussetzungen für ein gemeinsames Leben mit seiner Familie zu schaffen. Doch kurz nach seiner Rückkehr zieht er bereits die Intrigen seiner Widersachen auf sich und gerät in einen Hinterhalt. Neben David Salmeton befinden sich auch seine lieben Verwandten Henry und Jordan in Schottland, die sich nicht über Niccolos Ankunft freuen.
    Immer wieder nimmt Dorothy Dunnett Bezug auf die Entwicklung der Geschichte, von Claes dem Lehrling zu Niccolo am Höhepunkt der Macht und dem Niccolo, der sich zunehmend gezähmt zeigt. Es wird an seine Weggefährten erinnert, das Schicksal der politischen Herrscher gezeigt und der aktuelle Faden fortgeführt:
    Die Entwicklung der familiären Verhältnisse von Niccolo und der „familiär politischen“ Situation Schottlands, wo sich der junge König James mit zwei widerspenstigen Brüdern konfrontiert sieht, und einem Krieg mit Englands König Edward.
    Es ist schwer zu dieser Romanreihe noch wertende Worte zu finden, die nicht wie übertriebene Schwärmerei bzw. wie eine inhaltsleere Aneinanderreihung von Superlativen positiv besetzter Adjektive wirken, wie man sie nur an einem Klappentext findet, bei dem man wohl nur denken würde, dass der Verfasser hier wohl nur über das Ziel hinausgeschossen haben kann.
    Für Dunnett-Leser mag der kleine Appetitanreger des Eingangszitats stehen, um zu zeigen, mit welch feiner Klinge Dorothy Dunnett eine Geschichte an der Wende zwischen Mittelalter und Neuzeit entworfen hat, die ihre Figuren durch die Zeiten der politischen Umbrüche an den Abgründen der Macht navigieren lässt, ihnen Chancen und Möglichkeiten bietet, durch Intrigen und Ränke zu Fall und zu unerwarteten Höhen bringt, Glück schenkt aber auch ins Unglück stürzt.
    Letztlich eine Reihe die ihresgleichen sucht, die den Lesern voller Spannung packt, auf vielen Umwegen klug verpackter Spekulationen zur Erkenntnis schickt, in einer kleinen konservierten Vergangenheit voll menschelnder Figuren. Der letzte Band dieser Reihe las sich für mich weit weniger mit Spekulationen, dafür zeigt Dunnett mit einem gekonnten Spannungsbau warum sie meines Erachtens zu einer der besten Schriftstellerinnen historischer Romane zählt. Neben gut recherchierter Historie erleben wir eine Geschichte, die in keiner Sekunde weichgespült ist, den Leser an unerwarteten Stellen vom Hocker reißt, Szenen zum Niederknien bietet und an manchen Stellen durchaus mit der Entwicklung der Geschichte hadern läßt.


    Letztlich gebührt an dieser Stelle Dank und Respekt dem Klett-Cotta Verlag, der versuchte diese Bücher auf dem deutschen Markt herauszubringen und damit sicher einige Leser auf diese Perlen hinweisen konnte. Ebenso gebührt auch jenen Vorreitereulen, die auf die Bücher von DD unermüflich aufmerksam machen ein großes Danke.


    :anbet

    Ich spiele gerade mit dem Gedanken demnächst mit dem Buch zu beginnen, da ich zur Zeit einmal etwas mehr Zeit habe als in letzter Zeit und sich das wieder bald ändern könnte.


    Werde dann aber wahrs. das Buch mit PostIts anfüllen um nachträglich mitschreiben zu können.

    2. Fall von Major Schäfer


    Kurzbeschreibung:


    Georg Haderers zweiter Schäfer-Krimi ein fesselndes Spiel mit Wahn und Wirklichkeit:
    Nebel, Kälte, Innenpolitik als ob Major Schäfer nicht schon genug mit seinen Depressionen und Angstzuständen zu kämpfen hätte, treten ihm auch noch der Wiener November und ein reformwütiger Innenminister in die Rippen. Wie soll Schäfer unter diesen Bedingungen arbeiten zumal in der Gerichtsmedizin neben zwei ertrunkenen Frauen auch noch die mumifizierte Leiche eines Drogensüchtigen liegt. Unfall, Unfall, Überdosis, so soll es in den Ermittlungsakten stehen, wenn es nach dem Polizeipräsidenten geht nur keine überflüssigen Ermittlungen. Doch dass nicht nur mit dem toten Junkie etwas faul ist, steht für den sturen Schäfer fest. Bei seinen Untersuchungen entdeckt er Zusammenhänge, die auf einen Serientäter schließen lassen, der sich seine Opfer nach dem Schema eines Kartenspiels aussucht. Mit seiner Theorie steht Schäfer innerhalb der Polizei weitgehend alleine da was ihn aber nicht daran hindert, mit seinen Ermittlungen in die Offensive zu gehen
    Atemberaubende Spannung, rabiate Gesellschaftsanalyse und durchgeknallte Komik Georg Haderers neuer Krimi zeichnet mit Nachdruck das Bild eines unmenschlichen Systems, das sich nur mehr an Quoten und Machterhalt orientiert.



    Eigene Meinung:


    Endlich ist der zweite Krimi mit Major Schäfer erschienen. Für mich hat er gleich mit einer Enttäuschung begonnen, denn hatte ich den ersten Band noch gerade wegen der Figur des Major Schäfer gelobt, der nicht den vorherrschenden Ermittlerarchetypen zwingend zuzuordnen ist, so rutscht er in seinem zweiten Auftritt gleich in eine Depression. Um die marktvorherrschenden Mechanismen gleich en block abzuhandeln, war es dann auch ein wenig befremdlich, dass Georg Haderer seinem Ermittler auch eine Macke auf den Leib geschneidert hat. Aber damit muss man sich wohl abfinden, dass auch unter den besten Krimis Kleinigkeiten stören.


    Dabei hätte das der Krimi gar nicht nötig. Langsam bauen sich aus mehreren Fällen Ermittlungen auf. Das Team rund um Schäfer wird anschaulich dargestellt. Auch seine Kollegen bekommen zunehmend mehr Griffigkeit für die Leser und das bringt für den Fall Dynamik. Zusätzlich sind in diesem Band gesellschaftskritischen Gedanken verstärkt präsent. Dabei liegt das Augenmerk vor allem auf den innenpolitischen Maßnahmen der letzten Jahre zur Polizeireform, welche in Form von Einsparungen und politischen Einflußnahmen zu diversen ermittlungsstörenden Faktoren werden. Angenehm war auch eine realitätsnahe Darstellung der Zusammenarbeit von Polizei und Staatsanwaltschaft, auch wenn dies zugunsten der Handlung manchmal etwas aufgeweicht wurde.


    Der Fall selbst ist recht verworren. Zwischenzeitlich führt er auch in Niederungen der Serienmörderhysterie des Buchmarkts. Was einem anfangs schon denken lässt, ohje, auch den Schäfer ähm Haderer treibt es auf die Krimiwelle, wo nur eine Leiche nach der anderen einen Krimi Krimi sein lassen will, überrascht Haderer dann im letzten Drittel doch wieder mit einer schlüssigen Lösung und zeigt, dass dieser Krimi nicht zum Einerlei gehört, sondern ein gelungener Krimi ist und weiterhin die Bezeichnung Juwel der österreichischen Krimilandschaft verdient. Dies nicht zuletzt durch den äußerst ansprechenden Schreibstil von Georg Haderer. Da sitzt jedes Wort, schafft einen flüssigen Stil, bringt einige markante Elemente, die man nur bei Haderer Krimis liest und geht auch in die Tiefe.



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    1. Teil Romanbiographie


    Klappentext:


    Im Jahr 691 nach Gründung der Stadt Rom, also 63 vor unserer Zeitrechnung, wurde Marcus Vipsanius Agrippa geboren. Der Roman Agrippa führt den Leser in die Welt dieses außergewöhnlichen Mannes. Er nimmt ihn mit in das Leben eines römischen Feldherrn und Politikers, Freundes und Schwiegersohns des Augustus, Vorfahr der späteren Kaiser Caligula und Nero, und zeigt uns eine Biografie voller Abenteuer, Gefahren und Spannung:
    Agrippa selbst stammte aus einer zur Zeit der römischen Republik wenig bedeutenden Familie; sein Vater Lucius Vipsanius gehörte lediglich zum Ritterstand. Doch Agrippa lernte als junger Mann beim Besuch der Rhetorenschule in Rom den etwa gleichaltrigen Gaius Octavius, den späteren Kaiser Octavian Augustus kennen. Beide wurden Freunde. Diese Freundschaft prägte fortan Agrippas Leben. In den Bürgerkriegen nach Caesars Tod spielte Agrippa eine entscheidende Rolle an der Seite Octavians als sein wichtigster Feldherr. Er begleitete und unterstützte den Aufstieg seines Freundes zum Princeps. Er wurde der intime Berater des neuen Herrschers und der unbeirrbare Pfeiler seiner Dynastie.
    Marcus Agrippa hat auch deutsche Geschichte geschrieben. So geht die Gründung Kölns auf ihn zurück.
    Im Jahr 12 v. Chr. kämpfte er in Illyrien, wo er erkrankte. Er kehrte nach Italien zurück. Dort starb er überraschend, zweieinhalb Jahrzehnte vor Augustus. Dem Volk hinterließ er einen Fond, der den kostenlosen Besuch der von ihm erbauten Thermen sicherte. Agrippa wurde im Mausoleum des Augustus bestattet, sein Bild findet sich heute auf dem Fries der Ara Pacis in Rom.
    Es ist eine aufregende Zeit, mit der sich die Autorin Claudia Magerl beschäftigte. Eine packende Epoche, deren Hintergründe und Entwicklungen sie akribisch studierte und erforschte. Entstanden ist nach langen Jahren der Recherche ein Roman, der sich um eine bewegende Biografie entwickelt, ein Buch voller wunderbar plastischer Bilder und Szenen einer Epoche in der Nähe der Zeitenwende. Einer Zeit, deren Menschen die Geschichte der Menschheit bis in die Gegenwart beeinflussten und prägten




    Eigene Meinung:



    Durch die Empfehlungen über die Vorschläge bei Amazon wurde ich auf diesen Roman aufmerksam. Vom Thema überzeugt, bestellte ich das Buch, ohne sofort zu bemerken, dass das Buch in einem Book on Demand Unternehmen erschienen ist.


    Der Roman schildert das Leben von Marcus Vipsanius Agrippa. Nach einer glücklosen Kindheit, gerät er über einen Förderer nach Rom, wo er zu einem Freund des jungen Octavius wird. Als Caesar ermordet wird und Octavius nach der Macht greift, ist Agrippa einer seiner engsten Getreuen. In den folgenden Auseinandersetzungen bewehrt er sich als Feldherr und wird von Ocatvius zum Oberbefehlshaber ernannt.


    Das Buch liest sich von Beginn an recht gut und flüssig. Der Schreibstil ist angenehm. Bald wird aber auch deutlich, dass der Roman, der in erster Linie vom Thema und der Zeit lebt, einiges an Potential nicht ausschöpfen kann. Während die Figuren recht ansprechend dargestellt sind, werden einige Steilvorlagen nicht genutzt, um diesen wirkliche Tiefe zu verleihen. Konflikte, vor allem in den Widersprüchen von Agrippa und Octavius, werden meist nur sehr oberflächlich geschildert. Die politischen Entwicklungen werden dafür recht anschaulich geschildert.


    Insgesamt bleibt also ein Roman, der eine interessante Gestalt der Geschichte zu seinem Thema gewählt hat und eine historisch ansprechende Zeit schildert. Davon lebt dieser Roman und macht ihn trotz einiger Mängel lesenswert.



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    Zitat

    Original von Babyjane


    Mich würde viel eher interessieren, wer Lindners sowie Hegemanns Buch tatsächlich schon gelesen hat... und wie die Meinung da aussah :-]


    Müsste man dazu nicht auch wissen, ob dieses überhaupt existiert? :grin Ich hab gestern nur in einem Beitrag in aspekte einen Ausschnitt von ihrem Aufritt bei Harald Schmidt gesehen, in dem sie auf eine konkrete Frage zu einem Inhalt des Buches (k.A. ob es wirklich im Buch steht od ein Gag von Schmidt war) meinte, sie wüsste es nicht, da sie es ja nicht selbst geschrieben habe.


    Wer so mit diesem Vorwurf/Thema umgeht disqualifiziert sich mE selbst. Da hilft es auch nicht viel, dass der Ullsteinverlag die Rechte an den abgeschriebenen Texten erworben hat und in der nächsten Auflage als Zitate ausweisen wird.


    Ich finde es in diesem Zusammenhang eher schade, dass dem Buch medial dann nur noch mehr Raum geboten wird und der Werbeeffekt sich bezahlt macht. Skandal sells.

    Sogesehen ist der Piper Verlag eingefahren. Erntet zwar ein wenig Respekt für den Schritt, aber der Ullsteinverlag casht mit der anderen Variante fleißig ab. Auch wenn man es schwer 1:1 vergleichen kann, da der mediale Rückenwind bei Hegemann bereits vor dem Plagiat groß war.

    Zitat

    Original von White_Beard
    Hm ich stell einfach mal de Frage hierrein:


    Es ist auch ein Buch über die Antike (Römer), und auf dem Cover sah man glaub ich die Vorderseite des Pantheons. Kann aber auch von etwas anderem gewesen sein, aufjedenfall waren da Säulen mit etwas oben drauf ;)
    Die Farben waren größtenteils in Schwarz und dunklem Rot gehalten, mehr weiß ich nicht mehr.


    Klingt nach "Excrucior" von Cornelius Hartz oder "Titan" von Robert Harris.

    Grds schon gern, kann aber zur Zeit noch keine Angaben machen, wann ich wie kann. Werde mich also erst spontan anhängen können bzw diesmal im Schneckentempo vll etwas früher anfangen, damit sich die unterschiedlichen Zeiten ausgleichen.


    Ich werde den Juni aber dafür ins Auge fassen.