Beiträge von BirgitF

    Katerina : "Die Träume der Libussa" habe ich auch noch in einer LR vor mir - da freue mich schon drauf. :-)


    Ansonsten bin ich auch ein absoluter Prolog und Epilog-Fan wo immer es geht - aber es muss auch passen. Im zweiten Teil habe ich z. B. nicht mit einem Prolog begonnen, sondern bin sofort eingestiegen. Aber hier enthält der Prolog ja sogar noch Schlüsselinformationen, die man später benötigt.


    Die Brustverödungsgeschichte ist ja heiß umstritten - einige meinen, die Griechen hätten es nicht besser gewusst, und die Amazonen hätten nur ein Lederhalfter getragen, das die Brust flach drückt, andere bestehen darauf, dass die Brust wirklich verödet wurde. Ich habe deshalb den mittleren Weg gewählt, es also als Auslaufmodell damals schon als überholt geltender Bräuche mit aufgenommen. So bin ich meist dann vorgegangen, wenn es mehrere zu beachtende Meinungen zu einer Überlieferung gab. :gruebel

    Zitat

    Original von Lipperin
    Ich möchte ja fast schon dafür wetten, dass sie das Gift schon parat hat, wenn Seine Sonne erst einmal "untergegangen" ist. :fetch


    Der Spruch hätte auch von mir sein können! :lache


    Die Szene mit dem Löwen hat mir auch unendlich viel Spaß gemacht zu schreiben - so ganz nach dem Motto "Die spinnen, die Weiber!" :pille ;-)


    Bouquineur :


    Das erste Zusammentreffen zwischen Pairy und Selina verlief ja leider etwas unglücklich - obwohl sie sich offensichtlich beide direkt gegenseitig ganz anziehend fanden, sind dann ägyptische Überheblichkeit und amazonischer Stolz gegeneinander geprallt. Das musste erstmal beidseitig überwunden werden. Aber auch wenn sie sich zeitweilig angegiftet haben - in Wirklichkeit fanden sie sich ja schon gegenseitig sehr aufwühlend. :heisseliebe


    Amenirdis hätte übrigens ganz sicher einen anderen Ausweg gewählt, wenn es denn einen gegeben hätte - ihre größte Angst bestand darin, dass ihr Körper durch das Feuer zerstört wird - davor hatte sie noch viel mehr Angst als vor dem Tod.
    Ohne einen mumifizierten und erhaltenen Körper, wäre sie sozusagen für immer tot gewesen - und nach dem Glauben der alten Ägypter begann das wirkliche Leben ja erst nach dem Tod.
    Sie sprang also aus Verzweiflung, in der Hoffnung, dass man ihren Körper noch retten kann und damit ihr ewiges Leben rettet.

    Jaaaaaaaaaaa, die Aufgabenteilung der beiden Königinnen ist nicht ungefährlich ... wenn man mal an so manche moderne Situationen an nur von Frauen besetzten - man könnte durchaus auch sagen REGIERTEM - Arbeitsplatz anzutreffen sind. ;-)


    Palla handelt natürlich auch im Falle ihres Gefährten eher emotional als rational. Das kann gut sein, muss es aber nicht - je nach Situation. ;-)


    Es gibt tatsächlich diese überlieferte Geschichte über einen Erlass Hattusilis I. in dem er die "Alten Frauen" bzw. die Priesterinnen verjagte, weil er sie fürchtete. Die Theorie, dass die Thermodon-Amazonen Nachfahren dieser Priesterinnen sein könnten ist auch im Gespräch.
    Ansonsten ist ja die Hethitologie noch gar nicht so lange in die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit gerückt. Erst seit ein paar Jahren verfolgt die Welt hier verstärkt die Forschungen - es ist tatsächlich noch im Vergleich zur Ägyptologie eine junge Forschung, und man darf noch gespannt sein auf Funde.


    Tudhalija kann man übrigens wie man es schreibt sprechen ... Tud-ha-lija ... in etwa mit entsprechender Betonung.


    Puduhepa steckt wirklich in einer besonderen Zwickmühle, was ihre Gefühle angeht. Denn die eine Liebe passt nicht zur anderen. Tatsächlich liegt ein Teil ihrer Abneigung, die sie ihrem Sohn gegenüber empfindet, in ihrem empfundenen Betrug an ihrer Göttin begründet. Immerhin ist Tudhalija ein erwachsener Beweis dafür. :grin

    @Bouqineur: Das könnte ich mir auch gut vorstellen - auch wenn ich hierbei dann wieder als Autorin in einer Zwickmühle wäre - Namensänderungen, wenn man sich gerade an einen Namen gewöhnt hat, sind auch nicht immer so einfach unterzubringen. Bei einer Person im Buch musste ich das ja dramaturgisch so machen, aber ich hab es so gefrickelt, dass eigentlich immer wieder der alte sowie der neue Name von den Leuten benutzt wird und den handelnden Personen selbst die Verwirrung durch diese Namen in den Mund gelegt, so dass es für die Leser auch wieder lustig ist und damit eine emotionale Bindung an beide Namen entsteht. ... wahrscheinlich weißt du, von wem ich hier rede, ich möchte es nur für die anderen nicht vorweg nehmen. :grin

    Zitat

    Original von Bouquineur
    Hatten die denn dann vorher gar keine Namen oder nur Kosenamen? Biss sich so ein typisches Verhalten zeigt, was zu einem passenden Namen führt, können ja durchaus einige Jahre vergehen.


    Das ist ja eben mein Versäumnis, Bouquineur - für die Namensfrage eine Erklärung mit einzubringen. :rolleyes


    Diese Amazonennamen sind überliefert, aber wenn jemand z. B. "Die Männer zur Trauer zwingt" heißt, kann sie diesen Namen kaum als Kind schon geführt haben. Man kann also davon ausgehen, dass Namen bei den Amazonen durchaus auch mit Eintritt ins Erwachsenenalter gewechselt werden konnten. Wobei z. B. ein Name wie "Die die wilden Pferde befreit" auch schon von einem Kind geführt werden könnte.
    Etwas Genaueres zur Namensgebung aus historischen Quellen ist dazu nicht überliefert.


    Herr Palomar : Der Name Selina ist (obwohl er modern klingt) ein alter Name, abgeleitet von der Mondgöttin Selene. Sowohl Palla und Selina sind aber nicht die typischen von den Griechen überlieferten Amazonennamen (wie z. B. Myrine, Lampedo, Hippolyta, Bremusa etc.) Ich wollte möglichst eingängige Namen für meine Hauptpersonen, die man gut lesen und sprechen kann.


    Die nicht stark ausgeprägten Standesunterschiede bei den Amazonen sind wiederum abgeleitet von Ausgrabungen auf der Insel Lemnos, wo eine Siedlung gefunden wurde, in der es zwei Megaronhäuser (also Versammlungshäuser bzw. Königinnenhäuser) gab und die Anordnung der Wohnhäuser bzw. deren Größe und Bauart sich kaum unterschieden. Man geht davon aus, dass es sich hier um eine matriarchal geprägte Siedlung handelt (Lemnos galt ja auch als Amazoneninsel) - bei matriarchal geprägten Gruppen fällt besonders oft das Prinzip der fehlenden bzw. abgemilderten Hierarchien auf. Die Hierarchieunterteilung ist eher eine männliche Sache, Frauen leben eher nach dem "Wir sind alle gleich und wollen Harmonie-Prinzip". So zumindest die gängige Theorie zu matriarchalen und patriarchalen Strukturen. ;-)

    In diesem Abschnitt wird sich der Bezug zum Prolog dann auch lüften und einige weitere Geheimnisse.
    Die Geschichte über die Entdeckung des Eisenerzes ist übrigens wirklich nicht ganz geklärt (also wie genau es entdeckt wurde) - allerdings wird die Entdeckung von vielen Seiten wirklich den Hethitern zugeschrieben.


    Der Hof von Hattusa ist natürlich für für jemand arglosen wie Selina, der erstmal die neue Welt begreifen muss, eine gefährliche Schlangengrube. :yikes

    Rosenstolz, da hast du tatsächlich ein Versäumnis meinerseits erwischt. :rofl
    Die Übersetzungen der Namen stimmen, allerdings habe ich tatsächlich nicht daran gedacht, hier eine Erklärung einzubringen, denn natürlich kann es nur so sein, dass sie die Namen erst später nach einer gewissen Persönlichkeitsbildung erhalten haben.

    Na, hoffentlich ist der Sohn nicht auch so ein Süchtel wie seine Mutter. Nee ehrlich, also die Ägypter der Spätzeit waren schon recht seltsam in ihren Bräuchen, aber DAS war doch etwas viel für einen eingefleischten Ägyptenliebhaber. :yikes


    Tja, wer Pullo nicht kennt, hat die Welt verpennt - auf jeden Fall tauchen ja immer Probleme auf, wo er ankommt. :grin

    Nicole : Schön, dass es dir bis dahin gefällt und du dich dann auch ans Vermächtnis wagen möchtest. :knuddel1


    Bzgl. Tudhalija muss ich zugeben, dass ich wirklich mit jedem Schwinger emotional mitgegangen bin, den Selina ihm verpasst hat. :chen


    Der Prolog wird sich später klären - sozusagen mit Ahhhh-Effekt ;-)

    Ja, die Beziehung zwischen Selina und Penthesilea ist zumindest keine, die auf mütterlicher Wärme und Emotionalität basiert. Selina bewundert Penthesilea eher als Frau und Kriegerin wie eine große Schwester.
    Die Frage nach ihren Wurzeln ist für Selina ja auch nicht so einfach, denn sie kann sich ja überhaupt nichts anderes vorstellen, als die Frauengemeinschaft. (Wonach soll sie sich da sehnen, wenn sie noch nicht mal eine Vorstellung hat, wonach sie sich sehnen soll?)
    Sie ist ja wirklich komplett isoliert unter Frauen aufgewachsen - alles andere ist ihr fremd, und alles was einem emotional fremd ist, vermisst man in der Regel auch nicht.


    Danai : Die Verbindungen zwischen Amazonen und Hethitern sind auch eher vage. Allerdings gehen einige Wissenschaftler davon aus, dass die Amazonen vom Thermodon den Vorfahren der Hethiter (den Hattiern) entstammen könnten. Über dieses Volk ist wenig bekannt, aber man geht aus unterschiedlichen Gründen davon aus, dass es mutterrechtlich geprägt war. Die Hethiter haben die Hattier sozusagen vertrieben und das Land annektiert.


    Bouquineur : Dass die Geschichte auch beim zweiten Mal noch nicht an Spannung für dich verloren hat, ist für mich ein Riesenkompliment :anbet :-)

    @Bouqineur: Ich will noch nicht zu viel verraten, weil das Kind noch nicht in festen Windeln gewickelt ist (ich bin da abergläubisch) - aber es ist zumindest wieder ein Thema, das (zumindest auf diese Art) noch nicht in einem Roman behandelt wurde. Sobald ich mehr weiß, wisst ihr es sofort. :-)

    Nightflower : Tatsächlich ist es so, dass die Amazonen sowie der trojanische Krieg bisher (sowohl wissenschaftlich als auch romantechnisch) noch sehr stark im Fantasy-Bereich angelegt waren.
    Das liegt daran, dass die Existenz des trojanischen Krieges nach Homer sowie die Amazonen von großen Teilen der Wissenschaft noch immer vehement bestritten werden.
    Ich mag hierzu die Aussage des Amazonenforschers Gerhard Pöllauer, dessen Arbeiten ich auch hinzugezogen habe. Im Kontext lautet sie:


    "Hätte von Seiten der Wissenschaft immer diese Haltung vorgeherrscht, Dinge einfach schnell unglaubhaft zu erklären, wäre heute auch Troja noch nicht gefunden."


    Wie gesagt, gibt es genügend Ansatzpunkte für Forschungen, aber Gelder werden einfach kaum investiert - so sind die letzten Ausgrabungen im Amazonengebiet am Thermodon in den 30er und 40er Jahren des letzten Jahrhunderts durchgeführt worden.


    Der Roman basiert also sozusagen auf 1. den griechischen Überlieferungen bzgl. Amazonen, der vorliegenden Ausgrabungssituation im Thermodongebiet und den Erkenntnissen, was man über die Regelung matriarchaler Gesellschaftsformen weiß - und ist für mich der Versuch, ein Volk wie die Amazonen aufgrund dieser vorhandenen Erkenntnisse ohne Hokuspokus und Mystik zu rekonstruieren und glaubhaft als geschichtliches Volk darzustellen.


    Dass Selina nicht ausgerastet ist, als sie erfuhr, dass Penthesilea nicht ihre richtige Mutter ist, finde ich eigentlich passend für ihren Charakter. Ein Wutanfall wäre eher für Palla passend gewesen. ;-)
    Selina soll ja eigentlich wegen ihrer diplomatischen Fähigkeiten Königin des Städterates werden und Palla wegen ihrer Wildheit die Königin der Kriegerinnen.


    @ Herr Palomar: Auch eine Selina muss lernen, wenn sie auf einmal aus ihrer sicheren Welt in die harte Realität kommt :grin


    Lumos : Immerhin weißt du schon einmal, wie das Vermächtnis aussieht - ich habe noch kein einziges Buch. :-(


    Maharet : Die Fragen, ob Pallas Verhalten Sinn macht, werden sich im Laufe der Zeit selbst beantworten. Ich darf da jetzt noch nix zu sagen. :rofl

    Hallo Herr Palomar,


    als ich die Amazonentochter fertig geschrieben hatte, war mir eigentlich sofort klar, dass da noch Stoff für ein zweites Buch war bzw. ich trotz der Länge des Buches einige Handlungsstränge gerne weiter geführt hätte.
    In diesem Sinne war zumindest sofort nach dem Schreiben der Amazonentochter klar, dass ich noch einen zweiten Teil schreiben möchte.
    Ich habe tatsächlich noch eine Idee für einen dritten Roman, diese ist jedoch noch locker und vage, da sie auch nicht mehr von den gleichen Personen handeln würde und sozusagen ein Zeitsprung gemacht würde.
    Während ich für das "Vermächtnis der Amazonen" recherchiert habe, ist mir zufällig bei der Recherche Stoff für einen anderen Roman in die Hände gefallen, den ich zuerst erarbeiten wollte und hoffe, bald vorstellen zu können.
    Ganz abgehakt sind die Amazonen für mich in diesem Sinne noch nicht ... ich fand es jetzt aber auch ganz gut und schreibtechnisch angenehm, nach zwei Amazonenromanen erst mal einen Cut zu machen. :-)

    Maharet : Das war mir auch wichtig bei dem Buch - ich wollte einfach die Amazonenkultur nicht als mystisches und geheimnisvolles Volk darstellen, sondern sehr menschlich und real (und hoffe, dass mir das gelungen ist :-) )


    @ maharet und eliza: An Palla scheiden sich bei den Lesern nicht selten die Geister. Wie Herr Palomar schon ganz richtig erkannt hat, steht sie eher für das Wilde und Instinktgesteuerte - das findet man entweder abstoßend oder gefährlich anziehend. ;-)

    @bono: Dafür kannst du mich dann beim 2. Teil direkt fragen :-) ... aber vielleicht fällt dir im Zuge dieser Leserunde dann auch noch etwas ein, was du ganz unbedingt und dringend für dein Seelenheil fragen willst ;-)


    Den Link zu dieser Website möchte ich ohnehin mal allen Amazoneninteressierten ans Herz legen, da er sich mit den Amazonen auf Grundlage der archäologisch wissenschaftlichen Situation beschäftigt, was noch immer recht selten ist.