Meine Meinung:
"Mit dem Herzen und dem Verstand und allem, was wir sagen und tun." (S. 653)
In "Dark Canopy", den ersten Teil dieser Dilogie, habe ich mich Hals über Kopf verliebt, "Dark Destiny" hat diese Beziehung nur vertieft und gefestigt. Mir fällt es schwer, "Dark Destiny" zu rezensieren, weil ich schlichtweg nicht mit Worten beschreiben kann, was es in mir ausgelöst hat. So bleibt mir also nur, die Brillanz dieses Werkes anzudeuten.
Die Figuren, unabhängig was auch immer ich ihnen gegenüber gefühlt habe, handeln durchgängig konsequent. Auch wenn sie Handlungen begehen, für die ich sie am liebsten verdammen würde, habe ich sie doch mit dem Verstand, wenn auch nicht mit dem Herzen nachvollziehen können. Wie schon im ersten Band kristallisiert sich immer mehr und mehr heraus, dass eine Unterteilung in Gut und Böse zu einfach ist, dass Gut und Böse manchmal nicht zu unterscheiden sind, dass es so viele Facetten gibt, die zu erkennen ein sehr langwieriger und unsicherer Prozess ist.
Nach dem Ende habe ich etwas Zeit gebraucht, wieder in die Wirklichkeit zu finden, wurde ich doch vollkommen derangiert zurückgelassen: Es ist ein konsequentes Ende zum Lieben und Hassen. Es schmerzt unheimlich, dass es nun endgültig sein soll, auch wenn ich mich freue, dass ich die Gedanken nun in meinem Kopf weiterspinnen kann. So viele Emotionen habe ich durchlebt, so viele Tränen geweint, so viel nachgedacht, gelächelt, gezittert, gehofft, geseufzt, erkannt, verstanden. Zwei Personen habe ich fest in mein Herz geschlossen, ihre Geschichte wird mich noch lange begleiten. Danke.
Der Schreibstil schließlich ist wie gewohnt wie Sonne auf Haut, angenehm, schön, zart, klar, aber unter Umständen auch schmerzhaft, kompromisslos, schneidend, brennend.
Ich vergebe 10 von 10 Eulenpunkte.