Beiträge von Paulchen

    Meine Meinung:


    "Mit dem Herzen und dem Verstand und allem, was wir sagen und tun." (S. 653)


    In "Dark Canopy", den ersten Teil dieser Dilogie, habe ich mich Hals über Kopf verliebt, "Dark Destiny" hat diese Beziehung nur vertieft und gefestigt. Mir fällt es schwer, "Dark Destiny" zu rezensieren, weil ich schlichtweg nicht mit Worten beschreiben kann, was es in mir ausgelöst hat. So bleibt mir also nur, die Brillanz dieses Werkes anzudeuten.


    Die Figuren, unabhängig was auch immer ich ihnen gegenüber gefühlt habe, handeln durchgängig konsequent. Auch wenn sie Handlungen begehen, für die ich sie am liebsten verdammen würde, habe ich sie doch mit dem Verstand, wenn auch nicht mit dem Herzen nachvollziehen können. Wie schon im ersten Band kristallisiert sich immer mehr und mehr heraus, dass eine Unterteilung in Gut und Böse zu einfach ist, dass Gut und Böse manchmal nicht zu unterscheiden sind, dass es so viele Facetten gibt, die zu erkennen ein sehr langwieriger und unsicherer Prozess ist.


    Nach dem Ende habe ich etwas Zeit gebraucht, wieder in die Wirklichkeit zu finden, wurde ich doch vollkommen derangiert zurückgelassen: Es ist ein konsequentes Ende zum Lieben und Hassen. Es schmerzt unheimlich, dass es nun endgültig sein soll, auch wenn ich mich freue, dass ich die Gedanken nun in meinem Kopf weiterspinnen kann. So viele Emotionen habe ich durchlebt, so viele Tränen geweint, so viel nachgedacht, gelächelt, gezittert, gehofft, geseufzt, erkannt, verstanden. Zwei Personen habe ich fest in mein Herz geschlossen, ihre Geschichte wird mich noch lange begleiten. Danke.


    Der Schreibstil schließlich ist wie gewohnt wie Sonne auf Haut, angenehm, schön, zart, klar, aber unter Umständen auch schmerzhaft, kompromisslos, schneidend, brennend.


    Ich vergebe 10 von 10 Eulenpunkte.

    Schluck. Nachdem ich jetzt erstmal eine halbe Stunde das Buch in den Händen gehalten habe, um meine Gedanken zu ordnen, hoffe ich nun, noch einige Worte zu finden.


    Was für ein Abschnitt, was für ein Ende! Grandios :anbet. Die Szenen, die sich noch vor der Abreise von "Dark Destiny" abgespielt haben, waren fast schon etwas zu viel für mich. Widden, Matthial, Rick, das fast gescheiterte Ablegen des Schiffs - beinahe hätte ich mich nicht mehr erinnert, wie man atmet.


    Als Matthial starb, habe ich dann doch ein paar Tränchen verdrückt. Ich war mir sicher, dass ich ihn für das, was er Neél angetan hat, verabscheue, aber anscheinend habe ich vor allem wegen dem geweint, was er hätte werden können. Eine tragische Figur.


    Ich habe auch schon geahnt, dass Neél dort nicht glücklich werden kann, vor allem durch das Intro habe ich das Ende schon kommen sehen, wenn ich es auch nicht wahrhaben wollte. Das Ende ist abermals einfach nur verdammt konsequent und mutig, was ich schon an "Dark Canopy" bewundert habe. Ja, ich habe erneut weinen müssen, weil es schön und gleichzeitig schrecklich ist, aber es musste schlichtweg so enden. Ansonsten wäre einer der Beiden und als Konsequenz schließlich beide zerbrochen, wie Joy schon treffend formulierte: "Weil wir zunächst selbst glücklich sein müssen, ehe wir anderen Glück geben können." (S. 461). Überhaupt gibt es so viele fantastisch formulierte Gedanken in diesem Abschnitt, dass ich ihn am liebsten nochmals lesen möchte. Über das Buch und das Ende nachdenken werde ich aufjedenfall noch lange, Joy und Neél habe ich fest in mein Herz geschlossen.


    Danke, Mulle!

    Huch, ich habe versehentlich im Leseeifer ein wenig über den Abschnitt hinausgelesen, deshalb muss ich mich jetzt etwas zurückhalten.


    Ich bin nun voll und ganz in der Geschichte und erlebe eine emotionale Achterbahnfahrt. Der Abschnitt war so schön und gleichzeitig schmerzhaft, kaum zu ertragen.


    Neél und Joy, Joy und Neél - ich habe jeden Moment so sehr genossen, den die Beiden miteinander verbringen konnten! Neél ist herrlich, denn trotz all der düsteren Aussichten hat er seinen Humor nicht verloren: ""Ich habe dir meinen Hintern doch noch gar nicht gezeigt. Woher weißt du von den Karos?"" (S. 263) :rofl.


    Die Szene, die zu Joys Kündigung führt, hat mich sehr aufgewühlt. Über Neéls wunderbarem Verhalten war auch ich versucht, die schrecklichen Tatsachen zu verdrängen. Joys Worte haben mich sehr berührt und wieder einmal gezeigt, wie stark sie ist. Sie hat auch Stärke in dem Umgang mit ihrem Vater bewiesen, bewundernswert.


    Ein wenig aufgeregt habe ich mich über Neél, denn er war mir doch etwas zu selbstlos, als er Joy das Boot "geschenkt" hat, aber selbst zurückbleiben möchte, um Edison beizustehen. Sehr edel und nüchtern betrachtet auch nachvollziehbar, aber für mich nicht ;-).


    Der Rebellenaufstand macht mich wirklich fertig. Ja, jetzt ist Krieg, grausam, unbarmherzig, schrecklich - realistisch. Ich habe Angst, Angst davor, wie das Buch endet, dass das Buch bald endet.

    Wow, es ist so viel in diesem Abschnitt passiert, dass ich erstmal meine Gedanken sortieren muss.


    Am wichtigsten ist für mich natürlich, dass Joy und Neél sich wiedergefunden haben! Der Moment war wirklich perfekt gewählt. Es hat lange genug gedauert, dass sich schon eine enorme Spannung und etwas Angst bei mir aufgebaut hatten, aber nicht zu lange, was wiederum anstrengend und nervig hätte sein können. Als Joy aus der Kneipe getreten ist, habe ich leise erleichtert seufzen müssen, die Situation war soooo schön.


    Ach, und Joy ist wirklich eine famose Protagonistin. Unvergleichlich selbstbewusst und willensstark, intelligent, mutig und zäh, was schon ihr Umgang mit der Arbeit in der Kneipe zeigt. Nur Neél habe ich noch etwas lieber ;-). Ich könnte mir vorstellen, dass das Messer des von ihr getöteten Percents allerdings doch noch eine Bedeutung haben könnte, auch wenn sie keine Blutvergiftung davon bekam. Es wurde so eindringlich beschrieben...


    Das Treffen mit Matthial hat mich dann doch etwas berührt, wenn ich ihm auch nie verzeihen kann, was er Neél angetan hat. Aber in dem Moment wirkte er so verletzlich und ja, ich kann ihn ja wirklich verstehen. Aber wie Joy eben schon feststellte: "Mit dem Herzen nicht, aber mit dem Verstand." (S. 166). Ach ja, Rogue lebt, wie schön!


    Neél hat Joys Vater gefunden, seine Stellung als Hauptmann verloren, Amber mit prekärem Wissen laufen lassen und schließlich Valeria mit Graves Hilfe retten können. Ich bin jetzt extrem neugierig, was dies alles mit sich bringen wird. Auch die Konfrontation mit Widden könnte sich noch zuspitzen. Und was ist mit dem Auftrag? Auf zum nächsten Abschnitt!

    Besonders gefreut habe ich mich in diesem Abschnitt darüber, dass es Kapitel aus Neéls Sicht gibt. Dadurch wird allerdings auch umso deutlicher, wie stark die zurückliegenden und aktuellen Erlebnisse ihn gebrochen haben. Ich erkenne "meinen" Neél kaum mehr wieder, kann aber die Entwicklung sehr gut nachvollziehen. So weh es auch tut, es ist schlicht die Realität. Ich hoffe so sehr, dass er sich seine Selbstachtung wieder erarbeiten kann und nicht mehr bloß vegetiert.


    Die Flucht von Rogue und Joy hat meinen Herzschlag sehr beschleunigt. So sehr ich auch Rogue nachtrauere, so sehr freue ich mich über Joys Rettung durch Tara und Tom, denn ein wenig unbedacht war ihre Flucht ja schon. Sie hat nur durch diverse Zufälle überleben können und hätte eigentlich durch ihre Erfahrungen wissen müssen, dass das nicht selbstverständlich ist. Interessant fand ich die Gedanken darüber, wie stark unterschiedliche Moralvorstellungen das Weltbild prägen, dass Joy somit aber auch kein Recht hat, ihre Lebensweise zu bewerten.


    Cloud als Präsidenten kann ich nach wie vor schwer einschätzen. Seine Handlungen scheinen alle berechnend zu sein. Der Auftrag verspricht viele neue Dinge, die Neél hoffentlich entdecken wird, wenn er ihn denn annimmt. Ich glaube auch, dass Valeria und Killian diese Entscheidung beeinflussen werden. Das Schiff, von dem Cloud spricht, könnte das im Intro erwähnte "Dark Destiny" sein. Schockiert hat mich die Tatsache, dass nur noch eine Generation Percent-Embryos existiert, was ein Handeln für die Percents eigentlich zwingend notwendig macht.

    Endlich geht es weiter! Da ich momentan recht stark erkältet bin, kann ich mich leider nicht ganz so sehr auf das Buch konzentrieren, wie ich gerne würde, aber ich bin schon jetzt begeistert. Ich habe erst vor wenigen Tagen "Dark Canopy" nochmals zur Einstimmung gelesen und fühle mich deshalb jetzt auch wieder direkt "zu Hause".


    Das Intro verspricht einige Veränderungen, meine Vermutungen sind folgende: Joy scheint im Ausland, an der Küste, zu leben, "Dark Destiny" ein Schiff zu sein, das irgendeine wichtige Ladung mit sich bringt. Da Joy sich ihres Sieges bei Gericht nicht sicher war, scheinen Menschen dort deutlich mehr Rechte zu haben. Ich bin gespannt!


    Neél lebt, lebt, lebt! Ich habe es so gehofft, auch wenn ich nun ehrlich gestehen muss, nicht mehr sicher zu sein, ob das wirklich besser ist. Mir wurde richtig schlecht, als sein Zustand beschrieben wurde und ich kann nur erahnen, was für Schmerzen er erleiden muss.


    Matthial hat bei mir alle Sympathien verspielt. Seine Beweggründe und das Verhalten des Clans kann ich, so schwer es mir auch fällt, ja sogar verstehen, aber mein Herz ist wohl anderer Meinung. Ich frage mich, was für eine Rolle Matthial im weiteren Verlauf des Buches noch spielen wird, da Joy ja nun, auch durch Jamie, kaum mehr zum Clan zurückkehren wird.


    Dass ich deinen Stil, Mulle, immer noch anbetungswürdig finde, möchte ich auch nicht unerwähnt lassen. Der Leib aus Asche und das darin verborgene Tier ist nur ein wunderbares Beispiel aus diesem Abschnitt.

    Aaaaaaaaaaaaaaaaaaah, ich bin ungelogen so eben erstmal kreischend vor Freude durch die Wohnung gehüpft! Das macht mich gerade sehr, sehr, sehr glücklich :-].


    Ich bin momentan emotional sowieso nicht ganz zurechnungsfähig, da ich aktuell zur Einstimmung nochmals den ersten Band lese. Ich habe ständig Tränchen im Augenwinkel, weil ich noch nie eine fiktive Figur so toll fand wie Neél, und nun ja schon weiß, wie "Dark Canopy" endet (und was für "Dark Destiny" angekündigt wird ;-(). Wenn Neél wirklich stirbt, erlebe ich wahrscheinlich einen kleinen Zusammenbruch ;-).


    Tausend Dank!

    Meine Meinung:


    Mir hat „Der Mann, der den Regen träumt“ leider kaum gefallen.


    Ich hatte relativ hohe Erwartungen an das Buch, aus der wunderschön bis magisch klingenden Geschichte und dem zauberhaften Cover resultierend.
    Was mir sehr gut gefallen hat, ist der Schreibstil. Es gibt viele schöne Formulierungen, Metaphern und Vergleiche, die tolle Bilder vor meinem Auge haben entstehen lassen. Gut, die Dialoge schwächeln teilweise ein wenig und erscheinen sperrig und etwas unbeholfen und manche sprachlichen Bilder sind befremdlich, grundsätzlich habe ich aber auf sprachlicher Ebene mit Genuss lesen können.


    Auch hat die Geschichte regelrecht entschleunigend auf mich gewirkt, da sie unheimlich ruhig und unaufgeregt erzählt wird und ich so förmlich gezwungen wurde, mein Lesetempo zu verlangsamen.


    Ein leider auch schon letzter positiver Aspekt des Buches sind die märchenhaften Details und der Grundgedanke der Geschichte, welche mich durchaus zeitweise bezaubern konnten. So reist Elsa, eine Protagonistin, ins Örtchen Thunderstown, um dort wieder nach vielen Rückschlägen zu sich zu finden. Thunderstown, ein Ort, der von dem Wetter geprägt eingekesselt zwischen vier gewaltigen Bergen liegt. Ein Ort, an dem Legenden wahr zu sein scheinen, was aber auch dazu führt, dass viele Bewohner in Angst und Hass leben und starr an alten Verhaltensweisen festhalten, ohne zu reflektieren.


    Leider jedoch haben mir sehr viele Punkte missfallen. Die Figuren des Buches sind meiner Meinung nach sehr flach und schablonenhaft gezeichnet, ich konnte zu keiner Figur wirklich eine Verbindung aufbauen. Dazu kommt, dass ich die Hauptfigur Elsa schrecklich unsympathisch fand. Ich muss eine Figur nicht lieben, aber ihr Verhalten, ihre Handlungen, ihre Aussagen konnte ich kaum nachvollziehen, ja, ich war regelrecht genervt von ihr.


    Viele Fragen bleiben am Ende offen, auch das hat mich gestört. Ich fantasiere normalerweise gerne noch über das Ende eines Buches hinaus, aber in diesem Fall wirkten die unbeantworteten Frage wie das Resultat von Lieblosig- und Einfallslosigkeit.


    Das Ende schließlich ging mir viel zu schnell, war zu wirr, zu einfach (allgemein hat der Autor vieles zu einfach gelöst) und etwas dämlich. Ja, „Der Mann, der den Regen träumt“ beinhaltet fantastische Elemente und ich bin somit etwas nachsichtiger, aber die teilweise komplett fehlende Logik hat mich angestrengt.


    Fazit:


    Obwohl „Der Mann, der den Regen träumt“ mit einem schönen Grundgedanken und einer poetischen Sprache lockt, hat das Buch mich sehr enttäuscht und etwas frustriert zurückgelassen. Konturenlose Figuren, nicht nachvollziehbare, logikfreie Handlungen, lieblos und zu einfach gelöste Probleme sowie ungelöste Fragen ergeben leider nur magere 4 von 10 Eulenpunkte.

    Mmh, das war’s, und ich bin recht enttäuscht. Insgesamt hat das Buch zu wenig begeisternde Momente, um mir gut zu gefallen.


    Das neu gewonnene Selbstbewusstsein von Finn hat ihm letztendlich sogar etwas geschadet, wird er doch nicht müde zu betonen, er sei Wetter und Mensch zugleich. Das fassen die Dorfbewohner natürlich so auf, dass sie in ihm „Old Man Thunder“ sehen müssen. Die Bewohner reflektieren überhaupt nicht, sie beharren auf alten Denkweisen und haben mich wirklich wütend gemacht.


    Aber:


    Abe Cosser „tötet“ Finn mit nur drei Steinen? Sehr seltsam.


    Elsa und Finn unternehmen keinen einzigen richtigen Verteidigungs-/Fluchtversuch? Ebenso seltsam.


    Elsas Versuch, Verbindung mit Finn aufzunehmen, war dann noch seltsamer und etwas einfältig, ebenso ihre „medizinische“ Versorgung danach. Sicherlich hat das Buch viele fantastische Elemente, aber ein wenig Logik brauche ich einfach.


    Warum kam Daniel eigentlich nicht auf die Idee, Finn zu warnen, bevor dieser durch die Stadt gelaufen ist?


    Die Erkenntnis, dass Daniel selbst zum Teil Wetter ist, wie auch seine Mutter, rettet Finn dann schließlich (und zeigt Daniels Größe) und ermöglicht Elsa und Finn eine hoffentlich glückliche Zukunft. Trotzdem ging mir alles viel zu schnell, zu wirr, zu flach, zu dämlich, es blieben Fragen offen (Was ist mit der wandernden Ziege, Michael, Betty?) und die Logik hat sich häufig unauffindbar versteckt. Aber wie ich sehe, bin ich mit meinen Erlebnissen ja nicht ganz alleine :-).


    Ich bedanke mich nochmals!

    Die Geschichte verläuft nach wie vor sehr ruhig und unaufgeregt, dieser Abschnitt war aber sehr emotional.


    Die Bewohner von Thunderstown machen auf mich einen unsympathischen Eindruck; so schafft es Sidney, viele Sympathien zu gewinnen, indem er das Wasserpferd tötet. Diese „Wetter-Lebewesen“ erscheinen mir überwiegend so harmlos, dass ich die Furcht der Bewohner nicht ganz nachvollziehen kann. Ihr Hass und Misstrauen scheinen tief verwurzelt. Daniel hingegen verliert in dieser Szene anscheinend an Ansehen und will sich ändern.


    Der Tod von Mole hat bei mir für ein kleines Tränchen im Augenwinkel gesorgt, in der Hinsicht bin ich recht sensibel. Auch sehr berührend waren die Geschenke von Elsas Mutter an Elsa (die "Überbringung" durch den Hund hat mich schaudern lassen) sowie der Brief von Betty an Daniel und Daniels Reaktion darauf. Sehr schön fand ich dieses Zitat, dem Gespräch zwischen Elsa und ihrer Mutter entnommen:


    Er (Elsas Vater) sagte, Menschen seien wie der Wind. Manchmal laut, sagte er, und manchmal ein Flüstern, manchmal warm und manchmal erschreckend kalt. Aber trotzdem würden wir weiterwehen, immer weiter vorwärts, und keine Spuren zurücklassen.“ (S. 242).


    Die Versöhnung zwischen Finn und Daniel hat mich sehr gefreut und ich bin glücklich, dass Finn nun glücklich ist (man denke an die Glückswölkchen :-)). Ob es allerdings so schlau ist, durch die Stadt zu laufen?


    Manche Dinge gehen mir nach wie vor deutlich zu schnell (besagte Versöhnung, die Beziehung zwischen Elsa und Finn), einige Handlungen kann ich nicht ganz nachvollziehen (die Abreise der Beiden), vieles ist mir zu einfach gelöst (das Geld für die Abreise, Bettys Gründe für ihre Abreise), viele Personen sind nach wie vor noch zu schablonenhaft, grundsätzlich bin ich nun aber sehr gespannt auf das Ende!

    Mmh, ich glaube, dass das Buch und ich keine Freunde werden. Das Ende müsste mich schon überwältigen, um meinen momentanen Eindruck zu revidieren.


    Die Sprache finde ich nach wie vor sehr schön und auch viele kleine Formulierungen und Weisheiten berühren mich durchaus, aber Elsa ist mir nun noch unsympathischer geworden. Ich muss eine Hauptfigur nicht lieben, aber mich nervt Elsas Verhalten teilweise regelrecht und das macht das Lesen etwas anstrengend. Aber vielleicht hat das alles ja noch eine Bedeutung?


    Mehr und mehr werden Hintergründe über Elsas Vater, Daniel, Betty und Finn offenbart, und Finn mag ich im Gegensatz zu Elsa auch sehr gerne. Das acht Jahre zurückliegende Erlebnis muss für alle furchtbar gewesen sein, ich kann es mir kaum vorstellen!


    Die Nonne Dot wird eingeführt, eine Person, die ich gleich ins Herz geschlossen habe. Häufig wurde in diesem Abschnitt der Gedanke an übersinnliche Kräfte/Religion/Glaube thematisiert, gerade weil die Wolken ja anscheinend Gottheiten ähneln.


    Auf zum nächsten Abschnitt mit der Hoffnung auf Besserung ;-)!

    Ich muss gestehen, dass ich nach wie vor noch nicht ganz von der Geschichte überzeugt bin.


    Zuerst aber zu den positiven Aspekten:


    In diesem Abschnitt habe ich Daniel etwas besser kennenlernen können. Es zeichnet sich die Geschichte eines Lebens ab, das nicht immer einfach verlief und Daniel ist mir deutlich sympathischer geworden. Der Verlust von Betty schmerzt ihn offensichtlich noch immer, vor allem da er nicht weiß, wo sie nun ist. Ich bin mir sicher, es gibt dafür eine gute Erklärung. Sehr schön finde ich das Verhältnis zwischen ihm und Mole, das sich an einer Szene ablesen lässt.


    Finns Geburt bzw. die Erklärung hat bei mir eine Gänsehaut hervorgerufen. Thunderstown scheint wirklich ein Ort zu sein, an dem Legenden und Geschichten wahr zu sein scheinen. Auch Finn fasziniert mich (auch wenn ich ihn mir äußerlich immer noch befremdlich vorstelle), er bastelt hingebungsvoll Papierlebewesen, ein tolles Detail. Bestimmt hat er allerdings seine Kraft nicht immer unter Kontrolle, worauf Andeutungen schließen lassen. Die Geschichte könnte sich noch zuspitzen, sollte die Jagd auf ihn als "Old Man Thunder" eröffnet werden. Wunderschön war die Szene mit den Kanarienvögeln!


    Aber...ich kann mich einfach nicht richtig mit Elsa anfreunden. Für mich ist sie immer noch schrecklich konturenlos, ich kann ihr Handeln kaum nachvollziehen, ja, sie ist mir sogar unsympathisch. Die wahnsinnige Schnelligkeit, mit der die Beziehung zwischen ihr und Finn enger wurde, ist mir deutlich zu rasant und irgendwie auch unbegründet. Nur zu betonen, zwischen den beiden bestünde eine unerklärliche Vertrautheit, genügt mir nicht - und ich habe diese auch nicht gespürt.


    Auch die Dialoge schwächeln und kommen mir irgendwie sperrig vor. Nein, so ganz kann ich mich noch nicht auf die Geschichte einlassen :gruebel.

    Ich habe noch nicht ganz in die Geschichte hineingefunden, auch wenn ich es mir noch nicht erklären kann, da mir viele Aspekte gefallen.


    Der Schreibstil ist ganz zart und poetisch. Ich finde es schön, wenn Sprache mit so viel Achtung behandelt wird, denn Sprache vermag vieles, wie Ali Shaw in diesem ersten Abschnitt zeigt. Manche Vergleiche empfinde ich als etwas unbeholfen oder zu gezwungen, alles in allem aber klingen viele Sätze wunderschön.


    Über Elsa wissen wir noch nicht viel, aber ich kann ihre Sehnsucht verstehen, länger im Örtchen Thunderstown bleiben zu wollen, nachdem sie es zum ersten Mal vom Flugzeug aus gesehen hat. Thunderstown hat für mich eine seltsame Anziehungskraft, auch wenn es bisher überwiegend unheimlich wirkt. Die Szene, in der der Hund getötet wird sowie die Kirche und der Talisman sind schaurig. Kenneth - der mir übrigens sehr sympathisch ist - spricht von Kreaturen, die vom Ort ferngehalten werden müssten...


    Elsas Reaktion auf den Regenmann habe ich nicht nachvollziehen können. Ich erwarte ja nicht, dass sie in so einer Situation rational handelt, aber der Dialog oder der Gedanke, das Fenster der Hütte einzuschlagen, waren befremdlich. Elsa ist mir auch noch nicht sehr sympathisch, vielleicht habe ich deshalb noch ein paar Einstiegsprobleme. Ach ja, nach der Beschreibung des Regenmannes musste ich irgendwie an einen Nacktmull denken :grin.


    Ansonsten könnte ich mir vorstellen, dass der Sohn Kenneth', Michael, auch "losgelassen" haben könnte.

    Mein Lesejahr 2013:


    Januar:


    01. Alexandra Reinwarth; Das Glücksprojekt: Wie ich (fast) alles versucht habe, der glücklichste Mensch der Welt zu werden; 2
    02. Ali Shaw; Der Mann, der den Regen träumt; 4,5
    03. Jonathan Stroud; Bartimäus: Das Amulett von Samarkand; 1,5
    04. Michael Peinkofer; BLOODCAST 1; 5
    05. Francine Jay; Miss Minimalist: Inspiration to Downsize, Declutter, and Simplify; 2


    Februar:


    06. Jennifer Benkau; Dark Canopy; 1
    07. Susanne Fröhlich; Der Hund, die Krähe, das Om... und ich! Mein Yoga-Tagebuch; 3
    08. Jennifer Benkau; Dark Destiny; 1


    März:


    09. Nikolaus Cortolezis; Ein geniales Studium; 3
    10. Astrid Lindgren; Guck mal Madita, es schneit!; 1
    11. Ursula Poznanski; Erebos; 1
    12. John Green; Das Schicksal ist ein mieser Verräter; 2


    April:


    13. Autumn Cornwell; Carpe diem; 2


    Mai:


    /


    Juni:


    14. Hartmann von Aue; Erec; 3
    15. Anna Seghers; Der Ausflug der toten Mädchen; 2,5


    Juli:


    16. Jojo Moyes; Ein ganzes halbes Jahr; 1
    17. Muriel Barbery; Die Eleganz des Igels; 1
    18. Jon Krakauer; In die Wildnis: Allein nach Alaska; 1


    August:


    19. Jiro Taniguchi; Vertraute Fremde; 2
    20. Leo Tolstoi; Anna Karenina; 1,5
    21. Stephen Chbosky; The Perks of Being a Wallflower; 1,5


    September:


    22. Jennifer Benkau; Himmelsfern; 3
    23. Jennifer Benkau; Himmelsnah; 2
    24. Kerstin Gier; Silber - Das erste Buch der Träume; 2


    Oktober:


    25. Antonia Michaelis; Nashville oder Das Wolfsspiel; 1
    26. Geneen Roth; Essen als Ersatz; 2,5


    November:


    27. Meike Winnemuth; Das große Los; 1,5
    28. Joanne K. Rowling; Harry Potter und der Stein der Weisen; 1


    Dezember:


    29. Joanne K. Rowling; Harry Potter und die Kammer des Schreckens; 1
    30. Jonathan Safran Foer; Tiere essen; 1,5
    31. Stephen Chbosky; The Perks of Being a Wallflower; 1,5
    32. Colin Higgins; Harold and Maude; 2

    Ich muss es gestehen: Ein klein wenig habe ich mich in dieses Buch verliebt. „Rot wie das Meer“ hat mir unheimlich gut gefallen, so gut, dass auch jetzt meine Gedanken immer noch bei Puck und Sean, Corr und Dove weilen. Ich konnte es kaum erwarten, die letzte Seite zu lesen, habe mich aber gleichzeitig auch ein wenig vor ihr gefürchtet. Denn eigentlich wollte ich gar nicht, dass die Geschichte je endet, ich je die Insel verlassen muss. Jedes Mal bin ich regelrecht in die Geschichte geschlüpft und habe mich von der besonderen, schaurigen Atmosphäre gefangen nehmen lassen. Ich habe von Maggie Stiefvater bislang noch kein Buch gelesen, wenn auch ihre „Nach dem Sommer“-Trilogie mich (nun natürlich umso mehr) reizt. Ich hatte also wenig Vorstellungen, was mich erwartet und bin schlichtweg umgehauen worden:


    Das Buch lebt für mich von einer unterschwelligen Spannung, die auch dadurch entsteht, dass Maggie Stiefvater nicht alles erklärt sowie viele Hintergründe im Dunkeln lässt. Das ruft eine mystische Stimmung hervor und hat mich als Leserin zugleich auch angeregt, selbst über die Vorkommnisse nachzudenken und Schlussfolgerungen zu ziehen (wenn ich auch die ein oder andere eingebundene Legende über die Wasserpferde schön gefunden hätte). Ich liebe es, wenn ich beim Lesen miträtseln kann, und Verständnis in mir zu wecken, ohne ständig Dinge zu erklären und erklären zu müssen, habe ich als großes Talent der Autorin empfunden.


    Die Liebesgeschichte zwischen Sean und Puck hat mir vor allem im späteren Verlauf der Geschichte immer wieder Gänsehaut beschert. Ich möchte betonen, dass sich „Rot wie das Meer“ nicht über die Liebesgeschichte definiert, aber trotzdem war die Anspannung und Elektrizität zwischen Sean und Puck geradezu greifbar und damit so viel schöner als viele andere, über die ich in letzter Zeit gelesen habe. Auch hier sind es gerade wieder die nicht ausgesprochenen Worte, die so unter die Haut gehen. Sean ist übrigens endlich mal kein bildhübscher, eloquenter, perfekter, glitzernder Held, sondern so rau wie die Insel und damit ungleich faszinierender :-]. Auch die unglaublich tiefe Freundschaft zwischen Sean und Corr (einem Wasserpferd) sowie Puck und Dove (einem normalen Pferd) ist so intensiv und großartig beschrieben.


    Der Schreibstil ist des Weiteren einer der Gründe, warum ich sehr gebannt worden bin. Er ist wahnsinnig intensiv und eindringlich. Auch habe ich viele Sätze gefunden, die mir so gut gefallen haben, dass ich sie am liebsten notiert hätte.


    Viele Szenen waren von einer so großen, emotionalen Wucht, dass ich abwechselnd zitternd, weinend, schmachtend, lächelnd, grinsend, Fingernagelkauend, an mein Kissen und meine Teetasse geklammert in meinem Lesestuhl saß. Vor allem das Ende ist grandios, hier möchte ich allerdings nichts vorwegnehmen. Aber es zeigt deutlich, dass „Rot wie das Meer“ so viel mehr ist als nur eine Geschichte über Wasserpferde. Es ist eine Geschichte über tiefe Freundschaft, über Mut, über Vorurteile, über Liebe, über Rache, über Hass, über Leidenschaft, über Verlust und Gewinn, über große Gefühle; es ist eine wunderbare Geschichte, die mich aufgewühlt, wie das Meer vor Thisby, zurückgelassen hat und in die ich bestimmt nochmals zurückkehren werde.


    10 von 10 Eulenpunkten für dieses außergewöhnliche Herbstbuch, das man am Besten eingekuschelt in eine Decke und mit einer Tasse Tee in der Hand genießt!


    (Und nochmals vielen Dank für die Möglichkeit, das Buch im Rahmen der Leserunde erleben zu dürfen.)

    Zitat

    Original von Suzann


    Davor habe ich etwas Angst, weil ich befürchte enttäuscht zu werden. Funktioniert diese Erzählweise immer, oder hat nur das Thema und Geschichte hier zufällig gepaßt? Berichtest du Paulchen?


    Ich habe auch Bedenken, aber da ich die Trilogie sowieso schon lange lesen wollte, ist meine Neugierde nun natürlich endgültig geweckt. Ich weiß noch nicht, wann ich zum Lesen kommen werde, aber dann berichte ich natürlich :-).