Beiträge von Paulchen

    Ich fliege auch nur so über die Seiten. Bei meinem letzten Buch, einem Thriller, bin ich kaum vorangekommen, deshalb freue ich mich nun natürlich.


    Ha, da ergreift der ach so gutmütige Sultan doch tatsächlich die Macht. Er scheint utilitaristisch zu handeln und billigt für das Wohl vieler das "Leiden" von einigen Wenigen.


    Die weitere Entwicklung gefällt mir sehr, sehr gut. Trix und Tiana sind Ehrendrachen, die auch in der Zeit reisen können. Die Erklärung auf S.282 dazu hat mir gut gefallen: "Du machst das ohnehin ständig. Nur reist du dabei vom Gestern ins Morgen. Ich schicke dich bloß in die umgekehrte Richtung.".


    Ob Friedrich Schiller wohl ein Zeitreisender war? Zumindest ersinnt Trix im Rahmen der Zeitreise auf S.284 seine Ode „An die Freude“.


    Sehr lustig war die Szene auf S.288 ff.: Trix überprüft das Wasser auf dem Weg in die Assassinen-Schule auf Gift, indem er eine Blume hineinfallen lässt. Die Reaktion Tiana's war wirklich klasse, während Trix dafür kein Verständnis hat: ""Dafür sind wir eben Männer!", blaffte Trix. "Wir denken erst nach, bevor wir uns für Blumen begeistern!"" (S.289) :rofl.


    In diesem Abschnitt sind mir auch die vielen Parallelen zu "Harry Potter" aufgefallen. Ich liebe "Harry Potter", deshalb habe ich mich jedes Mal gefreut!
    "Unsere Schule hat drei Häuser: das der Kühnen und Tapferen, das der Eifrigen und Sturen und das der Lustigen und Gewitzten. Früher gab es noch das Haus der Gemeinen und Neidischen,..." (S.299) Tja, da wurde Slytherin wohl einfach eliminiert ;-).
    Der Turban symbolisiert anscheinend den Hut.


    Während Trix sich noch überlegt, sich zu waschen, stellt sich heraus, dass die Barbaren sogar schon eine ähnliche Form der Sauna besitzen: "...sich in ein kleines Holzhaus einzuschließen, sich in diesem völlig nackt auszuziehen, Wasser auf glühende Steine zu gießen,..." (S.307).


    Durch die viel Anklang findende Variante des Fernstudiums und durch magische Motten :chen muss die Assassinen-Schule jedoch einen Niedergang verzeichnen. Zudem trifft Trix auf seinen Erzfeind Derrick. Es bleibt spannend!

    Juhu, Trix trifft viele alte Freunde wieder! Die Namen der Neffen von Maichel, Ernek und Bertek, erinnern mich an Ernie und Bert.


    Der Großwesir ist ein wenig schrullig: Hätte Trix sein Anliegen wirklich meißeln müssen, wäre die Umsetzung wohl sehr spannend geworden ;-).


    Als die Gruppe sich auf den gewagten Weg macht, den MP zu besiegen, erzählt Ian auf Seite 202 eine Geschichte ""(...) von einem Mädchen, das in einem Wagen saß, den ein Hurrikan in die Luft riss. Der Sturm wirbelte das Fuhrwerk wild herum und ließ ihn schließlich auf das Haus einer alten Zauberin fallen."" Trotz einiger abgewandelter Elemente wie dem darauffolgenden Ende :chen dürfte Sergej Lukianenko hier auf "Der Zauberer von Oz" von L. Frank Baum anspielen.


    Interessant finde ich Trix' Überlegungen, dass er Gavar möglicherweise Liebe und Furcht entgegen bringt. Das zeigt nur zu gut, dass nicht alles im Leben so einfach und eindeutig ist, wie es scheint.


    Der Versuch, den MP zu besiegen, scheitert - natürlich. Das war nicht nur auf Grund der noch verbleibenden Seiten zu erwarten gewesen, sondern auch auf Grund der Tatsache, dass die Gruppe etwas naiv war zu glauben, dass a) der MP noch in seinem Zelt ist und b) er von einem solchen Zauber zu besiegen ist. Er verbirgt eben ein Geheimnis...


    Ich habe mich erst erschrocken, als Trix in das Herz der Hölle sollte, denn wie hätte er dort wieder flüchten wollen? Zum "Glück" gibt es anscheinend aber mehr als ein Herz der Hölle. Tiana ist nun auch wieder dabei, das ist für Trix natürlich schön. Der Dschinn ist sehr durchtrieben, ich hoffe, er spielt nochmals eine kleine Rolle. Diese Szene hat jedoch neben der Durchtriebenheit des Dschinns gut gezeigt, wie wichtig es ist, präzise zu formulieren ;-) (das erinnert mich an die missglückten Wünsche des Sams').

    Auch der zweite Abschnitt hat mich begeistert. Trix' Geschichte ist so bunt, wie auch in dem ersten Band gibt es auf jeder Seite Neues zu entdecken. Da ich nach dem zweite auch schon den dritten Abschnitt gelesen habe, hoffe ich wieder, nichts vorwegzunehmen.


    Die Gedichte, die Wasab vorträgt, aber auch die von Trix, sind wirklich sehr amüsant. Verständlich, dass sich der Rest der Karawane hat zurückfallen lassen ;-). Sehr schön war auch der Versuch Trix', den Zauber für die Kamele zu entwickeln, bei dem die blumige Sprache und Eigenart der Samarschaner nicht unbedingt förderlich war.


    Wasab finde ich wirklich klasse: Seine jüngste, aber auch einzige Frau, die Übertreibungen bei dem Essen, die permanenten Versuche, seine Töchter zu verheiraten sind herrlich!


    Nahrung ohne Kalorien würde heute wahrscheinlich einen großen Markt finden.


    Ganz köstlich finde ich diese Stelle:


    ""Woher wisst ihr, dass ich ein Ritter ... äh, ich meine, ein Knappe bin? Hat mein stolzes Auftreten mich verraten? Mein verwegener Blick? Meine breiten Schultern?"
    "Nein, der Geruch nach der Paste des Alchimisten Glanzpanz, mit der ihr eure Rüstungen reinigt und poliert", sagte Sua.
    "


    (S.152)


    Weiterhin musste ich wirklich kichern, als der Sultan Abnuwas vorgestellt wurde. Ein Herrscher, der nur gut ist und schon weinen muss, wenn er eine Biene töten muss :biene. Selbstverständlich hat er nur geweint, weil der Biss schmerzte und sie auch nur aus Spaß beerdigt :rofl. Das war ähnlich überraschend wie die leere Schublade aus dem ersten Abschnitt.


    Neben den vielen, vielen lustigen Szenen gibt es aber auch nachdenklich machende Einschübe, die das Gesamtbild abrunden, wie die Aussage von Annette auf Seite 146:


    "Man kann sich trennen und man kann wieder zueinander finden. Man kann weggehen und man kann zurückkehren. Da ist nichts dabei. Nur wer ständig über vertane Jahre jammert, der verschwendet sein Leben. Denn wie immer dein Leben aussieht, es ist nie vertan."





    Zitat

    Original von Kim_Meridian
    S.84: Das Gespräch der Soldaten erinnert eindeutig an die drei Hexen aus MacBeth von Shakespeare.
    S.85 ist voll von Anspielungen, da kam mir so ziemlich jeder Satz bekannt vor, leider weiß ich nur bei wenigen, woher... z.B. "Über allen Dünengipfeln ist Rauch..." ( Goethe "Wandrers Nachtlied"), "Ich weiß nicht, was soll es bedeuten..." (Heine "Loreley"), "Wacht ein Ohr in allen euren Adern, das da lauschet fort und fort?" (Eichendorff).


    Wie gesagt, mir kamen noch viele Stellen bekannt vor, aber nicht genug, als dass ich das Original herausfinden konnte. Vielleicht gibts ja noch kluge Eulen, die mehr erkannt haben?


    Ich habe auch die ganze Zeit gerätselt, aber mir ist noch nicht mehr eingefallen. Deswegen finde ich aber auch eine Leserunde zu einem solchen Buch so toll, da ich dadurch erst einige Anspielungen erkenne :-].

    Ich habe im Eifer des Lesens deutlich über den angegebenen Abschnitt hinausgelesen, werde mich nun aber an meine Notizen halten und hoffen, nichts vorwegzunehmen.


    Ich finde den Stil Sergej Lukianenko's ganz toll, während des Lesens habe ich immer die Stimme eines Märchenerzählers im Ohr.


    Das Zitat auf Seite 11 aus Anna Karenina von Leo Tolstoi ("Alle glücklichen Familien ähneln einander, ...") habe ich auch erkannt, lustigerweise habe ich nämlich zwei oder drei Tage zuvor im Rezi-Thread des Buches gelesen, in dem jemand exakt dieses Zitat erwähnte - ein klassischer Lesezufall ;-). Ich liebe Bücher, in denen Bezug auf andere literarische Werke genommen wird oder es von Anspielungen wimmelt und das damit verbundene Rätseln.


    Ilin ist ein wirklich bezaubernder Drache, noch keine 10 Jahre alt. Auch die Drachenfamilie unterscheidet sich doch gar nicht so sehr von den Menschen, wie ich von solch' mächtigen Fabelwesen annehmen konnte. Ilin's Versuch, die Stellung des Drachenkindes im Ei zwecks Beruhigung nachzuahmen, ist so süß :-].


    Die Rätsel haben mir auch gut gefallen, auch so etwas finde ich an Büchern großartig. Ich versuche dann immer, das Rätsel erst selbst zu lösen, hier ist mir das teilweise auch gelungen.


    Laut lachen musste ich bei folgender Stelle:


    ""Für keinen Schatz der Welt würde ich dich hergeben", beteuerte die Drachin. "Und das weißt du ganz genau!"
    "Nicht einmal für Tausend Millionen Goldtaler?"
    Wieder trat Stille ein.
    "Rede keinen Unsinn!", brüllte der orangefarbene Drache. "Und bring deine Eltern nicht in eine Situation, in der sie entweder lügen müssen oder als gierige, herzlose Monster dastehen!"
    "


    (S.49)


    :rofl


    Herzlich Willkommen auch an Christiane P.!

    Juhu, ich platze gerade fast vor Freude :freude: Heute war mein mündliches Abitur und damit habe ich alles ganz und gar vollendet. Das ist ein tolles Gefühl!


    Shadow91 : Bei dir beginnen die schriftlichen Prüfungen am Montag, nicht wahr? Ich wünsche dir nochmals ganz viel Erfolg, auch allen anderen Eulen, die es noch vor sich haben :knuddel1.

    Es gibt Bücher, die ich lese und noch im Moment des Zuschlagens, nach dem letzten Satz schon, vergessen habe.
    Es gibt Bücher, an die ich mich höchstens deshalb erinnere, weil sie so schlecht waren.
    Es gibt Bücher, die ich schön finde, die ich nach dem Lesen zufrieden ins Regal stelle, die jedoch nie mehr aufgeschlagen werden, weil sie keine Spuren hinterlassen.
    Aber dann, ganz selten nur, gibt es Bücher, die sich fast unbemerkt in mein Herz schleichen, mich verändern, mich weinen, schreien, lachen, seufzen, zweifeln lassen, die ich mehr als nur einmal lese. "Dark Canopy" ist ein solches Buch und noch viel mehr als das.


    Die Worte, mit denen Jennifer Benkau so spielend umgehen kann, fehlen mir ein wenig. Zumindest reichen sie nicht aus, um "Dark Canopy" wirklich gerecht zu werden.


    "Dark Canopy" ist wie ein Schlag in den Magen, von einer emotionalen Wucht und Wahrheit, Intensität und Tiefe, die schwindeln lassen.
    Jennifer Benkau hat ein bewundernswertes Gespür für Dialoge, zwischenmenschliche Beziehungen und Emotionen. So sind die Personen wie die Rebellin Joy und der Percent Neél toll gezeichnet, sie wirken echt und ehrlich, wie auch die ganze Geschichte echt und ehrlich ist.


    "Dark Canopy" eröffnet ein Szenario, das so unrealistisch gar nicht scheint: Es ist eine bedrückende Dystopie nach dem dritten Weltkrieg, in der die sogenannten Percents über die Menschen herrschen und Dark Canopy, ein aus Staubwolken bestehendes "dunkles Himmelszelt", die Sonne bis auf zwei Stunden täglich verfinstert. Vor diesem Hintergrund nimmt eine ebenso grausame wie wunderschöne, brutale wie zarte Geschichte ihren Lauf, die mich, einmal gefangen genommen, nicht mehr freigeben wollte. Immer wieder zeigt "Dark Canopy", wie stark Recht und Unrecht sowie Gut und Böse verschmelzen können und regt zum Nachdenken an.


    Über das Ende möchte ich nicht viel verraten, jedoch darauf hinweisen, dass "Dark Canopy" der erste von voraussichtlich zwei Teilen ist.
    Dass es noch untertrieben wäre, den Cliffhanger als unmenschlich zu bezeichnen.
    Dass ich hemmungslos weinen musste.
    Aber dass ich keine Sekunde bereut habe, dieses unvergleichliche Buch gelesen zu haben.

    Den Schreibstil von Jennifer Benkau möchte ich zuletzt nicht unerwähnt lassen. Er ist von ganz außergewöhnlicher Schönheit, wie auch manche Formulierungen förmlich danach schreien, notiert und immer wieder gelesen zu werden. Manche sind zart, leise, poetisch, andere schnörkellos, echt, ehrlich.


    "Das zwischen uns, das war wie der Wind. Stürmisch, pfeifend, eisig und rau, voller Zorn, aber ebenso mild, berührend oder zärtlich flüsternd. Solange es frei war, konnte es all das sein. Wenn wir es festhalten würden, blieb uns vermutlich bloß Luft in den Händen."


    S. 369


    "Dark Canopy" ist das seit Monaten beste Buch, das ich gelesen habe. Es ist eins dieser Bücher, die zugleich bereichern und ein Loch hinterlassen, nach denen ich tagelang nichts lesen kann, weil alles so banal erscheint und ich die Geschichte und Personen nicht hinter mir lassen kann. Danke!


    10 von 10 Eulenpunkte

    Ich habe auch eben den letzten Abschnitt beendet und bin emotional noch nicht ganz zurechnungsfähig. Das kann nicht das Ende sein, oder? Ich war einen Moment versucht, das Buch einfach in die Ecke zu schmeißen, in der Hoffnung, ich wache wie aus einem bösen Traum auf - aber dafür ist es mir schon zu wertvoll geworden. Stattdessen habe ich hemmungslos geheult.


    Verdammt, ich habe mit allem gerechnet, nur nicht damit. Dabei passt es so schmerzlich perfekt zu ganz "Dark Canopy". Ein ganz winziger Teil von mir hat trotz der Ankündigungen auf ein wenigstens etwas glückliches Ende gehofft. Stattdessen: ein Schlag in den Magen. Mulle, das ist ein richtig, richtig mutiges, konsequentes Ende, das das Buch erst so grandios macht. Neél :-(...


    Der ganze letzte Abschnitt ist von einer atemberaubenden Spannung, ich habe nichts mehr außerhalb wahrgenommen. Ich glaube, ich habe Joy während dem Chivvy sogar ein "Lauf!" zugeflüstert, geholfen hat es wenig.


    Die Szene bei Cloud hat mich erst schockiert, aber er ist eingeweiht und könnte als Präsident natürlich deutlich mehr Macht ausüben, um Kontakt zu den fremden Percents aufzubauen. Aktuell hindert ihn das, schränkt ihn ein, irgendetwas zu machen, was diese zukünftige Stellung gefährdet: Er kann Neél und Joy nicht helfen. Aber das hätte, glaube ich, niemand gekonnt.


    Noch mehr hat mich allerdings die Erkenntnis über Mars schockiert. Die Tatsache, dass er mit "Freunden" handelt, um sich lächerliche Annehmlichkeiten zu verschaffen, ließ mir schlecht werden. Aber das eigentlich Grausame ist ja, dass sein Sohn Matthial erschreckende Ähnlichkeiten zu ihm aufweist. Mit welcher Gefühlskälte er am Ende vorging, nur um seine Vorstellung von Recht und Unrecht durchzusetzen, ist schauderhaft. Und realistisch, echt.


    Und, wie könnte es anders sein, noch zwei Zitate zum Abschluss:


    "Gefühle sind wirr. Wer sie in einfachen Worten beschreibt, hat sie nicht verstanden."


    S. 518


    "Liebe scherte sich nicht darum, ob sie sein durfte. Sie war oder war nicht - sie ließ sich weder erzwingen noch verleugnen."


    S. 519


    Meine Gefühle sind momentan auch mehr als wirr. Bevor ich meine abschließende Rezension schreiben werde, muss ich mich erstmal fassen. Ich kann aber schon sagen, dass ich nie erwartet hätte, so ein - im wahrsten Sinne des Wortes - umwerfendes Buch zu lesen. Das ist eins dieser Bücher, die ich nur ganz selten lese: "Dark Canopy" hat sich einen Platz in meinem Herzen erkämpft. Danke, Mulle :anbet.

    Huch, ich bin tatsächlich das erste Mal die Erste, die zu einem Abschnitt postet. Aber ich bin auch so gefesselt, dass ich sogar fast nur zu gerne vergesse, dass ich eigentlich ja lernen müsste ;-).


    Zu Anfang wieder zwei wunderschöne Zitate:


    "Etwas Falsches zu tun, ist viel weniger schlimm, als gar nichts zu tun."


    S. 327


    "Das zwischen uns, das war wie der Wind. Stürmisch, pfeifend, eisig und rau, voller Zorn, aber ebenso mild, berührend oder zärtlich flüsternd. Solange es frei war, konnte es all das sein. Wenn wir es festhalten würden, blieb uns vermutlich bloß Luft in den Händen."


    S. 369


    Seufz.


    In diesem Abschnitt habe ich sehr viele, wichtige Informationen erhalten. Informationen über die Percents, ihre Vorgeschichte, über Alex, über Graves, über Amber, über das Optimierungsprogramm. Viele davon unschön, schmerzlich, traurig, viele davon zeigen abermals, wie komplex alles ist. Auch Joy und Neél erfahren sehr viel über sich und ihre Beziehung zueinander. Joy möchte, dass Neél Anspruch auf Amber erhebt, um diese vollkommen gebrochen Person zu retten - bewundernswert.


    Das letzte Kapitel des Abschnitts habe ich als unendlich intensiv und echt empfunden, mit grandioser Tiefe. Ich glaube, in dem Moment hätte mein Lesesessel zusammenbrechen können und ich hätte nichts gemerkt ;-). Neél ist Joy's Sonne, ein starker Vergleich, vor allem wenn man bedenkt, wie essentiell die Sonne für Joy ist: "Ich wollte ihn, weil er der war, den ich in meiner Nähe brauchte." (S. 428). Hach und seufz. Wunder-, wunderschön, und das von dieser scheinbar spröden Person Joy.


    Ich finde interessant, wie wenig mich die Wechsel der Perspektive stören. Normalerweise favorisiere ich immer eine Sichtweise, aber die Wechsel sind hier so gut gewählt und selten, dass ich mich kaum ärgere, Joy verlassen zu müssen. Kendra's Verhalten irritiert mich. Was verbirgt sie?


    Da ich ja jetzt von dem Cliffhanger weiß, habe ich ein wenig Angst vor dem letzten Abschnitt. So viel, worüber ich noch lesen will, so wenige Seiten... Was passiert mit dem Rebellenclan, was mit Graves' Gruppe, die ja schon einige Drohungen erhalten? Wie wird der Chivvy und wird Neél wirklich Anpruch auf Amber erheben? Können Neél und Joy überhaupt noch irgendwie eine gemeinsame Zukunft haben? Kommt es zur Revolution, zum Kontakt mit fremden Ländern, zum Zusammenbruch von Dark Canopy? Fragen über Fragen.


    Auf in den letzen Abschnitt, der eigentlich nicht enden soll :-).

    Spätestens jetzt bin ich "Dark Canopy" hoffnungslos verfallen!


    Der dritte Abschnitt entwickelt eine emotionale Wucht, die unglaublich ist. Ich hatte vereinzelt Tränen in den Augen. Wie machst du das ;-)? Es wird mehr als deutlich, dass es nicht Recht und Unrecht, Gut und Böse gibt, sondern so viel mehr. Das merkt auch Joy, ihr Weltbild scheint aus den Fugen zu raten. Flagg's Boulder passt hierbei von der Wortbedeutung her sehr gut zu den immer stärker variierenden Grautönen in der Geschichte.


    Neél zeigt, dass er ein Percent-Rebell ist, was mit Sicherheit viel Spannung in den nächsten Abschnitten bringt. Und er zeigt seine Verletzlichkeit (hach, ich wusste es :heisseliebe). Joy und er lernen mehr und mehr, sich zu verstehen, sogar zu vertrauen. Auch körperlich kommen sie sich ungewollt (?) näher.


    Die Szene im dem "verlassenen" Haus mutete wirklich albtraumhaft an, sodass ich sogar eine Gänsehaut bekam. War das wirklich ein Kind oder etwas anderes?


    Ich habe ja immer die Angewohnheit, mir besonders schöne Sätze aus Büchern zu notieren. Bei "Dark Canopy" fällt mir das etwas schwer, weil ich dann nur noch am Schreiben wäre. Hier nur zwei von vielen Beispielen, auch genial war die letzte Seite des Abschnittes:


    "Aber wer von uns wollte schon das, was er bekam?"


    S.230


    "Menschen erwarten immer so viel, jeder tut das. Bloß... niemand kann all die Erwartungen erfüllen, die die anderen in ihn setzen. Jeder enttäuscht jeden. Das ist unser Problem, weißt du?"


    S. 239


    Danke Mulle, für diese klugen Sätze, für die ich so viel mehr Worte brauchen würde :-).

    Der zweite Abschnitt begeistert mich genauso wie der erste. Wahrscheinlich wäre es hilfreicher, wenn auch nicht schöner, wenn ich negative Kritik anbringen könnte, aber wo nichts ist... ;-)


    Joy muss als Soldatin bei dem Chivvy antreten. Das ist grausam, aber sie scheint sich ja immer noch Hoffnungen auf eine Flucht bei diesem zu machen. Wenn nicht, ist ihr Todeszeitpunkt in einem halben Jahr. Ich glaube, dass man mit diesem Wissen nur die Zeit bis dahin überleben kann, wenn man sich wenigstens an einen Funken Hoffnung, wie Joy ihn sich macht, klammert.


    Sowohl Matthial als auch Amber leben noch. Ich bin gespannt, was sie für eine Rolle im weiteren Verlauf spielen werden. Weiterhin glaube ich, dass in der Ruine des Schulgebäudes kein Mensch, sonder der fremde Percent lebt, von dem sowohl Papiere als auch der Pass stammen. Auch er hat bestimmt noch eine Bedeutung.


    Mir stellt sich nun noch die Frage, was das sogenannte Optimierungsprogramm ist. Die Spekulationen hier finde ich recht stimmig.


    Und: Wer ist Neél? Ich muss zugeben, dass er mir alles andere als unsympathisch ist, irgendwo auch nur ein trauriger Gefangener des Systems. Er verbirgt Geheimnisse und ich bin mehr als gespannt, welche das sind.


    Schließlich bin ich immer noch hin und weg von den Formulierungen. Zwei Beispiele, die zwar gegensätzlich, aber großartig sind:


    "Nur hauchfein bedeckte der Schnee den Boden, als hätten selbst die Flocken Furcht im Dunkeln."


    (S. 141)


    ""Er hieß Jones", sagte Neél.
    "Wer? Der Varlet?"
    "Nein, der Vogel, der ihm auf den Kopf geschissen hat", fuhr er mich genervt an.
    " :rofl


    (S. 148)


    Heute Abend werde ich lesen, lesen, lesen :-).

    Mein erster Gedanke nach dem ersten Abschnitt war: "Ein verdammt gutes Buch!" :-].


    Ich habe bislang noch kein Buch von dir, Mulle, gelesen, in meinem Regal schlummert jedoch noch "Phönixfluch", auf das ich mich nun besonders freue.


    Bislang bin ich von "Dark Canopy" wirklich begeistert. Das beginnt schon bei Äußerlichkeiten wie dem Cover, der Kapitellänge bis hin zu den Kapitelüberschriften.
    Ich wurde direkt durch die meiner Meinung nach gelungene Einleitung in die Welt von Joy katapultiert, eine Welt, in der ich wirklich nicht gerne leben würde. Allein die "Gaskuppel" Dark Canopy ist unvorstellbar schlimm. Ich glaube nicht, dass ich in einer Welt mit täglich nur zwei Stunden Tageslicht glücklich leben könnte. Davon unabhängig scheint mir das Leben extrem grausam, sowohl in der Stadt als auch unter den Rebellen. Die Menschen müssen in ständiger Angst leben, in Angst vor einer Übermacht, die den Tod nicht zu fürchten scheint. Ich finde das Szenario auch gar nicht so unrealistisch, was es für mich noch erschreckender macht.


    Joy ist ein interessanter Mensch und auch andere Figuren, selbst wenn sie nur in wenigen Sätzen erwähnt wurden, erscheinen mir erstaunlich echt. Normalerweise schwächelt mein Namensgedächtnis immer ein bisschen, aber in "Dark Canopy" kommt es mir so vor, als ob ich die Figuren schon lange kennen würde. Vielleicht liegt es daran, dass sie einfach nur echt, ehrlich sind, so wie die ganze Handlung echt, ehrlich ist. Ja, und eben auch überraschend brutal, wie es das Leben sein kann.


    Weiterhin positiv aufgefallen ist mir der tolle, eindringliche Schreibstil. Schöne, poetische Sätze wechseln sich mit realistischem Umgangston und kurzen, prägnanten Sätzen ab, beißender, vollkommen unerwarteter Sarkasmus mit brutalem Elend.


    Ich bin so gespannt, wie es weitergeht, ich vermute ja, dass Neél die in der Kurzbeschreibung angesprochene "Liebe" von Joy wird, individueller ist, als die Percents den Menschen erscheinen wollen.


    Ach ja...
    Diesen netten Mutantratten möchte ich übrigens ungern begegnen und für mich sehen die Percents ein wenig indianisch aus :-).

    Zitat

    Original von Shadow91
    Na dann, Glückwunsch. Wie wars?


    Meine vier schriftlichen Prüfungen sind vom 19.3. bis zum 26.3.
    Ich will es auch schon hinter mir haben :cry


    Vielen Dank :-).


    Puuh, ich kann gar nicht genau sagen, wie meine Abi-Klausuren waren. Ich kann mich, was schulische Leistungen betrifft, immer nur sehr schwer einschätzen und warte deshalb lieber den 1. März ab, an dem wir unsere Ergebnisse bekommen. Zumindest war ich bei keiner Klausur vollkommen ahnungslos ;-).


    Du hast vier schriftliche Prüfungen? Ich hatte nur drei und das hat mir schon gereicht ;-). Aber glaub' mir, die Abi-Klausuren sind nicht so schlimm, wie im Vorfeld immer berichtet wird, letztendlich sind es nur normale Klausuren, bei denen man den Inhalt vorher nicht weiß. Du schaffst das bestimmt und ich wünsche dir viel Glück! Die Zeit bis dahin vergeht mit Sicherheit sehr schnell.

    Huch, die Zeit ist so schnell vergangen und ich habe ganz vergessen, mich hier nochmal zu melden ;-).


    Vorletzten Montag, am 23.01.2012, habe ich schon die letzte Klausur (Deutsch) geschrieben und bin somit mit meinem schriftlichen Abi fertig. Fertig. FERTIG. F.e.r.t.i.g. :freude


    Ich habe bis zum mündlichen Abi im März zwar noch Schule, aber das Gefühl ist schon toll. Und: Eigentlich war es gar nicht schlimm. Jetzt warte ich sehnsüchtig auf die Ergebnisse und den Abi-Ball :-).


    Viel Glück euch anderen, die noch schreiben!