Ich glaube, Libellensommer ist bisher das schönste Buch, welches ich von Antje Babendererde gelesen habe.
In ihren anderen Büchern wurde man sanft in und durch die Welt der Indianer geführt. Langsam lernte man die einzelnen Indianerstämme kennen, wie sie lebten, wie ihre Vergangenheit war.
Aber diesmal wurde man praktisch mitten in der Wildnis ausgesetzt und man durfte zusehen, wie man sich zu Recht fand.
Die anderen Geschichten lagen näher an – „Realität“ ist das falsche Wort – an unserer Welt, die wir kennen. Mit Handys, Fernsehen, Internet, Auto, etc.
Aber „Libellensommer“ war für mich wie eine Pforte zu einer anderen Welt. Erst bist du noch auf einer belebten Straße und auf einmal stehst du mitten im Wald in einem kleinen Indianercamp und bist völlig von der Außenwelt abgeschnitten.
Anfangs hatte ich leichte Schwierigkeiten, mich in der Wildnis zu Recht zu finden, genau wie Jodie.
Aber ziemlich schnell habe ich mich daran gewöhnt, und fand es unglaublich toll. Ein wenig befremdlich fand ich es allerdings, dass die Frauen in diesem Camp Moosröllchen benutzt haben, wenn sie ihre Monatsblutung haben.
Ich glaube, so was kann man sich in der heutigen Zeit nur schwer vorstellen.
Ich fand es einfach faszinierend, wie einfach ein Mensch sich von der Zivilisation abwenden und wie ein Indianer zu alten Zeiten leben kann.
Jodie hat zwar einige Tage gebraucht, um diesen „Wandel“ zu vollführen, aber sie hat es wunderbar gemeistert.
Am Anfang des Buches ist sie noch ein bockiges junges Mädchen, das für ihr Leben gerne fragen stellt und anderen damit ganz schön auf die Nerven geht. Am Ende ist sie eine junge Frau, die die Welt zu verstehen lernt, ohne eine Frage stellen zu müssen.
Diese drei Wochen, die Jodie bei Jay war, waren für mich wunderschön und ich würde gerne mal ein paar Wochen in der Wildnis verbringen.
„Libellensommer“ ist ein wundervolles Buch.
Ich kann es an alle weiterempfehlen, die gerne Bücher von Antje Babendererde lesen, gerne mehr über Indianer erfahren und die Natur lieben.