Eine Odyssee durch das Märchenland – oder wie Hänsel und Gretel auf der Suche nach neuen Eltern sind.
Die wahre Geschichte von Hänsel und Gretel, das ist es was Adam Gidwitz seinen Lesern in „Eine dunkle und GRIMMige Geschichte“ zuteil werden lässt. Denn Hänsel und Gretel sind die wahren Helden der grimmschen Märchen.
So zieht sich das Schicksal der beiden von einer Geschichte zur nächsten und beide sind wie ein roter Faden quer durch die Urgeschichte der Gebrüder Grimm.
Wer diese ursprünglichen Geschichten kennt, dem werden auch die Geschichten in diesem Buch sehr bekannt vorkommen, mit einer Ausnahme, Hänsel und Gretel sind die eigentlichen Helden, die zentralen Figuren, diejenigen, deren Schicksal von Geschichte zu Geschichte verändert wird und diejenigen, die ihren ganz eigenen Kampf ausüben müssen. Und dabei bringen sie einige Opfer dar.
Ich muss aber ganz persönlich sagen, dass für mich Gretel die eigentliche Heldin ist. Hänsel wirkte auf mich eher plump und einfältig, der mehr mit Glück als Verstand sich aus brenzligen Situationen retten kann. Gretel hingegen handelt erst, nach dem sie ihren Verstand benutzt und überdenkt aus des Öfteren ihre Entscheidungen.
Was die Geschichte betrifft, war ich wirklich größtenteils sehr angetan, da ich sowieso ein großer Fan von Märchen bin und deswegen habe ich dieses Buch auch sehr gerne gelesen.
Man sollte aber auf den Rat des Erzählers hören und die kleinen Kinder aus dem Raum schicken, da die Geschichten teilweise doch sehr brutal und blutig sind.
Der Erzähler macht aber überhaupt eine sehr gute Rolle in diesem Buch, da er mit einem ironischen Ton die Abenteuer der beiden Kinder schildert und den ungeduldigen Leser durchaus mit zahlreichen Unterbrechungen an den spannendsten Stellen zur Weisglut bringen kann. ![]()
Für mich war dieser sehr spezielle Erzähler das eigentliche Highlight des Buches.
Ansonsten lässt sich „Eine dunkle und GRIMMige Geschichte“ gut und schnell lesen, wobei ich stellenweise nicht wirklich gefesselt war. Das kann schlicht und einfach daran liegen, dass ich diese „Urgeschichten“ der Gebrüder Grimm schon aus meiner Kindheit kenne und ich deswegen wusste, was als nächstes passieren wird.
Ich kann das Buch aber trotzdem sehr empfehlen (nicht nur Jugendlichen), da es nicht nur auf einer tollen und einfallsreichen Idee basiert, sondern auch gelungen umgesetzt wurde und in einer schönen und bildreichen Sprache geschrieben ist, die einen beim Lesen große Freude bereitet!
Und es ist sicher interessant zu erfahren wie das denn nun wirklich war mit Hänsel und Gretel und dem Märchenland Grimm. ![]()
4 von 5 Sternen! bzw. 8 von 10 Punkten!