Beiträge von hasewue

    Es ist genau sieben Minuten nach Mitternacht als das Monster Conor erscheint. Dennoch hat Conor keine Angst. Angst hat er nur vor dem Monster in seinem Albtraum, den er seit der Krebsbehandlung seiner Mutter immer wieder hat.
    Das Monster, das Conor erscheint, wird ihm nun drei Geschichten erzählen und danach muss sich Conor der Wahrheit stellen und seine eigene Geschichte erzählen. Dabei wird er vom Monster in die tiefsten Tiefen seiner Seele gezogen und muss sich seinen Albtraum und seiner größten Angst stellen. Nur dann ist Conor wirklich frei.
    Nach dem Krebstod der Autorin Siobhan Dowd hat ihr Kollege Patrick Ness die Geschichte von Conor in „Sieben Minuten nach Mitternacht“ basierend auf Dowds Idee umgesetzt und erschuf damit ein Buch von unglaublich packender und tiefberührender Wirkung, dass es nur schwer in Worte zu fassen ist.
    Die Thematik des Buches ist durchaus harter Tobak und die Atmosphäre der Geschichte passt sehr zum Thema. Beklemmend, traurig und nachdenklich machend wird sie von düsteren und zugleich gelungenen Zeichnungen unterlegt, die ebenfalls mit Geschichte und Thematik stimmig sind.
    Die Charaktere sind auch sehr eigen und Conor, der mit der Krebserkrankung seiner Mutter klarkommen muss, ist eine – in meinen Augen – starke Persönlichkeit, da er in seinen jungen Jahren mit einem derartigen Schicksalsschlag klarkommen muss. In „Sieben Minuten nach Mitternacht“ wird dieser Kampf auch mit sich selbst gut und glaubhaft dargestellt. Conors Verzweiflung ist deutlich spürbar und sein Schicksal hat mich sehr berührt.
    Das Ende ist wie es vielleicht zu erwarten war. Aber nur dieses Ende passt und alles andere wäre wohl unglaubwürdig oder gar kitschig gewesen.
    „Sieben Minuten nach Mitternacht“ wurde von Ness gelungen umgesetzt und Siobhan Dowd wäre sicher zufrieden damit gewesen.
    Ein Buch, das mit einem wunderschönen Schreibstil und phantastischen Ideen aufwartet, das tiefberührend und nüchtern zugleich geschildert ist. Ein Buch mit einem tiefen Sog, glaubhaften Charakteren und der Botschaft (für mich), dass man sein Leben so gut es geht genießen und leben muss, da es schneller vorbei sein kann als man denkt und nichts (auch kein Monster) etwas dagegen machen kann.
    Kurz: Ein mehr als lesenswertes Buch!


    5 von 5 Sternen!

    Ich habe das Buch auch beendet.


    Ich fand die Aufklärung letztlich leider etwas unspektakulär. Ich hätte mir vom Titel "Agent 6" mehr erhofft, da er ja nur kurz erwähnt wurde und keine wirklich Bedeutung hat, außer dass er Yates betitelt.
    Ich hätte mir letztendlich mehr erhofft was Aufklärung und Bezug zum Titel betrifft.


    Auch verstehe ich nicht was das ganze mit Afghanistan sollte. Es war zwar sehr interessant, aber mir kam es so vor, als wenn künstlich Seiten gefüllt werden müssten. :gruebel Vor allem da ja die Aufklärung so simpel war....


    Das Ende fand ich dann wiederum fast genial, da kein anderes Ende glaubwürdig gewesen wäre. Nicht zu dieser Zeit und in diesem Regime. Leo tut mir zwar Leid, aber ein Happy End hätte einfach nicht gepasst.


    Da es das letzte Buch der Reihe war und ich es besser als "Kolyma", aber "schlechter" als "Kind44" gebe ich 4 Sterne, da der erste Abschnitt (bis Afghanistan) sehr gut war und das Ende gepasst hat.


    An meine Rezi setzte ich mich am Wochenende.


    Ich fand diese Leserunde sehr interessant, vor allem, weil ich jetzt weiß, dass es sich bei der Reihe um eine Trilogie handelt. ;-)
    Danke für das Buch. :wave

    Ich habe diesen Teil nun endlich beendet und fand ihn bis auf einige Stellen zäh und eher langatmig wie schon den vorherigen Teil. Leider. :-(


    Packend war natürlich der Angriff auf das Dorf und die erschütternde Beschreibung der Tötung des Jungen und der eiskalten Brutalität der Sowjets.


    Nara kann ich trotz ihres jetzigen Wandels und der Einsicht ihres Fehlers nicht leiden und hätte auch nichts dagegen gehabt, wenn sie für ihre Taten hingerichtet worden wäre, da sie schon für eine Hinrichtung verantwortlich ist und ohne mit der Wimper zu Zucken den Tod des Mädchens in Kauf genommen hätte. :pille :rolleyes


    Aber anscheinend entwickelt sich etwas zwischen ihr und Leo, so wie ich es mir schon gedacht habe. Ich denke zwar nicht, dass sie ein Raisa-Ersatz wird, die beiden sich aber doch nahestehen werden.


    Jetzt geht es also zurück in die USA und ich hoffe, dass jetzt der eigentliche Fall geklärt wird.
    Und vor allem wer "Agent 6" ist. Das wurde ja bisher noch gar nicht erwähnt, auch nicht, dass er überhaupt existiert. :gruebel


    Dann habe ich noch eine Frage: Woher weiß man, dass es hier eine Trilogie ist? Ich lese immer nur von einer Reihe, also Ende offen und mehrteilig, nicht nur 3.... ?(


    Ich hoffe, dass ich das Buch bis spätestens morgen endlich beenden kann. Es tut dem Lesegenuss auch nicht gut so lange an einem Buch zu lesen, das eigentlich nur ca. 550 Seiten hat. :-(


    LG :wave

    Zitat

    Original von SiCollier
    Aber nicht als Schlußband einer Trilogie.


    Woher weißt du denn, dass es eine Trilogie ist? Irgendwie finde ich nichts dazu.... aber ehrlich gesagt könnte ich mir auch nicht vorstellen wie die Reihe weitergehen soll. :grin



    EDIT: Ist geklärt. :wave

    Ich habe nun wieder mein Problem vom Anfang. Ich komme nicht voran. Ich bin nun mit diesem Teil durch und das Buch ist leider etwas zäh. Nach dem tollen Teil 2 und 3, fällt hier die Spannung sehr ab.


    Klar ist es nach wie vor interessant zu lesen, aber nicht spannend/mitreißend etc. Leider. :-(


    Leo erinnerte mich hier mit seinem Opiumgebrauch und seinem Zustand sehr an Jo Nesbøs "Harry Hole". :lache Das nur so am Rande. ;-)


    Nara Mir und Zabi sind nun neue Personen, die scheinbar noch größere Rollen spielen werden. Nur welche? Und wie betreffen sie im weiteren Verlauf Leos Geschichte? Vielleicht verliebt sich Nara ja noch in Leo? Es gibt zumindest Andeutungen.... :gruebel


    Trotz Naras Überfall habe ich aber kein Mitleid mit ihr, sie tat schließlich das Gleiche mit dem russischen Deserteur und war eiskalt. Da fällt mir ein Sympathisieren mit ihr schwer. Es geschieht ihr nur recht. :-]


    Die Geschichte mit den Ponys fand ich dann aber bewegend und richtig .... brutal .... ich hasse es wenn Tiere leiden. :-(


    Wie gesagt, dieser Teil war eher langatmig, zäh und nicht wirklich spannend.
    Raisa fehlt mir sehr und ich kann mir weitere Bücher ohne sie nun einmal nicht vorstellen, da sie so etwas wie Leos Gewissen war und ihn zum sympathischen Ex-KGBler wandelte.
    Auch habe ich mich sehr auf Russland als Schauplatz gefreut und da sieht es ja eher schlecht damit aus.


    Ich versuche heute noch etwas zu lesen und hoffe, dass das Buch wieder an Fahrt aufnimmt. :wave

    Ich muss gestehen, dass ich trotz der kurzen Kapitel den Anfang dieses Teils etwas "zäh" fand. Der Sog von "Kind44" stellt sich einfach nicht mehr ein, was ich sehr schade finde. :-(
    Ich komme/kam nur langsam voran.


    Die Ereignisse überschlagen sich hier dann aber: Jesse Austin stirbt und Raisa (!!!!) ebenfalls. :-( :-( Ich mochte sie am meisten. Raisa.... ;-(


    Nun stellt sich natürlich wieder die Frage wer und warum musste sie sterben? Warum die erlogene Geschichte der Amerikaner?
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass Jesses Frau wirklich hinter all dem steckt. Was wäre ihr Motiv?
    War es das FBI? Yates? Warum Raisa? Und warum dann diese Geschichte mit der Geliebten etc.? ?( ?(


    Dann gibt es einen Zeitsprung von mehreren Jahren (15?).
    Der Beginn der eigentlichen Geschichte von "Agent 6" spielt ja schon einige Jahre nach den Geschehnissen von "Kolyma", jetzt sind es noch ein paar Jahre mehr und Leo wird langsam alt.
    Raisas Tod kam für mich sehr unerwartet, da sie für mich als Leos Frau eine zentrale Figur war und jetzt ist sie einfach weg.
    Ich bin mittlerweile sowieso an einem Punkt angekommen, an dem ich mir überhaupt nicht vorstellen kann wie die Reihe weitergehen soll. Ohne Raisa, Leo alt, etc. Am besten sollte Mr. Smith eine Trilogie darauß machen, alles andere wäre nur künstlich in die Länge ziehen. An "Kind 44" kommt er sowieso nicht mehr heran.


    Bisher gab es ja kaum Leo, deswegen muss er nun zur zentralen Figur werden, etwas anderes kann kaum funktionieren.


    Dieser Teil war bisher am besten und wird schwer zu toppen sein. Spannend und mitreißend wie es für einen Krimi/Thriller gehört, immer mit der Neugier danach wie es nun weitergeht.


    Ich finde es aber auch etwas schade, dass Russland eher ein Nebengebiet ist was Schauplätze betrifft, das war bei den Vorgängern besser.


    Jetzt geht es nach den USA nach Kabul/Afghanistan, da zu der Zeit die Sowjets dort sind und Leo nach einem Missglückten "Ausreiseversuch" dorthin versetzt wurde.
    Ich habe parallel "A thousand splendid suns" von Khaled Hosseini gelesen und da ging es genau um dieses Thema/ diese Zeit nur eben von der anderen Seite aus.
    Ich fand es wirklich interessant so von beiden Seiten zu lesen und Informationen zu erfahren, die ich vorher nicht kannte. :wave

    In diesem Teil kommt leider wenig Leo vor, was ich etwas schade finde, da ich ihn doch sympathisch finde. Das liegt wohl an seinem Werdegang durch die drei Bücher.


    Beim Lesen dieses Teils habe ich mich dann gefragt, ob Elena wohlmöglich schwanger ist, weil ihr doch dauernd übel ist. Oder ist es nur die Aufregung bzw. ihr Gewissen, weil sie irgendwelche Sorgen hat? Welche Roll spielt sie im ganzen und in der möglichen Verschwörung? Warum tut sie das alles? Ich habe mich auch gefragt warum ausgerechnet Jesse Austin hinzugezogen werden soll? Wegen seiner Rolle in der Vergangenheit? Und was ist die Geschichte von Osip?? :gruebel


    Ich fand Teil 2 gut zu lesen, mit vielen offenen Aspekten und vor allem wegen dem Interesse an den wahren Hintergründen des USA-Besuchs.


    Den Agenten Yates fand ich so arrogant und widerlich.... :fetch Sene Art, einfach :bonk Jesse ist zwar ein Sympathisant mit dem sowjetischen Regime zu dieser Zeit, dennoch rechtfertigt das nicht Yates Verhalten. Bei solchen Menschen kann man nur noch :bonk :pille :rolleyes


    Wie gesagt, Teil 2 gefiel mir sehr gut und ich wollte auch unbedingt wissen wie es nun weitergeht, die Zusammenhänge erfahren und wie Leo überhaupt in den ganzen Wirrwarr reinpasst bzw. wann seine große Stunde endlich schlägt. :grin

    Zitat

    Original von maikaefer
    @ Frage (nicht nur) an Hasewue (ich les immer "Hase-Uwe :lache):
    Handelt eines der beiden Vorläufer von der Adoption einer oder beider Töchter?
    Falls die Antwort anderen Eulen der Meinung des Antwortenden nach zuviel verraten würde, bitte spoilern, danke!


    :lache


    Tut mir Leid, dass ich nicht geantwortet habe, aber ich war wie angekündigt bis heute Abend im Urlaub und bin erst zurückgekommen.


    Wenn man die Geschichte der beiden wissen möchte und

    , der sollte die beiden Vorgänger lesen. :-)


    So jetzt noch meine abschließenden Eindrücke zu Teil 1:
    Ich fand es in diesem Teil interessant zu lesen wie genau Raisa und Leo sich kennenlernten, da bisher nicht wirklich genau darauf eingegangen wurde.


    Hier gibt es wieder Aspekte, die ich gerne geklärt hätte, z.B. was mit Grigori geschah und ob es eine Rolle im weiteren Verlauf spielen wird? ?(


    Ich fand den weiteren Verlauf mittlerweile besser als den Anfang von Teil 1 und er ließ sich gut lesen mit vielversprechenden Ansätzen. :wave

    Ich habe nun die ersten 50 Seiten gelesen und werde gleich den Rest von Teil 1 lesen.


    Ich habe zuvor schon "Kind 44" gelesen (das ich grandios fand) und "Kolyma" (das ich eher mittelmäßig fand). Ich bin also dementsprechend neugierig wie sich "Agent 6" entwickelt.


    Der Anfang ist noch etwas zäh, leider, bei "Kind 44" war ich sofort gefangen, aber es sind ja erst 50/ca. 550 Seiten.
    Befremdlich fand ich allerdings, dass es keine wörtliche Rede im herkömmlichen Sinn gibt. Liegt das daran, dass es ein Leseexemplar ist? Wohl kaum, oder? Bei den beiden Vorgängern gab es nämlich wörtliche Rede. :gruebel


    Dann spielt das Buch zeitlich vor den beiden anderen Büchern und Leo ist somit noch beim MGB und Junggeselle. Laut Klappentext wird es ja einen Zeitsprung geben, was ich sehr wünschenswert finde, da Leos Vergangenheit zwar interessant ist, ich aber gerne wisse möchte wie es mit ihm und seiner Familie nach den Vorkommnissen in "Kolyma" weitergeht.


    Ich bin bisher noch nicht wirklich begeistert, habe aber auch noch nicht alles gelesen und freue mich schon darauf wie die Geschichte weitergeht und wie sie Auswirkungen auf den "zukünftigen" Leo haben wird. :wave

    Bitte. :-)
    Das Hörbuch werde ich mir auch noch zu Gemüte führen, da freue ich mich schon drauf. :grin


    Übrigens [URL=http://www.daserste.de/ttt/beitrag_dyn~uid,suan7dm5e2464t5b~cm.asp]hier[/URL] ein wie ich finde interessanter Link, falls ihr den Beitrag in ttt nicht gesehen habt. Sie erzählt von ihrem Buch und ihrem Schicksal, das sie darin verarbeitet. :wave

    Inhalt:


    Amazon.de


    Am liebsten tagsüber und Fenster zu wegen der Nachbarn. So mag es Elizabeth. Ihr Mann macht die Heizdecken auf dem Bett an, dann kann´s losgehen. Sie fährt sofort mit der Hand rein in Georgs XXL-Yogahose. Und ab hier betrügt sie ihre Männer hassende Mutter, die ihr beibringen wollte, dass Sex etwas Schlechtes sei. Hat aber nicht geklappt, Glück für Elizabeth, Glück für Georg. Aber Sex ist ja nicht alles, es gibt auch noch das Essenkochen für ihre Tochter Liza, und es gibt den Exmann, Lizas Vater. Keine geringe Rolle spielen auch ihre Ängste und ihre schrecklichen Eltern. Wobei diese Themen für Elizabeth seit dem Unfall immer zusammengehören.



    Meine Meinung:


    Elizabeth Kiehl ist eine kontrollierte und paranoide Ehefrau, die sich nur beim Sex richtig gehen lassen kann – aber auch nur, wenn die Fenster geschlossen und die Vorhänge blickdicht sind, wegen der Nachbarn. Dann muss ihr Mann die Heizdecken auf dem Bett anmachen und es kann endlich losgehen.
    Das Einzige, das für Elizabeth wichtig ist, ist neben Sex, ihre Familie und natürlich deren Glück. Da sie selbst von ihrer Mutter nicht gerade liebevoll behandelt wurde, hat Elizabeth es sich zu ihrer Lebensaufgabe gemacht ihre Familie glücklich zu machen und ihrer Tochter eine bessere und spießigere Kindheit zu ermöglichen.
    Dennoch scheint diese Alltagsbewältigung eine wichtige Ablenkung für sie zu sein, da seit dem Unfall ihrer Familie ihr Leben nicht mehr so wie vorher ist.
    Nachdem ich von „Feuchtgebiete“ schon sehr begeistert war, konnte ich es natürlich gar nicht erwarten „Schoßgebete“ endlich zu lesen und habe mir das Buch auch gleich vorbestellt. Und dann habe ich es mit großer Freude gelesen. :-] :grin
    Wer aber nun ein Buch á la Feuchtgebiete erwartet, wartet hier (fast) vergeblich, denn „Schoßgebete“ ist ernster, tiefgründiger und vor allem bewegender.
    Natürlich erzählt Charlotte Roche gewohnt offen und direkt von diversen sexuellen Aktivitäten und geht dabei wieder gewohnt ins Detail. Dennoch herrscht in „Schoßgebete“ ein anderer Ton, ernster und nachdenklicher schildert sie Elizabeths Schicksal, das eigentlich ihr eigenes ist. Ihre drei Brüder starben bei einer Massenkarambolage auf dem Weg zu ihrer geplanten Hochzeit und ihre Mutter wurde dabei schwer verletzt. Nach eigenen Angaben verarbeitet sie in „Schoßgebete“ diesen Schicksalsschlag und kämpft auch hier wieder ihren ganz persönlichen Kampf gegen die BILD-Zeitung, die dieses Unglück nach Roches Meinung missbrauchten. Dabei erzählt sie nüchtern von diesen Erlebnissen und deren Folgen und dadurch entsteht beim Lesen eine sehr beklemmende Stimmung, die aber immer wieder von Roches Sarkasmus unterbrochen und aufgelockert wird. Die ernste Grundstimmung bleibt aber.
    Die Hauptprotagonistin ist deswegen auch wieder sehr speziell.
    Elizabeth ist so eine Figur, die alles perfekt machen will und die seitdem in Therapie ist. Auch hat sie seit dem Tod ihrer Brüder immer das Gefühl, dass der Tod allgegenwärtig ist und ihre Paranoia erschwert ihr den Alltag manchmal sehr, da sie Panik vor allem hat: Hochhäuser, da sie brennen oder einstürzen könnten; Autofahrten, es sei denn sie fährt selbst und das tut sie äußerst defensiv; Risse in Decken, da es sein könnte, dass das ganze Haus in wenigen Sekunden nur noch Schutt und Asche ist.
    Für mich war „Schoßgebete“ wie schon „Feuchtgebiete“ ein großes Lesevergnügen, da ich Charlotte Roches lockeren Schreibstil sehr mag und ich ihren Humor auch durchaus ansprechend finde. Das Buch brachte mich aber auch zum Nachdenken, da dieser Unfall, die Folgen und vor allem die Schilderungen harter Tobak sind und obwohl Roche manchmal „geschmacklos“ wirken mag, merkt man doch wie sehr dieser Tag sie getroffen hat und ihr Leben verändert hat.
    Ich empfand die Schilderungen über den Unfall auch eher als zentrales Thema und das ganze Sexgeplänkel, die Alltagsbewältigung und die Therapiestunden eher als Nebensache.
    Ich von meiner Seite aus kann „Schoßgebete“ natürlich nur empfehlen, da ich zum einen „Feuchtgebiete“ schon super fand, zum anderen dieses Buch aber doch anders als erwartet ist, da es meiner Meinung nach mehr Tiefe besitzt.
    Wer aber mit Charlotte Roche, ihrem Humor, Schreibstil etc. nichts anfangen kann, der sollte wohl auch hiervon die Finger lassen. ;-)
    Eine Parallele bzw. Anspielung zu „Feuchtgebiete“ darf aber natürlich auch nicht fehlen. ;-)


    5 von 5 Sternen!

    Inhalt:


    Buecher.de


    Summer in the City;Es ist Sommer in der Stadt, und die Gefühle fahren Achterbahn. Edgar Rai setzt seine jungen Passagiere den unberechenbaren Fliehkräften von Liebe und Glück, Trennung und Einsamkeit aus.
    Tom glaubt an die Liebe, und weil er seit Jahren mit Helen zusammen und ihr dabei auch noch treu ist, halten seine Freunde ihn für nicht ganz normal. Vor allem Wladimir, für den jede Frau ein Verfallsdatum trägt. Das Wort "Beziehung" hat auf ihn dieselbe Wirkung wie Knoblauch auf einen Vampir, und wenn man in seiner Gegenwart "heiraten" sagt, dann zerfällt er zu Staub. Doch in diesem heißen Berliner Sommer werden die Karten völlig neu gemischt: Ebenso verzweifelt wie vergeblich versucht Tom, den heiligen Gral seiner Liebe durch einen Seitensprung zu retten, und Wladimir verfängt sich im Netz einer rothaarigen Schönen.



    Meine Meinung:


    Sommer in Berlin und die Gefühle fahren Achterbahn.
    Tom ist schon seit Jahren mit Helen zusammen und glaubt trotz einiger Schwierigkeiten an die Liebe. In den acht Jahren Beziehung hat er sie kein einziges Mal betrogen und deswegen halten ihn seine Freunde auch für nicht ganz normal. Vor allem Wladimir zweifelt an Toms Geisteszustand, da er das genaue Gegenteil von ihm ist: beziehungsunfähig und immer auf der Suche nach einem neuen Abenteuer.
    Da nun die Probleme mit Helen Tom immer mehr belasten, setzt er alles daran seine Beziehung zu retten um so an seinem Traum von Hochzeit und Kindern festzuhalten und nimmt dabei sogar einen Seitensprung in Kauf.
    Wladimir lernt währenddessen eine rothaarige Schönheit kennen, die sein bisheriges Leben verändert.
    Nachdem ich von „Nächsten Sommer“ so begeistert war, habe ich mich auf „Sonnenwende“ sehr gefreut und wurde leider etwas enttäuscht.
    Bei „Nächsten Sommer“ ging von Anfang an ein atemberaubender Zauber aus, der hier leider nur sehr minimal vorhanden war. Die Charaktere waren ebenfalls greifbarer und authentischer und ich spürte auch sofort eine gewisse Verbundenheit mit ihnen, die ich hier nie hatte.
    Die Protagonisten in „Sonnenwende“ sind leider etwas blass geraten und man kann vieles nicht ganz nachvollziehen. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass vor allem Männer im Vordergrund stehen und es größtenteils um deren Probleme mit Frauen geht.
    Der Einstieg fiel mir bei diesem Buch auch etwas schwer, da der Anfang aufgrund von mehreren Zeitsprüngen in die Vergangenheit etwas verwirrend war. Erst nach und nach wird eine gewisse Struktur in der Geschichte sichtbar und dann kann man sich auch in der Handlung fallen lassen.
    „Sonnenwende“ wirkt in meinen Augen aber leider etwas unvollständig, da viele Dinge im Buch für die Protagonisten ungeklärt bleiben und das Ende so etwas abrupt und für mich unbefriedigend war.
    Auch wirken Ada und ihre Geschichte eher als Randerscheinung, obwohl die Figur einen Bezug zu den Hauptprotagonisten hat und ihr Schicksal durchaus interessant ist. Adas „Kapitel“ fand ich deswegen mit am besten, obwohl ihr Schicksal nur angedeutet wird und so viel Spielraum für Interpretation bleibt.
    Alles in allem kann „Sonnenwende“ mit „Nächsten Sommer“ nicht mithalten, ist aber dennoch ein schönes Buch, dass sich zwar thematisch sehr von „Nächsten Sommer“ unterscheidet, aber mit einer gewohnt sehr schönen Sprache bildhaft geschildert und deswegen auch schnell und gut zu lesen ist.
    Neben sehr lustigen und humorvollen Stellen, gibt es auch sehr ernste und nachdenkliche Stellen, die mich wirklich berührt haben.
    Letztendlich gefiel mir „Sonnenwende“ gut, kann aber meiner Meinung nach nicht an „Nächsten Sommer“ heranreichen.


    4 von 5 Sternen!

    Marianne beschließt mit 60 Jahren ihrem Leben ein Ende zu setzen. Und welcher Ort eignet sich dazu besser als Paris? Genau dort flieht sie vor ihrem Mann Lothar und beschließt sich in der Seine zu ertränken.
    Doch es kommt anders. Sie wird gerettet und flieht nun vor ihrem lieblosen Ehemann nach Kerdruc, einem kleinen Fischerdorf in der Bretagne. Dort angekommen will sie sich erneut das Leben nehmen, doch es scheint, als ob ihr an jedem Tag etwas dazwischenkommt und mit einem Mal fängt Mariannes Leben erst richtig an.
    „Die Mondspielerin“ von Nina George ist ein sprachlich wunderschönes Buch, das den Leser von Beginn an gefangen nimmt.
    Mit einer bildhaften Sprache schildert die Autorin sehr detailreich die Landschaft und die verschiedenen Orte, die Marianne aufsucht. Dabei schreibt sie so facettenreich und lebendig, dass man den Geschmack des Meeres richtig auf der Zunge spüren kann.
    Dabei gewinnt die Handlung auch sehr an Tiefe und es finden sich auch viele Denkanstöße wieder, so dass ich als Leser öfters während der Lektüre über mein eigenes Leben nachdenken musste.
    Dennoch fühlte ich mich eher als Außenstehender, der keinen wirklichen Zugang zur Geschichte in dem Sinn fand, dass man sich als ein Teil davon fühlt und in einem Sog regelrecht mitgerissen wird. Es ist eher eine Distanz, die vom Leser zur Handlung herrscht. Vielleicht lag es auch daran, dass ich mich nicht wirklich in die Protagonisten hineinversetzen konnte, denn die Landschaft in all ihrer Schönheit hatte ich greifbar vor meinem inneren Auge.
    Wirklich gestört hat mich dann nur eine gewisse Konstruktion der Geschichte. So ist Marianne nach über 40 Jahren Ehe eine eher passive und verschüchterte Frau, die alles hinnimmt und in ihrem eigenen Selbstmitleid badet. Kaum ist sie aber in Kerdruc angekommen, scheint es so, als ob ihr alles regelrecht zufliegen würde. So wird sie als Fremde sofort mit offenen Armen aufgenommen, jeder ist auf der Stelle von ihr begeistert, sie stößt auf kaum Widerstand und sie macht sich mit einem übertriebenen Helfersyndrom bei jedem nahezu unentbehrlich. Für mich war das nicht wirklich nachvollziehbar und es lässt auch meiner Meinung nach etwas die Glaubwürdigkeit eines sonst sehr schönen Buches leiden. Es ist sicher gut, dass die eher unscheinbare Marianne sich zum Positiven wandelt, dass sie aber gleich zu einer Powerfrau mutiert, fand ich doch etwas überzogen.
    Auch wird das Buch dann zum Ende hin etwas kitschig, aber das ist eher nebensächlich und wie so alles Geschmacksache.
    Das Ende war vorhersehbar und manches eben etwas überzogen, dennoch ist „Die Mondspielerin“ ein sehr schönes und tiefberührendes und auch an manchen Stellen sehr trauriges Buch, das einem aber zeigt wie lebenswert das Leben doch ist.


    4 von 5 Sternen!

    Mit ihrem eigenen Café mitten in Berlin hat sich Lara Simons ihren großen Traum erfüllt.
    Eines Nachts wird sie aber brutal überfallen. Sie kann dem Täter zwar entkommen, ihr Traum von einem Café wird aber zerstört und sie muss nach einem weiteren Schicksalsschlag mit ihrer Tochter auf der Insel Rügen untertauchen.
    Doch sie ahnt nicht, dass hinter dem brutalen Überfall mehr steckt und dass sie von nun an von einem Serienkiller gejagt wird. Und sicher ist sie auf Rügen keinesfalls.
    Nach „Hanna Winter - Die Spur Der Kinder“ ist „Stirb“ das zweite Buch von Hanna Winter, das ich gelesen habe und das mir leider nicht gefallen hat.
    Was mir im vorangegangenem Buch noch Hoffnung auf Besserung gab, war in „Stirb“ gar nicht mehr vorhanden. So ließ sich „Die Spur der Kinder“ gut und zügig lesen und das Ende war nicht gänzlich vorhersehbar. „Stirb“ war im Gegensatz dazu nach einem guten und vielversprechenden Beginn nur noch langweilig und zäh. Es war keinerlei Spannung vorhanden und ich musste mich richtig durch das Buch quälen.
    Vielleicht lag das einfach daran, dass das Buch so vorhersehbar war. Von Anfang an war mir klar, wer der Täter war. Die Autorin versucht zwar falsche Spuren zu legen, aber das macht sie so offensichtlich und stümperhaft, dass es lächerlich und unglaubwürdig wurde.
    Stellenweise war die Geschichte dann so an den Haaren herbeigezogen, dass es für mich richtig nervenaufreibend wurde, weil ich das Buch am liebsten ins Eck gepfeffert hätte und nicht verstehen konnte, dass die Autorin wirklich glaubt, dass ihr das einer abnimmt. Es war wirklich noch schlechter als „Die Spur der Kinder“. :fetch
    Die Sprache war größtenteils sehr holprig und die Figuren waren auch so eine Sache für sich.
    Ich konnte mit der Hauptfigur wieder nicht warmwerden und auch die anderen Protagonisten waren wieder blass gehalten ohne irgendwelche Tiefe oder Authentizität.
    Die Ermittler wirken ebenfalls wieder sehr stümperhaft und unprofessionell und nerven schon nach kurzer Zeit.
    Auch die Klischees kommen wieder nicht zu kurz und ich bin mir nun definitiv sicher von dieser Autorin nie wieder ein Buch zu lesen, da es reine Zeitverschwendung ist und es bei weitem definitiv besseres gibt.
    Ich bin wirklich mehr als enttäuscht, da von beiden Büchern der Beginn gut war, aber die Bücher sich dann nur zum Negativen entwickelten.
    Was ich bei „Die Spur der Kinder“ noch unter „Startschwierigkeiten“ verbuchen konnte, kann ich hier bei „Stirb“ nicht mehr ignorieren.
    Beide Bücher sind schlichtweg schlecht, überzogen und klischeehaft. Mit „Stirb“ hat sich Hanna Winter aber noch einmal selbst unterboten.


    1 Stern von 5! :rolleyes :bonk

    Ich habe das Buch nun heute Abend beendet und fand es wirklich schön, trotz einiger "Störpunkte".


    Dass das Kind erst schreit, wenn es den Kiesel in der Hand hält fand ich einfach nur übertrieben und unrealistisch. :rolleyes Sorry, aber das hat mich an ARD/ZDF- Liebesheimatsonstwasschnulzen erinnert und das hat das Buch gar nicht nötig.
    Dass Mariannes Mal sie als eine Abstammende der keltischen Druiden auszeichnet. Überhaupt dieser ganze Glaube an die Sagen fand ich etwas befremdlich, da bin ich wohl eher mehr Lothar. :lache
    Aber trotzdem interessant davon zu lesen.
    Schade aber, dass Pascale und Emile fast kaum mehr vorkommen bzw. auf Pascales Krankheit kein richtiger Bezug mehr genommen wird.


    Sidonies Tod fand ich sehr ergreifend und schön und genau richtig dosiert geschildert.
    Ich fand auch, dass Lothar eine positive Seite an sich zeigte. Leider war das wohl nur vorübergehend. :rolleyes
    Aber wenigstens sind Jeanremy und Laurine endlich zusammen. :heisseliebe


    Ich fand das Buch sehr schön, genau so wie die Leserunde. Interessant so viele verschiedene Meinungen und Hinweise zu lesen, die ich sonst wohl einfach überlesen hätte. ;-)
    Sprachlich ist das Buch übrigens weltklasse. 5 voll beschriebene Seiten mit Zitaten aus diesem schönen Buch. :-)


    :wave