Es ist genau sieben Minuten nach Mitternacht als das Monster Conor erscheint. Dennoch hat Conor keine Angst. Angst hat er nur vor dem Monster in seinem Albtraum, den er seit der Krebsbehandlung seiner Mutter immer wieder hat.
Das Monster, das Conor erscheint, wird ihm nun drei Geschichten erzählen und danach muss sich Conor der Wahrheit stellen und seine eigene Geschichte erzählen. Dabei wird er vom Monster in die tiefsten Tiefen seiner Seele gezogen und muss sich seinen Albtraum und seiner größten Angst stellen. Nur dann ist Conor wirklich frei.
Nach dem Krebstod der Autorin Siobhan Dowd hat ihr Kollege Patrick Ness die Geschichte von Conor in „Sieben Minuten nach Mitternacht“ basierend auf Dowds Idee umgesetzt und erschuf damit ein Buch von unglaublich packender und tiefberührender Wirkung, dass es nur schwer in Worte zu fassen ist.
Die Thematik des Buches ist durchaus harter Tobak und die Atmosphäre der Geschichte passt sehr zum Thema. Beklemmend, traurig und nachdenklich machend wird sie von düsteren und zugleich gelungenen Zeichnungen unterlegt, die ebenfalls mit Geschichte und Thematik stimmig sind.
Die Charaktere sind auch sehr eigen und Conor, der mit der Krebserkrankung seiner Mutter klarkommen muss, ist eine – in meinen Augen – starke Persönlichkeit, da er in seinen jungen Jahren mit einem derartigen Schicksalsschlag klarkommen muss. In „Sieben Minuten nach Mitternacht“ wird dieser Kampf auch mit sich selbst gut und glaubhaft dargestellt. Conors Verzweiflung ist deutlich spürbar und sein Schicksal hat mich sehr berührt.
Das Ende ist wie es vielleicht zu erwarten war. Aber nur dieses Ende passt und alles andere wäre wohl unglaubwürdig oder gar kitschig gewesen.
„Sieben Minuten nach Mitternacht“ wurde von Ness gelungen umgesetzt und Siobhan Dowd wäre sicher zufrieden damit gewesen.
Ein Buch, das mit einem wunderschönen Schreibstil und phantastischen Ideen aufwartet, das tiefberührend und nüchtern zugleich geschildert ist. Ein Buch mit einem tiefen Sog, glaubhaften Charakteren und der Botschaft (für mich), dass man sein Leben so gut es geht genießen und leben muss, da es schneller vorbei sein kann als man denkt und nichts (auch kein Monster) etwas dagegen machen kann.
Kurz: Ein mehr als lesenswertes Buch!
5 von 5 Sternen!