Natürlich musste eine Fortsetzung der Geschichte Blomkvist-Salander sofort gelesen werden David Lagercrantz hat keine leichte Aufgabe übernommen, dieses Erbe fortzusetzen. Wenn die Alternative aber heisst, gar keine Fortsetzung dieser genialen Reihe zu bekommen, dann würde ich als Leser (fast ;-)) jedem Autor die Chance geben, es zu versuchen. Und dieses Buch unvoreingenommen lesen. Die Larsson-Erben haben sich für Lagercrantz entschieden und nach Abschluss der Lektüre muss ich sagen, dass er seine Sache sehr gut gemacht hat. Ein weiteres Buch werde ich auf jeden Fall wieder lesen.
Millenium ist etwas heruntergekommen, Mikael konnte schon lange keine "richtige" Story mehr landen, obwohl er viele Geschichten angetragen bekommt. Allerdings scheint es, dass er, seit er den Kontakt zu Lisbeth verloren hat, keinen richtigen Biss mehr hat. Darum horcht er auf, als ein Informant eine Hackerin mit seltsamem Aussehen und geringen sozialen Kompetenzen erwähnt. Sollte es sich um Lisbeth handeln? Mikael beschliesst, der Sache nachzugehen...
Lisbeth hatte dem führenden schwedischen Wissenschaftler Frans Balder, der sich mit künstlicher Intelligenz beschäftigt, geholfen einen Hackerangriff aufzudecken. Nun ist Balder in Gefahr und Lisbeth -cool und tough as ever- setzt sich für ihn ein.
Mit hat es großen Spaß gemacht, diese Fortsetzung zu lesen, auch wenn sie nicht vom gleichen Autor kommt. Lisbeth ist klasse, Lagercrantz hat ihren Charakter super weitergeführt und auch Mikael ist authentisch. Die Storyline hat mir auch gut gefallen und war plausibel (wenn auch nicht bis ins letzte Detail, aber das ist bei dieser Materie für den Otto-Normal-Leser sicherlich auch einfacher) ausgearbeitet. Hätte gerne noch gewusst, ob Lagercrantz sich an Larssons Notizen orientiert hat oder ob er "nur" die Charaktere verwendet hat.