Beiträge von Waldmeisterin

    Zitat

    Original von bibliocat


    Tai-Pan hat bei mir fast 800 Seiten... Dann vielleicht doch eher Mit aller Macht? :wave


    Oh, ja Du hast Recht! Bei mir sinds zwar "nur" 638 Seiten, aber recht dünne und auch eng bedruckt... :-(


    Also gut, fangen wir mit "Mit aller Macht" an! Da hab ich übrigens grade auf Seite 48/49 mein damaliges Lesezeichen gefunden: Ein Kalenderblatt vom 2. Dezember 1997! :wow


    Beginnen wir gleich am 1. Januar?


    LG

    Zitat

    Original von bibliocat


    Bei diesen Büchern würde ich mitlesen - sie subben bei mir auch noch! :wave


    Klar gerne! Mit welchem fangen wir an? Und wie geht das dann vor sich? Bin ja noch recht neu hier... Eine Leserunde gibt das dann ja nicht, wenn nur wir beide lesen, oder? Und die sind ja, glaube ich, terminlich schon ziemlich ausgebucht das ganze nächste Jahr...


    LG

    So, jetzt hab ich eine ganze Weile vor meinem RUB gegrübelt, welche Bücher ich in diese Liste aufnehmen soll und das ist mein Ergebnis:


    Der Wind der Zeit - Kate Saunders - ca. 1995
    Stein und Flöte - Hans Bemmann - ca. 1988
    Julys People - Nadine Gordimer - ca. 1994
    Tai Pan - James Clavell - 1998
    Der Campus - Dietrich Schwanitz - ca. 1997
    Mit aller Macht - Anonymus - ca. 1996
    Lemprière's Wörterbuch - Lawrence Norfolk - 1995
    Salz auf unserer Haut - Benoîte Groult - ca. 2001
    The Hitchhikers Guide To The Galaxy - Douglas Adams - ca. 1995
    The Restaurant At The End Of The Universe - D.A. - ca. 1995
    Life, The Universe And Everything - D.A. - ca. 1995
    So Long, And Thanks For All The Fish - D.A. - ca. 1995


    Die Jahreszahlen geben in ungefähr das Anschaffungsjahr an. Wie ihr seht, habe ich hauptsächlich Bücher ausgewählt, die schon mehr als 10 Jahre hier bei mir vor sich hin subben...
    Bin mal gespannt, wieviele ich davon schaffe!


    LG

    In diesem Abschnitt fand ich die Szene, in der Scheppering den Papst, seinen ehemaligen Mentor, besucht sehr beeindruckend: Scheppering muss erkennen, dass es auch in der Kirche nicht nur um Glauben, sondern auch (wie überall) um Macht geht. Carafa sagt: "[...]seit ich auf diesem Thron sitze, muss ich Rücksichten nehmen." Das sckockiert Scheppering doch zutiefst. Wenn er selbst Papst wäre, hätte er ganz anders gehandelt...

    Zitat

    Original von Bouquineur


    Aber das wäre mit Einschränkungen verbunden. Zu Anfang des Abschnittes gibt es einen Gedankengang von ihr zu dieser Entscheidung. Ihr wäre der Handel in dem Ausmaß, den sie sich vorgenommen hat, nicht möglich gewesen. Außerdem wäre sie dann endgültig als Jüdin "gebrandmarkt" und das hätte sie Ansehen gekostet. Kein Handel, kein Geld, keine Schiffe mit Flüchtlingen. Also war sie auch hier wieder gezwungen, unter dem Deckmäntelchen der getauften Jüdin zu agieren.


    So, hab auch mal wieder ein paar Minuten Zeit, um hier weiterzumachen:


    Klar wäre das mit Einschränkungen verbunden gewesen, aber es ist so verlogen, das passt gar nicht zu ihr. So à la "Ich muss ja hier draussen bleiben und all meinen Luxus geniessen, um all die anderen zu retten..." Wundert mich auch, dass da niemand von den Ghettojuden prostestiert hat!

    Eine Freundin von mir bekam mal zu ihrem Geburtstag ein Buch (war, glaube ich, eins von Agatha Christie) in dem gleich in den ersten Sätzen eine Person am 16. September starb, was genau ihr Geburtsdatum war!
    Die Schenkende war leicht bedröppelt und meinte etwas wie "Wenn ich das gewußt hätt, hätt ichs dir nicht geschenkt..."

    Was mich hier wundert, ist, dass Gracia zögert in das Ghetto zu ziehen! Müsste doch eigentlich genau ihr Ding sein, unter Gleichgläubigen zu leben und für ihren Glauben nicht verfolgt zu werden...


    Schade, dass sich die Schwestern so entzweien, aber so kommt Spannung auf ob Gracia die Flucht gelingen wird.


    Und über Scheppering könnte ich mich ja aufregen! Was muss der denn Brianda auf so eine Spur hetzen, man könnte ja glatt glauben, der hätts gewusst...


    Was mir nicht so gefiel, war der Beginn von Kapitel 11: "Ein Gespenst geht um in Europa [...]"). Spontan hab ich gedacht, was hat jetzt der Kommunismus damit zu tun und dann bei näherer Betrachtung festgestellt, dass es zum einen um Luther geht und das kommunistische Gespenst ja erst dreihundert Jahre später spukt...


    So jetzt muss ich mehr über diese Flucht lesen...

    Sehr spannend! Hier ist von Intrigen und Ränkeschmiedereien über Liebeskummer, Ehebruch und Gemetzel wirklich alles dabei.


    Gracia und Diogo finden endlich zueinander, bleibt bloß die Frage, wie es weitergehen soll? Für den Fall, dass er je wieder freikommt, wird es ja nicht so einfach sein, dass Brianda dann ihren Tristan bekommt und Gracia und Diogo fortan glücklich bis an ihr Lebensende sind.


    Sehr bewegend auch die Geschichte von Benjamin und Samuel, der seinem Bruder das Schwimmen nicht rechtzeitig gelehrt hat. Jetzt reist der Kerl durch halb Europa und muss dann so kurz vorm Ziel sterben!


    Jetzt bin ich gespannt, wie alle wieder zueinander finden und sich ihr neues Leben einrichten.


    Bin dann mal lesen...

    Bin mal gespannt, wie Gracia da wieder rauskommt, bzw auch vor sich selbst rechtfertigt. Hat ihre Schwester in eine ungewünschte Ehe gezwungen und hat jetzt selbst doch noch Gefühle für Diogo. Aber der Arzt spukt ihr auch noch im Kopf rum. Wäre doch so schön und einfach gewesen, wenn sie mit Lusitano zusammen nach Konstantinopel gegangen wäre...


    Das was man heute mit dem Islam verbindet (Intoleranz gegenüber Andersgläubigen bis hin zum Terror) traf damals wohl eher auf das Christentum zu, bzw. auf wenige Machthaber innerhalb desselben. Prinzipiell finde ich es immer suspekt, wenn eine Religion ihre Grundsätze mit Gewalt und Terror verteidigen zu müssen glaubt.


    Erfreulich einerseits finde ich, dass sich der Roman offensichtlich nah am historischen Vorbild orientiert, andererseits lässt das natürlich weniger Freiraum für schriftstellerische Kreativität. Diese Vermengung ist aber bis jetzt wunderbar gelöst.


    Ob Gracia sich mit Schepperings Syphilis angesteckt hat? Auf das nächste Zusammentreffen dieser beiden bin ich schon mal gespannt...

    In diesem Abschnitt ist mir eine Kleinigkeit besonders aufgefallen: Bei der Entschlüsselung der Zahlen sucht Scheppering nach einem bedeutenden Datum und kommt auf die Hochzeit von Gracia und Francisco, mit dessen Hilfe sich die Zahlen dann letztendlich entschlüsseln lassen. Dabei wurde doch das genaue Hochzeitsdatum, wenn ich das eingangs richtig verstanden habe, recht kurzfristig festgelegt (Regelblutung...) und konnte somit am Anfang des Jahres doch noch gar nicht bekannt sein???


    Über Francisco hätte ich gern mehr erfahren, schade dass er schon sterben musste. Aber die historischen Vorgaben kann man nun mal nicht ändern...Es war sehr mutig von Gracia, ihn zu "töten", in so eine Lage möchte man ja gar nie kommen! Vielleicht hat sie gehofft, so ihre Schuld ihm gegenüber etwas wettzumachen.


    Sehr bewegend auch die Szene am Pfingstgottesdienst. Obwohl ich mich selbst durchaus als Christin bezeichnen würde (wenn auch keine besonders Gläubige, aber wurde halt so erzogen) , habe ich doch gehofft, dass Gracia ihrem Glauben treu bleibt. Da kommt man doch schon ins Grübeln, worauf sich Religion/Glaube eigentlich gründet. Wir glauben ja auch ans Alte Testament, als noch "alle" Juden waren...


    Etwas traurig war auch, dass Gracias Vater zurückbleibt. Aber immerhin war es zu der Zeit scheinbar möglich in aller Öffentlichkeit auszuwandern, bei der Abschiedsszene auf offenem Deck.


    Ins Auge gesprungen sind mir auch zwei Redewendungen: "Sündenbock" und "in die Wüste schicken", die ihren Ursprung scheinbar auch im jüdischen Brauchtum haben (kam auf einer Seite mal geballt vor).

    Das schnellste Buch war bei mir "Eisiges Blut", das kam schon donnerstags in der gleichen Woche wie die Verlosung war und auch "Stadt, Land, Schluss" kam freitags. Alle anderen haben bei mir sehr unterschiedlich lang gebraucht...

    So, bin ja mit leichter Verspätung hier in meine erste Leserunde gestartet - hab mein Buch erst gestern bekommen - und hab jetzt auch den ersten Abschnitt fertig.


    Sowohl sprachlich als auch inhaltlich absolut fesselnd, da wird jede Unterbrechung fast schon zur Qual...


    Die Aktion den Spion zu töten, dessen Leiche ja nun offensichtlich wieder ans Tageslicht kommt, fand ich recht überstürzt. Mal abwarten, ob er tatsächlich einer war, hatte ja keiner mehr die Gelegenheit mit ihm zu sprechen...


    Gracias (jugendlicher?) Eifer und Starrsinn ärgerte mich schon manchmal, habe öfters mal gedacht "Oh nein, halt, stopp!". Aber andererseits wäre es ja langweilig von zwei völlig harmonisierenden Partnern à la "und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage" zu lesen!


    Nicht so ganz koscher scheint mir hingegen Briandas Verlobter Tristan zu sein - ob nicht er vielleicht ein Spitzel ist?


    Bin mal gespannt wies weitergeht und werde deshalb jetzt auch gar nix mehr schreiben, sondern schön weiterschmökern...