Inhalt
Jedes Jahr am ersten Novomber wird jemand sterben. Auf der kleinen Insel Thisby ist das ein ungeschriebenes Gesetzt. Denn am ersten November findet das Skorpio-Rennen statt, ein blutiges Rennen auf den Rücken der Capaill Uisce - Wasserpferde, die im Oktober der See entsteigen und all diejenigen fressen, die so naiv sind, sich ihnen zu nähern. Nur Pferdetrainer wie Sean Kendrick sind fähig, sie zu fangen und zu zähmen. Sie bereit zu machen für dad alljährliche Rennen. Pferdeflüsteter wird er genannt.
Puck Conolly lebt in ärmlichen Verhältnissen. Sie uns ihre Brüder sind Waisen und wenn sie nicht schnell an Geld kommen, verlieren sie den Hof und Pucks wertvollsten Besitz: die Stute Dove. Puck fasst einen verzweifelten Entschluss. Sie will das Skorpio-Rennen reitem. Auf Dove, die für die Capaill Uisce nicht mehr ist als ein Snack.
Auch für Sean, der das Rennen schon vier von sechs Mal gewonnen hat, geht es um alles. Er hasst den Hof, auf dem er arbeitet. Doch er liebt Corr, seinen Capall Uisce Fuchs, den et seit sechs Jahren trainert und mit dem er das Rennen schon so oft gewonnen hat. Nur, wenn er ein fünftes Mal gewinnt, darf er dem Hof Corr abkaufen. Ausgerechnet er, Sean Kendrick, entwickelt Sympathien für das Mädchen,dass mutig genug ist, bei einem von Männern und Monstern mitzureiten...
Meine Meinung
Rot wie das Meer ist eine düstere, magische Geschichte, die verzaubert ohne dabei kitschig zu sein. Nach Stiefvaters vorherigen Titeln war ich skeptisch, ob sie diese Geschichte spannend, schaurig und blutig genug würde erzählen können. Ja, sie kann. Vorweg, am Ende wurde es ein kleines bisschen kitschig, was nicht recht zum Grundton gepasst hat, aber sonst war düstere Armosphäre beinahe spürbar.
Der Regen, die Einsamkeit der Insel, die stürmische Novembersee, der Gestank der Capaill Uisce, der Wind, die Angst, die Aufregung. Eine tolle bedrückende Stimmung, die meiner Meinung nach noch düsterer hätte sein können.
Die Figuren bleiben ein wenig blass, was aber nicht weiter stört. Hier macht es wirklich die Idee und das Setting. Obwohl mehr passieren könnte und die Figurennetwas mehr Tiefe hätten haben können, hat mich das Buch bis zum Schluss gefesselt und erst, als ich langsam wieder in der Realität ankam und darüber nachdenken konnte, ist mir der ein oder andere kleine Kritikpunkt eingefallen. Das einzige, was mich beim Lesen gestört hat, waren die vielen Fachbegriffe, die Nicht-Pferdekennern wie mir manches Bild erschwert haben. Widerrist und ähnliche Begriffe, musste ich googeln oder mir von meiner Mom, die früher geritten ist, erklären lassen.
Ich kann nur sagen, dass Rot wie das Meer mich nach Stiefvaters sonst eher seichten Geschichten sehr positiv überrascht hat. Gerne mehr davon.