Beiträge von Eisnebelhauch

    Och Mensch, ich hatte viel Hoffnung in dieses Buch gesetzt, aber ... :-(


    Nachdem ich mit dem letzten Engelroman, den ich gelesen habe, schon eine ziemliche Enttäuschung erlebt hatte, dachte ich mir, versuch‘s mal mit einem männlichen Autor. Aber leider konnte mich dieser auch nicht überzeugen. Ganz im Gegenteil.
    Den Schreibstil von Rainer Wekwerth habe ich als relativ unaufgeräumt empfunden. Als konnte er sich nicht entscheiden kurz und präzise oder ausladend und malerisch zu schreiben. (Und das hatte jetzt nichts mit den vielen Perspektivwechseln zu tun.)
    Bei einigen Autoren funktioniert diese Mischung ganz hervorragend, aber hier machte es einen unsicheren Eindruck auf mich.
    Weder Lara, die bisweilen auch gerne mal Laura(zugegebenermaßen eine Korinthe) hieß, noch Damian konnten mich innerlich berühren. Mir war es nicht möglich die beiden deutlich vor mir zu sehen.
    Ziemlich schnell langweilten mich die ewigen Wiederholungen. Irgendwie hatte ich den Eindruck, der Autor traut dem Leser nicht einen einzigen eigenen Gedankengang zu. Oder war er sich vielleicht selber unsicher, ob er die Charaktere gut und ausreichend ausgearbeitet hat?
    Und das, bei einer Story, die im Grunde von Anfang an offen vor einem liegt.
    Okay, die Geschichte an sich ist nicht neu. Darum geht es mir auch gar nicht - aber, meiner Meinung nach, hätte man weitaus mehr daraus machen können.
    Die Kämpfe, egal, wer da gerade gegen wen gekämpft hat, waren bis kurz vor Schluss des Buches fast identisch. Super knapp, ohne viel Beschreibung: Ein Schwert, eine Kralle oder was auch immer - und dann der Satz: „er verging im Feuersturm“. Irgendwann habe ich nicht mehr gezählt, wie oft ich das gelesen habe. Jedenfalls hatte ich da inzwischen schon Sorge um den Finalkampf. Dieser war dann aber glücklicherweise etwas ausführlicher, aber naja - so lala.
    Bei Lara war jeder, dem sie begegnete, sooo schön - schöner als alles, was sie je zuvor gesehen hatte. Hm! Außerdem wurde jedes Kapitel von ihr mit dem Satz: „Was ist nur los mit mir?“ bzw. „Was war nur los mit ihr?“ geschmückt (ich würde es lieber verunstaltet nennen)
    Zigmal verdüsterten dunkle Wolken den Himmel und der Wind spielte mit herabgefallenem Laub.
    Tja ... und Satan. Hier wurde seltsamerweise entweder eigenes Denken vorausgesetzt (ich könnte mir da ja Tausend Dinge vorstellen) oder aber, er war ein Depp (Infolge seiner Beschreibung oder eben dem, was nicht beschrieben wurde). Diesen Eindruck bekam ich zwangsläufig, denn bis zu dem Zeitpunkt, als er auf der Bildfläche erschienen ist, hatte ich mich auf das nicht mitdenken dürfen eingestellt.
    Das waren nur einige Punkte, die mich gestört haben. Bei vielen anderen würde ich zu viel verraten, auch wenn es nicht wirklich viel zu verraten gibt ;-)


    So, jetzt habe ich mir Luft gemacht und recht viel gemeckert.
    Aber dennoch muss es ja etwas an dem Buch gegeben haben, das mich veranlasst hat, es zu Ende zu lesen. Was das genau war, kann ich leider nicht benennen. Vielleicht eine ewig andauernde Hoffnung ;-)
    Oder Gabriel? ;-)
    Ja, ich glaube, er war mein Held in dieser Geschichte.


    Ich für meinen Teil kann dieses Buch leider nicht weiterempfehlen, außer vielleicht denjenigen, die sich von einer Geschichte berieseln lassen wollen, in der man nicht mitdenken muss/darf und auch nichts hinterfragen sollte.
    Schade drum.



    edit: Da hatte sich ein "r" im Namen des Autors eingeschlichen ;-)

    Hallo Shadow,


    ich wünsche dir natürlich, dass du nicht genauso enttäuscht bist wie ich.
    Vielleicht hatte ich ja nur ein/zwei schlechte Lesetage :gruebel
    Aber ich fürchte ... , also meine Tochter war nach einigen Seiten auch nicht wirklich begeistert und sie hat das Buch gar nicht erst mitgenommen.
    Das Cover ist aber echt schnuckelig :grin

    Nachtgeister( Nightlife) von Rob Thurman
    Broschiert: 411 Seiten
    Verlag: Piper (Mai 2010)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3492267343
    ISBN-13: 978-3492267342
    Preis: 9,95€


    Klappentext:
    Diese Jungs sind heiß! Die Brüder Cal und Niko sind nicht nur unwiderstehlich attraktiv, sondern auch übersinnlich begabt. In New York City haben sie alle Hände voll zu tun. Denn hier leben verführerische Vampirinnen an der Upper East Side und Trolle unter der Brooklyn Bridge. Cal, halb Mensch, halb magisches Geschöpf, ist stets auf der Flucht vor seinem dämonischen Vater. Als Cal in die Hände des Bösen fällt, ist seine einzige Rettung die schöne Hellseherin Georgie. Zusammen mit Niko begibt sie sich auf die Suche nach Cal ... »Raffiniert, charmant und übernatürlich gut!« New York Times



    Meine Meinung:


    Zum Inhalt kann ich nicht mehr sagen als: „Lest den Klappentext.“
    Viel mehr weiß ich leider auch nicht :-(


    Ich hatte mächtige Probleme in diese Geschichte hineinzukommen, was sich dummerweise auch im weiteren Verlauf nicht geändert hat. Die ersten 140 Seiten musste ich mich regelrecht zwingen das Buch nicht immer wieder zur Seite zu legen, um vielleicht lieber im Keller einer Spinne beim Opfer einweben zuzuschauen, denn das war eindeutig spannender und rasanter.
    Nicht nur, dass man seitenlang von Adjektiven und ach so lustigen Dialogen erschlagen wird, nein, man wird auch ausschweifend in die hohe Kunst der Körperhygiene, Frühstückszubereitung und Kleiderauswahl eingeweiht.


    Ein Super-Mini-Zitat als Beispiel: Einen ordentlichen Klecks Ketchup auf die fluffigen gelben Eier, und ich hatte alles, was ich brauchte. Ein Glas schaumige weiße Milch wurde energisch vor mich hingestellt. Ich kniff die Augen zusammen. „Das sieht aber nicht aus wie ein Bier, Nik“, brummte ich mit vollem Mund.
    „Stell dir einfach vor, es sei ein weißes Bier aus einem kuhförmigen Fass. Vielleicht hilft das.“ Niko setzte sich, begann seine Eier zu essen und trank ebenfalls seinen Kuhsaft.


    In diesem Stil geht es Seite um Seite um Seite weiter ...
    Wir erfahren sogar, wie Cal seine Turnschuhe anzieht, nämlich ganz sensationell, einen nach dem anderen. Nicht zu vergessen, dass er die Schuhe zuvor natürlich auch einen nach dem anderen unter dem Tisch hervor angelt. Sorry, aber das ist mir eindeutig zuviel des Guten. Zumal die Story irgendwo im Hintergrund dahinzuplätschern scheint.
    Bis Seite 260 habe ich auch wacker durchgehalten, bis ich letztendlich doch aufgegeben habe. Ich breche wirklich äußerst selten Bücher ab, aber hier war mir meine Zeit dann doch zu schade! In meinem Bücherregal stehen noch eine ganze Menge Bücher, die gelesen werden wollen und es wohl auch verdient haben. Ehrlich gesagt habe ich selbst im Internet von Hobbyautoren schon weitaus besseres gelesen als „Nachtgeister“.


    Die Geschichte ist aus Cals Sicht als Ich-Erzähler geschrieben, aber mehr, als dass Cal, sein Bruder Niko und auch alle anderen Figuren, die noch auftauchen, einem nach kürzester Zeit auf die Nerven fallen, kann ich nicht dazu sagen. Sämtliche Dialoge wirken unecht, gestellt und gekünzelt komisch. Das traurigste ist, dass alle, wirklich ausnahmslos alle die gleiche Art haben zu sprechen. Egal ob Mensch, Halbdämon, Troll, Teufel oder Grendel ... alle benutzen die gleichen, künstlich wirkenden Floskeln. Haben den gleichen „Humor!“ Außer eventuell die Vampirdame Promise, die sich von Eisentabletten ernährt (hust), aber auch bei ihr kann ich es nicht ausschließen, dass sie nicht in die selbe Kerbe schlägt, denn sie kam gerade erst mit einer Sprechrolle ins Spiel, als ich die Lust verloren habe.
    Am sympathischsten, wenn man überhaupt davon reden kann, fand ich Gerorgie. Sie ist Hellseherin, aber leider bis Seite 260 vollkommen untergegangen und nur minimalistisch vorgestellt worden. Vielleicht war sie mir gerade deswegen sympathisch. ;-)
    Ich finde es wirklich super schade, denn die Geschichte an sich hätte richtig gut werden können, allerdings würde dies wohl eine völlig andere Form voraussetzen. Das bisschen, was bis zu meinem Abbruch des Buches geschehen ist, hätte gut und gerne auf höchstens 100 Seiten reichlich Platz gehabt, und ist bereits im Klappentext nachzulesen.


    Am besten gefällt mir das Cover, welches für mich der Auslöser war das Buch zu kaufen.
    Tja, und die Aussage auf dem Buchrücken: „Vorsicht - diese Jungs sind heiß!“ müsste meiner Ansicht nach: „Vorsicht - diese Jungs könnten heiß sein, wenn ...!“ heißen. Von raffiniert, charmant und übernatürlich gut, habe ich leider auch nichts bemerkt. Mir erschienen sie eher gestellt vorpubertär, cholerisch und unnatürlich. (Zur Info: Ich lese gerne Jugendbücher, auch über pubertierende Jugendliche, aber hier passte irgendwie gar nichts.)


    Es ist mir fast schon peinlich, eine so schlechte Rezension zu schreiben, zumal ich das letzte Drittel nicht gelesen habe, aber ich war einfach nur genervt und verärgert.


    Ein Stern für die Idee, die leider nicht wirkungsvoll umgesetzt werden konnte, und einige Sterne an den Verlag für das Cover.

    Bei mir gab es im August folgendes:



    Olga Kroug; Nachtseelen; 2
    Maggie Stiefvater; Lamento; 3,5
    Sergej Lukianenko; Trix Solier; 1,5
    Maggie Stiefvater; Ballade; 2,5
    Hanna Winter; Die Spur der Kinder; 1,8
    Jandy Nelson; Über mir der Himmel; 1; Monatshiglight
    Lynn Viehl; Im Bann der Träume (Darkyn 2); 2,5
    David Levithan; Das Wörterbuch der Liebenden; 3
    Kerstin Gier; Jungs sind wie Kaugummi; 1,5
    Maike Hirsch; Untote küssen besser; 4
    Rob Thurman; Nachtgeister; 6; Abgebrochen nach 260 Seiten

    Zitat

    Original von Mulle


    Schreibst du eine Rezi, wenn du es durch hast?
    Das steht (stand?) nämlich auch auf meiner Wunschliste sehr weit oben. Monsterjagende Brüder *seufz* - mein Ding.
    Es scheint da aber offenbar das ein oder andere (oder weitere) Brüderpaar zu geben, dass lesenswerter ist :grin


    Das Cover ist aber tatsächlich extrem schön :-]




    Klar, mach ich. Wird aber noch was dauern, denn es bleibt schleppend zu lesen.
    Und ja, ich habe schon von interessanteren Brüderpaaren gelesen ;-) Besser gesagt, von welchen, die nicht so farblos und fast schon nervig daherkommen.

    Zitat

    Original von Letanna
    Erscheint im Januar 2011. Habe mir jetzt erst einmal den 1. Teil geholt.




    Hi,


    hast du das Buch inzwischen gelesen?
    Ich bin gerade dran (ich fand das Cover so schön ;-) ) finde es in unserem Keller allerdings gerade spannender. Wenn die Spinne auf ihr eingesponnenes Opfer zuwackelt :gruebel
    Nach 130 Seiten ist immer noch nix passiert und die beiden Jungs sind mir genauso fremd wie meine Nachbarn. Von denen weiß ich auch, was sie für Wäsche tragen und dass sie sich wahrscheinlich regelmäßig die Zähne putzen :rofl
    Tja und Vampire die sich von Eisentabletten ernähren ... wtf??? (Eigentlich hasse ich Abkürzungen, aber im Moment fällt mir nichts anderes dazu ein. :bonk

    Zitat

    Original von buchratte
    ist schon bei jemandem "Der Schrei nach der Stille" eingetroffen?


    Bei mir ist am Montag nur "Die Stille nach dem Schrei" ;-) angekommen.
    Bei einigen ist es wohl schon letzte Woche angekommen, denn es gibt ja schon einige Rezis bei Vorablesen.de.

    Einer der Gründe, warum der Nybbas mir gut gefällt ist, das er "den Neid" nicht anfasst ... schmeckt ihm nicht :-)


    Eigentlich hätte er aber auch wissen müssen, dass es nicht lange gut gehen kann, wenn man den Menschen eben nur diesen lässt. (hat er wohl nicht nachgedacht) :gruebel


    Ob diese Szene noch eine weitere Verwendung findet, wüsste ich auch gerne.

    Über mir der Himmel - Jandy Nelson (The Sky is Everywhere)
    Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
    Verlag: cbj (23. August 2010)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3570138771
    ISBN-13: 978-3570138779
    Empfohlenes Alter: 12 - 13 Jahre
    Preis: 14,95 €



    Die Autorin:
    Jandy Nelson hat Lyrik und kreatives Schreiben mit dem Schwerpunkt Kinder und Jugendliteratur studiert. Nach ihrem Studium war sie viele Jahre lang als literarische Agentin tätig und veröffentlichte nebenher erste Gedichte. „Über mir der Himmel“ ist ihr erster Roman. Jandy Nelson lebt und arbeitet in San Francisco.


    Kurzbeschreibung:


    Dieses Buch erzählt die Geschichte der siebzehnjährigen Lennie Walker, die bis vor vier Wochen ein relativ unbeschwertes Leben als kleine Schwester geführt hat. Mit dem Tod ihrer zwei Jahre älteren Schwester Bailey verändert sich alles. Wie soll sie allein weiterleben? Wie mit ihrer Trauer umgehen?
    Vollkommen aus der Bahn geworfen kapselt sie sich zunächst von allem ab. Will und kann mit niemandem reden. Ihre Mutter, die vor sechzehn Jahren abgehauen ist, scheidet sowieso aus, und ihre Großmutter und Onkel Big, bei denen sie wohnt versuchen zwar alles mögliche, dringen aber nicht zu ihr durch. Erst bei Toby, der fataler Weise Baileys große Liebe war, findet sie Trost, denn er liebte Bailey genauso, wie sie selbst. Zu ihrer Trauer gesellen sich nun auch noch Schuldgefühle. Als dann auch noch Joe, ein neuer Schüler und leuchtender Stern, an ihrer Schule, auftaucht ist das Chaos perfekt.


    Meine Meinung:


    Ich muss zugeben, dass ich mit einer großen Portion Skepsis an dieses Buch herangegangen bin. Ein Thema wie dieses in der ICH-Perspektive und dann auch noch im Präsens zu lesen ... erschien mir schwierig.
    Die ersten Seiten haben mich jedoch schon überzeugt, dass Jandy Nelson hier einen wunderbaren Debütroman abliefern wird, und, dass sie genau weiß was sie tut.
    In einer exzellenten Sprache fließen die Worte nur so dahin und lassen den Leser von Seite zu Seite schwebend an Lennies Gefühlen teilhaben - in sie eintauchen. Es entstehen Bilder, von wunderschönen Metaphern untermalt.
    Wenn man ab und an mal einen Satz zweimal liest, dann nicht, weil der Schreibstil eventuell stockend oder unrund ist, sondern weil man sich einige Bilder einfach öfter anschauen möchte.
    Lennie ist chaotisch, traurig, sensibel, wütend, verwirrt, verliebt ... All das wird absolut einfühlsam und glaubwürdig rübergebracht. Es macht einfach Spaß, sie auf ihrem schwierigen Weg, zu sich selbst, zu begleiten. Mit ihr, all die Höhen und Tiefen zu erleben. (Auch wenn es zeitweise ziemlich traurig ist)


    Sehr schön finde ich auch die Gedichte, die Lennie zu jedem Kapitel auf die kuriosesten Dinge schreibt und dann versteckt, an Bäume hängt oder wegwirft (Sowas in der Art hat doch jeder schon mal gemacht, oder?). Ich habe mich (deshalb) gefragt, was am Ende mit all diesen Gedichten passiert und gehofft, dass meine Erwartung nicht enttäuscht wird. Wurde sie nicht! :-)


    Eine zauberhaft einfühlsame Geschichte über Tod, Trauer, erste Liebe und Hoffnung, die besonders den jungen Lesern deutlich macht, dass man in Extremsituationen durchaus auch mal extrem reagieren kann und darf, und, dass manche Situation es sogar vermag, aus einem Beistellpony ein Rennpferd hervorzubringen. :-)
    Zwar ist „Über mir der Himmel“ als Jugendbuch (Alter 12-13 Jahre) deklariert, ich kann es jedoch durchaus auch älteren Lesern empfehlen. Sei es drum, sich zu erinnern, wie man selber in dieser Zeit mit all seinen Gefühlen umgegangen ist.
    Dieses Buch hat mich sehr berührt, und weil ich weiß, dass problembehaftete Geschichten es bei den Jugendbüchern nicht immer leicht haben, möchte hier noch einmal besonders darauf aufmerksam machen.

    Zitat

    Original von Babyjane
    Ich bekomme nachträglich noch den Pilot von Vorablesen Spirit, da gibts noch mal 50 Exemplare, weil unser Feedback so toll war... :wow


    Weiß gar nicht, wann ich das alles lesen soll... :lache



    "Der Pilot" kommt auch zu mir (auch nachträglich). :-]
    Das war aber auch das einzige Buch (bei Spirit), welches mich interessiert hat. (Bis jetzt - man weiß ja nie, was noch kommt)

    Zitat

    Original von Mulle
    Ah verdammt!
    Sorry Sabine. Ich sollte wohl ein bisschen mehr auf die Einhaltung der Abschnitte achten. Mir fällt das kaum ins Auge und denen, die wie die Nachwuchs-Schumis durch das Buch durchgerast sind, und im Nachhinein besprechen, vermutlich erst recht nicht. Und ich Dussel antworte da noch drauf :bonk


    Ich schreibe es mir hinter die Löffel, bei zukünftigen Leserunden besser auf Spoiler zu achten.
    Sch... das ärgert mich jetzt.
    Und so typisch. Wo ich bin, herrscht Chaos :cry



    Ich kann bestens verstehen, dass dir sowas passiert; schließlich hast du die gesamte Geschichte im Kopf!
    Ehrlich gesagt hatte ich mir das auch einfacher vorgestellt, an einer Leserunde teilzunehmen, wenn ich das Buch schon zu Ende gelesen habe. Mindestens fünf Beiträge habe ich inzwischen schon wieder gelöscht , besser gesagt gar nicht erst abgeschickt, weil ich mir nicht mehr sicher war, ob es noch in den richtigen Abschnitt passt, oder ich eventuell mit "mehr" Wissen anders darüber denke. :gruebel
    Deshalb hier eine dicke Entschuldigung, dass ich mich so selten blicken lasse. :bluemchen

    Auch, wenn ich hier eventuell ein bisschen aus dem Rahmen fallen sollte ...
    ... ich muss gestehen, ich mochte Nicholas von dem Augenblick an, als er in die Kirche gegangen ist. Dieses Bild hat sich mir in den Kopf gebrannt ... ähm, ja.
    Der Dialog war absolut köstlich. Ab diesem Zeitpunkt war mir eigentlich schon klar, dass dieser Dämon genau der ist, von dem ich lesen möchte.
    Die Sache mit "gut und böse" in diesem Zusammenhang sehe ich etwas lockerer.
    Nicholas ist eben ein Dämon und er braucht Emotionen, um zu überleben. Und dass er dabei auch noch ein bisschen Spaß hat ... warum nicht. (er soll mich ja auch noch unterhalten, ne ;-)
    Bei einem Tiger, der seine Beute reißt, regt sich schließlich auch keine auf ... sieht auch nicht immer nett aus, und selbst die spielen mit ihren Opfern.
    Außerdem habe ich mich freiwillig für ein Buch mit Dämonen entschieden, weil ich hoffe, dass die auch mal "böse" sein dürfen!!! Ich mag die bösen Jungs ;-) Die vielen weichgespülten Dahinschmelzer, von denen man sonst so liest gehen mir ehrlich gesagt langsam auf die Nerven - das langweilt auf die Dauer.
    Und nicht zu vergessen, es ist Fantasy! (Im wahren Leben möchte ich Nicholas auch nicht wirklich begegnen - einem Tiger in freier Wildbahn übrigens auch nicht).
    Clare :
    Ich stimme dir übrigens zu ;-) Keine Liebeslanzen, stählerne Marmorpfähle oder sonstiges Geschwätz :-) Das ist sehr erholsam und wesentlich erotischer.
    Vielen Dank dafür, Mulle!

    So, nun ist auch meine Rezi fertig :-)



    Trix, Kronerbe des Co-Herzogtums Solier, verbringt (wie es so ist, in diesen Kreisen) eine recht langweilige Kindheit. Die meiste Zeit verbringt er damit seine Nase in Bücher, besser gesagt in etliche (Familien)Chroniken, zu stecken und anstatt sich im Jagen und Fechten zu üben, womit sich die Kinder üblicherweise beschäftigen, umgibt Trix sich lieber mit Zauberern und Chronisten.
    Überraschend schnell muss er sich jedoch mit anderen Dingen auseinandersetzten, denn als der Co-Herzog Sator Gris den Thron des Herzogtums für sich allein beansprucht und Trix alles nimmt, was ihm lieb und teuer ist, ihn sogar in den Kerker sperrt (aus dem er jedoch schnell befreit wird), beginnt eine aufregende Reise für den 14 jährigen Jüngling.
    Er schwört Sator bittere Rache.
    Dass das Leben ohne Eltern, ohne Diener und ohne Adelstitel ein anderes ist bemerkt Trix schnell, und er muss immer öfter ungewohnte Entscheidungen treffen und Lösungen für diverse Probleme, die ihm unterwegs beschert werden, finden. Glücklicherweise gelingt ihm das meistens recht gut.
    Er macht Bekanntschaft mit den unterschiedlichsten Personen und mit allerhand skurrilen Geschöpfen. Ritter, Zwerge, Waisenkinder, Feen oder Untote, um nur einige zu nennen. Manche davon wollen ihm behilflich sein, andere beabsichtigen Gegenteiliges.
    Außerdem taucht auch noch die schöne Fürstin Tiana auf, die mit dem scheußlichen Evikayt von den Kristallenen Inseln, aus politischen Gründen zwangsverheiratet werden soll.
    Dies zu verhindern scheint Trix‘ oberste Priorität zu sein und ihn zeitweilig von seinem persönlichen Racheschwur abzulenken. Aber erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt :-)


    Mit diesem Buch ist Sergej Lukianenko ein unglaublicher Mix gelungen. Einerseits lässt sich die Geschichte (für jüngere Leser) wie ein Märchen lesen und andererseits sind so tiefgründige Elemente integriert, dass einem gar nichts anders übrig bleibt, als über die eingeflochtenen Spitzen nachzudenken. Es geht um Liebe, Macht, Freundschaft, Unsterblichkeit, Ehrlichkeit, Großmut ... eigentlich wird alles des „täglichen“ Lebens auf eine unvergleichlich, amüsante und doch nachdenkliche Weise behandelt. Vieles wird auch nur hauchzart angerissen und man muss schon genau hinlesen.
    Es gibt wunderbare Erklärungen - wie zum Beispiel Zauber entsteht, wie man am angenehmsten Reisen kann oder auch, wie die Welt durch Errungenschaften, wie Fast-Food-Restaurants oder Konfektionsware verändert wird.
    Die Charaktere haben jeder für sich ihren eigenen Charme und sind absolut lebendig beschrieben. Kleine unverkennbare Eigenarten machen eigentlich die Namensnennung an vielen Stellen überflüssig, denn man weiß sofort, mit wem man es zu tun hat.
    Nur Annette, die kleine Fee verblasst meines Erachtens zum Schluss hin ein bisschen, was aber durchaus zu verschmerzen ist.
    Auch wollte ich, bei den letzten hundert Seiten ca, eigentlich etwas schneller wissen, wie die Geschichte endet. Vielleicht war ich zu sehr an die kleinen Spitzen gewöhnt und der Überraschungseffekt hat etwas nachgelassen. Ich weiß es nicht. Andererseits hat mich das aber auch dazu verleitet, den letzten Teil in einem Rutsch durchzulesen :-)


    Dieses Buch kann ich jedem empfehlen, der fantastische Geschichten mit Tiefgründigkeit, Humor, Sarkasmus und zauberhaften Charakteren liebt.
    Gute 9 Punkte

    Das Ende hat mir auch gut gefallen. Alles ist irgendwie zu einem Abschluss gekommen, mit dem jeder leben kann. Selbst hier hat es noch die ein oder andere Überraschung gegeben :-)


    Unter anderem habe ich mich über das künstliche Gebiss des Gildemeisters köstlich amüsiert. Was es nicht alles gibt :-)


    Alles in Allem ein wirklich schönes, märchenhaftes Buch mit viel Humor, Sarkasmus, und wie es in der Kurzbeschreibung schon erwähnt wurde, mit einer wunderbar heiteren Komik in exzellenter Fabulierkunst dargeboten.


    Vielen Dank an die Eulen und den Verlag, dass ich an dieser netten Leserunde teilnehmen durfte, und dafür, dass ich mir dieses tolle Buch nun in mein Regal stellen kann, um immer mal wieder darin zu blättern.


    Liebe Grüße
    Eisnebelhauch :wave