Nicole Döhling; Das Lied der Wölfe; 3,5
Steffanie Burow; Im Tal des Schneeleoparden; 1,0; (Monatshighlight)
Gabi Kreslehner; Das Regenmädchen; 2,1
Nicole Döhling; Götterdämmerung; 5,0; (Im Rahmen einer Überarbeitung)
Caragh O'Brien; Die Stadt der verschwundenen Kinder; 2,0
Gabriele Gfrerer; Grenzenlos nah; 1,3
Mirjam Mous; Boy 7; 1,2
Beiträge von Eisnebelhauch
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Ich bin auch ab Freitag da ... irgendwo
Bin gespannt, wen mal so alles trifft und da ich eigentlich ein Antiplaner bin, werde ich mich überraschen lassenObwohl so ganz ohne Termine wird es wohl auch nicht gehen. Hm.
Aber Cosplayer finde ich auch klasse. Wir haben in Düsseldorf ja den Japantag, da tummeln die sich auch immer in Scharen -
Wer sich auf dieses Buch einlässt wird eine mehrstündige Achterbahnfahrt erleben und beim Aussteigen leicht schwindelig zurückbleiben.
Oliver Uschmann erzählt uns die Geschichte von Sven. Besser gesagt, er lässt Sven selber erzählen und saugt den Leser mit Hilfe der Ich-Perspektive noch tiefer in die wilden Strudel verwirrter und verzweifelter Gedanken dieses jungen Mannes.
Mit 14 Jahren ist Sven noch der Vorzeigesohn schlechthin. Er ist gut in der Schule, hat nette Freunde und sogar einen Preis für eins seiner Landschaftsprojekte bekommen. Dann macht er einen Fehler. Ein Fehler, der ihm eigentlich nicht angelastet werden kann, denn im Grunde ist er nur einen Moment unaufmerksam. Die Reaktion seines Vaters lässt jedoch keinen Zweifel an seiner Schuld und der Satz: „Wofür bist du eigentlich gut!“ brennt sich wie ein Brandzeichen in seine Seele.
Mit 19 Jahren steht er auf der anderen Seite der Gesellschaft. Seine Beschäftigungen bestehen aus Pöbeln, Saufen, Drogen, Sex und Gewalt. Seine neuen Freunde Boris und Frederick stellen keine Ansprüche und haben keine Erwartungen. Zugedröhnt den Tag überstehen, provozierend und zur Not auch mit Gewalt ein bisschen Spaß haben. Das reicht.
Erst als er seine Schwester Lina in Gefahr sieht wacht Sven auf und versucht sie zu beschützen, was aber in seinem Zustand gar nicht so einfach ist. Ständige Rückschläge lassen ihn immer wieder in seine prolligen Verhaltensmuster zurückfallen und oft steht er sich selbst am meisten im Weg.Oliver Uschmann nimmt kein Blatt vor den Mund. Sei es bei der Ausdrucksweise der ausgegrenzten Jugendlichen oder bei der Schuldfrage der Verantwortlichen. Da geht es des öfteren recht harsch zur Sache.
Auf der anderen Seite werden unter dem Deckmäntelchen der angesehenen Familie - der Vater ist schließlich ein gefragter Bestsellerautor von Erziehungsratgebern - Svens Verfehlungen so gut es geht vertuscht und unter der Hand ins richtige Licht gerückt.
Wirkliche Gespräche finden jedoch auf beiden Seiten nicht statt, sodass Svens Zwickmühle immer größer wird. Das wird sehr ausführlich und verständlich ausgeleuchtet. Bei seinen Eltern ist er wegen seines Nichtstuns untendurch und bei seinen Freunden eckt er an, wenn er mal was bürgerliches macht, um seiner Schwester zu helfen. (was er allerdings auch niemandem sagen kann).Mich hat das Buch sehr gefesselt und wenn es die Zeit zugelassen hätte, hätte ich es wohl an einem Stück durchgelesen. Die ein oder andere Passage war mir persönlich etwas zu ausführlich aber dennoch weit davon entfernt, um sie Länge zu nennen.
Svens Geschichte macht betroffen und nachdenklich, gibt aber auch Hoffnung, dass eigentlich keine Situation wirklich hoffnungslos ist.
Auch wenn eine Menge Klischees und Zufälle bedient werden, so hat es mich hier nicht gestört, denn das Leben hält doch auch immer Zufälle für uns bereit, und was bedeutet schon Klischee?Ein sehr lesenswertes Buch für Jugendliche, Eltern und sonstige interessierte Leser.
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Ich habe ja keinen Tresor ... wo sind die Tresorbesitzer???
... hat ein Handy überhaupt Empfang in so einem Stahlkasten ... und wie laut muss es klingeln, damit Sven den Klingelton durch die schwere Holztür, den Tresor und auch noch gegen die gurgelnde Kaffeemaschine( obwohl, ich glaube, der Kaffee war schon fertig) hören kann?
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, es gab so viel Tiefe, so viele Wendungen und so viele authentische Momente, die mich als Leser immer weiter und weiter gezogen haben. Schnell noch ein Kapitel ... und noch eins ... auch wenn du eigentlich was anders machen solltest
Es hat wirklich Spaß gemacht mit Sven die Achterbahn zu besteigen und am Schluss ein bisschen schwindelig auszusteigen.
Vielen Dank an Oliver für die gelungene Unterhaltung ... und auch dafür, dass man wieder etwas genauer hinschaut, warum der ein oder andere sich benimmt, wie er es tut. (obwohl ich das im Grunde generell schon mache - aber eine kleine Erinnerung kann ja nicht schaden)
Jedenfalls freue ich mich, dass meinen Kindern eine solche Achterbahn bislang erspart geblieben ist. (Vielleicht hab ich ja doch das ein oder andere richtig gemacht)
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Es geht weiter ala Achterbahn
Einer meiner Lieblingssätze war:
„Ich habe gebremst und den Fluss gezähmt, der da immer aus dem Internet schwillt und mich ersäuft.“Sven steckt ja immer noch in einer verqueren Zwickmühle. Irgendwo wird er gezwungen zu handeln - denkt er jedenfalls, denn er muss ja Lina retten - andererseits hat er nicht genug Zeit, um selber auf den Trichter zu kommen, dass ihm sein „altes Leben“ vielleicht besser gefallen könnte, als sein Prolldasein. Schon ein bisschen schizophren ... aber durchaus nachvollziehbar. Das mit dem schnellen Geld klappt nicht und obwohl er mit seinen „alten Freunden“ in kürzester Zeit sehr viel auf die Beine gesellt hat, ist es für ihn eine Niederlage.
Er steht sich selbst im Weg.Die "Penner" am Brunnen haben mich sehr an einen Ortsteil hier bei uns erinnert. Und was in Wesel das alte Kaufhaus Hansa war, war bei uns Heka
Dass Sven ausgerastet ist, als sein Vater bei Erik im Laden aufgeschlagen ist und wiedermal alles an sich gerissen hat war gar nicht zu vermeiden. Das habe ich schon gesehen, als er nur einen Fuß in den Laden gesetzt hat. Da frage ich mich auch manchmal, ob der eigentlich weiß, was er in seinen Bestsellerbüchern verzapft , oder was da eigentlich drin steht.
Bei dem Fernsehauftritt hatte ich zuerst den Eindruck, sie würden Sven testen. Als der Moderator ihn auf seinen Gefängnisaufenthalt angesprochen hat, war im Grunde schon klar, wie Sven reagieren würde.
Einerseits sehr schade, aber andererseits unvermeidbar für ihn. Er ist noch nicht bei sich selbst angekommen und die Tatsache, dass Stefan Grünberg ihn hat wissen lassen, dass man mit mehr Schein als Sein besser vorankommt, macht es sicher nicht leichter.Einen Fehler habe ich auch gefunden:
S. 393 „voll drauf Droge“ ein Mischsatz -
Zitat
Original von Zwergin
Die Geschäftsidee der vier alten und jetzt wieder neuen Freunde interessiert mich nicht wirklich, aber es ist trotzdem spannend die Entwicklung von Sven und seine zahlreichen Rückschläge zu erleben.
Ich frage mich allerdings, wieso Jule, Benjamin und vor allem Max sich wieder so mit Sven einlassen? Nur der guten alten Zeiten wegen? Immerhin wollte Sven nicht nur nix mehr mit ihnen zu tun haben, sondern hat sie, vor allem Max, bei jeder sich bietenden Gelegenheit fertig gemacht. Ich hätte dem Typ den Schuh in den Allerwertesten getreten, aber kein Riesenprojekt mit ihm aufgezogen.Die Frage habe ich mir auch mehrfach gestellt. Da greift dann doch wieder die Theorie von der Verschwörung
Die stecken alle unter einer Decke.
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Zitat
Original von maikaefer
Danke, Oliver, dass du dir die Zeit über solch ebenso ausführliche wie interessante Ausführungen genommen hast. Alles nachvollziehbar. Allerdings bleibt mein Erstaunen darüber, dass Sven in die Verhaltensweisen der zwar intensiven, aber im Vergleich zu seinem Gesamtleben doch wesentlich kürzeren "Gewalt"zeit (nach Linas Unfall) zurückfällt. (Ich weiß nicht, wie ich das besser formulieren kann, sorry).Man darf dabei wahrscheinlich auch nicht vergessen, dass Sven sich im Prinzip ja nicht aus seinem eigenen Willen heraus verändert hat. Er macht das alles ja nur, um seine Schwester zu retten (wirkliche Veränderung kann man glaube ich nur aus eigenem Antrieb erreichen). Da finde ich es schon relativ "normal", dass er immer wieder in seine alten Verhaltensmuster verfällt. (Okay, auch wenn es den Leser wirklich an seine Geduldsgrenzen treibt - aber so geht es sicher auch vielen Eltern)
Er bemüht sich wirklich und erfährt aber immer noch diese Ablehnung, fühlt sich unverstanden, und weil er ja auch niemandem von dem Erpresser erzählen darf verstärkt sich das Gefühl in ihm sicher noch. Die Zeit sitzt ihm zusätzlich drohend im Nacken. -
In diesem Abschnitt war eine ganze Menge los.
Linas Blog finde ich sehr schön. Sven scheint das ein bisschen halt zu geben. War ja irgendwie immer schon so. Wenn es um Lina geht ist er mehr er selbst.
Der Abschnitt hatte schon fast etwas von einer Verschwörung
Die Fotos, die Debby nur an Sven versendet hat. Die Erpressung, die mir auch eher wie ein psychologischer Arschtrittvorkommt. Jule, Max und Benjamin, die plötzlich wieder auf der Matte stehen ...
Sehr gut hat mir auch der Spießerkneipentag gefallen
Meine Eltern hatten auch mal so ein Teil. Eine Eckkneipe für genau das Publikum, das Boris so treffend beschrieben hat, inklusive dem Ernte 23 Aschenbecher
Woher weiß er so genau, wie es damals war?
Tja und Frederick hat auch etwas von sich preisgegeben, denke ich jedenfalls. Hatte er etwa einen Vater, der sich als „feige Ratte“ aus dem Staub gemacht hat?Die Aktion im Internet, als Sven versucht hat Geld aufzutreiben hat mir nicht so gefallen. Das ist doch eher unrealistisch, denn dumm ist Sven ja weißgott nicht. Hat aber auch gezeigt, wie verpeilt er oft ist. EasyCredit ... schon klar
Bin mal gespannt, wer sich als der oder die Erpresserin herausstellt.
Ein Spaßvogel ist es allemal (Stichwort Ratenzahlung), aber auch ein SchnellrechnerSo, ich würde viel lieber weiter lesen, als jetzt zu arbeiten
P.s. Die Terminvergabe von Svens Vater war ja wohl ein absolutes no go!!
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Zitat
Original von schnatterinchen
Was mir etwas negativ aufgefallen ist, ist das alle Ärzte *Schei..* sind, das kann ich so nicht unterschreiben sicher gibt es auch schwarze Schafe dabei aber wo nicht? Und ein Chefarzt ist eben mal nicht für die Kassenpatienten zuständig, lieber wäre mir da gewesen er hätte einen *Assi* zusammengestaucht.
Die Aussage, ein Chefarzt ist nicht für Kassenpatienten zuständig, finde ich sehr gewagt. Im Notfall ist jeder Arzt für jeden Patienten zuständig! Sollte zumindest so sein
Nachdem ich in letzter Zeit auch wirklich schlechte Erfahrungen mit Ärzten machen "durfte", fand ich Svens Ausraster sehr erfrischend.
Dass es auch gute Ärzte gibt bezweifle ich gar nicht, aber bedauerlicherweise scheinen die immer weniger zu werden. -
Mit dem zweiten Teil bin ich nun auch fertig
Einige Szenen kannte ich schon aus den Leseproben - habe sie aber gerne noch mal gelesen, denn gerade die Krankenhausabschnitte haben mir sehr gut gefallen.
Sven erscheint immer, als wäre er keine 19 Jahre, sondern irgendwo bei 15 - 16 Jahren stecken geblieben. Ganz besonders, wenn er mit seinen Kumpels zusammen ist. Die Sprache die sie sprechen, wenn sie zusammen sind, und auch die Themen (wenn man das überhaupt so nennen kann) und Aktionen lassen eigentlich nicht auf 19 jährige schließen.
Seine ewigen Zweifel lassen aber hoffen, dass Sven doch irgendwann noch die Kurve kriegt. Nur wie diese Kurve im Endeffekt aussehen wird ist mir noch nicht klar.
Der Schreibstil passt aber hervorragend zu der Geschichte.
Zwischendurch stolpert man schon mal über Rheinländische Begriffe wie „kniebeln“. Und auch wenn ich so ziemlich aus der gleichen Gegend komme, kannte ich das so nicht. Hier heißt das knibbeln
Sehr nett finde ich auch all diese Anspielungen auf irgendwelche Fernsehsendungen oder Filme wie z.B. „Zurück in die Zukunft“ Da haben Henning und Frederick direkt ein Gesicht und einen Körper verpasst bekommen
Uaaaaa, oder das Restaurant, wo überall Sauce Hollandaise aus Tetra Paks
über alle Gerichte gekippt wurde. Hollo Bollo oder soÜbel.
(Damit hätte ich mich dann auch als TV- Zapper geoutet)Bei Herrn Dammeier im Krankenhaus hat mich Sven aber ein wenig enttäuscht. Da hätte ich ihm zugetraut, die Strategie, wie man mit sowas umgehen könnte, selber herauszufinden.
Tja und der Gefängnisaufenthalt scheint ihm ja mächtig zugesetzt zu haben. Mal sehen, was sich da weiterentwickelt.
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Hängst du etwa immer noch auf dem Rastplatz im Bergischen fest?
*trommel, trommel*
Nee Quatsch, ich häng mich mal an schnatterinchens Frage an:
Wie Schüler auf diese Geschichte reagieren würde mich auch sehr interessieren.
Und ob es im Anschluss noch eine Diskussion oder Fragerunde gab. Wenn ja, wie sahen die Fragen aus?
Ob du schon Millionär bist interessiert mich nicht - jeder bekommt das, was er verdient, ne.
Die Sache mit dem: "Wie viel Oliver steckt in Sven?" wollte ich früher auch immer wissen, heute will ich es eher nicht mehr so genau wissen
Klar steckt immer viel von einem Autor in seinen Figuren, aber ich finde, das "was und wie viel" sollte ein Geheimnis bleiben. Da sollte man sich als Autor nicht zu nackisch machenAh, da fällt mir gerade noch eine Frage ein:
Wie gefällt dir der Trailer zum Buch? (Aber ehrlich :peitsch) -
Zitat
Original von Johanna
Na toll - dabei merke ich dann aber WIE alt ich eigentlich bin. Ich kenn davon NIEMANDEN
Och Johanna, das hat glaube ich nicht mit dem Alter zu tun. Die muss man auch nicht unbedingt kennen, obwohl man auch nicht wirklich daran vorbeikommt zumindest davon gehört zu haben. Dann wiederum ist es MIR ganz recht, wenn ich nicht nur "eigentlich" den Knopf betätige, um den Sender zu wechseln
ZitatOriginal von Johanna
Ich seh dann gleich wieder die Hintergründe - "kein Wunder, daß Sven sich gerade so verhält" - "Trauma duch die vermeintlich durch sein Versäumnis verunfallte Schwester, die er so liebt".Welch Vater kann seinem 14 jährigen Sohn derartiges vorwerfen und sich dann nicht wundern, daß er so reagiert?
Ich kanns mir erst mal nur so erklären, daß er seine eigenen Schuldgefühle - sein Kinder alleine gelassen zu haben um seinem Wurststand zu frönen - auf seinen Sohn ablädt. Sei es auch unbewußt.Den Spekulationen kann ich mich anschließen. Vielleicht auch nur, um einen Grund zu finden, den Vater nicht ganz so ... na eben so zu finden
Im Krankenhaus, draußen, als er Sven besucht hat, konnte man doch zumindest mal einen vernünftigen Ansatz finden. Das hat mir gut gefallen. Aber kurz drauf stapft er schon wieder wie ein Elefant durch den Porzellanladen. Da dachte ich nur: soll er sich seine Harke doch sonst wo hin schieben! (Das Buch färbt ab)Anreden wie "Stuhl" oder "Bremsscheibe" waren mir bisher auch nicht bekannt
oder "Schamhaarflechter"
Aber das sehe ich ehrlich gesagt auch nicht als sehr dramatisch an, dass sowas an mir vorbeigegangen ist. Ist vielleicht ja auch regional unterschiedlich.
Und Flens gibt es bei uns auch nicht in 0,5 l FlaschenDie kleinen sind nämlich viel schöner
So, mal sehen, wie es mit Sven weiter geht. Er ist ja mächtig zerrissen.
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Hallo Oliver,
dann sag ich doch mal HALLO!!! ... und hast du's gehört?
Der Rasthof im Bergischen ist nämlich nicht so weit weg von hier, da hätte ich vielleicht trommeln können
Schön, dass du unsere Leserunde begleitest, das ist doch immer ein besonderes Highlight.
Bin gespannt, wie es werden wird - bislang bin ich auf Seite 50 oder so, und wie ich den Leseproben schon entnehmen konnte, wundert es mich nicht wirklich, dass es mir bis hier hin schon mal sehr gut gefällt
Bis später
Liebe Grüße
Eisnebelhauch -
Hallo
Mein Buch ist auch angekommen
Danke!
Jetzt lese ich noch schnell "Boy 7" zu Ende (übrigens auch sehr spannend) und dann kann es los gehen.
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Ei wie fein!!!
Die erste Nachricht im Frühdienst und dann gleich so eine schöneDa macht die Arbeit doch sofort doppelt so viel Spaß.
Vielen Dank an den Verlag und ganz besonders an die Glücksfee. -
Als wenn es nicht schon schlimm genug wäre, dass ein junger Mensch zu Tode kommt. In diesem Roman ist das erst der Anfang, denn der Tod des Mädchens zündet zusätzlich noch eine Kettenreaktion, taucht tief in die menschliche Psyche ein und enthüllt so manchen Abgrund.
Ich glaube, es ist das erste Mal, dass ich eine Pressestimme zitiere, aber in diesem Fall finde ich es einfach absolut passend, und wahrscheinlich hätte ich es fast genauso beschrieben:
Zitat - »Ein spannender Krimi, der dank dunkler Geheimnisse, verhängnisvoller Affären und der liebenswert schroffen und gleichzeitig verletzlichen Ermittlerin bis zur letzten Seite fesselt.« --Freundin, 12.01.11 - Zitat Ende.Der Schreibstil ist zugegebener Maßen sehr ungewöhnlich. Beinahe so eine Art Top oder Flop Entscheidung - entweder man mag es oder eben nicht. Aber selbst wenn man anfangs noch zweifeln sollte, lohnt es sich wirklich dran zu bleiben, denn hat man sich erstmal darauf eingelassen, wird sehr schnell deutlich, dass die Geschichte genau so erzählt werden musste. Ich weiß nicht genau, ob sich der Schreibstil der Geschichte, oder die Geschichte dem Schreibstil angepasst hat, jedenfalls ist eine gelungene Symbiose dabei herausgekommen.
Die Story besticht einerseits mit ihren leisen, nach innen gewendeten, recht poetischen Tönen; andererseits mit knappen und teilweise derberen Beschreibungen. Ein Auf und Ab, genau so, wie auch die Figuren dargestellt werden. Das Leben hat nun mal Ecken und Kanten - davon sind Kriminalisten nicht ausgeschlossen.
Franza kommt am Anfang wahrscheinlich bei vielen Lesern nicht wirklich gut weg, aber im Laufe der Geschichte werden auch ihre Beweggründe um einiges deutlicher. Das mag einem Gefallen oder nicht - authentisch ist es allemal.Ein bisschen was muss ich aber dennoch abziehen, weil es an einigen wenigen Stellen doch etwas konstruiert wirkte. Oder besser ausgedrückt, weil mir vielleicht einer der psychischen Abgründe, einer zu viel war.
Obwohl wirklich alles zusammengehörte und auch alles schlüssig geendet hat, hatte ich ein bisschen den Eindruck, es wurde nachträglich noch etwas Dramaturgie eingebaut.
Außerdem haben mir Sätze wie: Wenn er, Ben, ... Als sie, Franza, ... Für ihn, Felix, ... nicht so gut gefallen, teilweise fand ich das sogar nervig.Alles in allem aber ein sehr lesenswerter Krimi. Etwas Besonderes. Sicher auch gut geeignet für Leser, die normalerweise nicht zu einem Krimi greifen.
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Zitat
Original von xania
Muesste Franza nicht sofort den Fall abgeben, wenn ihr Sohn als moeglicher Verdaechtiger in Frage kommt? ( ich habe den Abschnitt noch nicht durch, vielleicht kommt das noch)Edit: Sie WILL nicht abgezogen werden. Ich werds dem Staatsanwalt sagen, das geht doch nicht
Naja, ich denke, so schnell geht das nicht mit dem abgezogen werden. Und außerdem war Ben ja nicht mal wirklich verdächtig(eher nur kurz und dann auch in erster Linie von Franza). Nur weil er Marie kannte, heißt das ja noch lange nicht, dass er sie auch umgebracht haben muss.
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Der Ort hat mich in diesem Buch eigentlich gar nicht interessiert. Fand ich unwichtig. Vielleicht, weil es so gut wie keine Beschreibungen dazu gab.
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Zitat
Original von Lumos
Absolut verzichtbar war für mich die Szene, in welcher Felix seine Darmentleerung begutachtet :rolleyes!
Solche Szenen brauche ich normalerweise auch nicht, aber hier hat es irgendwie gepasst
(vielleicht hat es dich besonders gestört, weil du begonnen hast Felix zu mögen)