Beiträge von serpent

    Inhalt:
    In ihrem Blog wünscht "an-G-kozzt" ihren Mitschülern Lucy, Adam und Courtney den Tod. Kurz darauf verschwinden Lucy und Adam. Die 16-jährige Madison beginnt der Sache nachzugehen. Haben die seltsamen Mails, die sie in letzter Zeit bekommt, etwas damit zu tun? Und warum zieht sich Tyler, den sie so anhimmelt, immer weiter von ihr zurück? Als dann auch noch Courtney vermisst wird, bricht Panik aus. Und Madison bekommt unerwarteten Besuch.

    Mein SuB ist in den letzten 2 Wochen von 23 wieder auf 33 gestiegen :rolleyes Nun ja, jetzt werde ich erst mal versuchen wieder auf 25 Bücher runter zu kommen, bevor ich mir erlaube wieder neue zu kaufen. Mein Wohlfühl-SuB liegt nämlich einfach nur bei knapp über 20.

    Ich scheine es im Moment mit Büchern zu haben, die hier noch nicht vorgestellt wurden ;) Nun denn, ich übernehme die Aufgabe auch für "Urbat" wieder gerne!


    Urbat - Die dunkle Gabe von Bree Despain
    Gebundene Ausgabe: 431 Seiten
    Verlag: Aufbau Verlag
    ISBN: 978-3351041236
    16,95€


    Inhaltsangabe:
    »Ich bin der Tod oder das Leben. Ich bin Heil oder Zerstörung. Engel oder Dämon.« Grace Divine, die Tochter des Dorfpastors, wusste schon immer, dass etwas Furchtbares passiert sein musste in jener Nacht, in der Daniel verschwunden war. Voller Schrecken erinnert sie sich daran, wie sie ihren Bruder Jude blutverschmiert auf der Veranda gefunden hat. Als Daniel nach drei Jahren wiederauftaucht, fühlt sich Grace auf unerklärliche Weise zu ihm hingezogen, obwohl sie ihrem Bruder versprechen musste, sich von Daniel fernzuhalten. Was steckt hinter dem dunklen Geheimnis der beiden Jungen? Was schützt die Menschen, die wir lieben? Muss Grace für ihren Bruder und ihren Geliebten ein Opfer bringen, das größer ist als alles, was sie bislang kannte?


    Meine Rezension:
    Mit einem Namen wie Grace Divine und einem Pastor als Vater ist das Leben für die Sechszehnjährige geprägt von Hilfsbereitschaft und Güte.
    Genau wie ihr Vater und ihre Geschwister verbringt sie viel Zeit damit im Obdachlosenheim zu helfen und plädiert dafür, jedem Menschen eine Chance zu geben.
    Als jedoch Daniel Kalbi nach 3 Jahren plötzlich wieder in der Stadt auftaucht, gerät das Familienidyll der Divines ins Wanken. Es wird klar, dass in der Nacht vor drei Jahren etwas Schreckliches passiert sein muss, als Graces Bruder blutüberströmt auf der Veranda gefunden wurde und Daniel einfach verschwand. Bis heute schweigt die Familie über den mysteriösen Vorfall und das sechszehnjährige Mädchen versteht nicht, was damals geschah.


    Das Totschweigen dieser einen Nacht klappte bis jetzt ganz gut, aber nun, da Daniel wieder in der Stadt ist, zerbricht dieser vorsichtig aufgebaute Schutzwall. Grace fühlt sich zu Daniel hingezogen und ignoriert die harschen Warnungen ihres Bruders sich von ihm fern zu halten. Als auch noch eine schwer verstümmelte Leiche gefunden wird und ein Mädchen aus der Stadt spurlos verschwindet, werden alte Geschichten über das „Markham Street Monster“ wieder wach und das Schweigen um den Tag vor drei Jahren muss endlich gebrochen werden…



    Auf das Buch bin ich aufgrund des wunderschön gestalteten Covers aufmerksam geworden. Es springt einem praktisch ins Gesicht und da der Inhalt der Romantasy-Geschichte auch sehr ansprechend klingt, war es keine Frage mehr ob ich das Buch lesen möchte oder nicht.
    Nun stehe ich „Urbat“ gegenüber etwas zwiegespalten dar.
    Der Schreibstil ist leicht und lässt sich flüssig lesen, was, unterstützt durch die kurzen Kapitel, die Lektüre zu einem kurzweiligen Lesevergnügen macht. Besonders gut gelungen finde ich die Passagen, in denen beschrieben wird wie Grace und Daniel zeichnen – denn das ist wohl das größte Hobby der beiden. Während ich diese Stellen gelesen habe, konnte ich mir geradezu bildlich vorstellen, wie langsam auf dem leeren Blatt Papier ein Bild entsteht und war gebannt von der Intensität der kurzen Beschreibungen der Motive. Das ging sogar so weit, dass ich beim Lesen selber große Lust bekommen habe etwas zu zeichnen und das Buch einmal beiseite gelegt habe um das auch zu tun.


    Weniger gefallen haben mir allerdings zunächst die Charaktere. Graces Bruder Jude und ihr Vater waren lange Zeit absolut undurchsichtig und es fiel mir schwer, sie in das Gesamtbild der Geschichte einzufügen. Auch Grace selber kam mir recht naiv und doch sehr christlich vor. Natürlich passen die Beschreibungen der Charaktere in das Bild, das Bree Despain von der Familie zeichnet und gegen Ende erklären sich die anfänglichen Ungereimtheiten… aber da ich selber nicht besonders gläubig erzogen wurde, fand ich es befremdlich darüber zu lesen, dass ein sechszehnjähriges Mädchen zu einem Schulball eine kurze Jacke anziehen sollte, damit man ihre nackten Schultern nicht sieht. Wer ein großes Problem mit religiösen, teilweise etwas altertümlich anmutenden Sichtweisen hat, der wird vermutlich keinen großen Spaß an diesem Buch haben. Ich selber konnte mich beim Lesen aber daran gewöhnen und habe es nicht mehr als störend, sondern als durchdachten Teil der Geschichte angesehen. Betrachtet man diesen Aspekt nämlich aus einiger Distanz, so wird die Fantasy-Story um einiges verzwickter und interessanter durch den Konflikt Übernatürliches – religiöser Glaube.


    Wirklich begeistert war ich von der Tatsache, dass das Buch nicht nach dem üblich bekannten Schema dieses Genres aufgebaut ist. Wer hier erwartet, dass ein Mädchen sich in einen nicht ganz „normalen“ Jungen verliebt und sich eine dieser typischen Geschichten entwickelt, der wird hier positiv überrascht. Besonders gegen Ende des Buches gibt es so einige Wendungen, die man so niemals erwartet hätte und die einem das Lesen doch noch sehr versüßen. Spannung kommt im letzten Drittel auch nicht zu kurz und ich denke, ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass das Ende noch sehr viel Potential für die Fortsetzung bietet. Zwar in sich abgeschlossen aber dennoch nur der erste Teil einer Reihe, bietet „Urbat – Die dunkle Gabe“ ein vielfältiges Spektrum für jeden, der gerne romantic Fantasy liest und dabei eine gut durchdachte Geschichte auf der Grundlage von Mystik und Religion zu schätzen weiß. Weil ich persönlich zunächst etwas Schwierigkeiten hatte die handelnden Charaktere einzuschätzen und eine Beziehung zu ihnen aufzubauen, bekommt das Buch insgesamt „nur“ 4/5 Sternen von mir. Auf jeden Fall ist es empfehlenswert und ich lege es begeisterten Lesern (und –innen) gerne ans Herz.

    Zitat

    Original von Takanari
    In Leseexemplaren wird ausdrücklich darauf hingewiesen, vor dem Erscheinungstermin keine Rezensionen zu veröffentlichen. Damit könntest du mächtig Ärger bekommen, die können das rechtlich verfolgen.
    Nur so als Hinweis.


    Keine Panik, ich habe mich wohl vorher informiert. Habe mit Frau Göring vom Verlag gesprochen und sie hat mir ausdrücklich erlaubt meine Rezension schon auf meinem Blog und auf anderen Plattformen zu veröffentlichen.



    Blackie : Da hatte ich einfach großes Glück :) Ich wurde vom Verlag direkt angeschrieben ob ich das Buch schon lesen und rezensieren möchte weil ihnen meine Rezension zu "Sixteen Moons" gefallen hat.

    Gestern nacht noch angefangen und jetzt erst auf Seite 100 :)


    Inhalt:
    Ich bin der Tod oder das Leben. Ich bin Heil oder Zerstörung. Engel oder Dämon.« Grace Divine, die Tochter des Dorfpastors, wusste schon immer, dass etwas Furchtbares passiert sein musste in jener Nacht, in der Daniel verschwunden war. Voller Schrecken erinnert sie sich daran, wie sie ihren Bruder Jude blutverschmiert auf der Veranda gefunden hat. Als Daniel nach drei Jahren wiederauftaucht, fühlt sich Grace auf unerklärliche Weise zu ihm hingezogen, obwohl sie ihrem Bruder versprechen musste, sich von Daniel fernzuhalten. Was steckt hinter dem dunklen Geheimnis der beiden Jungen? Was schützt die Menschen, die wir lieben? Muss Grace für ihren Bruder und ihren Geliebten ein Opfer bringen, das größer ist als alles, was sie bislang kannte?

    Gestern habe ich absolut begeistert "Ascheherz" beendet und möchte euch dieses schöne Fantasybuch unbedingt schon mal empfehlen :)


    Ascheherz von Nina Blazon
    544 Seiten (Hardcover)
    Verlag: cbt
    ISBN: 978-3570160657
    Erscheinungsdatum: 10. Januar 2011
    18,99€


    Inhalt:
    Ihr Kuss meint Tod, ihre Liebe Leben


    Seit einem Unfall ist Summers Gedächtnis wie ausgelöscht. Sie weiß nur eines: Der Blutmann, der sie in ihren Albträumen verfolgt, ist nun in ihr Leben getreten und will sie töten. Und er scheint nicht der Einzige zu sein, der sie verfolgt. Der geheimnisvolle, engelhaft schöne Anzej rettet ihr das Leben. Auf ihrer gemeinsamen Flucht in das ferne Nordland muss Summer erkennen, welchen Verrat sie vor Jahrhunderten begangen hat: Einst gehörte sie zu den Zorya, deren Kuss den Sterblichen den Tod bringt. Doch einem Mann mit sanften Augen, der in ihren Armen sterben sollte, schenkte sie die Ewigkeit. Nun fordert Lady Mars, die Herrin des Todes, das Leben zurück, um das sie betrogen wurde. Kann Summer den Tod ein weiteres Mal überlisten oder muss sie ihre Liebe opfern, um selbst Lady Mars tödlichem Kuss zu entgehen?



    Meine Rezension:
    Das Mädchen mit den roten Haaren und rauchbraunen Augen hat viele Namen: Summer, Taja und Sulamar – für jedes Leben einen anderen.


    Seit knapp eineinhalb Jahren versucht sie wieder Fuß zu fassen und sich ein Leben aufzubauen, nachdem sie ohne Erinnerung an ihre Vergangenheit aufgewacht ist. Gerade nennt sie sich Summer und arbeitet als Schauspielerin in einem kleinen Theater in Maymara, genießt ihren Auftritt als maskiertes Sommermädchen des Stücks. Doch die einzige Konstante in ihrem Leben holt sie ein: der Blutmann, von dem sie jede Nacht träumt, scheint ihren Träumen entsprungen und verfolgt sie nun in ihrer Realität – und sie weiß, dass er sie töten will.
    Voller Angst beschließt sie zu fliehen und versteckt sich in einer leer stehenden Wohnung. Dort begegnet sie Anzej, einem jungen Mann der zwar ihre Sprache nicht spricht, in dem sie aber einen Verbündeten sieht. Gemeinsam gelingt den beiden die Flucht vor dem Blutmann aus der Stadt und sie machen sich mit dem Schiff auf die Reise in das ferne Nordland, wo ein grausamer Krieg herrscht.
    Immer wieder kommen winzig Erinnerungsfetzen an ihr altes Leben zurück und Summer beginnt, an der Loyalität Anzejs zu zweifeln. Welches Geheimnis umgibt den blonden Mann und was hat er mit ihrer Vergangenheit zu tun?


    Wieder flieht sie… nicht nur vor dem Blutmann, der ihr noch immer auf den Fersen ist, sondern auch vor Anzej, der sie mehr als einmal belogen hat.
    Im Nordland angekommen, holt die Vergangenheit Summer ein und sie erkennt nicht nur wie wichtig es ist sich zu erinnern, sondern wird auch in den dort herrschenden Krieg hineingezogen und begegnet nicht zuletzt dem Blutmann erneut…


    Als ich „Ascheherz“ begann, erwartete ich ein Buch, das mich gut unterhält. Im Nachhinein muss ich aber sagen: ich habe so viel mehr bekommen! Summers Welt ist unserer nicht ganz unähnlich, aber dennoch vollkommen fremd. Bereits die Chimären des Theaters vermitteln einem das Gefühl einer ganz anderen, aufregenden Welt und ist einmal das Bild des doppelköpfigen Fuchses oder des Pferdes mit Tigerfell vor dem Auge des Lesers entstanden, lässt einen dieser Zauber nicht mehr los.
    Man spürt, dass Summer anders ist als die Menschen in ihrer Umgebung, aber tappt zunächst genauso im Dunkeln wie das Mädchen ohne Erinnerung selbst.


    Was wie eine fantasievolle Geschichte beginnt, entwickelt sich langsam zu einem großartigen Fantasy-Werk und zieht einen in seinen Bann. Im Nordland begegnen wir beim Lesen nicht nur kriegerischen Menschen, sondern auch fremden Völkern wie den Tierläufern, den Zorya und den Tandraj und bekommen erste Einblicke in das, was Summer die „zweite Wirklichkeit“ nennt.
    Ohne viel Action entsteht so eine Spannung, die einen regelrecht gefangen nimmt und nicht mehr loslässt. Zu viele Fragen werden aufgeworfen um nicht hinter das Geheimnis des rothaarigen Mädchens kommen zu wollen.


    Auch die auftretenden Figuren erscheinen von der ersten Minute an so real, dass man sie beinahe alle ins Herz schließen muss. Besonders gefallen hat mir dabei, dass kein Charakter im Buch eindimensional beschrieben wird, sondern vielschichtig wie eine echte Person handelt. Summer selber muss erkennen, dass sie eine tiefe Schuld mit sich trägt und die vermeintlich „Bösen“ entpuppen sich nicht als das, was sie zu sein scheinen.


    Voller Liebe zum Detail zeichnet Nina Blazon so eine Welt, in die man vollkommen abtauchen kann. Das beherrschende Thema – die Todesmystik und eine Liebesgeschichte – umweben dabei diese Welt wie ein Kokon die verpuppte Raupe.
    Ich muss gestehen, dass ich so sehr von dem Buch gefesselt war, dass ich mich zwischendurch zwingen musste es beiseite zu legen um es nicht zu schnell zu beenden. Es ist keine Geschichte voller Atem raubender Spannung, aber dafür voller leiser, poetischer Sprache und einer glaubhaften, verzaubernden Liebe.
    Auch die Auseinandersetzung mit dem Leben und dem Tod gehört zu „Ascheherz“ und wird auf unpathetische Weise angesprochen. So stellt Summer einmal die Frage: „Was ist ein ewiges Leben wert, Moira? Eine Seele braucht das Wachsen und sie ist bereit, zu vergehen. Was wird aus ihr, wenn sie in der Ewigkeit gefangen ist? Wenn nichts mehr einen Wert hat, weil nichts vergänglich ist?“.
    Diese Beschreibung berührt einen beim Lesen und erscheint als Wohltat in einer Zeit, in der wir von Vampirliteratur überschwemmt werden.


    Das Buch empfehle ich guten Gewissens allen, die mal wieder eine wunderschöne, detailliert ausgearbeitete Fantasy-Geschichte lesen möchten, die sowohl leise Untertöne als auch eine ergreifende Liebesgeschichte beinhaltet. Definitiv wird „Ascheherz“ seinen Lesern verzauberte Lesestunden im Winter schenken, in denen man eingewickelt in eine dicke Decke das rothaarige Mädchen durch den Schnee des Nordlandes bis hin zu den im Winter blühenden Bäumen begleitet.

    Bin schon sehr gespannt auf das Buch weil ich bis jetzt so viel Gutes darüber gehört habe :)


    Inhalt:
    Eine hippe Einweihungsparty im Bootshaus: So feiern die Freshmen ihre Ankunft im Grace-College. Doch dann beobachtet der stille Robert das Unfassbare: Ein Mädchen läuft in tiefer Nacht in den See. Sie wird von einem merkwürdigen Strudel erfasst und ertrinkt. Robert versucht zu helfen – doch er hat keine Chance. Am nächsten Morgen glaubt ihm niemand seine Geschichte, obwohl tatsächlich ein Mädchen spurlos verschwunden ist. Aber Angela kann nicht in den See gelaufen sein. Denn Angela sitzt seit ihrer Geburt im Rollstuhl.

    Gestern Abend hab ich das Buch zu Ende gelesen... und mannomann! Gefällt mir diesmal sogar noch besser als der Vorgänger :)


    Inhalt:
    Menschen, die sich in Tiere verwandeln. Blutfehden zwischen Mafiaclans. Die verbotene Liebe zu Alessandro ... Rosa braucht dringend Abstand zu den Ereignissen auf Sizilien. Auf den Spuren ihres alten Lebens reist sie zurück nach New York. Aber auch dort kommt sie nicht zur Ruhe. Die mächtigen Stellvertreter der amerikanischen Clans erwarten sie bereits. Dann stößt Rosa auf beunruhigende Details über ihre Vergangenheit. Und über ihren toten Vater. Aber warum spielt dabei immer wieder Alessandro eine Rolle? In Rosa keimt ein schrecklicher Verdacht ...


    Arkadien brennt von Kai Meyer
    400 Seiten (Hardcover)
    Verlag: Carlsen Verlag
    ISBN: 978-3551582027
    19,90€



    Meine Rezension:
    Gerade noch ein Mädchen aus New York – plötzlich Oberhaupt eines Mafiaclans auf Sizilien.


    Rosa Alcantara lebt kein märchenhaftes Prinzessinnenleben … viel mehr steht sie vor einem riesengroßen Berg von Problemen. Seit ihre Tante ums Leben gekommen ist, muss sie die Familiengeschäfte fortführen und wird von den Aufgaben und der Verantwortung buchstäblich überrollt. Auch ihre Beziehung zu Alessandro Carnevare, dem Oberhaupt des verfeindeten Mafiaclans, sorgt weiterhin für Spannungen und verhindert, dass das 18-jährige Mädchen von ihren Beratern für voll genommen wird.
    Wären dies ihre einzigen Probleme, wäre Rosa vermutlich mehr als zufrieden… aber da gibt es natürlich noch mehr: ihre Fähigkeit sich in eine Schlange zu verwandeln (so, wie alle echten „Arkadier“ die Fähigkeit haben sich in ein Tier zu verwandeln), hat sie noch nicht unter Kontrolle und das Geheimnis um die uralten Prophezeiungen der Arkadier ist noch immer nicht gelöst. Was hat es mit den Statuen, die Panther und Schlange vereint zeigen, auf sich? Und was hat dies alles mit Rosas traumatischer Vergangenheit in New York zu tun?


    Das Mädchen reist widerwillig zurück nach New York um von ihrer Mutter Gemma mehr über die bedrohliche Vereinigung TABULA zu erfahren, die hinter das wohlbehütete Geheimnis der gestaltwandlerischen Arkadier gekommen ist und an ihnen grausame Versuche durchführt. Wenn ihre Mutter ihr nur etwas mehr über die Legenden der Arkadier und den verstorbenen Vater erzählen kann, so könnte sie anfangen die Puzzleteile um die Organisation herum zusammen zu setzen.
    Der kurze Trip in ihre alte Heimat wird allerdings zu einem Horrorerlebnis, als sie den wenig freundlichen Verwandten Alessandros in die Arme läuft und feststellen muss, dass ihre persönliche Vergangenheit sowie die vieler anderer Arkadier in einem komplizierten Geflecht mit den Taten der TABULA zusammenhängt. Die gefährliche Suche nach der Wahrheit beginnt und führt in ein ganzes Netz aus Wirren, das nur langsam preisgibt, was schon viel zu lange verschwiegen wurde…


    „Arkadien brennt“ ist der zweite Teil der Reihe um die komplizierte Liebe Rosas und Alessandros. Für gewöhnlich habe ich den Eindruck, dass Buchreihen im Mittelteil immer etwas schwächeln – nicht so hier. Im Vergleich zu „Arkadien erwacht“ fesselt einen die Geschichte noch viel mehr.
    Die Beschreibungen sind erwachsener geworden: es geht um Sex, Vergewaltigung, Mord, Loyalität und Liebe. Bisweilen ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, legt Kai Meyer seinen Figuren Beschreibungen auf die Zunge, die die Stimmung auf den Punkt genau treffen.
    Sowohl Rosas als auch Alessandros Charakter lernt der Leser besser kennen und erfährt neue Facetten zweier Personen, die es trotz ihres jungen Alters nicht leicht haben. Zwischen der sizilianischen Mafia-Romantik ist eben nicht alles sonnig und das Leid der handelnden Personen wird einem beim Lesen immer wieder vor Augen geführt.


    Durch den Wechsel teilweise derber, punktgenauer Sprache und detailverliebter Beschreibungen entsteht so beim Lesen ein Gesamtbild, das man so deutlich vor Augen hat, als wäre man dabei. Man leidet mit den Charakteren, man freut sich mit ihnen, hat Angst um sie und ist selber ein bisschen verliebt in Alessandro.


    Die Spannung kommt dabei nicht zu kurz weil sich nun endlich eine Geschichte entwickelt, die vor Intrigen, Verwicklungen und Manipulation nur so strotzt. Meisterhaft fängt Kai Meyer an uns Lesern die Spitze des Eisberges zu zeigen und lässt uns dann im Verlauf der Handlung immer weiter in die dunklen Abgründe rutschen. Beinahe fühlt es sich an wie ein Fass ohne Boden und mir stand beim Lesen teilweise der nervöse Schweiß auf der Stirn. Details möchte ich nicht verraten weil das die Spannung nehmen würde, aber ich kann sagen, dass Rosas Vergewaltigung, einige ihrer Familienmitglieder und der fiese Teil Alessandros Familie eine große Rolle dabei spielen.


    Eine Auflösung gibt es natürlich in diesem Band noch nicht. Viel mehr fängt man gerade an sich selber einen Reim auf alle Ereignisse und zu machen, sie in Zusammenhang mit den neuen und altbekannte Figuren zu bringen – dann ist es auch schon vorbei. Gerade so viel, dass man meint die Lösung zum Greifen nahe zu haben, wird in „Arkadien brennt“ verraten. Obwohl das Buch wieder ideal in sich abgeschlossen ist, bleibt es also geradezu unerträglich spannend, wie es weiter gehen wird.


    Ich selber bin durch die authentische Entwicklung der Charaktere, die intelligent konzipierte Geschichte und den mitreißenden Sprachstil absolut vom zweiten Teil überzeugt und finde ihn sogar noch besser als den Ersten. Die Wartezeit auf das nächste Buch der Reihe muss ich nun nur noch irgendwie rum kriegen.

    Inhalt:
    In seinem zweiten Roman aus dem Jahr 1930 nimmt Waugh sich die Londoner Society vor, die im eleganten Mayfair der zwanziger Jahre ein äußerlich sorgloses Leben über einem Abgrund von Heuchelei und Verzweiflung führt. Es ist ein Tanz auf dem Vulkan, die Figuren bewegen sich nur noch auf einer brüchig gewordenen Oberfläche, die beim Ausbruch des Krieges sofort zerbirst.

    Gestern angekommen & wird heute begonnen :)


    Inhalt:
    Menschen, die sich in Tiere verwandeln. Blutfehden zwischen Mafiaclans. Die verbotene Liebe zu Alessandro ... Rosa braucht dringend Abstand zu den Ereignissen auf Sizilien. Auf den Spuren ihres alten Lebens reist sie zurück nach New York. Aber auch dort kommt sie nicht zur Ruhe. Die mächtigen Stellvertreter der amerikanischen Clans erwarten sie bereits. Dann stößt Rosa auf beunruhigende Details über ihre Vergangenheit. Und über ihren toten Vater. Aber warum spielt dabei immer wieder Alessandro eine Rolle? In Rosa keimt ein schrecklicher Verdacht ...

    Also ich fand das Buch wirklich gut :)


    Rezension:
    Ein altes Haus, ein dunkler Wald und ein Kinderspiel, das außer Kontrolle geraten ist…


    Die sechsköpfige Patchworkfamilie Wilde/Brown lebt in ständigem Stress: Katherine und Catriona – beide „Cat“ genannt – können sich auf den Tod nicht ausstehen und zetteln bei jedem Familienessen einen Streit über ihren Namen an. Als gäbe es nichts Wichtigeres wer der beiden Steifgeschwister ein Recht auf den Spitznamen hat, vergeht kein Tag ohne Geschrei und Tränen.
    Der Familiensegen hängt gründlich schief und so starten die beiden Eltern Harriet und Peter einen letzten Versuch die Teenie-Töchter zum Waffenstillstand zu bewegen indem sie das Angebot annehmen, im alten Haus von Katherines verstorbener Mutter die Ferien zu verbringen. Die beiden Brüder der zwei Zicken, John und Roley, sind mindestens genauso wenig begeistert von dieser Idee, müssen aber notgedrungen mitkommen in die englische Einöde.


    „Fell Scar“ heißt das riesige Anwesen, das die Familie bei ihrer Ankunft erwartet, und bereits eine düstere Atmosphäre ausstrahlt: die alten Möbel haben schon bessere Tage gesehen und die überall rum liegenden Bücher sind von einer dicken Staubschicht bedeckt.
    Katherine und John sind begierig darauf herauszufinden, wie ihre Mutter Anne als Kind gelebt hat – gerade, weil ihre Erinnerungen an sie bereits zu verblassen drohen. Der 15-jährigen Catriona geht es eher darum ihrer Stiefschwester eins auszuwischen und das schönste Zimmer im Haus zu belegen, während Roley sich zurück nach London und seinem Trainingsprogramm für den Sommer sehn.


    Schnell jedoch wird den vier Geschwistern eines klar: mag der nahe gelegene Wald auch gefährlich erscheinen, so lauern die eigentlichen Gefahren im Haus. Denn Katherine entdeckt ein geheimes Spielzimmer hinter einer Schranktür und einen ganzen Stapel Bücher mit geradezu brutal durchgestrichenen Romanfiguren sowie eine Spielanleitung:


    “Gelöschte Namen kannst du nicht sprechen,
    ist ein Charakter tot, wird die Geschichte zerbrechen,
    Ein Opfer, das zählt, ist immer schwer,
    Verlorenes findest du nimmermehr.
    Gestohlene Worte musst du sagen,
    geborgte Macht lässt sich nicht übertragen.
    Der Namenfresser braucht sein Mahl,
    ob du lebst oder tot bist, das ist ihm egal.”



    Besteht etwa ein Zusammenhang zwischen dem gruseligen Kinderspiel ihrer toten Mutter und den mysteriösen Geschehnissen im Haus? In welcher Gefahr befinden sich die Kinder wirklich und was hat dies alles mit den Dorfbewohnern Alice und Fox zu tun?
    Eins kann gesagt sein: Wenn ein Spiel einmal begonnen hat, muss es auch zu Ende geführt werden…


    Ich muss gestehen, dass das Buch der absolute Spontankauf war. Weder der Titel oder die Autorin waren mir vorher bekannt, noch der Klappentext verriet viel über den Inhalt – also bin ich ohne große Erwartungen an dieses Kinder-/Jugend-Horrorbuch herangegangen. Dafür wurde ich umso mehr überrascht mit einer Geschichte, die es in sich hat!


    Sehr gekonnt arbeitet Rhiannon Lassiter mit bekannten Horrorbildern und verwebt sie zu einem einzigen Bild des Schreckens: Puppen, die sich scheinbar von selber bewegen, ein verwunschener Wald, ein altes Haus mit Geheimzimmer, ein außer Kontrolle geratenes Kinderspiel und fantastische Wesen, die nicht unbedingt freundlich sind…


    Die Atmosphäre ist beim Lesen teilweise so bedrückend und bedrohlich spürbar, dass ich mich tatsächlich gegruselt habe. Jawohl, ich habe mich bei einem Jugendroman gegruselt! Dazu beigetragen hat sicherlich der einfache – aber nicht anspruchslose – Erzählstil und die wunderbar bildlich inszenierte Sprache des Textes.


    Ein kleiner Minuspunkt ist lediglich, dass der Einstieg in die Geschichte etwas schwer ist. Ich hatte zunächst einige Probleme die Kinder dem zugehörigen Elternteil zuzuordnen und auseinander zu halten welche der beiden „Cats“ noch einmal mit welchem der Jungen verwandt war. Nachdem aber etwas Licht in dieses Namenswirrwarr gelangt war, konnte die Geschichte mich vollends überzeugen. Es wird gruselig und spannend, man möchte wissen was es mit dem Kinderspiel und den ausgelöschten Namen auf sich hat, möchte erfahren warum sich Jugendliche vor vielen Jahren ein solch grausames Spiel ausgedacht haben.


    Dabei wird die reale Bedrohung für die vier Wilde/Brown-Kinder immer deutlicher und man fängt als Leser an daran zu zweifeln, dass Fantasie und Realität noch getrennt werden können. Letztendlich verschwimmt diese Grenze auch zunehmend und der Höhepunkt der Geschichte hat fantastische Ausmaße.
    Da es sich um ein Buch für die Altersgruppe 12-13 Jahre handelt, muss man sich darauf einstellen, dass hier keine allzu komplizierte Lösung des Rätsels geliefert wird. Ich selber habe das allerdings nicht als Negativpunkt empfunden und finde sogar die versteckte Moral hinter der Erzählung durchaus gelungen.


    Für mich also eine absolut positive Überraschung und ein Gruselbuch mit Fantasy-Elementen, das ich so noch nie gesehen habe. Ein bisschen was von „Jumanji“, ein bisschen was von „Chucky die Mörderpuppe“, viel Witz, Charme und bizarre Figuren… kurz: ein Buch, welches man unbedingt gelesen haben sollte!

    Also ich hatte beim Lesen auch nicht das Gefühl, dass es sich um Twilight-Abklatsch handelt. Im Gegenteil: die Geschichte war erfrischend schön geschrieben :)

    Meine Rezension:

    Es gibt Kleinstädte, in denen alles einer alltäglichen Routine folgt. Nie passiert etwas Aufregendes, nie etwas Unerwartetes.
    Genau das denkt Ethan auch über seine Heimatstadt Gatlin in South Carolina – bis eines Tages ein neues Mädchen in die Stadt zieht.


    Schon seit längerem quälen Ethan immer wieder Albträume, in denen er versucht einem ihm unbekannten Mädchen zu helfen, letztendlich aber jedes Mal scheitert und sie verliert. Auch an dem Morgen, an dem Lena nach Gatlin kommt, erwacht er wieder aus diesem Albtraum.
    So scheint zunächst alles seinen gewohnten Gang zu gehen, aber dann entdeckt Ethan ein Lied auf seinem Ipod, das er nicht kennt: Sixteen Moons heißt das Stück und klingt unheimlich, bedrohlich und doch vertraut.


    Als er Lena schließlich das erste Mal in der Schule sieht, wird Ethan sofort klar, dass sie das Mädchen aus seinen Träumen ist. Dies stellt das bis dahin so routinierte Leben des Jungen komplett auf den Kopf – verliebt er sich doch ausgerechnet in Lena, die nicht nur die Nichte des stadtbekannten und verachteten Ravenwood ist, sondern auch noch ein Geheimnis zu hüten scheint, dass mit ihrem nahenden sechzehnten Geburtstag und einem alten Familienfluch zu tun hat…



    Der Einstieg in die Geschichte ist definitiv etwas ungewohnt: zum Einen, weil aus der Sicht eines Jungen erzählt wird und zum Anderen, weil die vielen merkwürdigen Vorkommnisse um Lena Ethan erst recht spät stutzig machen. Wer den Klappentext/die Inhaltsangabe gelesen hat, weiß allerdings schon längst, dass Lena einer Hexenfamilie angehört und kann bisweilen etwas ungeduldig darauf warten, dass Ethan das auch endlich begreift.
    Sind dann aber nach dem etwas zähen Einstig endlich die Fronten geklärt, entwickelt die Geschichte für den Leser einen Sogcharakter, dem man nur schlecht entkommen kann – oder überhaupt möchte!


    Von Kapitel zu Kapitel nimmt die Spannung zu; die Zeit läuft den beiden verliebten Teenagern davon um zu verhindern, dass Lena an ihrem sechzehnten Geburtstag nicht zu einer dunklen Hexe berufen wird. Wäre da nur nicht dieser scheinbar unumgehbare Fluch, den zu Zeiten des Bürgerkrieges um 1863 eine Vorfahrin gleich über die gesamte Familie gebracht hat…


    Man wird beim Lesen durch eine tragische Geschichte zu Kriegszeiten geführt, deren Auswirkungen sich bis in die Gegenwart strecken und kann sich, ganz in Südstaatenmanier, (ähnlich wie bei „Vom Winde verweht“) in dieser verwunschenen Liebe verlieren. Geschickt wird dieser Teil mit den beiden heute lebenden Jugendlichen verknüpft, die scheinbar selber eine Liebe die „nicht sein soll“ haben und sich nicht nur gegen Probleme übernatürlicher Natur (das heißt: der Fluch), sondern auch gegen ganz normale Teenagerprobleme in der Schule und mit ihren Mitschülern durchsetzten müssen.
    Für mich war spätestens zu diesem Zeitpunkt klar: das Buch ist genial! Es hat riesigen Spaß gemacht einen so durchdachten und in sich schlüssigen Plot zu lesen, dabei von der Gegenwart in die Vergangenheit zu springen, Romantik, Drama, eine schräge Familie (die sogar etwas an die Addams Family erinnert) und sogar leicht erträglichen Sarkasmus und Wortwitz nicht missen zu müssen. Ein besonderes Highlight sind einige Nebencharaktere, wie die drei Tanten von Ethan, die einfach nur alt und vertüddelt, stur und „typisch stolze Südstaatler“ sind und dabei immer wieder für den einen oder anderen Witz sorgen.


    Für mich ist „Sixteen Moons“ eines der Lesehighlights des Jahres, da es ihm an nichts für einen guten Jugendroman und genauso wenig an Allem für ein gutes Buch für Erwachsene fehlt. Das offene – aber dennoch nicht unzufrieden zurücklassende Ende – macht neugierig auf die Fortsetzung und rundet die durch und durch schöne Geschichte ab.


    Definitiv ein Buch, welches das Potential hat, ganz groß raus zu kommen. Verdient wäre es allemale!

    Ich fand das Buch auch super. Also von mir auch eine Empfehlung für Mädchen und Frauen ;)


    Rezension:
    Wenn der Segen der Technik zum Fluch wird…


    Was haben ein 17-jähriger Hacker, ein ganz normales Mädchen aus Kalifornien, ihr Vater und ein Terroranschlag miteinander zu tun?


    Serenitys Welt bricht an dem Morgen zusammen, an dem sie erfährt, dass ihr Vater für einen Terroranschlag auf ein Rechenzentrum verantwortlich gemacht wird. Passt für die Behörden und die breite Öffentlichkeit doch alles zusammen: ihr Vater ist schließlich der Mann, der schon seit Jahren gegen den übermäßigen Gebrauch von Technik argumentiert und mittlerweile als Aussteiger irgendwo versteckt lebt – ganz ohne Internet, Mobiltelefon oder Mikrowelle.
    Die Sorge wächst, als unerwartet der 17-jährige Christopher Serenity am Strand abfängt und ihr eindringlich erklärt, dass er ihren Vater unbedingt sprechen müsse, da er der Einzige sei, der ihm helfen könne.
    Wie sich herausstellt, ist der Teenager niemand geringerer als „Computer Kid“ – bekannt für den berühmtesten Computer-Hack aller Zeiten, mit dem er vor einigen Jahren die Weltwirtschaft an den Rand des Ruins trieb und jeden US-Bürger für einige Stunden zum Milliardär machte.


    Ehe sich Serenity versieht, ist sie mit Christopher und ihrem Bruder unterwegs durch die Wüste Nevadas und auf der Suche nach ihrem Vater und verfolgt von einer schier übermächtigen Gemeinschaft, die um jeden Preis den 17-jährigen erwischen will. Denn die Technik, die wir für harmlos halten, erweist sich als weitaus gefährlicher, als man jemals zu denken wagen würde und die Menschheit steht kurz davor sich für immer zu verändern…



    Bereits der Einstieg in das Buch beginnt spektakulär: drei Jugendlichen auf der Flucht entkommen nur knapp dem tödlichen Angriff durch Hubschrauber. Steckt das Militär dahinter? Wer sind die drei Gejagten?
    Nur nach und nach erschließt sich dem Leser die Geschichte wie Serenity, ihr Bruder Kyle und der Hacker Christopher zusammen inmitten der Wüste Nevadas in diese brenzlige Situation geraten konnten. Und was zunächst noch wie die paranoide Vorstellung eines 17-jährigen Computerfreaks klingt, entwickelt sich zu einer todernsten Verfolgungsjagd auf Leben und Tod.


    Einer Gruppe von Wissenschaftlern gelang das Unmögliche: das Gehirn eines Menschen mittels eines Chips mit anderen Gehirnen zu vernetzen. Wie ein Computer können Mitglieder auf das Internet zugreifen, moderne Technik kontrollieren und jederzeit an den Gedanken der anderen vernetzten Leute teilhaben. Christopher gelingt als Einziger die Flucht aus dieser „Kohärenz“, aber ein „defektes“ Mitglied wird nicht geduldet und das einzige Ziel der Gruppe ist es, immer mehr Anhänger zu rekrutieren…


    Andreas Eschbach hat mit „Black*Out“ den Auftakt zu einer sowohl extrem spannenden als auch beunruhigenden Thriller-Reihe geschaffen. Perspektivwechsel zwischen Christopher und Serenity lassen die Geschichte wie ein sich langsam zusammenfügendes Mosaik erst entstehen und jagen dem Leser den einen oder anderen Schauer über den Rücken. In einer vollkommen vernetzten Zeit, in der sogar Kühlschränke alleine Milch nachbestellen können und ohne das Internet praktisch nichts mehr geht – wie unrealistisch ist es dann, einen Schritt weiter zu denken? Könnte es wirklich irgendwann möglich sein, dass Menschen sich wie Computer verbinden können um gemeinsam Gedanken, Gefühle und Wissen zu teilen? Vielleicht noch nicht heute und auch noch nicht morgen, aber beim Lesen beschleicht einen das ungute Gefühl, dass es nicht ganz abwegig ist. Zunächst klingt die Idee verlockend, aber mit detaillierten Beschreibungen des Szenarios schafft Eschbach ein ganz neues Bewusstsein und Respekt vor der Technik, mit der wir uns täglich umgeben. Der Aussteiger Jeremiah Jones, Serenitys Vater, scheint als Einziger ein Verständnis für die Gefahren, die der unbedachte Umgang mit Computern und künstlicher Intelligenz birgt, zu erkennen. So ist seine Rolle in dem Buch die des Beraters, des Visionärs. Dennoch erschließt sich ihm nicht das ganze Bild und Christopher hat als „Insider“ die tragende Rolle im Kampf gegen die übermächtig wirkende Kohärenz.


    Beim Lesen des Thrillers spielt der Autor gekonnt mit den Ängsten und Hoffnungen seines Publikums. Wäre es nicht schön allwissend zu sein? Ist das Aufgeben der Individualität dafür nicht ein tragbarer Preis?
    Auf den erhobenen Zeigefinger gegen die Technik wartet man vergeblich, denn das scheint nicht die Intention des Buches zu sein. Viel mehr entsteht ein ungutes Gefühl, ein kriechendes Grauen und eine Spannung, die einen zwingt Seite um Seite zu lesen – bis zum ernüchternden Ende dieses ersten Bandes. Denn wenn auch die Schlacht gewonnen wurde… der Krieg steht erst bevor.


    Ich selber bin sehr gespannt auf die Fortsetzung, welche 2011 unter dem Titel „Hide*Out“ erscheinen wird, und empfehle das Buch guten Gewissens allen weiter, denen die Möglichkeiten der modernen Technik manchmal auch etwas gruselig erscheinen, die intelligent konzipierte Jugendthriller mögen und wenig von „Schwarz-Weiß-Denken“ halten.
    Das Buch garantiert spannende Lesestunden; stellt euch am besten etwas Nervennahrung bereit und schaltet zur Vorsicht eure GPS-Handys aus. Man kann ja nie wissen…

    Da ich noch gar keinen Eintrag zur Fortsetzung von Alterra finden konnte, eröffne ich hiermit mal einen :)


    Meine Rezension zum 2. Teil:


    Vor gerade einmal einem halben Jahr war die Welt noch in Ordnung. Matt lebte mit seinen Eltern in New York, hatte Freunde und führte ein ganz normales, behütetes Leben inmitten der Annehmlichkeiten der zivilisierten Welt.


    Dann kam der Sturm.


    Scheinbar aus dem Nichts heraus veränderte sich alles und die uns bekannte Welt hörte auf zu existieren. Inmitten der Natur, die sich ihr Recht auf die Welt zurückeroberte, müssen nun die Kinder auf sich allein gestellt unzähligen Gefahren trotzen. Die Erwachsenen: verschwunden oder zu gefürchteten „Zyniks“ mutiert. Pflanzen, plötzlich größer, bunter und gefährlicher denn je und Tiere… wilde Tiere, die es vorher noch nie gegeben hat und die Nahrungskette nun beherrschen.


    Matt schaffte es zusammen mit seinem Freund Tobias auf die Carmichael-Insel, wo sie schnell Freundschaft mit dem Mädchen Ambre und einigen anderen Jugendlichen schlossen. Die „Gemeinschaft der Drei“ war entstanden.


    „Im Reich der Königin“ ist nun der zweite Teil der Trilogie um die drei Freunde, die in dieser neuen, bedrohlichen Welt versuchen zu Recht zu kommen. Die Kinder und Jugendlichen, die sich mittlerweile „Pans“ nennen, fangen gerade an Gemeinschaften zu bilden, zu verstehen wie Essen angebaut wird und wie sie in der neuen, ungezähmten Natur überleben können. Jedoch geht eine ständige Bedrohung von den Zyniks und ihrer Königin Malronce aus. Immer wieder werden Pans verschleppt und keiner scheint zu wissen, was mit den entführten Kindern geschieht.


    Matt wird zudem von schlimmen Albträumen geplagt, in denen ein geheimnisvoller sowie angsteinflößender Schatten, der Torvaderon, nach ihm sucht. Aus diesem Grund beschließen die drei Freunde sich auf die Suche nach Antworten zu machen: sie wollen weiter nach Süden vordringen um zu erfahren, was Malronce mit den entführten Kindern vorhat.
    Dabei müssen sie den gefährlichen „Blinden Wald“ durchqueren, in den sich bis jetzt noch nie jemand gewagt hat – immer auf der Flucht vor dem Torvaderon und auf direktem Wege in das Gebiet der Zyniks…


    Bereits „Alterra – die Gemeinschaft der Drei“, der erste Teil der Reihe, hat mich damals beim Lesen begeistert. Maxime Chattam schafft es glaubhaft und abenteuerlich die uns bekannte Welt komplett neu zu gestalten. Man fiebert mit, man leidet mit, man staunt mit den Protagonisten während man die Abenteuer der übrig gebliebenen Kinder liest. Auch in diesem zweiten Band kommt der Leser nie aus dem Staunen und gerät in Gefahr sich zu langweilen. Ganz im Gegenteil: gut durchdacht und in sich logisch wird die Geschichte fort gesponnen, treten neue Freunde und alte Feinde wieder auf, gilt es neue Gefahren zu überstehen und den Alten zu entkommen. Dabei wurde mir beim Lesen wieder einmal klar: Maxime Chattam hat Charaktere geschaffen, die deutlich vielschichtiger sind, als man es aus einem Jugendbuch erwartet. Das macht wohl auch den Reiz der Geschichte für Erwachsene aus, denn Matt ist nicht der geborene Held und Anführer – er ist sich seiner dunkeln Seite durchaus bewusst und muss aufpassen, ihr nicht nachzugeben. Tobias hatte dagegen zunächst eine etwas unwichtigere Rolle, war geradezu der „Quoten-Trottel“ der Clique, entpuppt sich aber langsam als ein ebenbürtiges und wichtiges Mitglied der Gemeinschaft. Die toughe Ambre wiederum überrascht den Leser mit ihrem starken Willen immer wieder aufs Neue.


    Ich gebe es zu: ich liebe die Alterra-Reihe! Selten hat man das Glück und gerät an eine ähnlich fantasievolle, liebevoll ausgearbeitete und abenteuerliche Jugendgeschichte, wie es diese Trilogie vorgibt. „Im Reich der Königin“ jedenfalls, wirft noch mehr Fragen auf, treibt die Geschichte voran und macht alle, die schon Fans des ersten Bandes waren, nur noch neugieriger auf das Finale der Trilogie. Ein absolutes Muss für alle die schon Fans sind oder noch werden wollen.

    Ich habs auch durch und möchte mal meine Begeisterung teilen :D


    Rezension
    Wenn man an ein Wolfsrudel denkt, das wild durch den Wald prescht und die Fährte seiner Beute verfolgt, hat man ein etwas unbehagliches Gefühl. Jeder weiß, dass Wölfe Jäger sind – auch, wenn sie Menschen normalerweise meiden und uns nicht gefährlich werden.


    Grace hingegen hätte allen Grund Angst vor den Wölfen im Wald hinter ihrem Haus zu haben: das 17-jährige Mädchen wurde als Kind von einem Rudel Wölfe von ihrer Schaukel gezerrt und beinahe getötet – hätte nicht der Wolf mit den leuchtend gelben Augen sie gerettet. Seitdem beobachte sie die Wölfe jeden Winter von ihrem Garten aus und hält dabei besonders Ausschau nach „ihrem Wolf“, dem sie ihr Leben verdankt.
    Im Sommer zeigt das Rudel sich nie, aber pünktlich mit dem ersten Frost weiß Grace, dass sie ihn bald wieder sehen wird, wie er am Waldrand steht und zu ihr hinüber sieht.


    Über die Jahre nähern die beiden sich immer mehr an einander an und so ist es nicht verwunderlich für Grace, dass er sich in diesem Spätsommer sogar von ihr streicheln lässt. Sie ist nicht einmal besonders überrascht, als „ihr Wolf“ plötzlich angeschossen vor ihrer Haustür liegt – in Menschengestalt.


    Sam ist ein Werwolf, genau wie die anderen Rudelmitglieder im Wald. Er erklärt Grace, dass sie alle sich jeden Winter aus ihrer menschlichen Gestalt verwandeln – so lange, bis sie irgendwann ganz und gar in ihrer Wolfsgestalt bleiben. Als die beiden sich in einander verlieben, müssen sie aber erkennen, dass alles gegen sie spricht: nicht nur, dass es Sams letzter Sommer als Mensch sein wird, sondern auch ein junger Werwolf und eine machtsüchtige weiße Wölfin machen große Probleme. Es wird bereits kalt, als die Ereignisse sich überschlagen und Grace nicht nur um ihre Liebe, sondern auch um ihr Leben und das ihrer Freunde kämpfen muss…


    Viele werden sich wahrscheinlich denken: nach den Vampiren kommen jetzt halt die Werwölfe. Kann so ein Buch überhaupt gut sein? Das kann ich ganz einfach beantworten: ja, es ist sogar noch viel besser!


    Maggie Stiefvater erzählt uns Lesern eine Geschichte, die von der ersten Seite an bezaubert und fasziniert. Die Idee, dass nicht der Vollmond, sondern die Temperatur einen Einfluss auf die Gestalt der Werwölfe hat, ist für mich vollkommen neu und war dennoch – oder gerade deshalb – spannend und nachvollziehbar. So steigern schon die Kapitel, unter denen jedes Mal die Außentemperatur angegeben ist, die Spannung und lassen einen beim Lesen darum bangen, ob Sam sich verwandeln muss oder ob ihm wohl noch ein paar Tage mit Grace bleiben.
    Die Charaktere selber sind interessant und glaubhaft gezeichnet, sodass es Spaß macht ihre Entwicklung zu verfolgen. Grace ist keine der beliebtesten Schülerinnen auf der Schule, aber sie ist auch nicht schüchtern und zurückhaltend, sondern schlagfertig, klug und willensstark – was sie unheimlich sympathisch macht. Auch Sam ist weder ein Superheld, noch ein leidender Jammerlappen: er ist witzig und liebt Gedichte von Rilke.


    Damit wäre ich auch schon bei einem weiteren Punkt, der mir an „Nach dem Sommer“ so gut gefallen hat: abgesehen von der ausgefeilten Geschichte und den tollen Charakteren ist die Sprache im Buch fantastisch (dieses Kompliment geht also auch an die Übersetzer!). Beim Lesen kann man direkt eintauchen in die Handlung, meint sogar den Wald und die Wölfe darin riechen zu können, so detailliert und farbenfroh wird alles beschrieben. Auch, dass zwischendurch Songtexte und Gedichte (von Rainer M. Rilke) in den Text einfließen, stört nicht im Geringsten, sondern fügt sich einfach, wie ein passendes Puzzlestück, ein.


    Da es sich mit diesem Buch um den Auftakt zu einer Trilogie handelt, möchte ich auch dazu noch kurz etwas anmerken. Ich hatte nie das Gefühl, dass die Charaktere zu oberflächlich angerissen werden, so wie es leider oft in ersten Bänden von Buchreihen geschieht. Dennoch erfährt man auch nicht so viel über jeden auftretenden Charakter, dass man völlig zufrieden ist und auf die Fortsetzungen verzichten könnte (ich zumindest kann es kaum erwarten den nächsten Band zu lesen!). Einen gemeinen Cliffhanger gibt es zum Glück auch nicht und wer das Buch beendet hat, wird nicht frustriert zurück bleiben.


    Mit „Nach dem Sommer“ landet man definitiv einen Volltreffer, wenn man eine gefühlvolle Liebesgeschichte lesen möchte, die zart beginnt und spannend weiter geht. Ganz egal ob man Fantasy mag oder Wölfe gut findet – vom Wolf mit den gelben Augen und dem Sommermädchen wird jeder begeistert sein. Und wer noch immer nicht überzeugt ist, der sollte sich mit dem Buch und einer dampfenden Tasse Tee jetzt im Herbst ans Fenster setzen und einfach den Text auf sich wirken lassen. Ich verspreche euch: diese perfekte Spätsommer/Herbst-Lektüre wird euch fesseln und nicht mehr loslassen, bis ihr atemlos die letzte Seite umgeblättert habt und etwas melancholisch und gleichzeitig zufrieden lächelnd feststellt, dass ihr gar nicht gemerkt habt, wie ihr ein ganzes Buch in einem Rutsch lesen konntet.