Beiträge von marreh

    Der Prolog hat mich auch umgehauen! Was für eine Vorstellung, in einen Betonblock einbetoniert zu werden und auch noch vom Täter sich anhören zu müssen, dass er monatelang beobachten will, wie man langsam irre wird ...


    Der erste Teil springt von Tatort zu Tatort. Gleich zwei Psychotherapeutinnen, die im Mittelpunkt stehen. Eine schreckliche Vorstellung, 48 Stunden Zeit zu bekommen, um das Rätsel zu lösen, ansonsten stirbt ein dir Bekannter, Freund, Familienmitglied...


    Das Buch zieht einen sofort in seinen Bann und lässt einen kaum zu Atem kommen. Einige Szenen sind auch sehr eklig, man denke nur an den vom Hund zerkauten Finger und den ausgespuckten Ring...


    Nicht so richtig gefällt mir das Cover. Es ist nicht besonders ansprechend, wirkt auf mich eher abstoßend mit all dem Blut rund um die Schere.

    Dark Destiny ist die Fortsetzung des zuvor erschienen Bandes Dark Canopy und auch in diesem Teil wird der Leser sogleich von der Geschichte in den Bann gezogen. Eine Liebesgeschichte zwischen Joy und Neél, die es so gar nicht geben dürfte, zwischen einem Menschen und einem Percent, die sich in dieser Welt so wenig trauen und sich gegenseitig bekämpfen. Die Percents unterdrücken die Menschen in den Städten, die Rebellen vereinigen ihre Clans und greifen diese an, zerstören alles, ohne Rücksicht. Und dazwischen dieses so ungleich erscheinende Paar, das versucht gemeinsam zu überleben, eine gemeinsame Zukunft zu finden. Sie fliehen in einem kleine Boot, der Dark Destiny in das ferne Europa. Sie hoffen, dort eine friedlichere Welt vorzufinden, in der die Menschen und Percents wirklich gleichberechtigt miteinander leben können. Doch leider erfüllen sich ihre Hoffnungen nicht...


    Ein Buch, das sehr fesselt und den Leser stark mit den Figuren mitfühlen lässt. Eine schöne Geschichte, auch wenn sie nicht so endet, wie man es sich für die beiden Protagonisten wünschen würde.


    Ein Jugendbuch, das vor allem die weibliche Zielgruppe begeistern kann und auch für ältere Leserinnen durchaus noch reizvoll ist. 8 von 10 Punkten von mir.

    Das Ende ist echt etwas hart! Keine gemeinsame Zukunft für Neél und Joy. Das friedliche Zusammenleben der Menschen und Percents ist von letzteren hart erkauft. Wer kann es Neél da verdenken, dass er für sich und Edison eine andere Zukunft wünscht, lieber wieder ins Ungewisse aufbricht, als sein Leben lang unterdrückt zu leben...


    Joy bleibt zurück, zwar in einer für sie als freier, ungebundener Mensch wunderbar erscheinenden Welt, aber auch ohne ihre Familie, ihre Freunde.


    Ein sehr offenes Ende, dass ich so nicht erwartet hatte, aber vielleicht für die beiden noch das beste.

    Eine schwierige Situation für Joy und Neél - egal, auf wessen Seite sie sind, sie sehen sich immer Gegnern gegenüber. Und doch haben sie auf beiden Seiten Freunde, Menschen wie Percents, die ihnen wichtig sind.


    Was diese Geschichte so bewegend macht, sind die zwischenmenschlichen Gefühle, das Mitleid, das Mitfühlen den anderen gegenüber, egal ob Freund oder Feind. Joy weiss um ihre Pflichten ihrem totkranken Vater gegenüber - selbst in einer so aussichtslosen Kriegssituation. Und sie geht auch an Widden nicht einfach vorüber, sondern fühlt sich verpflichtet, ihn nicht weiter leiden zu lassen.


    Neél denkt an Edison, dem kleinen Jungen - und lässt auch ihn nicht zurück.


    Und Josh und Matthial folgen Joy in dem Chaos, als sie sehen, dass sie Hilfe braucht.

    Eine wirklich schöne, berührende Geschichte...


    Joys Wiedersehen mit Matthial, ihre, wenn auch nicht einfache Aussprache, haben mir gut gefallen, ebenfalls dass das Pferd überlebt habt. Interessant fand ich auch der Gedanke, dass Joy in einen Hinterhalt geraten war und die Clanfreien Tom und Tara die Mutantratten zu ihrem Schutz hielten.


    Das Wiedersehen Neéls und Joy war wirklich sehr bewegend, mal sehn, ob sie nicht doch noch zusammen Clouds geäußerte Aufgabe auf See zusammen unternehmen. In der Stadt hält sie wahrscheinlich nicht wirklich viel.

    Weder Joy noch Neél sind gerade zu beneiden, beide machen eine wirklich harte Zeit durch und, da so plastisch und überzeugend beschrieben, fühlt man auch so sehr bei den beiden mit.


    Die Szene mit den Mutantratten fand ich auch ausgesprochen eklig und das Schicksal des Pferdes wage ich mir gar nicht vorzustellen. Aber vielleicht hat er es ja auch geschafft...


    Wie mit den beiden Kindern vor Gericht umgegangen wurde, fand ich auch sehr drastisch, v.a. Neéls Machtlosigkeit und die Arroganz, der Zynismus der Triade, die hier Kinder für das alleinige Vergehen bestrafen, dass sie einfach überleben wollten.


    Bestimmt wird Neél Clouds "Spezialauftrag" noch annehmen (müssen) - aber wird Joy ihn dabei vielleicht doch auch begleiten... Spannend...

    Ich hatte die ganze Zeit vermutet- oder auch nur gehofft - dass es noch eine Chance für Neél gibt. Jetzt wird es spannend, wie Joy ihn finden wird, was sie alles durchmachen muss, bis sie ihn wiedersieht und in welchem Zustand er dann auch sein wird!


    Das Intro hat mir auch sehr gut gefallen. Zumindest weisst es darauf hin, dass Joy es irgendwie schaffen wird.


    Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, klare, direkte Sätze und Formulierungen, leicht verständlich und doch auch mitreißend. Ganz schnell ist man wieder in dieser so anderen Welt mittendrin und kann sich der Geschichte kaum entziehen. Ich werd ' mal gleich weiterlesen...

    Das ist wirklich Horror!!! Und dieses kollektive Wissen und Nichthandeln eines ganzen Dorfes macht es so unfassbar. Wirklich grauenhaft! Und dann die Vorstellung, wie Sanela in dieser Leichengrube aushalten muss, selbst ohne wirkliche Aussicht auf Rettung...


    Da ist man wirklich sprachlos am Ende.

    Zitat

    Original von Buchdoktor
    "Junger Mann, von Blumen haben sie keine Ahnung, von allem anderen auch nicht, was?" (S. 350) Hier rappeln Stadt und Land ja gehörig aneinander. Gehring regt sich über den Professor auf (S. 380 unten). Was für eine Szene. "Es wird herumgedoktort und gemutmaßt und im Nebel gestochert"


    Das fand ich auch richtig genial :grin


    Mal sehn, ob es die Kripo tatsächlich besser hinkriegt und nicht doch noch zu spät kommt?

    Zitat

    Original von Macska
    Mir hat auch sehr die Beschreibung von Professor Brock und seiner Frau gefallen. Auch nach jahrelanger Ehe lieben sie sich so wie sie sind und wissen genau wie der Partner denkt und fühlt. Einfach beneidenswert. :-]


    Das wirkt zwar etwas kitschig - aber ich fands auch sehr berührend...
    Liegt aber an der Widersprüchlichkeit zu meiner eigenen Lebenssituation gerade...


    Dass Sanela in großen Schwierigkeiten steckt, denke ich auch. Das läuft auf ein fulminantes Ende in Wendisch Bruch hinaus :grin

    Charlie bringt sich um und lässt Cara verzweifelt alleine zurück. Was haben die beiden in ihrer Kindheit durchgemacht? Sie haben sich gewehrt, aber sind letztendlich doch gescheitert. Cara will das in dem Gespräch mit ihrer Schwester nicht wahr haben - Charlie hat schon längst aufgegeben.


    Die Männer sind alle aus dem Dorf verschwunden.

    Zitat

    Original von hollyhollunder
    Ich meinte, dass die Männer des Dorfes die Mädchen mißbraucht haben (z.B. Cara), und dann, wenn diese schwanger wurden, die daraus entstandenen Babys umgebracht haben.


    Das wäre eine wirklich brutale Erklärung des Ganzen.


    Sanelas Alleingänge gefallen mir noch immer nicht so recht. Und ich finde es auch fraglich, ob - bei der Vergangenheit des Dorfes - tatsächlich die eine Frau eine Fremde so bereitwillig in ihrem ehemaligen Gasthof aufnehmen würde und die andere in der Kirche einer Fremden bereitwillig solche Auskünfte geben würde...

    Dieser Abschnitt hat mir sehr gut gefallen! Jeremy macht so ziemlich alles falsch, was nur geht - schläft am Ende auch noch mit der Schwester, die er eigentlich befragen soll - aber irgendwie ist er doch sympathisch und er findet auch einen Draht zu den Leuten, wenn auch auf etwas ungewöhnliche Art und Weise.


    Es bleibt spannend zu erfahren, was wirklich zwischen den Schwestern vorgefallen ist, was die beiden tatsächlich in ihrer Kindheit erlebt haben. Dass Cara etwas mit dem Mord im Tierpark zu tun haben sollte, kann ich mir nicht vorstellen. Und ob Charlie wirklich die Mörderin ist, ob alleine oder mit Mittäter??


    Interessant auch das weitere Geplänkel zwische Sanela und Gehring. Ihre Vorgehensweise ist sehr provokativ, aber sie ist auf der richtigen Fährte...

    Der Prolog fand ich sehr spannend und gut erzählt - leider war ich dann von den nachfolgenden Kapiteln dieses ersten Abschnittes dann irgendwie etwas enttäuscht. Mag sein, dass es auch daher kommt, dass ich gerade ein super gutes Buch zu Ende gelesen habe und die Autorin hier in Sprache und Stil Meilen entfernt ist... Da wird man schnell ungerecht in seiner persönlichen Einschätzung...


    Die Geschichte selbst im Berliner Tierpark hat schon seinen Reiz, aber dieses Geplänkel der "kleinen" Streifenpolizistin, die nach oben will und sich höchstwahrscheinlich auch durchkämpft - fasziniert mich gerade nicht so wirklich.


    Werden Mäuse und Ratten tatsächlich als Futter vergast??? Hab ja schon öfter kleine weiße Mäuse und Kücken tot in den Futterschalen im Zoo oder Tierpark liegen sehen, aber dass sie so ein Ende haben?!