Beiträge von marreh

    Deon Meyer: Sieben Tage


    Sieben Tage in der Hölle “Ich erschieße jeden Tag einen Polizisten – bis sie den Mörder von Hanneke Sloet anklagen“, lautet eine E-Mail an die Polizei von Kapstadt. Und dann beginnt ein Heckenschütze, seine Drohung wahrzumachen. Ermittler Bennie Griessel steht vor einem Rätsel. Er findet kein Motiv für den Mord an der jungen Anwältin. Man gibt ihm sieben Tage, um den Erpresser zu stoppen und ein Blutbad zu verhindern. Bennie Griessel ist zurück. Seine Beziehung zu seiner Frau ist endgültig gescheitert, doch er hat eine neue Liebe – Alexa Barnard, die ehemals erfolgreiche Sängerin. Alexa, die wie Benny dem Alkohol verfallen war, arbeitet an einem Comeback. Benny versucht an ihrer Seite zu sein – doch dann wird von einem Heckenschützen auf offener Straße ein Polizist ins Bein geschossen. Was soll dieses Attentat? Bald erhält die Polizei E-Mails, in denen der geheime Schütze verkündet, dass er jeden Tag auf einen Polizisten schießen wird, bis der Mord an einer jungen Anwältin aufgeklärt wird. Griessel hat sieben Tage, um den Mord an Hanneke Sloet aufzuklären. Die Uhr tickt. Der neue Deon Meyer – eine atemberaubende Jagd durch Cape Town.

    "Der Mann, der den Regen träumt" von Ali Schaw.


    Elsa lässt die Großstadt hinter sich und zieht in einen kleinen Ort namens Thunderstown, um zur Ruhe zu kommen. Dort lernt sie den ungewöhnlichen und faszinierenden Finn kennen, der das Wetter in sich trägt. Sie verlieben sich und gegen alle Widrigkeiten planen sie ihre gemeinsame Zukunft, möchten zusammen aus Thunderstown weggehen. Doch dann kommt alles ganz anders...


    Ali Shaw hat eine unglaublich bildhafte, außergewöhnliche Schreibweise. Er rückt die Naturgegebenheiten in den Mittelpunkt, schafft eine ganz andere Welt, bezaubernd und erschreckend zugleich. Einerseits wie ein Märchen erzählt, andererseits sehr modern und in der Realität verwurzelt, spielt er regelrecht mit den Naturgewalten. Er erschafft unnatürliche Wesen aus Regentropfen, beschreibt intensiv Wolkengeblide und vor allem Gewitter und Donner. Realität und Phantasie sind sehr ineinander verwoben und faszinieren den Leser von Anfang an. Leider fehlt es aus meiner Sicht dann aber ein wenig an Inhalt, an tatsächlichem Geschehen. Weite Teile des Buches konzentrieren sich auf Beschreibungen, da fällt es manchmal nicht leicht, konzentriert am Ball zu bleiben.


    Es war insgesamt eine Leseerfahrung, die ich nicht missen möchte. Andererseits ist es ein Genre, das mir nicht hundertprozentig zusagt und daher bin ich auch nicht völliger Fan von Ali Shaw geworden. Ich kann aber 6 von 10 Punkten vergeben.

    "Sie bot ihm ihre Lippen an. Sie küssten sich. Und sie liebte den Donner."
    - was für ein romantisches Ende, das mir aber so irgendwie gar nicht zusagt.


    Zitat

    Original von n8eulchen
    Dass dieser Spaziergang überhaupt hat sein müssen fand ich total unnachvollziehbar. Dass die gefahr zu groß ist, hätte beiden bewusst sein müssen. Finn versteckt sich jahrelang und plötzlich muss er unbedingt in die Stadt? Viel zu konstruiert, damit der Autor zu dem ende kommt, das er wohl schreiben wollte.


    Dem kann ich nur zustimmen. Und dass Daniel sich am Ende opfert und Finn so wieder Mensch wird und zu Elisa zurückkommen kann, ist kein Ende, das ich gut nachvollziehen kann oder auch als positiv empfinde. Schade eigentlich.

    In diesem Teil ist doch schon deutlich mehr passiert. Elsa und Finn haben sich gefunden und möchten nun auch zusammen Thunderstown verlassen. Das verspricht nochmals sehr interessant zu werden, wenn "Mister Wetter" so auf Erkundungstour durch die Welt startet...


    Daniel tut mir leid. Er erkennt, dass er nicht in der Tradition seines Vaters und Großvaters weitermachen will, zerstört die Vergangenheit - aber was ist seine Zukunft? Sehr bewegend empfand ich seim Geständnis Finn gegenüber, dass er aus Angst so gehandelt hat. Er scheint Betty wirklich sehr geliebt zu haben.


    Irgendwie würde ich es schön finden, wenn Betty am Ende - auch nach so vielen Jahren - zu ihm zurückkehren würde.

    Die Nonne finde ich auch sehr interessant, ihre Sicht auf die Dinge, ihr schelmisches Handeln, ihre Sensibilität, wie sie Elsa begegnet. Dennoch ist mir auch nicht klar geworden, wohin sie sie nun direkt lenken möchte.


    Elsas Gemütsschwankungen, finde ich, sind schon nachvollziehbar. Sie fühlt sich von Finn sehr angezogen, erkennt aber langsam auch die Gefahr, die von ihm ausgeht. Schockierend auch, was mit Betty geschehen ist!


    Die Geschichte bleibt magisch, aber etwas "genervt" bin ich von dem Wetter und seinen seltsamen Auswüchsen auch inzwischen. Ich hoffe, dass jetzt bald mehr geschieht und die Geschichte voranschreitet.

    Eine faszinierende Geschichte, ein Märchen, das einen in eine ganz andere Welt führt: Einerseits bedrohlich und furchteinflösend, andererseits faszinierend und bewundernswert.


    Daniel, der die Familientradition der Fossiters als Jäger und Beschützer Thunderstown fortführt, wird nun aufgefordert, ausgerechnet den Mann zu jagen, für den zu sorgen er Betty gegebenüber ein Versprechen abgelegt hat:Finn. Dieser kommt Elsa immer näher. Die Szene mit den Kanarienvögeln fand ich auch bezaubernd und sehr schön erzählt. Langsam entwickelt sich eine Liebesgeschichte. Die Mischung aus Realität und unerklärlichen Dingen, die alle auf das Wetter bezogen sind, empfinde ich gerade als sehr faszinierend. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

    Es ist mein erstes Buch dieses Autors und auch ein wenig Neuland für mich, was das Gernre angeht. Es ist eine interessante Stimmung, in die man durch dieses Buch hineinversetzt wird. Es ist vieles noch ganz offen und man weiss so gar nicht, wohin das ganze führt.


    Die Szene mit dem Hund fand ich auch schockierend und auch dieses Auflösen in Regen hinterlässt mich etwas sprachlos. Ich bin gespannt, wohin der Autor uns Leser führen wird. Unter einem eher romantisch angehauchten Märchen würde ich das Ganze auch nicht einordnen wollen, es ist eher etwas mystisch. Aber sehr interessant!

    "Überlebensgroß" von Mark Watson


    Dominic Kitchen blickt rückblickend auf sein Leben, beginnend mit seiner Kindheit in den 50igern in London, seinen ersten Erfahrungen in der Familie und Schule, die ungewöhnlich starke Liebe zu seiner 10 Jahre älteren Schwester Victoria, zu der er sich sein Leben lang hingezogen fühlt und die ihn alle moralischen Grenzen vergessen lässt und der er sich, wenn auch völlig betrunken und kaum zurechnungsfähig auch körperlich hingibt. Jahre der strikten Trennung folgen, bis sie sich wiedersehen und langsam wieder einen geschwisterlichen Kontakt aufbauen können. Familiäre Abgründe tun sich auf, seine Frau Lauren wird depressiv, die Tochter Elisabeth immer fordernder - Dom wird mehr und mehr zum Alkoholiker und noch weitere Schicksalsschläge warten auf ihn. Doch am Ende kann er sich drehen, wird selbst zum Agierenden.


    Ein Buch, das mich nicht von Anfang an fesseln konnte. Zu Anfang erschien es mir zu banal, die Geschichten zu sehr am Alltag orientiert. Es passierte einfach zu wenig. Doch nach und nach wurde das Geschehen intensiver, die Figuren wurden klarer und nachvollziehbarer - plötzlich war man gefangen und verfolgte gebannt das nicht immer leichte Schicksal der Hauptfiguren.


    Ein ungewöhnliches Buch, das aus dem alltäglichen Geschehen heraus eine doch besondere Geschichte erzählt, die den Leser am Ende sehr berührt und zum Nachdenken bewegt.


    Daher vergebe ich doch noch 8 von 10 Punkten.

    Mit diesem letzten Abschnitt und dem Epilog hat mich der Autor nun doch noch in seinen Bann gezogen. Doms Entwicklung - er wirkt nun viel reifer und mutiger, wie er seine Tochter vor der Heirat "rettet" und die Trophäen niedermäht - das fand ich schon sehr gut. Er tritt wirklich aus dem Schatten seiner Schwester, wird selbst "überlebensgroß". Ein aus meiner Sicht wirklich gelungener Schluss, wenn auch seine Andeutung, er könnte ebenfalls an Alzheimer erkrankt sein, wieder recht traurig stimmt.


    Am Ende kann ich sagen, dass das Lesen dieses Buches doch noch ein Gewinn war.

    Zitat

    Original von n8eulchen
    Bei mir schwankt das Buch zwischen langweilig und trübselig.


    Das trifft es bei mir auch ganz gut. Diese deprimierenden Entwicklungen - Victoria Lungenkrebs, Dom Alkoholiker, Lauren depressiv, dann zuvor der an Demenz gestorbene Vater, Maurie, die Freundin Victorias...


    Das ist alles schon sehr geballt und trotzdem fühle ich nicht so richtig mit den Figuren mit, was bei mir sonst so gar nicht der Fall ist. Es bleibt alles etwas unnahbar.


    Na mal sehn, was der letzte Abschnitt noch bringt...

    Na ja, so toll finde ich das nun nicht, dass Victoria und Dom sich nun doch dem Inzest hingegeben haben... Probleme in den eigenen Ehen hin oder her. Ich finde es auch Schade, dass dieses Thema so von Anfang an eine Rolle spielte und jetzt sogar zum Hauptthema wird.


    Ich bin mal gespannt, wie es weiter geht. Durch diese Entwicklung hat das Buch jedenfalls bei mir deutlich an Punkten verloren...

    Dominics spontaner Heiratsantrag in Paris, dann Hochzeit und jetzt wird er auch schon Vater - nicht schlecht! Lauren ist überglücklich. Hoffen wir mal, dass es Dom auch längere Zeit so geht.


    Dom und Victoria - das ist eine Geschichte für sich. Sie scheinen Gefühle jenseits ihrer Geschwisterliebe füreinander zu haben. Das wird bestimmt noch spannend...


    Die beginnende Demenz beim Vater lässt auf unschöne Szenen in naher Zukunft schließen. Da steht Doms Mutter noch einiges bevor.


    Die Geschichte hat sich aus meiner Sicht schon gut entwickelt. Langsam komme ich gut rein.

    Ich bin auch hin und hergerissen, wie ich das Buch denn nun einordnen soll. Einerseits empfinde ich das Erzählte zu alltäglich, belanglos, dann aber wieder doch recht bewegend und in sich schon interessant. Vielleicht ist das gerade das Besondere, dass der Autor hier gerade aus Alltäglichem Anstöße zum Nachdenken vermittelt und den Leser bei der Stange hält...


    Dass der Vater der Braut bei der Hochzeit stirbt und Dom dann Lauren kennenlernt und sich sogleich in sie verliebt, ist schon interessant zu verfolgen. Auch das Verhältnis der so konträren Familien - die Shillingworths und die Kitchens, ist witzig erzählt. Doms Vater tut mir auch leid, mal sehn, wie es da weitergeht.


    Also ich lese schon noch sehr gerne weiter...

    Der erste Abschnitt ist gelesen - und ich kann mir noch kein richtiges Bild über das Buch machen.


    Einerseits ist es ganz angenehm zu lesen, eine einfache Geschichte rund um den kleinen Dom, der aus seiner Kindheit berichtet, wie er von seiner Schwester Victoria seinen ersten Fotoapparat geschenkt bekommt, in einem Fotoladen jobt und wie ihn diese Arbeit bald mehr erfüllt als alles andere in seinem bisherigen Leben. Victoria ist seine bewunderte, erwachsene Schwester, die ihn in kleine Geheimnisse einweiht, ihn zum ersten Mal Alkohol und Zigaretten probieren lässt und aus dem langweiligen Alltag der Familie etwas ausbricht.


    Man weiss nicht genau, wo diese Geschichte hinführt. Noch ist sie etwas flach und eher oberflächlich, wenn auch gut geschrieben. Ich hoffe, dass es doch noch etwas spannender, interessanter, "inhaltsschwerer" werden wird...


    Der Titel "Überlebensgroß" bezieht sich auf eine Äußerung des Jungen zu seiner Schwester, als diese ihn fragt, wie er sie sieht. Das ist interessant...

    John Katzenbach: Der Wolf


    Er ist ein Mörder und erfolgloser Schriftsteller – und will mit einem spektakulären Verbrechen unsterblich werden. Seine Inspiration: das Märchen vom “Rotkäppchen”. Seine Opfer: drei rothaarige Frauen. In einem anonymen Brief kündigt ihnen der „böse Wolf“ an, dass er sie jagen und zur Strecke bringen wird Die Opfer wissen nichts voneinander. Und sie haben keine Ahnung, wann und wie der Täter Jagd auf sie machen wird. Zermürbt von ihrer Angst versuchen sie, ihr Leben zu retten ...