Trotz Vorbestellung verspätet angekommen und dann auch noch zu wenig Zeit zum Lesen - und trotzdem habe ich es genossen und bin ganz traurig, dass ich das Buch schon durch habe.
Ich habe mich auch nach den ersten Sätzen wie zu Hause gefühlt. Kaum jemand versteht es so gut wie R.G. mir das Gefühl zu geben, ich hätte das letzte Buch von ihr gerade erst zu Ende gelesen und nehme das nächste gleich zur Hand. Dass hier diesesmal ein paar Generationen zwischen den zuletzt gelesenen Waringhams lag, hat mich gar nicht gestört. Die Familiennamen aller waren mir ja doch vertraut und ich wußte irgendwie sofort, wo sie hingehören und wie die Zusammenhänge sind.
Heinrich VIII ist immer interessant - ganz gleich aus welcher Perspektive betrachtet. Man muss ja nicht immer einer Meinung sein mit der Autorin, aber es lohnt auch manchmal, eine andere Sichtweise zuzulassen. Dass er hier nicht im Vordergrund stand, fand ich gar nicht schlimm. Ich habe schon genug Bücher über ihn gelesen. Viel besser gefiel mir, dass Mary in der ersten Reihe stand. Ich hatte sie bisher nur als Bloody Mary im Kopf und fand diese Darstellung und Entwicklung der jungen Mary wirklich gelungen und nachvollziehbar.
Wie in allen anderen Büchern hat auch hier die Hauptperson seine guten und weniger guten Seiten, Höhen und Tiefen zu durchleben und die eine oder andere Charakterschwäche, die ihn und seine Vorgänger aber ja auch so sympathisch machen.
Da ich sowieso ein großer Gablé-Fan bin, fällt mir hier die Bewertung nicht schwer. Ein tolles Buch (auch ohne Fan-Brille), das wieder sehr viel Spaß gemacht hat und auf ein neues Werk von R.G. hin fiebern läßt.
10 Punkte natürlich von mir.