• ninnie, ich kann dir gar nicht sagen, was ich verändern würde.. Mittlerweile mag ich das Gedicht/die Geschichte auch nicht mehr sonderlich, sie lässt mich "kalt" ;)
    licht, das was dich beim lesen gestört hat, kann ich gar nicht so genau sehen... Wenn ich meine Wange an den Spiegel lehne, kann ich mich selbst sehen. Probiers mal aus! :) Und wenn du schon mal vor einem großen Spiegel standest (vielleicht haben auch nur Frauen sowas!) dann wirst du merken, dass man sehr gut den Raum im Spiegel beobachten kann, wenn die Wange bzw. die Schulter am Spiegel lehnt...

  • @ LuellaLu: Ok, du wolltest keine Kritik, verzeih. Mein Leseeindruck bleibt und meine Fragen auch. Ich habe meine Augen nun mal nicht an der Seite und hab auch nicht vor, sie verkrampft in eine Richtung zu drücken, nur um Dir folgen zu können. - Ich habe Dir meinen Leseeindruck geschildert, um Dir ggf. zu helfen, offenbar hast Du das nicht nötig, dann bitte.

  • licht, ach du je... Das sollte nicht patzig rüberkommen, sondern wirklich ausdrücken, dass ich keinen "Fehler" sehen kann. Ich hab es vorhin sogar wirklich noch mal probiert! Es kommt doch drauf an, ob die Wange ganz auf dem Spiegel liegt oder nur zum Teil und ob der Körper nach innen gedreht ist.
    Ich hoffe, ich konnte mich nun klarer ausdrücken...

  • Zitat

    Original von LuellaLu
    *nach oben stubst* Ich hoffe, dass ist nicht zu dreist, aber vielleicht erbarmt sich so noch jemand, Kritik zu äußern. ;-)


    Na dann.
    Mir gefällt der Text nicht sonderlich. Nicht falsch verstehen, er ist nicht "schlecht", es ist sogar oberflächlich von der dramaturgischen Struktur her betrachtet besser als manche Sachen, die bei mir besser ankommen. Warum sagt er mir aber dennoch nicht zu? Weil´s Unsinn ist:


    Wenn ich mir meine Wange an den Spiegel lege (auch "teilweise" oder halb und mit gedrehtem Körper), schiele ich irgendwie und mir schmerzen die Augen. "Direkt" geht da schon mal gar nichts. Ehrlich. Genaugenommen habe ich nicht mal beide Augen im Blickfokus. (Auch wenn ich gegenüber eines Gegenübers dies versuche, wird dies automatisch zu unscharfen Sehverhältnissen in eines (um eines) der beiden Sehorgane (herum) führen.) Um ehrlich zu sein: Ich seh nicht mal die genaue Farbe. Von wegen Hellblau und Grün.
    Und anstrengend ist das Ganze auch. Nicht unbedingt so besinnlich, wie es der Text gerne vermitteln möchte.


    Das nur als Ergebnis meines heutigen Versuchs: Gelebte Literatur. Physiker kennen dergleichen, Philosophen weniger. (Ich seh grad - Nachtrag -, dass Licht diesen Punkt auch bemängelt hat.)


    Anders gesagt: Die Geschichte funktioniert für mich nicht. Weder logisch noch physiognomisch, auch nicht optisch und so auch in diesem Falle schon gar nicht literarisch.


    Aber du bist nicht völlig talentfrei, immerhin das vermittelt der Text.

  • Waldlaeufer, darf man Kritik an Kritik äußern? Mir egal, ich äußere: Mein Aufruf ist Jahre her und nicht mehr aktuell. Man kann sehr wohl eine Seite seines Körpers an einen Spiegel lehnen und seinen Kopf noch drehen und man kann seine Augen sehen. Bitte ausprobieren! Abgesehen davon sind Auslassung in einem Text/Gedicht/Geschichte sicherlich erlaubt, oder muss erwähnt werden "ich drehe meinen Kopf weg, gehe einen Schritt zurück und schaue DANN in ihre Augen"? Zumal dieser Text keine Abfolge von verschiedenen Handlungen darstellt (dies ist schließlich kein Backrezept!) und somit keinen Wert auf Vollständigkeit von verschiedenen Bewegungen legt, sondern Emotionen vermitteln oder wecken will.
    Aber in einem Punkt gebe ich dir Recht, Waldlauefer, dir hat das Gedicht nicht gefallen und deshalb ist es "schlecht", da bei dir nicht das angekommen ist, was ankommen sollte. Macht aber nix, denn wie du aus einem früheren Post siehst, lässt mich das Gedicht ebenfalls mittlerweile "kalt".

    "e, quio quio quaru ar Yr aedat
    temoluqu' braown elepr' kyryr..."

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  • Stopp, ich hab noch mehr Kritik zur Kritik: "jemandem in die Augen schauen" ist eine Redewendung, was nicht heißen soll, dass ich versuche gleichzeitig in beide Augen zu gucken. "Ich schau ihr ins linke Auge" klingt auch ein bißchen doof, oder? Und wenn du jemandem in ein Auge oder, um bei der Redewendung zu bleiben, "in die Augen schaust", sollte jeder dazu in der Lage sein, die Augenfarbe bestimmen zu können. Hast du noch nie jemandem "in die Augen geschaut"? Das ist nicht anstrengend, aber sollte hier auch nicht besinnlich rüberkommen, wie du schreibst...
    Noch ein kleiner Nachtrag: Deine Kritik soll es vielleicht nicht sein, aber sie klingt unendlich arrogant und so empfinde ich deine Fazit "Aber du bist nicht völlig talentfrei, immerhin das vermittelt der Text." ungemein anmaßend.

  • Klar darfst du Kritik an meinrer Kritik äußern. Aber du bist immerhin die Erste, die fragt.


    Tja. Bitte ausprobieren, sagst du, wenn ich dir schreibe, dass dies ein Ergebnis meines heutigen Versuchs ist. Da hast du mich ertappt. Ich habe es nicht einmal versucht. Nein, ich habe es zweimal versucht. Auf jeder Seite einmal. Zur Sicherheit.
    Dann sagst du selbst - es ist ja eigentlich eine Auslassung - nur die Seite ist angelehnt und der Kopf gehoben. Hm. Das verwendete Wörtchen "direkt" vermittelt intuitiv zumindest eher auf gleicher Augenhöhe. (So viel zum Thema Redewendung. Du hättest auch dir ins Auge schauen können. Warum nicht? Du hättest diesen verschwommenen Eindruck, dass dir der Blickkontakt zu dir selbst (bzw. deines Gegenübers) nicht gelingt, thematisieren können... Mir alles wurst. Nur so wie es ist, ist es unsinnig.) Und: Warum lehnst du die Seite in deinem Text dann nochmal danach an die Seite an?
    Erst schaust du dir doch in die Augen.
    Dann legst du die Wangen aneinander.
    (Dann beide Augen im direkten Kontakt - das ist, wie ich schrieb, nicht in dieser Welt möglich. Vielleicht in anderen.)
    Dann die Seite.
    (Dann der Blick in den Raum)
    Und zum Schluss die Fingerspitzen.
    Auslassungen sind spitze. Aber sind nicht gleichbedeutend mit Unmöglichkeiten.
    Wenn du das so, wie du es beschrieben hast, "meinst", ist das nett. Das steht aber nicht in deinem Text. Er stellt sich genau genommen sogar gegen diese Interpretationsmöglichkeit. Das hab ich dir versucht zu zeigen.


    Wenn dich dein Text inzwischen (wie du jedenfalls sagst) kalt lässt, ist das schade. Ich hab ihn halt jetzt erst entdeckt. Und hätt mich nicht damit befasst, wenn ich nicht glauben würde, dass du es nicht besser hinkriegen könntest.
    Und insofern solltest du dir meine Kritik nicht so zu Herzen nehmen. Wobei - eigentlich hat dir bislang gar keine hier aufgeführte, weniger positiv gestimmte Anmerkung zugesagt. Das aber ist keine Kritik am Text. Sondern an dir.
    Ich bin anmaßend, von mir aus auch ungemein, wenn ich dir Talent zuspreche (?). Macht nichts, ich hab noch ganz andere Marotten, die nicht weniger unsympathisch sind. Wie dem auch sei, das ändert nichts daran, dass man auch von Arschlöchern noch was lernen und verbessern kann, wenn man einfach mal genau hinschaut, worum es eigentlich geht. Im Falle deines Textes um seine Schwächen.

  • Zu erst einmal.. Was gibt es auch zu positiver Kritik außer "Danke" zu sagen? Nichts! Deshalb antworte ich auch hauptsächlich auf die negative Kritik und, wenn ich diese nicht unbedingt gerechtfertigt finde, versuche ich meinen Blickwinkel (höhöhö) klar zu machen.
    Dann möchte ich klarstellen, dass ich nicht mir ins Auge sehe, sondern das lyrische Ich sich ins Auge blickt ;) Aber um es einfach zu gestalten, können wir auch einfach dabei bleiben: Ich gucke mir ins Auge. Vielleicht habe ich durch jahrelanges Balletttraining eine Geschmeidigkeit sämtlicher meiner Glieder erreicht und kann sogar meine Augen bis zum Unmöglichen verdrehen: Jedenfalls habe ich dieses Kunststück vollbracht und konnte mir in die Augen sehen.
    Warum hätte ich thematisieren sollen, dass mir der Augenkontakt nicht gelingt? Hier gehört doch überhaupt nicht rein, dass man einem Menschen niemals gleichzeitig in beide Augen sehen kann! Das wäre völlig am Thema vorbei.
    Warum ich dein Fazit anmaßend finde?
    Nur jemand der sich SEHR gut mit der Materie auskennt, ist bereechtigt, jemandem Talent zu- oder abzusprechen. Zumal du auch nicht sagtest, ich hätte Talent, sondern, ich sei nicht "völlig talentfrei", was auf mich - wie bereits erwähnt - arrogant wirkt.

  • Verzeih, LuellaLu, ich habe Dir meinen Leseeindruck und meine Leseerfahrungen mit Deinem Text beschrieben, weil ich ganz ähnliche Erfahrungen gemacht hatte: Ich meinte, ein Text sei klar und bestens verständlich, man könne ihn fast nur so sehen, wie es mir sonnenklar schien. Es gab offenbar Rezipienten, denen der vermeintlich klare Text kryptisch blieb und die mir dann auch sagen konnten, woran es lag: die Bilder waren nicht so zwingend, wie ich dachte, das, was ich beschrieben hatte, hat nicht die Wirkung erzielt, die ich haben wollte.
    Mir hat das sehr geholfen, meinen Text mit anderen Augen betrachtet zu sehen. Ich bin jedes mal aufs Neue froh, wenn mir jemand solche Tips gibt, damit ich daran arbeiten kann, meine Texte verständlicher zu machen, damit ich auch spüre, welche Wirkung meine Worte erzielen, wie ich das, was ich sagen will auch am besten sprachlich umsetze.


    Wenn ich meinen Standpunkt oder meinen Blickwinkel oder meine Sichtweise hinterher erklären muss, ist das zu spät. Alle späteren Rechtfertigungen und Erklärungen, ob nun - wie in deinem Fall - physiologisch oder physikalisch helfen nichts mehr. Mich hat es schlicht irritiert, dass ich, als ich Deinen Text las, und zu folgen versuchte, eben etwas ganz anderes sah.
    Verzeih, alles, was da nun nachgeschoben wird, von der Auslassung oder dem großen Spiegel, von Diffizilitäten über lyrische und persönliche Ichs und Redewendungen wirkt auf mich wie nachgeschobene Ausreden.

  • Nein Nein, licht, in dem Fall hast du ja Recht: Wenn ich erklären muss, ist es zu spät und wenn mein Gedicht nicht die Emotionen weckt, die ich ansprechen wollte, ist es "schlecht".
    Trotzdem muss ich doch nicht das nachempfinden, was du beim lesen empfunden hast, richtig? Mir sind keine Unstimmigkeiten aufgefallen und das, was bemängelt wird, halte ich sowieso für nebensächlich.
    Die ganze Diskussion ist eh hinfällig, denn, wie jemand bereits bemerkte, ändere ich nichts mehr an einem 2 Jahre alten Text.

  • Im Ernst: Was soll ich denn sagen. Mein ehrlicher Eindruck erscheint dir nicht plausibel. Das ist okay. Mir werden deine Erklärungen nicht plausibel, manchmal rettet ein Kommentar des Autors das Verstehen. In diesem Falle nicht. Für mich wirkt es wie nachträgliche Textrettung (so bleibt auch mein Einwand mit der dann doppelten Seitenlage völlig außen vor) und Publikumsbeschimpfung. Und um das irgendwie anerkennen zu können, in welcher Form auch immer, bist du mir nicht Handke genug.
    Ich würd mir einfach mal Gedanken machen, weshalb dein Text bei mehreren Lesern denselben Kritikpunkt findet. Wir können uns natürlich gerne dahingehend auch mit der Frage der intentio lectoris, auctoris und operis befassen.


    Du kommst mit dem Autoritätsargument. Nur jemand, der sich SEHR gut mit der Materie auskennt, ist berechtigt, jemandem Talent ab- oder zuzusprechen. Nun, und weshalb nicht der Leser? Oder wen genau meinst du... Schreibst du nur für Literaturkrititer, oder gar Literaturwissenschaftler? (Gegen ein Sachargument mit Testemoniumsansprüchen zu kommen, wikt selten überzeugend. Jedenfalls nicht argumentativ. Wer ist dann eigentlich die Autorität, die die Autoritäten legitimiert - und wodurch wird ihre Autorität denn legitimiert. Klingt nach nem infinien Regress. Auch nicht überzeugend. Genug.) Und in diesem Falle, sag ich dir lieber nicht, was ich im echten Leben mache. :lache
    Aber du hast Recht - der Satz war sicherlich nicht nett. Nur macht das deinen Text nicht besser für mich.


    Also, Fazit: Dein Text ist großartig. Toll. Genial.
    Wie, klingt das nicht überzeugend genug?
    Na dann so ähnlich, such´s dir aus.

  • Ich glaube, ich habe es schon einmal in einem anderen Zusammenhang geschrieben: Ich las einmal über dieses Forum "Sehr gut gemacht, aber die Leute sind ziemlich zickig". Anfangs hab ich gedacht "Ach Quatsch, sind doch alle nett hier", aber nach und nach zeigt sich der/die ein/e oder andere Stänkerer.
    Ich finde es völlig in Ordnung (wie ich bereits mehrfach betonte), wenn du mein Gedicht nicht leiden magst, bzw. Schwachstellen siehst. Ich sehe sie nicht und finde das, was du bemängelst, in meinem Text eher nebensächlich. Wieso sollte ich es ändern, wenn es mir so passt, wie es ist und vor allem schon 2 Jahre her ist und ich sowieso nie vor hatte noch eine zweite Version für diejenigen zu schreiben, denen die erste nicht gefällt!?
    Ich nehme gern Kritik entgegen und, insofern ich sie nicht nachvollziehen kann, hake ich nach, um, wenn man zu keinem Kontext gelangt, einfach sagen zu können, wir stimmen ein, dass wir nicht überein stimmen. Ist das nicht wunderbar diplomatisch gelöst?

  • Guten Morgen LuellaLu


    mir ist es anders ergangen als Dir. Ich habe ein Gedicht ins Anfänger-Unterforum gestellt, und niemand wollte dazu Stellung beziehen.
    Das ist irgendwie auch deprimierend. Man bekommt dann das Gefühl, der Text sei einfach indiskutabel....halt eben nicht mehr wert, als dass man ihn ignoriert.
    Da ist es mir schon lieber, zu wissen, woran ich bin.


    Und für alles was je schon geschrieben wurde seit der Erfindung der Buchstaben, ist es halt so, dass es beide Seiten gibt, dass das Geschriebene einen Teil der Leser anspricht.... oder eben nicht.
    Auch die literarischen "Kunstwerke" fanden immer ihre Kritiker.


    Gut, ich gebe Dir insofern recht, dass die Dikussion hier etwas aus dem Ruder gelaufen ist....dass es jetzt nicht mehr soooo ganz um die Sache selbst geht.....manchmal nehmen die Threads eine gewisse eigene Dynamik an :rolleyes


    Einen schönen Tag wünsche ich Dir...Joan

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

  • In duplo: Res ipsa loquitur, sed quid in infernos dicit?
    Tamen movetur. ;-)


    Mit anderen Worten: Deine Lösung klingt vernünftig. Aber ich muss dankend ablehnen. Diplomatie kann nur herrschen, wo Diplomatie betrieben wird. Mir wäre auch es lieber, du hättest mich zumindest direkt zickig genannt und nicht Indexe gebraucht. Einen Handschlag, bei dem nicht beide Hände vor dem Körper sind, ist nur für´s Publikum.
    Das hat nun jetzt leider nichts mehr mit deinem Text zu tun. Aber es wäre ja auch irgendwie schal, jetzt so zu tun als ob.


    Viel Erfolg dir weiterhin.

  • Zitat

    Das hat nun jetzt leider nichts mehr mit deinem Text zu tun.


    Das hat es wirklich nicht mehr.
    Zu wissen, wann man eine Diskussion beendet, ist in meinen Augen, eine liebenswerte Eigenschaft.
    LG

    Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen,

    der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig. :lesend
    Ernst R. Hauschka

    Liebe Grüße von Estha :blume