Andreas Winkelmann - Die Lieferung

  • Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)

    Der neue Thriller von Bestsellerautor Andreas Winkelmann: Seit Wochen hat Viola das Gefühl, verfolgt zu werden. Es ist, als klebe ein Schatten an ihr – immer, wenn sie sich umdreht, ist er verschwunden. Bildet sie sich das nur ein?

    Ihre Freundin ist die einzige, die ihr glaubt. Doch dann meldet sie sich plötzlich nicht mehr.

    Viola bleibt jetzt abends lieber zu Hause. Zum Glück gibt es ja Netflix und den Lieferdienst.

    Die Pizza, die er bringt, wird für immer unangetastet bleiben...

    Der Hamburger Polizeikommissar Jens Kerner hat einen merkwürdigen Fall auf dem Tisch: Eine bleiche, verstörte und vollkommen unterernährte Frau wurde in den Harburger Bergen aufgegriffen. Als er sie verhören will, stirbt sie. Gemeinsam mit seiner Kollegin Rebecca kommt er einem Täter auf die Spur, der so perfide ist, dass es alle Vorstellungen übersteigt. Als die beiden begreifen, mit wem sie es da zu tun haben, ist es schon fast zu spät...


    Autor (Quelle Verlagsseite)

    Andreas Winkelmann, geboren 1968 in Niedersachsen, ist verheiratet und hat eine Tochter. Er lebt mit seiner Familie in einem einsamen Haus am Waldrand nahe Bremen. Wenn er nicht gerade in menschliche Abgründe abtaucht, überquert er zu Fuß die Alpen, steigt dort auf die höchsten Berge oder fischt und jagt mit Pfeil und Bogen in der Wildnis Kanadas.


    Allgemeines

    Erschienen am 18. Juni 2019 im Rowohlt Taschenbuch Verlag mit 400 Seiten
    Gliederung: Prolog – Sechs große Kapitel mit nummerierten Abschnitten – Epilog

    Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven

    Handlungsort und -zeit: größtenteils Hamburg und Niedersachsen, in der Gegenwart, mit Rückblenden in die Vergangenheit


    Inhalt

    Der schon aus „Das Haus der Mädchen“ bekannte Hamburger Kommissar Jens Kerner und seine Kollegin Rebecca Oswald bekommen es mit einem mysteriösen Fall zu tun. In einem Wald wird eine „bleiche Frau“ aufgegriffen; bei der abgemagerten und kahlrasierten Person, die immer nur „Darling, Licht meines Lebens“ sagt, handelt es sich um eine seit vier Jahren spurlos verschwundene junge Frau.

    Leider ist von ihr keine Zeugenaussage zu bekommen und sie verstirbt schon bald im Krankenhaus. Dies ist umso bedauerlicher, als in den letzten Jahren weitere junge Frauen auf Nimmerwiedersehen verschwunden sind, deren einziger gemeinsamer Nenner darin besteht, dass sie allesamt besonders attraktiv waren.

    Auch die hübsche Viola May fühlt sich gestalkt. Von der Polizei nicht ernstgenommen, findet sie ihre einzige Unterstützung bei ihrer forschen Freundin Sabine. Doch auch Sabine ist plötzlich verschwunden, als Viola sie am dringendsten braucht…


    Beurteilung

    Die Handlung von „Die Lieferung“ spielt auf mehreren Zeitebenen, darunter hauptsächlich in der Gegenwart (Ermittlungen des Hamburger Kommissariats in den Vermisstenfällen) und in der Vergangenheit, hier wird Einblick in die Kindheit und die Psyche des namentlich nicht genannten Entführers gegeben.

    Der Leser bekommt somit schon vor den Ermittlern einen Einblick in das Leben und das - eher ungewöhnliche - Tatmotiv des Entführers und Mörders, er kennt dessen Identität jedoch nicht und wird vom Autor während dieses wendungsreichen Falls geschickt auf verschiedene falsche Fährten geführt – mit einer gelungenen Überraschung zum Schluss.

    Der Erzählstil ist – wie immer bei Andreas Winkelmann – sehr anschaulich und spannend, Cliffhanger am Ende der Abschnitte sorgen für einen Sog, dem sich der Leser kaum entziehen kann.

    Die Charaktere der Hauptfiguren Jens und Rebecca sind gründlich ausgearbeitet, in deren Verhältnis zueinander setzt sich auch eine Entwicklung seit dem vorherigen Kriminalroman „Das Haus der Mädchen“ fort. Dennoch ist es ohne Weiteres möglich, „Die Lieferung“ zu lesen, ohne den ersten Roman um das Gespann Jens & Rebecca zu kennen.

    Die Ermittlungen sind logisch und nachvollziehbar aufgebaut, bei der Vorgeschichte des Täters gibt es allerdings das eine oder andere Detail, das nicht vollkommen realistisch wirkt.


    Fazit

    Spannende und wendungsreiche Unterhaltung mit einem sympathischen Ermittlerteam, das man gern noch bei weiteren Fällen begleiten möchte!

    8 Punkte