Kintsugi - Miku Sophie Kühmel

  • 304 Seiten, gebunden

    S. FISCHER, 2019


    Kurzbeschreibung:

    Kintsugi ist das japanische Kunsthandwerk, zerbrochenes Porzellan mit Gold zu kitten. Diese Tradition lehrt, dass Schönheit nicht in der Perfektion zu finden ist, sondern im guten Umgang mit den Brüchen und Versehrtheiten.


    Es ist Wochenende. Wir sind in einem Haus an einem spätwinterlichen See, das Licht ist hart, die Luft ist schneidend kalt, der gefrorene Boden knirscht unter unseren Füßen. Gerade sind Reik und Max angekommen, sie feiern ihre Liebe, die nun zwanzig ist. Eingeladen sind nur ihr ältester Freund Tonio und seine Tochter Pega, so alt wie die Beziehung von Max und Reik. Sie planen ein ruhiges Wochenende. Doch ruhig bleibt nur der See.


    Über den Autor:

    Miku Sophie Kühmel wurde 1992 in Gotha geboren. Sie hat an der Humboldt-Universität zu Berlin und der New York University studiert, unter anderem bei Roger Willemsen und Daniel Kehlmann. Seit 2013 erscheint ihre Kurzprosa regelmäßig in Zeitschriften und Anthologien. Seit kurz davor erzählt sie Geschichten auch in Radiostücken und Podcasts, die sie produziert. »Kintsugi« ist ihr erster Roman, für den sie mit dem Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung 2019 ausgezeichnet wurde.


    Mein Eindruck:


    Ein ruhiges Buch.


    Reik und Max. Ein schwules Paar, das seit 20 Jahren zusammenlebt, feiert dieses Jubiläum. Als Gäste haben sie ihren Freund Tonio und dessen Tochter Pega.

    Tonio hat seine Tochter alleine aufgezogen, Max und Reik haben ihn immer unterstützt. Sie sind deswegen fast wie eine kleine Familie.

    Dennoch wird an diesem Tag langsam klar, dass es keine reine Idylle ist und das die lange Beziehung droht, auseinander zu brechen.


    Das schildert die junge Autorin in ihrem Debütroman auf verhaltene Art. Als Leser muss man aufmerksam dabei sein. Manchmal war ich leicht gelangweilt beim Lesen. Es entschädigen aber einige sprachlich gut gelungene Passagen.

    Ich gönne der Autorin daher, dass sie den Aspekte-Literaturpreis 2019 gewonnen hat.


    ASIN/ISBN: 3103974590

  • Die Kapitelüberschriften bestehen aus japanischen Begriffen wie "yūgen", "wabi" usw., die am Ende in einer Art Glossar übersetzt werden. Auch hier handelt es sich um eine rein metaphorische Verbindung zum Inhalt.

    Ich bin, wie andernorts erwähnt, noch nicht fertig mit dem Buch und nicht begeistert, aber es wirkt auf mich alles sehr gewollt und zu oberflächlich.

    Aber vielleicht bin ich nicht in der Lage, den tieferen Sinn zu erkennen. Die kühle, mich als Leserin bewusst auf Distanz zu Inhalt und Figuren haltende Sprache, lässt es nicht zu.