Die Tochter des Zauberers - Heidi Rehn

  • Inhaltsangabe zu "Die Tochter des Zauberers - Erika Mann und ihre Flucht ins Leben"

    „Ein vielschichtiges Buch über die schillerndste Tochter Thomas Manns.“ Brigitte Glaser

    New York, 1936: Erika hofft darauf, mit ihrem politischen Kabarett die Amerikaner für den Kampf gegen Hitler zu gewinnen. Dann lernt sie im Kreis der europäischen Exil-Künstler einen Mann kennen, der ihr mehr bedeutet, als sie jemals für möglich gehalten hätte – den Arzt und Lyriker Martin Gumpert, der fasziniert ist von ihrer Stärke und Unabhängigkeit. Bald muss sie sich entscheiden: Ergreift sie die Chance, sich als Kämpferin für Frieden und Freiheit zu etablieren, oder setzt sie ihr persönliches Glück an erste Stelle?

    Die bislang unbekannte Liebesgeschichte einer großen Frau, die sich in einer düsteren Epoche behaupten muss.



    Meine Meinung zur Autorin und Buch

    Heidi Rehn, hat mit diesem Buch einer starken Frau ein Denkmal gewidmet. Gut Erika habe ich als Tochter von Thomas Mann mit in Verbindung gebracht. Aber nie gewusst dass sie Schriftstellerin und Schauspielerin war, eine eigene Theatergruppe „Die Pfeffermühle „ leitete. Meine ganz besondere Hochachtung, wie sie sich gegen Hitler und die Nazis engagiert hat, von Amerika aus versuchte die Welt wachzurütteln. Der Schreibstil ist sehr flüssig, Bildhaft und sehr mitreißend. Mein fühlte beim Lesen wie sehr sie sich in ihre Protagonistin Erika hineingefühlt hat. Ihre Recherche fand ich großartig, man erfährt so viel Neues und Unbekanntes, über Erika und ihre Familie. Sie hat die Manns zum Leben erweckt.


    Erika war mir am Anfang gestehe ich sehr suspekt, eine Lebedame, die es gewohnt ist die Fäden in der Hand zu halten. Ich kann mir aber auch vorstellen das es nicht leicht war im Schatten des berühmten Vaters und Nobelpreisträger groß zu werden. Vielleicht dieser unruhige Geist, sehr verbunden ist sie ihrem Bruder Klaus, es könnten wirklich Zwillinge sein, Klaus dagegen fand ich sehr labil , Erika hatte ich das Gefühl sie war sein Fels in der Brandung. Erika war vielseitig und eine schillernde Persönlichkeit, sie wusste sich ins Rampenlicht zusetzen. Alleine ihre Zeit mit Bruder Klaus in Amerika , sie schafft es im Weisen Haus, von Lady Elenor Roosevelt, empfangen zu werden, auch viele andere reiche Persönlichkeiten werden unsere Wege kreuzen. Sie wird eine hartnäckige Kämpferin gegen Hitler und seine Nazis, und sich für Frieden und Freiheit engagiert. Alle Hebel in Bewegung setzt, um ihr Kabarett „ Die Pfeffermühle „ mit dem Ensemble nach Amerika zu holen um dort mit ihnen aufzutreten. Mit ihren Männern macht sie es sich nicht leicht, von Gustav Gründgens ist sie geschieden, der zweite Ehemann lebt in England. Der sehr Reiche Maurice Wertheim und der Arzt , sowie Lyriker liegen ihr zu Füßen. Erika kann sich nur schwer entscheiden, Ich glaube es waren Bindungsängste und ihre Freiheit und Selbständigkeit aufzugeben, sie braucht das Rampenlicht.

    Außerdem ist es ihr ein Anliegen und Obsession , gegen Hitler und den Fachismus zu kämpfen, sie war geradezu besessen davon, was sie mir so sympathisch machte.Einzig


    ASIN/ISBN: 3746635810

  • Meine Meinung zum Buch:



    Titel: Im Schatten des Vaters...



    Dieser Roman gehört zu der Reihe "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe" und ist bereits der 14. Teil. Ich habe zwar viel von der Reihe gehört, lesen wollte ich diesen Titel allerdings, weil Heidi Rehn ihn geschrieben hat und ich über Erika Mann noch so gar nichts wusste.



    In der Geschichte geht es um Thomas Manns Tochter Erika, die mit ihrem Kabarett "Die Pfeffermühle" 1936 in New York Fuß fassen will. Wird ihre Crew nach Amerika einreisen dürfen? Welche Steine legt man ihr in den Weg und wird sie die überwinden können? Und was ist mit der Liebe?



    Der Roman schildert rund fünfzehn Monate aus dem Leben der wohl berühmtesten Tochter als sie in New York lebte. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass mir zwar die Mann Herren ein Begriff sind, ich aber vor der Lektüre noch nie etwas von Erika gehört habe. Dieser Roman konnte dies zum Glück ändern.



    Erika als Protagonistin ist so eine schillernde Persönlichkeit, dass man einfach nicht genug von ihr bekommen kann. Ich habe sehr bewundert wie sie ihren Mann steht, denn wie eine übrliche Frau der damaligen Zeit verhielt sie sich nun sicher nicht. Rauchen, Trinken, Auto fahren und Reden schwingen kann sie wie die Männer. Das fasziniert, schreckte sicher aber auch einige ab. Mir hat an ihr vor allem gefallen, dass die oberste Priorität immer ihre Familie hatte.



    Im Roman erfährt der interessierte Leser viel über die Kunstszene, berühmte Personlichkeiten tauchen auf und auch die Liebe kommt nicht zu kurz. Besonders die Liebeleien Erikas haben für reichlich Spannung gesorgt und es ist schon etwas anderes, ob man etwas zu einer fiktiven Figur liest oder zu einer Person, die tatsächlich mal gelebt hat.



    Frau Rehn gelingt es in jedem Fall diese beeindruckende Frau dem Leser nahe zu bringen. Ich habe während und auch nach der Lektüre reichlich recherchiert zur Familie Mann, Erika im Besonderen und den vielen Stars drum rum. Wenn das ein Buch schafft, dann hat es mich richtig gepackt.



    Der Schreibstil war wie gewohnt flüssig und angenehm zu lesen. Sich nach einem stressigen (Arbeits-)Tag zu entspannen und gleichzeitig noch etwas zu lernen, ist hier gegeben.



    Fazit: Ein fesselnder Roman, der noch ewig hätte weitergehen können. Gern spreche ich eine absolute Leseempfehlung aus. Klasse! Aus der Reihe werde ich wohl jetzt öfter mal was lesen.



    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

  • 1936 reisen Erika und Klaus Mann nach New York, der Boden wird in Europa für ihr politisches Kabarett „Die Pfeffermühle“ immer heißer und so wollen sie dieses in die USA holen, auch, um die Amerikaner für das Geschehen in Europa zu sensibilisieren.


    Heidi Rehn erzählt in diesem Roman über die Tochter Thomas Manns 15 wichtige Monate aus deren Leben. Erika Mann ist das älteste Kind der Manns, sie war sehr charismatisch und eine Macherin, „Eri(ka) muss die Suppe salzen“ sagte man in der Famiilie über sie. So ist es ihr auch ein großes Anliegen, den Weg für die anderen Mitglieder der „Pfeffermühle“ zu bereiten, u. a. ihrer Lebensgefährtin Therese Giehse. Leicht ist das nicht, und sie muss viel Energie aufwenden, Sponsoren und ein geeignetes Theater finden. Und dann sind da auch noch zwei Männer, die ihr Privatleben zusätzlich schwierig machen.


    Mir war Erika sehr schnell sympathisch und ich verfolgte ihr Leben gespannt. Da „Buddenbrooks“ seit meiner Jugend mein Lieblingsbuch ist, das ich regelmäßig wieder lese, habe ich mich immer einmal wieder mit den Manns beschäftigt, aber nie besonders tiefgehend. Hier Erika und auch Klaus so nahe zu kommen, war sehr interessant und machte Lust auf mehr. U. a. werde ich wohl bald „Mephisto“ lesen, Klaus' Roman, der in dieser Zeit entstand.


    Um auf Erika zurückzukommen: Natürlich muss man sie in ihrer Zeit und auch als Teil einer schwierigen Familie sehen. Nicht all ihr Handeln muss man nachvollziehen können, aber ich finde, es ist der Autorin gut gelungen, dem Leser diesen interessanten Charakter nahezubringen. Ich habe mit Erika gefühlt, gelitten, mich gefreut, getrauert, mich aufgeregt, und hätte sie sehr gerne persönlich kennen gelernt, ich mag Frauen, die sich nicht unbedingt an Konventionen halten.


    Sehr interessant ist auch das Milieu, in dem sich Erika in den USA bewegt. Da ist einmal die große Exilantengemeinde, so viele bekannte (und auch ein paar mir zunächst unbekannte) Namen trifft man im Roman, sei es Billy Wilder, sei es Lotte Lenya und Kurt Weill, um nur ein paar zu nennen. Es hat mir großen Spaß gemacht, die Namen zu lesen und mir mein Wissen über die jeweilige Person ins Gedächtnis zu rufen – oder mich über die Person, die mir unbekannt war, zu informieren. Auch weitere bekannte Namen fallen wie Dorothy Thompson und Vicki Baum. Zum anderen wird Erika, schon wegen ihres berühmten Vaters, der damals schon den Nobelpreis erhalten hatte, ins Weiße Haus eingeladen und trifft dort auf Präsident Roosevelt und seine Frau Eleanor. Durch Maurice Wertheim wiederum hat sie Zutritt zur High Society.


    Die Autorin erzählt sehr packend und bildhaft, für mich Kopfkino pur. Bei manchen Szenen, z. B. beim Besuch eines Jazzclubs, wäre ich am liebsten in die Szenerie gehüpft, um mit dabei sein zu können. Das einzige, was mir nicht ganz so gefallen hat, waren die letzten Seiten, die mir doch etwas zu kitschig gerieten, was aber möglicherweise dem Anspruch der Reihe „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“ geschuldet ist.


    Es ist sicher von Vorteil, bereits etwas über die Familie Mann und andere Hintergründe, wie etwa die Exilantenszene, zu wissen, aber ich denke, auch ohne das, wird der Roman gefallen, man muss nur ein bisschen aufgeschlossen sein für Erika Mann, ihre Familie und ihr Leben, und auch bereit, ev. den einen oder anderen Hintergrund zu anderen Charakteren zu googeln, wobei ich schon der Meinung bin, dass das, was man wissen muss, auch erzählt wird. Das Interesse, das eine oder andere zu vertiefen, war bei mir jedenfalls schnell da. Interessant zu lesen sind auch das Nachwort der Autorin und die Literaturauswahl.


    Ich habe mich sehr schnell in diesen Roman verliebt, der einen Ausschnitt aus dem Leben einer faszinierenden Frau in einer interessanten Zeit erzählt und für mich Kopfkino pur ist. 5 Sterne und eine Leseempfehlung von mir.

  • Über die Autorin (Amazon)

    Geboren und aufgewachsen im romantischen Mittelrheintal kam Heidi Rehn zum Studium nach München. Und blieb aus Liebe dort hängen, auch wenn ihr der Blick auf den Rhein und überhaupt einen vernünftigen Fluss sehr abgeht.

    Sie arbeitete als Dozentin an der Uni, PR-Beraterin in einer Agentur, freie Journalistin und Texterin. Pünktlich zur Jahrtausendwende erschien ihr erster Roman. Mit dem „Haus der schönen Dinge“ (Knaur 2017) über eine fiktive jüdische Kauf- und Warenhausdynastie zwischen Kaiserzeit und Reichspogromnacht gelang ihr der Sprung auf die Bestsellerliste. 2014 erhielt sie den „Goldenen Homer“ für den besten historischen Gesellschafts- und Beziehungsroman.

    Die Geschichte Deutschlands in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist eines ihrer großen Themen. Da jedoch nie alles, was sie mit größter Leidenschaft über den historischen Background zusammenträgt, zwischen die Buchdeckel passt, und sie sowieso „vor Ort“ lebt, bietet Heidi Rehn als „Kopfkino live“ sehr beliebte Spaziergänge „Auf den Spuren von...“ zu den Schauplätzen ihrer München-Romane an. Ab sofort sind die auch virtuell auf YouTube erlebbar:


    Produktinformation (Amazon)

    Dateigröße : 1875 KB

    Word Wise : Nicht aktiviert

    Seitenzahl der Print-Ausgabe : 441 Seiten

    Text-to-Speech (Vorlesemodus) : Nicht aktiviert

    Verbesserter Schriftsatz : Aktiviert

    X-Ray : Nicht aktiviert

    Screenreader : Unterstützt

    Herausgeber : Aufbau Digital; 1. Auflage (18. August 2020)

    ASIN : B081S3Y83V

    Sprache: : Deutsch


    Eine starke Frau

    Ein Buch über Erika Mann, die Tochter von Thomas Mann.

    New York 1936. Mit ihrem politischen Kabarett ‚Die Pfeffermühle‘ hier in den USA Peppermill, will Erika Mann die Amerikaner über die Machenschaften Hitlers aufklären und sie zum Kampf gegen ihn auffordern. Im Kreis der europäischen Exil-Künstler lernt sie einen Mann kennen, der ihr sehr viel bedeutet. Mehr als sie je für möglich gehalten hätte. Es ist der Arzt und Lyriker Martin Gumpert. Er ist von ihrer Unabhängigkeit und ihrer Stärke fasziniert. Doch sie muss sich entscheiden. Will sie nun als Kämpferin für Frieden und Freiheit allen bekannt werden oder ist ihr persönliches Glück wichtiger. Was steht an erster Stelle?

    Dieses Buch die persönliche Liebesgeschichte einer großen Frau, die sich in einer düsteren Zeit behaupten muss.


    Meine Meinung

    Bisher habe ich von Heidi Rehn nur Historische Romane gelesen. Gut, auch der vorliegende ist natürlich historisch, aber es geht in der Hauptsache um Erika Mann die in den USA versucht, den Amerikanern die Machenschaften Adolf Hitlers begreiflich zu machen. Sie versucht es zuerst mit politischem Kabarett, doch damit können die Amerikaner nicht besonders viel anfangen. Und so geht sie auf Vortragsreisen. In dem Buch wird ihr Werdegang beschrieben wie er gewesen sein kann. Verschiedenes stimmt sicher mit den Tatsachen überein, manches ist jedoch bestimmt auch erfunden. Ich fand es jedenfalls sehr interessant zu erfahren, was die Tochter des Nobelpreisträgers Thomas Mann alles unternommen hat, um dem Amerikanern klar zu machen, dass sie das nicht an sich vorbeirauschen lassen können was Hitler mit seinen Aktionen vorhat , dass er einen riesengroßem Krieg anstrebt. Leider hat ihr Engagement nicht soo viel genutzt, wie sie es sich gedacht hat, wie wir ja alle wissen. Ich empfehle dieses Buch an alle Leser, die sich für Menschen interessieren, die gegen ´Hitler gesprochen haben. Erika Mann hat dies getan und Heidi Rehn bekommt für dieses Buch vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten.

    ASIN/ISBN: B081S3Y83V

  • Die Tochter des Zauberers – Heidi Rehn


    Erika Mann und ihre Flucht ins Leben


    Aufbau-Verlag, 2020


    Mein Eindruck:

    Lange wusste ich nicht, ob ich diesen Roman lesen sollte. Es war zu befürchten, dass Erika Manns Leben verkitscht dargestellt wird. Schließlich ist das Buch Teil der weichgespülten Künstlerinnen-Reihe des Verlags. Das bedeutet auch immer die gleiche Masche.

    Aber ich war neugierig und so schlimm wurde es dann doch nicht. Dafür hat Heidi Rehn zu viel Niveau und der gut lesbare Stil entschädigt für vieles.

    Dennoch wird der Ton nicht ganz getroffen. Über Erika Mann gibt es schon viel zu lesen, es gibt auch Tonaufnahmen. Die Protagonistin dieses Romans entspricht ihr letztlich nicht. Bei ihren Bruder Klaus muss man feststellen, dass er hier relativ blass bleibt, was ich auch schade finde.


    Wer die Biografie der Kinder des Literaturnobelpreisträgers Thomas Mann nicht so gut kennt, wird sich daran aber nicht stören.

    Weitghehend ist das Buch routiniert geschrieben. Zum Zeitpunkt der Handlung 1936 sind die Erika und Klaus im Exil in den USA. Es gibt die erwartbaren, auch erhofften Zutaten. Zum Beispiel treffen sie andere bekannte Schriftsteller, wie Vicki Baum, Thomas Woolfe, Upton Sinclair. Auch bekannte Leute aus dem Umfeld der Mann tauchen auf oder werden erwähnt, z.B. die Schauspielerin Therese Giehse.

    Die Exilszene insgesamt ist ordentlich dargestellt. Heidi Rehn arbeitet ein paar wichtige Details gründlich aus.


    Es ist eine entscheidende Zeit für Erika, die ihr Kabarett-Projekt Die Pfeffermühle auch in den USA etablieren möchte und für Klaus Mann, der seinen Roman Mephisto veröffentlichen wird.

    Dass der Roman nur eine USA-Episode erzählt und nicht etwa Erika Manns ganzes bewegtes Leben halte ich für einen guten Ansatz.