Lockvogel - Theresa Prammer

  • Lockvogel, von Theresa Prammer


    Cover:

    Das knallrot wirkt schon für sich, wenn man das Buch dann aufschlägt, alles schwarz. Macht irgendwie Gänsehaut.


    Inhalt:

    Zwei Geschichten die sich ineinander verflechten.

    Toni, eine Schauspielschülerin wird von ihrem Freund verlassen und dabei um ihr ganzes Vermögen betrogen (bzw. das Vermögen der Oma.

    Sie geht nicht zur Polizei sondern zu einem Privatdetektiv: Edgar Breme.

    Dieser steht gerade auch vor lauter Problemen, finanziell sowie auch gesundheitlich.

    Notgedrungen werden beide nun zu einem Ermittlerduo und eine kuriose „Mörderjagd“ beginnt.


    Meine Meinung:

    Der Einstig ist gut, es bilden sich sofort Fragen im Kopf und somit ist die Spannung und die Neugierde geweckt.

    Doch irgendwie wird es mir dann immer unglaubwürdiger. Es gibt mir zu viele Ungereimtheiten und Stellen die ich einfach unglaubwürdig und irritierend finde. Meine anfängliche Begeisterung flacht mehr und mehr ab.

    Immer wieder gibt es dann gute Ansätze und meine Begeisterung kommt wieder etwas zurück, aber so ganz kann mich die Geschichte nicht packen oder überzeugen.

    Dafür ist mir die Ermittlungsarbeit z.B. viel zu unprofessionell. OK Toni ist ja keine Ermittlerin, wenn sie in vielem ins Fettnäpfchen tritt ist das ja noch zu entschuldigen.

    Aber bei Breme verstehe ich oft nicht wie es sich verhält.


    Zum Schluss geht dann alles „holterdipolter“, der Detektiv weiß um den Täter und die Polizei nickt quasi auch alles nur noch ab.


    Im Epilog gab es dann noch einen super Satz den ich hier gerne zitieren möchte: Aus jeder Scheiße wird irgendwann auch mal Dünger


    PS: Die ganze Aufmachung es HC ist wirklich hochwertig und hat mir gut gefallen.


    Autorin:

    Theresa Prammer ist Schauspielerin, Regisseurin und Autorin.


    Mein Fazit:

    Ein Krimi, der mir im Kern gut gefallen hat, aber die ganze Umsetzung konnte mich nicht überzeugen. Deshalb von mir 3,5 ‚Ste3ne die ich auf 3 Stern abrunde.

    ASIN/ISBN: 3709981034

  • Toni wurde von ihrem Freund Felix verlassen. Nun sitzt sie ohne Geld da, denn das Vermögen ihrer Großmutter hat er mitgehen lassen. Da die Großmutter das nicht erfahren soll, geht sie nicht zur Polizei, sondern heuert den Privatdetektiv Edgar Breme an. Breme aber hat auch so seine Probleme. Fast zeitgleich will auch Sybille Steiner seine Dienste in Anspruch nehmen, denn sie glaubt nicht, dass ihr Mann, der Drehbuchautor Alexander Steiner, durch einen Unfall zu Tode kam, und will wissen, ob ihr Mann seine Position missbraucht hat. Brehme und Toni tun sich zusammen, um der Sache nachzugehen, wobei Toni den Lockvogel spielen soll.

    Theresa Prammer führt uns mit diesem Krimi in die Welt der Filmschaffenden und der High-Society. Dort scheint man sich die Regeln, was erlaubt ist und was nicht, zurecht zu biegen.

    Mit den Charakteren wurde ich nicht so recht warm. Brehme ist für mich ein etwas merkwürdiger Privatermittler. Er hat gesundheitliche Probleme und auch finanziell steht es nicht gut. Die Schauspielschülerin Toni ist nach dem Verschwinden von Felix pleite und nimmt das Angebot von Brehme an, da sie seine Dienste ja nicht bezahlen kann. Sie hat keine Ahnung von Ermittlungsarbeit und geht mit Eifer, aber auch etwas naiv an die Sache heran. Nachdem sich Brehme und Toni aneinander gewöhnt haben, ergänzen sie sich gut, auch wenn meiner Meinung nach professionelle Ermittlungsarbeit anders aussieht. Am Ende geht alles ein bisschen schnell.

    Dieser Kriminalroman ist unterhaltsam, aber mir fehlte da ein Stück weit die Spannung.


    6/10

  • Eine Geschichte mit Potential, aber mit zu wenig Spannung


    Buchmeinung zu Theresa Prammer – Lockvogel


    „Lockvogel“ ist ein Kriminalroman von Theresa Prammer, der 2021 im Haymon Verlag erschienen ist.


    Zum Autor:

    Auf dem Papier, der Bühne, vor der Kamera und dahinter: Theresa Prammer weiß, wie man Geschichten inszeniert und Leben in Figuren bringt. Sie ist Schauspielerin, Regisseurin und Autorin. Mit ihren Kriminalromanen um Lotta Fiore hat sie zahlreiche Leser*innen vor Spannung in Schockstarre versetzt und für Wiener Totenlieder (2015) den Leo-Perutz-Preis eingeheimst.


    Klappentext:

    Toni ist pleite und ihr läuft die Zeit davon

    Toni hat praktisch keinen Euro mehr in der Tasche. Nicht, weil die Schauspielschülerin ihren Allerwertesten nicht hochbekommt, sondern weil sich ihr Freund Felix mit ihren Ersparnissen auf und davon gemacht hat. Geld weg, Freund weg (Oder Ex-Freund? Betrüger? Was zur Hölle ist er denn nun?), dafür werden die unbezahlten Rechnungen immer mehr. – Toni hat einen riesigen Berg besonders saurer Zitronen vorgesetzt bekommen. Nur: Was macht sie daraus? Zuerst einmal: Durchatmen, Limonade machen auf später verschieben und schleunigst Felix zur Rede stellen. Dafür wendet sie sich an Privatdetektiv Edgar Brehm. Der könnte Felix aufspüren. Doch wie soll sie ihn bezahlen?

    Ein Fall von #metoo? – Undercover als Lockvogel

    Auch Sybille Steiner findet den Weg in Brehms Detektei: Die Ehefrau eines Starregisseurs hat beunruhigende Post erhalten. Einem anonymen Tagebuch zufolge soll ihr Ehemann vor Jahren gegenüber einer jungen Schauspielerin seine Machtposition ausgenutzt haben. Sind die Anschuldigungen wahr? Wer ist die Verfasserin? Hat damit gar der Tod eines Mannes auf einer von Steiners High-Society-Partys etwas zu tun? Möglichst schnell, bevor die Presse Wind davon bekommt, muss Brehm genau das herausfinden. Wie praktisch, dass gerade eine Schauspielschülerin bei Brehm aufgetaucht ist, die ihn nicht bezahlen kann: Toni wird als Lockvogel engagiert. Welche Gefahren warten auf sie in der Filmbranche, die für Machtgefälle und Intrigen berüchtigt ist?


    Meine Meinung:

    Dieses Buch hat mir in einigen Bereichen gut gefallen. Die Hauptfiguren Toni und Edgar sind interessant und sympathisch und beide haben erhebliche Probleme. Um diese zu lösen finden sie ein Arrangement, mit dem beide leben können. Toni arbeitet für Edgar als Ermittlerin und Edgar soll Tonis (Ex-)Freund und das unterschlagene Geld auftreiben. Toni ist bemüht aber eine geborene Ermittlerin ist sie nicht und Edgars Agentur hat die besten Tage hinter sich. Beide kümmern sich aber umeinander und entwickeln Verständnis und Sympathie. Die Geschichte wird aus mehren Perspektiven erzählt, aber meist folgen wir der recht chaotischen Toni. Der Roman wirkt vor allem überzeugend, wenn er Einblicke in die Bereiche Schauspiel und Film gewährt. An diesen Stellen merkt man die Erfahrungen der Autorin in diesen Bereichen. Gerade die Abhängigkeiten von Regisseuren und Schauspielern, sowie zwischen Ausbildern und Auszubildenden werden deutlich. Im Gegensatz dazu wirkt der Kriminalfall eher blass und kann mich nicht überzeugen. Der Schreibstil gefällt mir mit seinem humorigen Grundton und der gelungenen Beschreibung der Entwicklung der Beziehung zwischen den beiden Hauptfiguren. Zudem habe ich oft mit Toni mitgelitten und ihre Sorgen geteilt.


    Fazit:

    In den Nebenhandlungen und mit den Hauptfiguren kann das Buch punkten, aber der blasse Kriminalfall trübt den Gesamteindruck. Deshalb bewerte ich das Buch auch nur mit drei von fünf Sternen (65 von 100 Punkten), sehe aber Potential für mehr in der Grundkonstellation.

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln