Fragen an Marie Lacrosse

  • Ihr Lieben,


    gerne könnt ihr hier Fragen stellen, aber da Marita beruflich und privat die nächsten Wochen sehr eingespannt ist, wird sie erst zum Abschluss unserer Runde mal einen Blick hier herein werfen können.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Hallo Marie,


    wenn Du hier mal hereinschaust: ich kopiere hier jetzt einfach die beiden Fragen an die Autorin herein, die sich mir während der Leserunde ergeben haben:



    Edit. Auf Wunsch gespoilert.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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  • SiCollier

    Könntest Du vielleicht Deinen Beitrag spoilern oder nur auf die Beiträge verlinken?


    Dieser Thread soll eigentlich spoilerfrei bleiben, für Eulen, die das Buch noch nicht gelesen haben. :)

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")

  • S. 226: Etwas irritiert hat mich die Formulierung: „Die Arbeiter und Arbeiterinnen...“. Hätte Viktor Adler das damals wirklich so gesagt? Seinerzeitwar das generische Maskulinum noch allgemein bekannt, anerkannt und im Gebrauch.

    Vom Gendern halte ich in meinem historischen Romanen tatsächlich gar nichts. Aber Viktor Adler hat sich eben auch besonders für Arbeiterinnen eingesetzt. In Bd. 3 wird sogar der erste und gleich erfolgreiche Frauenstreik im Mai 1893 beschrieben. Insofern ist das zwar ohnehin kein echtes Zitat von Viktor Adler, sondern meine Formulierung, aber auf jeden Fall keine Formulierung des Genderns^^

  • S. 640, als Ida von der bevorstehenden Zwangsverheiratung erzählt hat: entspringt das der Fantasie der Autorin oder hat es solches wirklich gegeben? Gibt es Hinweise bzw. Quellen (Berichte)über solche Zwangsheiraten, wie sie hier beschrieben wurden? So eine Ehe wäre nach Kirchenrecht gar nicht gültig - rein kirchenrechtlich gesehen jedenfalls. Aber darum hat man sich bei Hofe anscheinend sowieso nicht so genau geschert (wie schon die Geliebten des Kaisers belegen).

    Lieber SiCollier,

    Zwangsheiraten, wie ich sie hier geschildert habe, waren nicht nur in der Habsburgermonarchie gang und gäbe, sonst hätte ich dieses historische Motiv ja gar nicht aufgegriffen. Dass sie vom Kirchenrecht her nicht gültig gewesen wären, habe ich in meinen Quellen jedenfalls nirgendwo gefunden. Im Gegenteil, segnete so mancher Priester eine katholische Ehe auch explizit gegen den Widerstand der Braut ein. Insofern hast du leider recht. Geschert hat man sich über solche Dinge bei Hofe keinen Deut.

  • Danke für die Antworten. :-)


    Beim Gendern reagiere ich inzwischen ziemlich allergisch; ausnahmsweise zähle ich einmal zu einer Mehrheit: nämlich zu den etwa 71% der Deutschen, die gegen das Gendern sind. Deine Argumentation ist nachvollziehbar und logisch - hier (also im Roman) paßt die Formulierung, wie sie dort steht.


    Ich habe mich in den 80er Jahren aus damals gegebenem Anlaß näher mit dem kath. Eherecht beschäftigt, aber das ist lange her. Ich meine mich zu entsinnen, daß fehlende Freiwilligkeit ein Ehehindernis ist, aber ich kann mich auch irren. Wenn ich Deine Erklärung lese, scheine ich mich tatsächlich zu irren. Den Sachverhalt selbst kommentiere ich besser nicht. Die Begriffe, die mir dazu einfallen, sind in der Öffentlichkeit nicht zitierfähig...

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")