Louise Brown - Was bleibt wenn wir sterben

  • ASIN/ISBN: 3257071760


    Herausgeber ‏ : ‎ Diogenes; 1. Edition (29. September 2021)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 256 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3257071760

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3257071764

    Originaltitel ‏ : ‎ Was bleibt, wenn wir sterben



    Inhaltsangabe:


    Nach dem Tod ihrer Eltern versucht die Journalistin Louise Brown der Endlichkeit des Lebens etwas Sinnstiftendes abzugewinnen. Sie wird Trauerrednerin und Zeugin dessen, was von uns bleibt. Dies verändert nicht nur ihre Einstellung zum Tod, sondern auch ihre Haltung zum Leben. Louise Brown schenkt uns unvergessliche Bilder, die daran erinnern, was uns als Menschen ausmacht. Ein tröstendes und befreiendes Buch, das Mut macht, das Leben auf die Dinge auszurichten, die von Bedeutung sind.


    Autoreninfo:


    Louise Brown, geboren 1975 in London, zog als Jugendliche mit ihrer Familie ins norddeutsche Ostholstein. Sie studierte Politikwissenschaft in Nordengland, Kiel und Berlin. Sie ist Journalistin und seit einigen Jahren auch als Trauerrednerin in Hamburg tätig. Dort moderierte sie auch das erste "Death Café". In ihrem Podcast "Meine perfekte Beerdigung" spricht sie mit Menschen darüber, wie sie einmal verabschiedet werden wollen. Louise Brown lebt mit ihrem Partner, zwei Kindern und Hund in Hamburg.


    Meine Meinung:


    Titel: Vom Trauern und dem Umgang mit dem Tod...


    Ehrlich gesagt zähle ich zu den Menschen, die sich vor vermeintlich unangenehmen Themen wie dem Tod drücken und genau deswegen wollte ich dieses Buch lesen.


    Louise Brown macht anhand von Anektdoten aus ihrem Leben als Trauerrednerin klar, dass der Tod zum Leben nun mal leider dazu gehört und dass diese Erfahrung auch immer etwas Tröstliches haben kann.

    Gut gefallen hat mir wie sie mittels ihrer Erfahrungen durch den Verlust beider Elternteile ihre damit verbundenen Emotionen dem Leser übermittelt und dass es völlig normal ist überfordert zu sein, nicht wie eine Maschine zu funktionieren und dass es okay ist, wenn man Zeit braucht, um den Verlust zu verarbeiten.


    Ich muss gestehen, dass mich das Geschriebene sehr nachdenklich gestimmt und ich oft Herzklopfen hatte beim Lesen, da einem so viel durch den Kopf geht, mit dem man sich eigentlich nicht beschäftigen will. Wie wäre es, wenn man selbst seine Liebsten verliert? Würde ich daran zerbrechen?


    Das Buch kann in einem Rutsch oder in kleinen Dosen gelesen werden. Ich habe mich für letzteres entschieden, da ich zwischendurch eben auch gern mal meinen Gedanken zum Thema nachhängen wollte.


    In meinen Augen ein wichtiges Buch, was nicht nur Menschen hilft, die gerade einen Verlust erlitten haben, sondern dessen Lektüre vielleicht dazu beiträgt schon Schritte zu gehen und Überlegungen anzustellen, damit man es später selbst leichter hat und auch Hinterbliebene besser damit umgehen können.


    Fazit: In jedem Fall mal etwas anders, was nachdenklich stimmt und nachwirkt. Hier kann man auch immer mal wieder drin blättern. Ich spreche eine Empfehlung aus.


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

  • Louise Brown erzählt von ihren Erfahrungen als Trauernde und mit Trauernden.

    Nachdem ihre Eltern kurz nacheinander verstorben sind wird die Journalistin Trauerrednerin.


    Sie erzählt von ihrem eigenen Weg der Trauer und von den vielen Begegnungen und Gesprächen mit Hinterbliebenen, mit denen sie sich auf die Trauerreden vorbereitet hat.

    Dabei ist das Buch kein klassischer Ratgeber, was ich sehr angenehm fand. Doch durch ihre offene und einfühlsame Erzählweise, konnte ich viel aus dem Buch mitnehmen - Trost ebenso wie Tipps.


    Ich habe beides schon erlebt: Trauerreden, bei denen man sich fragt, von wem und was der Typ da vorne eigentlich schwafelt ebenso wie sehr einfühlsame Trauerreden, die getröstet haben und die ich auch nach der Beerdigung gerne nochmal durchgelesen habe.


    So fand ich die Einblicke in die Gedanken einer Trauerrednerin interessant und ich wünsche dem Buch viele Leser. Zumindest so mancher Abschnitt zum Umgang mit Trauernden sollte eine Art Pflichtlektüre sein.

    Das Buch liest sich trotz des traurigen Themas leicht und obwohl mich einige Stellen sehr berührt haben, war es kein deprimierendes Buch.

  • In meinem Alter hat man mit großer Wahrscheinlichkeit die ein oder andere Beerdigung besucht und festgestellt, dass es Trauerreden gibt, die man schnell wieder vergisst und andere, die nachhallen: Reden, an die man sich noch nach Jahrzehnten mit einem warmen Gefühl erinnert.

    Für die Angehörigen und Wegbegleiter ist es tröstlich, wenn es der Trauerrednerin oder dem Redner gelingt, die verstorbene Person in Gedanken wieder zum Leben zu erwecken. Wenn das Bild der vielleicht letzten Wochen oder Monate, in denen man hilflos dem Verfall des Sterbenden zusehen musste, zum Verschwinden gebracht und Erinnerungen an gemeinsame schöne und fröhliche Jahre geweckt wurde, hat der Redende einen guten Job gemacht.

    Louise Brown hat die Gabe, den Menschen zuzuhören und aus dem, was sie von den Angehörigen erfährt, eine einfühlsame Rede zu schaffen. Der Leser erhält einen Einblick in die Vorbereitungen für eine Trauerfeier und- ja, es gibt schöne Trauerreden!