'Der Himmel über Amerika - Esthers Entscheidung' - Seiten 087 - 163

  • Kapitel 7 und 8


    Ich weiß nicht mehr, ob die Szene im ersten oder diesen Abschnitt war (ich habe übersehen, einen Erinnerungszettel ins Buch zu stecken), drum hier: Ruth ist mir herzlich unsympathisch. Ich hoffe, die spielt keine allzu große Rolle im Buch, im Moment kann ich solche Typen nicht recht ertragen.


    Ein gleiches gilt für die Einstellung der Amisch (S. 87ff). Früher habe ich sie eher bewundert (gut, die gelesenen Bücher kamen meist aus der eher christlichen Richtung und waren entsprechend „gefärbt“...). Wobei wir uns eines von ihnen abgucken könnten: wenn es Neuerungen gibt, werden die nicht einfach mit "Hurra, das ist neu, machen wir - ohne Rücksicht auf die Folgen" (wie das in "unserer" Gesellschaft weitgehend der Fall ist) übernommen, sondern diskutiert, ob es sinnvoll ist, die zu übernehmen. Ob die zum eigenen Lebensstil und -verständnis passen. So eine "Diskussion" würde uns auch manchmal gut tun.


    Aber jetzt bringt mich so Manches zur Weißglut. Es gab in den letzten Jahren einfach zu viele Skandale in den Kirchen, und wenn man die Evangelien liest, bin ich mir nicht mehr so sicher, ob sich die „Ordnung“ der Amisch wirklich vollständig daraus bzw. aus der Bibel herleiten läßt. Es „menschelt“ doch sehr. „Sehr schön“ wird das auf Seite 103 thematisiert:

    (...) gestorben an der Herzlosigkeit einer Glaubensgemeinschaft, die ihn ausgestoßen hatte.“ Noah hat zwar den Kampf überlebt, nicht aber die hygienischen Verhältnisse oder gar das Verhalten seiner Verwandten. Wie war das doch gleich? „Wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein.“


    Im Moment tue ich mich etwas schwer mit dem Buch, was vor allem daran liegt, daß es für mich der falsche Zeitpunkt dafür ist - im Dezember lese ich normalerweise ausschließlich Weihnachtsbücher. Hier habe ich mich denn doch angemeldet, weil mir der Vorgängerband sehr gefallen hat und ich die Leserunde als eine der besten der letzten Zeit in Erinnerung behalten habe. Da wollte ich diese hier nicht missen, auch wenn ich wußte, daß sie für mich eigentlich zur Unzeit (eben im Dezember) kommt. Ich will das nur erwähnt haben, weil ich mir nicht ganz sicher bin, ob ich bis zum Ende durchhalten kann. Andererseits - ein Drittel bereits gelesen, da sollten die restlichen zwei Drittel auch noch zu packen sein. Zumal mich die Geschichte prinzipiell interessiert.


    Tut mir leid, KarinS - es hat absolut nichts mit Deinem Schreibstil oder dem Buch an sich zu tun, es ist „einfach“ für mich die falsche Zeit. Ich lasse mir das eine Lehre sein und werde mich künftig gegen Jahresende zu keinen Leserunden mehr anmelden, egal wie sehr ich das Buch auch lesen will.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Im Moment tue ich mich etwas schwer mit dem Buch, was vor allem daran liegt, daß es für mich der falsche Zeitpunkt dafür ist - im Dezember lese ich normalerweise ausschließlich
    Weihnachtsbücher. Hier habe ich mich denn doch angemeldet, weil mir der Vorgängerband sehr gefallen hat und ich die Leserunde als eine der besten der letzten Zeit in Erinnerung behalten habe. Da wollte ich diese
    hier nicht missen, auch wenn ich wußte, daß sie für mich eigentlich zur Unzeit (eben im Dezember) kommt. Ich will das nur erwähnt haben, weil
    ich mir nicht ganz sicher bin, ob ich bis zum Ende durchhalten kann


    Ich kann das gut verstehen. Manchmal kann man einige Dinge einfach nicht gut lesen. Und es ist auch kein "Wohlfühlbuch".

  • Zitat

    Wobei wir uns eines von ihnen abgucken könnten: wenn es Neuerungen gibt, werden die nicht einfach mit "Hurra, das ist neu, machen wir - ohne Rücksicht auf die Folgen" (wie das in "unserer" Gesellschaft weitgehend der Fall ist) übernommen, sondern diskutiert, ob es sinnvoll ist, die zu übernehmen. Ob die zum eigenen Lebensstil und -verständnis passen. So eine "Diskussion" würde uns auch manchmal gut tun.


    Aber jetzt bringt mich so Manches zur Weißglut. Es gab in den letzten Jahren einfach zu viele Skandale in den Kirchen, und wenn man die Evangelien liest, bin ich mir
    nicht mehr so sicher, ob sich die „Ordnung“ der Amisch wirklich vollständig daraus bzw. aus der Bibel herleiten läßt. Es „menschelt“ doch sehr.

    So geht es mir auch. Ich glaube, die "Old Order Amish" legen die Bibel sehr nach ihrem Gusto aus und manchmal hat das mit der Nachfolge Jesu aus ihren Anfängen nicht mehr viel zu tun. Deshalb gab es auch große Differenzen mit dem Mennoniten, die nicht so engstirnig dachten. Da findet seit einiger Zeit wohl eine Annäherung statt.

  • Inzwischen hat mich die Geschichte gepackt, aber es ist dennoch ziemlich seltsam, im Dezember von Amisch und dem amerikanischen Bürgerkrieg zu lesen.


    Dieser Abschnitt ist ja nun äußerst ereignisreich. Noah gegangen und gestorben. Und nun geht auch Ben, wenngleich zu den Sanitätern. Beim Abschied bleibt Daniel sich treu. Er ist allerdings auch der einzige, der weiß, was Krieg bedeutet und worauf sich Ben einläßt. Hoffentlich kommt er lebend zurück! Die Gemeinde reagiert wie erwartet. Ich weiß, daß Amisch so denken - aber inzwischen kann ich diese Denkweise nicht mehr nachvollziehen bzw. bin zur Überzeugung gelangt, daß der ein in mancher Hinsicht falsches Verständnis der Bibel zugrunde liegt.


    Es stellt sich dabei allerdings ein grundlegendes Problem: welche Gesellschaftsform ist die „Alleinseligmachende“ und inwieweit darf eine Lebensform einer anderen vorschreiben, wie sie zu leben hat. Es ist mir klar, daß dies im Rahmen einer solchen Leserunde nicht ausdiskutiert werden kann, aber die Problematik wird im Buch, wenngleich verschlüsselt, angesprochen. Seite 121: „Doch was man wissen und können musste, um etwa Arzt zu werden, lernte man bei den Amisch nicht.“ Vor etlichen Jahren hatten wir hier im Forum anläßlich eines Amisch-Buches (?, vermutlich schon, ist ja ein Bücherforum) eine Diskussion, ob es richtig ist, daß Amisch-Kinder nur Grundbegriffe in der Schule lernen, beispielsweise kein Abitur machen können/dürfen und ihnen somit viele Berufe in der „englischen Welt“ verschlossen sind. Solange sie nur unter ihresgleichen leben, fällt das nicht groß auf. Doch wenn sie die Kirche verlassen wollen, stoßen sie auf große Probleme.


    Wenn „wir“ also die Amisch zwingen würden, die Kinder auf allgemeinbildende Schulen zu schicken - tun wir den Kindern dann einen Gefallen oder setzen wir „unsere“ Lebensweise ad absolutum? Früher habe ich in der Hinsicht anders gedacht und argumentiert, heute bin ich mir nicht mehr so sicher ob einer eindeutigen Antwort.


    Isaac Grabill macht sich tatsächlich lächerlich, indem er Esther einen Heiratsantrag macht. :lache Der muß schon selten dämlich sein, daß er nicht gemerkt hat, daß er keine Chance hat. Erstaunt hat mich Ruths Kommentar, daß die beiden nicht zusammen passen würden. Ob sie lernfähig ist?


    Fredericksburg. Da war eine Schlacht im Sezessionskrieg - aber damit hört mein Wissen auch schon auf. Wie gesagt, mit dem amerikanischen Bürgerkrieg habe ich mich noch nie beschäftigt, mein Wissen darüber ist sehr rudimentär. Gettysburg ist noch so ein Schlagwort, das ich kenne; da fand glaube ich die Entscheidungsschlacht (oder eine der Entscheidungsschlachten) statt, aber auch damit bin ich mir nicht sicher. (Inzwischen hat mich die Geschichte gepackt, aber es ist dennoch ziemlich seltsam, im Dezember von Amisch und dem amerikanischen Bürgerkrieg zu lesen.)


    Dieser Abschnitt ist ja nun äußerst ereignisreich. Noah gegangen und gestorben. Und nun geht auch Ben, wenngleich zu den Sanitätern. Beim Abschied bleibt Daniel sich treu. Er ist allerdings auch der einzige, der weiß, was Krieg bedeutet und worauf sich Ben einläßt. Hoffentlich kommt er lebend zurück! Die Gemeinde reagiert wie erwartet. Ich weiß, daß Amisch so denken - aber inzwischen kann ich diese Denkweise nicht mehr nachvollziehen bzw. bin zur Überzeugung gelangt, daß der ein in mancher Hinsicht falsches Verständnis der Bibel zugrunde liegt.


    Es stellt sich dabei allerdings ein grundlegendes Problem: welche Gesellschaftsform ist die „Alleinseligmachende“ und inwieweit darf eine Lebensform einer anderen vorschreiben, wie sie zu leben hat. Es ist mir klar, daß dies im Rahmen einer solchen Leserunde nicht ausdiskutiert werden kann, aber die Problematik wird im Buch, wenngleich verschlüsselt, angesprochen. Seite 121: „Doch was man wissen und können musste, um etwa Arzt zu werden, lernte man bei den Amisch nicht.“ Vor etlichen Jahren hatten wir hier im Forum anläßlich eines Amisch-Buches (?, vermutlich schon, ist ja ein Bücherforum) eine Diskussion, ob es richtig ist, daß Amisch-Kinder nur Grundbegriffe in der Schule lernen, beispielsweise kein Abitur machen können/dürfen und ihnen somit viele Berufe in der „englischen Welt“ verschlossen sind. Solange sie nur unter ihresgleichen leben, fällt das nicht groß auf. Doch wenn sie die Kirche verlassen wollen, stoßen sie auf große Probleme.


    Wenn „wir“ also die Amisch zwingen würden, die Kinder auf "unsere" Schulen zu schicken - tun wir den Kindern dann einen Gefallen oder setzen wir „unsere“ Lebensweise ad absolutum? Früher habe ich in der Hinsicht anders gedacht und argumentiert, heute bin ich mir nicht mehr so sicher ob einer eindeutigen Antwort.


    Isaac Grabill macht sich tatsächlich lächerlich, indem er Esther einen Heiratsantrag macht. :lache Der muß schon selten dämlich sein, daß er nicht gemerkt hat, daß er keine Chance hat. Erstaunt hat mich Ruths Kommentar, daß die beiden nicht zusammen passen würden. Ob sie lernfähig ist?


    Fredericksburg. Da war eine Schlacht im Sezessionskrieg - aber damit hört mein Wissen auch schon auf. Wie gesagt, mit dem amerikanischen Bürgerkrieg habe ich mich noch nie beschäftigt, mein Wissen darüber ist sehr rudimentär. Gettysburg ist noch so ein Schlagwort, das ich kenne; da fand glaube ich die Entscheidungsschlacht (oder eine der Entscheidungsschlachten) statt, aber auch damit bin ich mir nicht sicher. (Vielleicht sollte ich das Buch, das ich mir vor über dreißig Jahren dazu gekauft habe, doch endlich mal lesen.)


    In einer der Schlachten dieses Krieges hat, „Eingeweihte“ ( ;-) ) wissen das, übrigens ein Lieutenant John J. Dunbar gekämpft und dabei fast sein Bein verloren. Er erlangte später unter dem Namen „Der mit dem Wolf tanzt“ Berühmtheit. Während der Eröffnungssequenz des Filmes sieht man ein Lazarett jener Zeit und die Behandlungsmethoden, beispielsweise bei Amputationen. Ähnlich dürfte es auch in dem hier im Buch beschriebenen Lazarett zugegangen sein. Nicht sehr angenehm...


    Ben und Emily. Die würden, denke ich, gut zusammen passen. Doch ob sie eine Chance haben? Ich würde es mir wirklich wünschen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von SiCollier ()

  • So geht es mir auch. Ich glaube, die "Old Order Amish" legen die Bibel sehr nach ihrem Gusto aus und manchmal hat das mit der Nachfolge Jesu aus ihren Anfängen nicht mehr viel zu tun.

    Wobei ich das nicht nur auf die Amisch beschränken würde. Kürzlich habe ich u. a. alle vier Evangelien gelesen. Wenn man das in Relation zu den heute vorhandenen kirchlichen Strukturen setzt, kann man schon ins Nachdenken kommen (um das mal ganz vorsichtig auszudrücken).


    Deshalb gab es auch große Differenzen mit dem Mennoniten, die nicht so engstirnig dachten. Da findet seit einiger Zeit wohl eine Annäherung statt.

    Ich habe mich länger nicht mehr mit den Amisch beschäftigt, inwieweit es da Annäherungen gibt, weiß ich nicht. Und kann es mir auch nur kaum vorstellen, zumindest dürfte das mit größeren Spannungen, wie wir sie auch hier im Buch finden, vonstatten gehen. Gar nicht weit von hier, in Bebra, gibt es übrigens eine Mennonitengemeinde (von der ich allerdings nur weiß, daß es sie gibt).

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich muss gestehen, ich mag gar nicht aufhören zu lesen. Trotz der schwierigen Themen fühle ich mich sehr wohl in dem Buch.


    Ben entschliesst sich nun also auch zu gehen, als Sanitäter, weil er nicht bereit ist zu töten. Ich finde das ist eine gute und wohldurchdachte Enstcheidung. Dass er trotzdem immer wieder hadert ist wohl normal. Er muss ja doch viel Grausamkeiten miterleben und sieht, wie sinn los gestorben wird. Wie dr Junge der Konföderierten, der an dem Bauchschuss stirbt. In Emily findet er die Frau, in die er sich verlieben kann. Ich kann ihre Zweifel nachvollziehen und sie ist wohl nicht zu unrecht gewarnt worden. Andereseits ist Ben sicher nicht wie andere Männer. Ich bin gespannt, wie es bei den beiden weitergeht.


    Esther ist nun Lehrerin. Schon erstaunlich wie schnell das bei den Amischen geht. Aber es wird den Kindern ja auch nicht allzuviel Bildung beigebracht, da reicht es wohl so. Eigentlich erstaunlich, dass es bei den Amischen ja dann auch keine Ärzte geben kann, die in der Gemeinde leben. Ist das heute auch noch so? Lassen sich Amische dann überhaupt behandeln?

    Ich meine, damals war die Medzin ja bei weitem nicht soweit wie heute, aber heute ist ja mit moderner Medizin oft Heilung möglich, wo man eben mit Hausmitteln nicht weiterkommt.


    Isaac hat wirklich null Feingefühl und wird so echt keine Frau mehr abbekommen, Sohn des Bischoffs hin oder her.


    Ich fand das schnelle Ausschliessen von Ben aus der Gemeinde auch heftig. Vor allem weil sie damit ein Exempel statuieren wollen, damit nicht nch mehr junge Männer egehen. Dabei ist Elias zu dem Zeitpunkt auch schon weg. Schön fand ich, dass die beiden zusammen eingesetzt werden.


    Mir ist in diesem Abschnitt aufgefallen, dass recht viele Rechtschreibfeheler übersehen wurden. Ob die Seitenangaben so genau passen kann ich nicht sagen, da ich ja das ebook lese, aber das hier sagt mir mein kindle:


    Auf Seite 128 Sanitätetr

    Seite 144 Winterwaurtier

    auch aus Seite 144 regnern


    Da waren davor noch mehr, allerdings habe ich die im Nachhinnein nicht mehr gefunden. Bei einem oder zweien hake ich das normalerweise einfach ab, hier ist es mir dann doch aufgefallen.

  • Hallo Streifi


    die Amisch gehen auch heute nur acht Jahre zur Schule, von sechs bis vierzehn Jahren. Unterrichtet wird Schreiben, Lesen, Rechnen und Englisch. Die Amisch sprechen ja untereinander Deutsch ( Pennsylvania Dutch) und viele Kinder lernen erst in der Schule Englisch. Die Lehrerinnen sind - auch oft heute noch - unverheiratete, junge Frauen. Alle Kinder von sechs bis vierzehn werden gemeinsam unterrichtet, die Älteren helfen den Jüngeren. Zur Zeit der Handlung des Buches war das allgemein üblich in den Staaten, als es geändert wurde und zehn Pflichtschuljahre eingeführt wurden, haben die Amisch prozessiert und irgendwann gewonnen.


    Ja, die Amisch gehen zu Ärzten und auch ins Krankenhaus, wenn die Hausmittel versagen. Sie benutzen auch Telefonzellen und lassen sich von gemieteten Fahrern in Kleinbussen zum Einkaufen in den nächsten Discounter fahren.

    Impfungen hielten sie für unnötig, bis 1978 eine Polio-Epidemie ausgebrochen ist, und einige gestorben sind. Seitdem lassen sie sich impfen.

  • Zitat

    Mir ist in diesem Abschnitt aufgefallen, dass recht viele Rechtschreibfeheler übersehen wurden. Ob die Seitenangaben so genau passen kann ich nicht sagen, da ich ja das ebook lese,

    Das dürfte nicht (mehr) sein und ist sehr, sehr ärgerlich.

    Ich habe direkt nach dem Erscheinungstermin Rückmeldungen über viele Fehler, auch fehlende Buchtstaben und Wörter von Leserinnen bekommen. Nachforschungen von Verlag haben ergeben, dass für das E-Book das falsche Dokument ( die unkorrigierte Fassung) hochgeladen wurde. Das sollte aber schon seit 14 Tagen geändert sein und ihr solltet alle die richtige Version haben. Ich schreibe am Montag meiner Lektorin, damit die sich nochmal darum kümmert. ( Sie kann ja nichts dafür, aber ich bin jetzt schon ziemlich angesäuert.)

  • Ah ok, ich habe ja das Exemplar von netgalley bekommen, da ist es wohl nicht mehr getauscht worden. Ich hatte nämlich das Buch nochmal runtergeladen, weil ich es noch nicht auf dem Reader hatte.


    Vielleicht weist du den Verlag nochmal drauf hin, noch ist das Buch dort ja auch anforderbar.


    Also bitte nicht schimpfen, ich denke da hat dann keiner mehr dran gedacht oder es geht vielleicht auch nicht auszutauschen, die technischen Hintergründe von netGalley kenn ich ja auch nicht.


    edit: Ausserdem hab ich grad gesehen, dass ich Rechtschreibfehler auch nicht richtig schreiben kann :lache

  • Das dürfte nicht (mehr) sein und ist sehr, sehr ärgerlich.

    Ich habe direkt nach dem Erscheinungstermin Rückmeldungen über viele Fehler, auch fehlende Buchtstaben und Wörter von Leserinnen bekommen. Nachforschungen von Verlag haben ergeben, dass für das E-Book das falsche Dokument ( die unkorrigierte Fassung) hochgeladen wurde. Das sollte aber schon seit 14 Tagen geändert sein und ihr solltet alle die richtige Version haben. Ich schreibe am Montag meiner Lektorin, damit die sich nochmal darum kümmert. ( Sie kann ja nichts dafür, aber ich bin jetzt schon ziemlich angesäuert.)

    Ich lese das Buch und da sind wenig Fehler drin. Einen einzigen möchte ich erwähnen, denn ich denke, hier muss es er statt sie heißen. Seite 159 unten spricht SIE darüber dass sie alle im Schlamm stecken geblieben wären. Ich denke, dass sagt Ben. :/

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    T.J. KLune - Mr Parnassus Heim für magisch Begabte


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Die Frage kommt ja manchmal auf, wer wie viele Seiten in einer Stunde lesen kann. Ich kann jetzt sagen, mindestens 80, wenn das Buch so spannend ist, wie das hier. :)


    Ich fliege über die Seiten und bin echt begeistert. Klingt ja immer doof in meinen Ohren, aber dieser Kriegszustand gibt der Geschichte natürlich einen zusätzlichen Kick. Es ist wirklich interessant, wie die Amish so ticken aber ehrlich gesagt wird mir ihre Einstellung immer unangenehmer und ich bin fast froh, dass es junge Männer wie Ben gibt, die diese Gemeinschaft und ihre Regeln reflektieren. So etwas kann jemand, der das alles selber erlebt hat, ja viel besser als ich, der nur von außen drauf schaut.

    Ich kann nicht sehen, dass Gott es gewollt hat, dass die Menschen so streng reglementiert leben und ich kann nicht akzeptieren, dass man Familienmitglieder mit einem Bann belegt, damit sie einander nicht mehr hören und sehen dürfen und nicht mal etwas von einander annehmen sollen. Nein, das finde ich unmenschlich und nicht richtig. (Ich ahne schon, warum sie das alles so machen, aber ich finde es nicht gut.)


    Ob man den Krieg verlängert, wenn man die jungen Männer in ihn schickt, oder ob man kämpfen sollte, weil es um eine gute Sache geht und man sein Land, seine Familie und seine Ansichten verteidigen muss, das lasse ich mal unbeantwortet, denn diese Fragen sind sehr schwer und sicher muss jeder Mensch das für sich selber beantworten und vertreten können. Aber man sollte diese Entscheidungen auch akzeptieren und die Menschen nicht verstoßen und alleine lassen. Das ist nicht barmherzig und für mich nicht im Sinne des christlichen Gedankens.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    T.J. KLune - Mr Parnassus Heim für magisch Begabte


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Das Ben eine Frau findet außerhalb der Gemeinschaft hatte ich ja schon vermutet. Eine Krankenschwester im Feld war dann doch eine Überraschung. Die Beschreibungen von all den Sterbenden und den Zuständen im Lazaret sind hart aber sehr anschaulich. Und wie die beiden den jungen Mann beim Sterben begleiten war sehr sehr berührend. Du findest die passenden Worte, liebe Karin. :anbet


    Aber auch Esthers Leben geht weiter und dass sie Lehrerin wird, gefällt mir. Auch dass Ruth sie nicht mit ihrem unverheiratet Sein nervt sondern gut findet, dass sie Isaak abgelehnt hat, versöhnt mich ein wenig mit Ruth, die auch schwierig sein kann. ;)


    Übrigens habe ich eine ganz genaue Vermutung, wer der Soldat sein könnte, den Esther laut Klappentext ja irgendwann bald treffen wird. :grin Bin sehr gespannt ob ich richtig liege.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    T.J. KLune - Mr Parnassus Heim für magisch Begabte


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Aber es wird den Kindern ja auch nicht allzuviel Bildung beigebracht, da reicht es wohl so.

    Das finde ich sehr schade und den Kindern gegenüber sehr unfähr. Sie haben eigentlich nie die Chance sich wirklich frei zu entscheiden, was sie werden wollen, wie sie leben wollen. Mit diesen Regeln wird jede Art von Individualismus unterdrückt und der eigene Wille schon ziemlich klein gehalten. Es ist für mich wie eine Gehirnwäsche, denn wer von Kind auf solche Dinge lernt und dabei immer noch die Furcht im Hinterkopf hat, er könnte verbannt oder zumindest bestraft werden von der ganzen Gemeinde, dem wird es fast unmöglich gemacht, etwas anderes zu wollen. Sicher sind nicht alle unglücklich bei den Amish und er Zusammenhalt ist etwas schönes. Aber die Vielfalt des Lebens kommt hier nicht wirklich vor. Das war früher sicher kein so großes Problem. Aber heutzutage stelle ich mir das schon schwierig für viele der jungen Menschen vor.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    T.J. KLune - Mr Parnassus Heim für magisch Begabte


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Ich kann nicht sehen, dass Gott es gewollt hat, dass die Menschen so streng reglementiert leben und ich kann nicht akzeptieren, dass man Familienmitglieder mit einem Bann belegt, damit sie einander nicht mehr hören und sehen dürfen und nicht mal etwas von einander annehmen sollen.

    Die Meidung war auch der Hauptgrund, weshalb sich die Amisch sich im 17. Jahrhundert von den Mennoniten abgespalten haben, Jakob Ammann war Mennonit, aber die waren ihm nicht streng genug.

    Wobei es immer einen Rückweg für denjenigen gibt, über den der Bann verhängt wird. Wenn er "bekennt und bereut", wird er wieder in die Gemeinde aufgenommen.

  • Zu den historischen Hintergründen:

    Die Schlacht von Fredericksburg war furchtbares Gemetzel und eine verheerende Niederlage für den Norden. 1.284 Unionssoldaten sind gefallen, 9600 wurden verwundet und 1769 wurden vermisste bzw. gefangen.

    Bei den Südstaatlern waren es 595 Tote, 4061 Verwundete und 653 Vermissste/Gefangene

    Ein Soldat beschrieb den Angriff: „Ich musste aufpassen, nicht auf Tote oder Verwundete zu treten. Der Hang war glitschig vom Blut.“ ( Quelle wiki)

    Die verwundeten Soldaten lagen wirklich die ganze Nacht auf den Schlachtfeld, das muss nochmal viele Leben gekostet haben.

    Der Mann, der ihnen dann geholfen hat, war Richard Rowland Kirkland, er ging als "„The Angel of Marye’s Heights“ ind die Geschichte ein,

    Auch dass man in dieser Nacht Nordlichter gesehen hat, ist dokumentiert.


    Die Recherche für diesen Roman ging mir streckenweise sehr nahe, ich hatte bei manchen Beschreibungen wirklich einen sehr dicken Kloß im Hals. Bisher ging es mir nur bei der Recherche für den dritten Toskana Band so - da habe ich ich in Solferino vor Ort über die Schlacht von Solferino 1859 recherchiert, das war allerdings noch schlimmer.


    Auf dieser Seite gibt es noch einige Infos und Bilder zur Schlacht und Richard R. Kirkland: https://todayinhistory.blog/tag/richard-kirkland/