ARD Radiofestival 2022

  • Ab 9.Juli 2022 ist es wieder soweit:

    Das ARD Radiofestival bietet in diesem Jahr afrikanischen Autoren eine Stimme.

    Vom 9.Juli bis zum 16.September 2022 stehen fünfzehn verschiedene Schriftsteller zum Hören bereit,

    u.a. bekannte Größen wie Assia Djebar, Nagib Machfus oder Wole Soyinka.

    Erste Informationen habe ich hier gefunden:

    https://www.africa-live.de/ab-…ika-im-ard-radiofestival/

    Sobald es weitere Informationen gibt, ergänze ich sie.

  • Die 5 Folgen aus Wole Soyinkas Aké - Jahre der Kindheit sind schon jetzt in der ARD-Audiothek verfügbar.

    https://www.ardaudiothek.de/ep…alter-kreye/ard/10629879/


    Gelesen von Walter Kreye


    Sehr empfehlenswert, aber es sind nur Auszüge.

    5 Folgen bei einem 330 Seiten-Buch reichen halt nicht.

    Aber man gewinnt doch einen guten Eindruck.

    Es gibt aber alternativ von steinbach sprechende Bücher auch ein Hörbuch mit 5 CDs.


    Über den Autor:

    Wole Soyinka, geboren 1934 in Abeokuta (Westnigeria), ist ein international ausgezeichneter Schriftsteller, Literaturwissenschaftler, Theatermacher sowie politischer Essayist und erhielt als erster Afrikaner den Nobelpreis für Literatur. Aufgrund seiner Opposition zur Diktatur in Nigeria wurde er dort inhaftiert. Heute lebt er in Kalifornien und Nigeria und lehrt an Universitäten rund um den Globus.


    Über den Sprecher:

    Walter Kreye begann seine Karriere mit Erfolgen an den großen Theatern in Hamburg und Berlin. Der außerordentliche Schauspieler ist durch zahllose Hauptrollenrollen auch bei einem großen Fernsehpublikum sehr beliebt. Seit März 2007 ist er der Hauptkommissar in der ZDF-Serie "Der Alte". Seine Hörbuchinterpretation bringt uns die Erinnerungen von Soyinka sehr nah.


    ASIN/ISBN: 388698110X

  • Zugegbenermaßn bin ich genervt. Die Auszüge sind hörenswert und bereits die erste Folge bricht immer wieder ab. Die Datei scheint nicht vollständig verfügbar zu sein, daher bin ich gleich zur zweiten Folge gesprungen.

    Die Kindheitserinnerungen und der unbändige Wunsch, eine Schule zu besuchen, werden lebhaft und bildlich dargestellt.

    ich bleibe auf jeden Fall dran.

  • Ist noch jemand dabei?

    Die gestrige Folge habe ich abgebrochen und die heutige entnervt aufgegeben.

    Mein erster Eindruck: Das Konzept geht nicht auf. Diese Woche wurden Texte aus beliebigen afrikanischen Romanen ausgewählt, knapp 24 Minuten müssen reichen und dem Hörer wird der Text ohne Einführung lieblos vor die Füße geworden.

    Der heutige Text von Ferdinand Oyono handelt von einem Kameruner, der auf Kolonialherren trifft. Deutlich spürbar ist das Alter des Textes, der in den 1950-er Jahren verfasst wurde und dessen Übersetzung etwas antiquiert wirkt, da sie mutmaßlich zeitnah erfolgte.

    "Der alte Mann und die Medaille" wirkt in Sprache und Habitus des altens Mannes hölzern; die Sprecherstimme von Hans-Helmut Dickow ist schwer zu ertragen.

    Insgesamt bin ich mir nicht sicher, ob ich noch viele Texte verfolgen werde. Ich warte eigentlich nur noch auf den von Assia Djerbar.

  • Ich habe ebenfalls Probleme mit Dateien, die einfach abbrechen und habe schon aufgegeben. Ich mag es sowieso nicht so gerne, wenn Textausschnitte verlesen werden.

    Das funktioniert für mich nur, wenn es einen erklärenden Rahmen dazu gibt.

    Mir hat die "alte" Methode, ein ganzes Buch zu lesen, besser gefallen.


    Vielleicht höre ich noch in Assia Djerbar hinein.

  • Gestern habe ich die Folgen 4 und 5 von Soyinkas Aké zusammenhängend hören können. Die Ausschnitte haben mich neugierig gemacht und ich habe festgestellt, dass es das Ebook in meiner Bib zum Download gibt.



    Außerdem habe ich Dadiés "Die Herrschaft der Spinne" und "Die Straße" angehört. Seit ich "Otherland" gehört habe, mag ich Fabeln und alte Geschichten von afrikanischen Völkern, bin nur offenbar von der glänzenden Art und Weise verwöhnt, wie sie dort von !Xabbu erzählt worden.

    Jetzt bin ich auf "Soundjata" gespannt.

  • Gerade habe ich die Folge vom 22.7. gehört: Djibril Tamsir Niane, Soundjata

    und die vom 21.7. Ousmane Sembéne: Chala

    angehört.

    Faszinierend ist, wie sehr bestimmte Grundelemente in allen Märchen und Legenden der unterschiedlichsten Völker immer wieder auftauchen. Ein Beweis dafür, wie ähnlich die Sorgen und Wünsche der Menschen überall sind.

  • Die ersten beiden Folgen von Assia Djebar habe ich gehört und bleibe sicher dran. Die Welt der Mädchen und Frauen, die dazu verurteilt sind, von der Welt abgeschieden zu leben, ist verstörend.

    Deutlich wird, wie wichtig schon die elementarste Bildung ist.

    Gleich zu Beginn spielen die militärischen Auseinandersetzungen mit den Franzosen eine Rolle.


    Birgitta Assheuer liest sehr einfühlsam und bleibt bisher eher zurückhaltend, was ich sehr positiv finde.

  • Ich habe ebenfalls die ersten 2 Folgen gehört und stimme Deinem Eindruck bei Brigitte Assheuer voll und ganz zu.


    Der Text ist anspruchsvoll und hat Tiefe und einige gute Formulierungen.

    Die Wechsel zwischen der Vergangenheit ins 19.Jahrhundert und der Zeit der Kindheit der Protagonistin ist eine gute Idee, aber auch fordernd für den Zuhörer.


    Assia Djebar habe ich mal in Heildeberg bei einer Lesung gesehen. Sie war sehr beeindruckend.


    ASIN/ISBN: B00HBU5S5E

  • Nach dem ersten Abschnitt kann ich diese Aussage nur unterschreiben.

    Ohne Einführung finde ich den Text schwer verständlich, Zusammenhänge sind nicht selbsterklärend und mein nur grobes Wissen über Kolonialismus in Algerien erleichtert das Hören auch nicht. Besonders schwer fält mir die Einordnung, ob die Erzählerin von der Jetztzeit oder der Zeit vor 150 Jahren spricht.

    Hinzukommt, dass die die blumige, ausufernde und orientalische Sprache exaktes Zuhören erfodert.

    Nebenbei kann ich den Text nicht hören und Stift und Zettel parat legen ist wichtig, um anschließend nachzulesen. Die Erzählstimme berichtet von Frauenzeitschriften, wobei ich nicht deren Vorkommen zeitlich nicht einordnen konnte. Jedenfalls hat meine Recherche ergeben, dass es durchaus möglich ist, dass die Zeit der Kolonialiserung (1830-1871) gemeint ist.

    Auf jeden Fall werde ich ein paar Kapitel weiterhören.

  • Mich verwirren die Zeitprünge und die unterschiedlichen Erzählperspektiven. Mal ist es das zehnjährige Mädchen und dann die inzwischen erwachsene junge Frau. Dazwischen die ausführlichen Schilderungen der Schlachten um die Eroberung von Algier, teils aus Sicht von französischen Offizieren.

    Vermutlich wäre es leichter, das Buch zu lesen.

    Ich habe jetzt Kapitel 6 gehört und bin nicht sicher, wie lange ich durchhalte.

  • Erst jetzt bin ich dazu gekommen, "Fantasia" weiter zu hören.

    Auffallend neben der tiefgründigen und opulenten Erzählweise ist die Finesse, mit der Assia Djebar ihre Geschichte vorantreibt. Die Mutter der Erzählerin lernt Französisch im fortgeschrittenen Alter und das offensichtlich ambitioniert, der Vater schreibt seiner Frau einen Brief, soweit nicht ungewöhnlich, doch wagt er es, den Brief an die Mutter persönlich zu adressieren. Die Familie wird zum Dorfgespräch.

    Die Art und Weise, wie Assia Djebar ihre Sichtweise von Feminismus in die Geschichte einflicht, ist geschickt.

    Auf subtile Weise suchen und finden die Frauen in "Fantasia" ihren Weg und die Entwicklung der Geschichte werde ich gespannt weiterverfolgen.