Schlangen im Garten, von Stefanie vor Schulte

  • Schlangen im Garten, von Stefanie vor Schulte


    Cover:

    Typisch Diogenes- Verlag.


    Inhalt:

    Die Mutter stirbt (an was erfahren wir nicht). Der Vater und die Kinder, Steve (20), Linne (1), Micha (11), bleiben zurück und können ihre Trauer nicht verarbeiten.

    Auf jedenfall nicht so wie sich das Umfeld vorstellt oder wünscht.


    Meine Meinung:

    Ein Roman, dem ich so gar nicht folgen konnte. Für mich zu abgedreht. Vermutlich sollten alle Geschichten Metaphern sein.


    Familie Mohn ist in Trauer. Die Mutter, die Frau ist gestorben, soweit kann ich es noch gut nachvollziehen.

    Und ja, Trauer ist etwas sehr individuelles, und jeder trauert anders. Doch was wir hier lesen ist sehr abstrus und zum Teil eine Fantasiewelt, erfunden, zusammen geträumt.

    Z.B. ein Traueramt, Häuser die sich bewegen und bersten, Magie und übersinnliche Kräfte.

    Obwohl: ja man könnte es vielleicht mit der „Gesellschaft“ gleichsetzten, die ja oft auch für alles, so auch für die Trauer, Regeln und Normen festlegt. Z.B . wie man trauern soll und wie lange. Und genau dagegen wehren sich die Mitglieder der Familie Mohn (und jedes Familienmitglied gewinnt einen ganz ungewöhnlichen „Freund“).

    Nur eben für mein Empfinden total abstrus und unglaubwürdig.


    Was der Titel mit der Geschichte zu tun hat ist mir auch ein Rätsel.


    Der Schreibstil wirkt auf mich oft irgendwie zu „künstlich“ vermutlich ist das literarisch wertvoll oder poetisch, ich kann damit meist nichts anfangen.

    Zitat: … und die Gebärende klagte unter der Wucht der Schmerzen, der seltsam erhaben ihren Körper fremdbestimmte.


    Autorin:

    Stefanie vor Schulte, 1974 in Hannover geboren, ist studierte Bühnen- und Kostümbildnerin. Sie lebt mit ihrem Mann und vier Kindern in Marburg.


    Mein Fazit:

    Ja, ich verstehe dass Trauer etwas sehr individuelles ist. Aber mit dieser Geschichte hier kann ich nichts anfangen.

    Von mir 2,5 Sterne die ich mathematisch auf 3 aufrunde


    ASIN/ISBN: 3257072171

  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Wenn die Trauer deine Seele frisst...


    Dieses Buch habe ich sehr herbeigesehnt, da ich das Debüt der Autorin "Junge mit schwarzem Hahn" geliebt habe. Und auch dieser Titel ist eine Wucht.


    Adam, Micha, Linne und Steve verstehen die Welt nicht mehr. Ihre Mutter ist tot. Einfach weg. Einfach nicht mehr da. In ihrem Leben klafft nun eine Lücke. Wie geht man damit um? Kann man ohne Mutter leben? Hat das Leben noch einen Sinn?


    Ich habe schon sehr lange keinen Roman mehr gelesen, der mich emotional so abgeholt hat wie dieser hier. Wenn ich auch oft Tränen in den Augen hatte, so gab es auch ein paar heitere Szenen, dass ich beim Lesen nicht ganz im Strudel der Trauer abglitt.


    Stefanie vor Schulte gelingt es enorm gut anhand der Familie Mohn aufzuzeigen wie sehr Verlust und Trauer um einen geliebten Menschen jemanden aus der Bahn werfen und ein Leben komplett verändern können.


    Besonders gelungen fand ich, dass wie bei ihrem Erstling die Welt teils märchenhaft daherkommt, denn wenn die Emotionen zu viel werden, verlässt man gern auch mal die echte Welt, die zu schmerzhaft ist.


    Es wird sehr gut beleuchtet wie unterschiedlich jede Figur mit dem Verlust umgeht und Menschen, die bereits einen Verlust erlebt haben, erkennen sich hier wieder.


    Was mich am meisten fasziniert hat waren die Nachbarn und Bekannten, die sich aufzwingen, Ratschläge geben und endlich wollen, dass die Trauer ein Ende hat. Aber wer entscheidet wie lange das anhalten darf?


    Schockiert und fasziniert zugleich haben mich die Notizbücher und wie mit diesen Erinnerungen umgegangen wird. Erst ist da Ekel bei mir gewesen, aber mit der Zeit versteht man diesen Akt sehr gut.


    Fazit: Definitiv ein Lesehighlight im Jahr 2022. Das dürft ihr euch nicht entgehen lassen. Klare Leseempfehlung!


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten