Lichte Tage, Sarah Winman

  • Lichte Tage

    Inhaltsangabe Klett- Cotta Verlag

    »Ein verblüffend schönes Buch. Es bricht einem das Herz und wärmt es gleichzeitig.« Matt Haig

    Als sich Ellis und Michael das erste Mal begegnen, ist es, als hätte das Schicksal sie zusammengeführt. Erfüllt mit einer großen Sehnsucht nach Kunst und Poesie, entfliehen die beiden Heranwachsenden dem grauen Oxford in die Wärme und das Licht Südfrankreichs. Dort finden sie heraus, wer sie sein könnten. Und müssen entscheiden, wer sie sein wollen. Ein einzigartiger Roman über die Bande der Freundschaft und der Liebe.

    Alles beginnt mit einem Gemälde, das Dora Judd an die Wand ihres Wohnzimmers hängt. Fünfzehn Sonnenblumen, wie sie van Gogh im warmen Licht Südfrankreichs malte. Jahre später reist ihr Sohn Ellis zusammen mit seinem besten Freund Michael der Sonne entgegen. Sie tauschen die grauen Straßen Oxfords, das Arbeiterviertel mit der Autowerkstatt und die Fäuste ihrer Väter gegen die Poesie und das Licht des Südens. Gemeinsam entdecken sie, welche Möglichkeiten ihnen das Leben eröffnet, doch auch die Prägungen ihrer Herkunft brechen immer deutlicher hervor. Dann tritt Annie in ihr Leben, und das ändert gleichzeitig nichts und alles. Sarah Winman hat einen unvergleichlich zärtlichen Roman über die Verflechtungen der Liebe und über die transformative Kraft der Kunst geschrieben.



    »Eine wunderbar erzählte Geschichte über Liebe und Verlust" The Guardian

    "Ein Wunderwerk" New York Times

    "Herzzerreißend, leise und bewegend" Sunday Express

    "Eine wunderschöne Geschichte über Liebe, Verlust und Sehnsucht" Red Magazine


    Meine Meinung zur Autorin und Buch

    Es ist mein erster Roman von der Schriftstellerin Sarah Winman . Ich kann mich nur der Guardian anschließen „ Winman schreibt kraftvoll und doch unaufdringlich…Eine wunderbar erzählte Geschichte über Liebe und Verlust. Ihr Schreibstil ist sehr kraftvoll, Bildlich und sehr mitreißend. Sie versteht es sich in ihre Protagonisten hinein zu fühlen, jede einzelne Person ist wunderbar herausgearbeitet, ihre Gefühle und Emotionen sind greifbar. Es war wunderschön in der Geschichte zu versinken, die Sonne des Süden im Gesicht und die warme und seidige Luft auf der Haut zu spüren. Eine Geschichte zum Wohlfühlen, trotz tragischer Ereignisse. Zwei Heranwachsende Jugendliche die den zwängen Oxfords entfliehen in den Süden von Südfrankreich, ihre Sehnsucht nach Kunst, Liebe und Poesie. Es hat mich sehr berührt. Das Bild Van Gogh zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte.


    Schon der Prolog von 1950 mit Dora Judd und dem Sonnenblumen Bild, das sie gegen ihren Mann verteidigt. Zum ersten Mal wagt sie es gegen ihn aufzubegehren. 46 Jahre später lernen wir ihren Sohn Ellis kennen, der einst mit seinem Freund Michael in den Süden von Frankreich floh. Raus aus der Enge und dem grauen eintönigen Oxfort. Es das Bild von Gogh das den Anstoß gab, jedenfalls war spannend und berührend zu gleich, die Jugendlichen zu begleiten auf ihrer Reise nach Südfrankreich, um herauszufinden was sie können, um sich auszuprobieren. Jahre sind vergangen , es ist Ellis Traurigkeit in der er versinkt , er hat seine Frau Annie durch einen Autounfall verloren. Er lebt sehr zurück gezogen in jeder Ecke sieht er Annie, nur der Whisky scheint ihm zu helfen, die Bilder zu verscheuchen. Plötzlich erinnert er sich was ihn bewegt hatte nach Frankreich zu reisen, das Licht und die Farben, Van Gogh vielleicht ist es noch nicht zu spät, um sich neu zu finden, sein wahres ich und seine Träume vom malen, seine Mutter Dora hat ihn immer dazu ermutigt, als sie noch lebte.

    Umso schöner war es mit ihm seine Erinnerungen abzutauchen, den Jungen Ellis, Michael und Anni kennen zu lernen. Natürlich auch Südfrankreich mit all seinen Höhen und Tiefen.


    ASIN/ISBN: 3608980873

  • Oxford in den 1990er-Jahren: Ellis Judd hat es als Jugendlicher schwer. Er würde gerne Künstler werden. Doch sein Vater besteht darauf, dass sein Sohn in der Fabrik arbeitet. Kraft gibt ihm die besondere Freundschaft mit Michael Wright, die die Jahre übersteht…


    „Lichte Tage“ ist ein Roman von Sarah Winman.


    Meine Meinung:

    Der Roman beginnt mit einer Art Prolog, dessen Handlung im Jahr 1950 spielt. Daran schließen sich drei Teile an, die die Zeit von 1990 an behandeln. Erzählt wird aus wechselnden Perspektiven. Die Geschichte ist in Oxford, London und Südfrankreich verortet.


    Sprachlich wirkt der Text auf mich recht bemüht. Der Stil ist atmosphärisch, die Metaphern sind jedoch oft seltsam. Auch die Wortwahl empfinde ich nicht immer als passend. Stilistisch auffällig ist, dass manche Zeilen aus Walt Whitmans bekanntem Gedicht „Grashalme“ unnötig häufig zitiert werden.


    Die deutsche Übersetzung von Elina Baumbach wirkt an einigen Stellen etwas unrund, vor allem in idiomatischer Hinsicht. Besonders ärgerlich ist zudem ein vertauschter Name auf der ersten Seite der deutschen Erstauflage, der mir den Einstieg in die Geschichte erheblich erschwert hat.


    Als Protagonisten stehen Ellis und Michael im Vordergrund der Geschichte. Beide blieben mir merkwürdig fremd. Das gilt erst recht für eine weitere Hauptfigur, die im weiteren Verlauf hinzukommt. Die Gefühle der Charaktere zueinander sind für mich nicht nachvollziehbar. Es gibt zu viele Leerstellen. Deshalb konnte mich der Roman emotional nicht abholen.


    Inhaltlich finde ich die Geschichte sowohl interessant als auch bedeutsam. Anders als die Vermarktung vermuten lässt, nimmt die Kunst nicht eine sehr zentrale Rolle ein. Vielmehr geht es um menschliche Beziehungen, insbesondere um homosexuelle und bisexuelle. Dabei wird deutlich, welche gesellschaftlichen Zwänge vor nicht allzu langer Zeit in England vorhanden waren und es zum Teil noch immer sind. Auch eine weitere Problematik, die ich nicht vorwegnehmen möchte, wird aufgegriffen. Der Roman bietet somit Stoff zum Nachdenken.


    Auf den nur wenig mehr als 200 Seiten konnte mich der Roman erst gegen Ende fesseln, obwohl die Geschichte einige Überraschungen bereithält. Alles in allem ist der Funke nicht richtig übergesprungen.


    Der englischsprachige Originaltitel („Tin Man“) passt für mich inhaltlich besser, wobei der deutsche Titel natürlich stimmungsvoller klingt und inhaltlich nicht total abwegig ist. Das auf dem Cover abgebildete Gemälde van Goghs taucht im Text auf, weshalb es sich als Motiv eignet.


    Mein Fazit:

    Mit „Lichte Tage“ hat mich Sarah Winman zwar nicht auf allen Ebenen erreicht. Dennoch ist der Roman durchaus lesenswert, da er die Probleme homo- und bisexueller Menschen in den 1980er- und 1990er-Jahren dokumentiert und in Erinnerung ruft.


    Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

  • Ich bin auch noch Wochen, nachdem ich die letzte Seite dieses Romans umblättern musste, gefangen in dem so selten zu findenden Zauber großartiger Sprache, die es vermag die Stimmung zwischen zwei Menschen so wunderbar zu beschreiben, dass man nicht davon lassen mag.


    Man könnte die Handlung ganz banal herunterbrechen; Ellis lebt mit seiner kranken Mutter und nach deren Tod mit seinem lieblosen Vater. Als er Michael kennenlernt, der so ganz anders ist, als alle Jungs, mit denen er bisher Umgang hatte, entwickelt sich ganz unbemerkt eine zarte Liebe zwischen beiden, die zu ihrer Zeit nicht sein darf.


    Über Jahre bleibt die Beziehung zwischen ihnen bestehen und als sie erwachsen sind, verbringen sie beide gemeinsam einen Urlaub in Frankreich, der sie einander noch näher bringt, doch sie wissen, wenn sie wieder zuhause sind, können sie ihre Liebe nicht leben. Wieder in ihrer Heimat angekommen, tritt Annie in ihr Leben. Sie könnte sie entzweien, aber das Gegenteil ist der Fall und obwohl Michael sich eine Zeit aus ihrer Beziehung heraus nimmt, spielt er weiterhin eine wichtige Rolle in ihrem Leben – wie wichtig, das begreift Ellis erst, als er Jahre später die Aufzeichnungen seines Freundes liest…


    Die Sprache ist voller Wärme, zeichnet wunderschöne Bilder und macht diesen Roman zu einem ganz besonderen Leseerlebnis. Es gibt so viele Sätze, die man zitieren könnte, die ich beim Lesen wiederholt und ausgesprochen habe, einfach, weil sie gut tun, so dass ich nicht anders konnte, als mich in dieses Buch zu verlieben. Es bekommt einen Sonderplatz in meiner Leseliste und wird sicherlich noch mehrmals gelesen.

  • Dieses Buch ist so viel mehr, als in einen Klappentext passen könnte. Daher habe ich nicht ganz mit dem gerechnet, was ich lesend erfahren durfte. Und ich wünschte, ich hätte das Buch ein klein wenig mehr lieben können, so wie es und seine Charaktere das verdient haben. Leider blieb eine gewissen Distanz zu den Figuren, die verhindert hat, dass ich mich voll und ganz auf die Geschichte einlassen und in sie hineinfallen lassen konnte. Der Schreibstil war manchmal zu metaphorisch, zu umschreibend, zu wenig konkret. Nichtsdestotrotz habe ich die Schönheit in und zwischen den Zeilen wahrgenommen, die Tiefgründigkeit der Charaktere, die sich im Gesagten und Nichtgesagten ausdrückt, die Emotionen, die Schwere und die Leichtigkeit, die Hoffnung und die Angst, die Verzweiflung und die Kraft. Mir wurde eine Geschichte über Liebe in vielen ihrer Facetten geschenkt. Und dafür bin ich dankbar.

  • Ich habe die Leseprobe in unserer Buchhandlung mitgenommen und finde das Buch sehr ansprechend. Ich setze es mal auf die Wunschliste, vielleicht komme ich jemals dazu, es zu lesen...:lache

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


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