Schloss Liebenberg - Hinter dem falschen Glanz - Hanna Caspian


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    Der zweite Band der großen Saga-Trilogie der Bestseller-Autorin im Paperback über Schloss Liebenberg in Brandenburg und seine Bewohnerinnen und Bewohner

    Nach dem Tod ihrer Mutter ist Adelheid mehr denn je auf ihre Stellung auf Schloss Liebenberg angewiesen. Doch den Tod ihrer Mutter lastet sie der Fürstin an – und schwört Rache. Als sie einen den Fürsten belastenden Brief im kalten Kamin des fürstlichen Arbeitszimmers findet, begreift sie dessen Wert sofort. Doch was soll sie damit machen?

    Als Adelheid von einem Unbekannten angesprochen wird, der ihr gegen Informationen aus dem Schloss gutes Geld bietet, muss sie sich entscheiden … Zu spät erkennt sie, dass die Fürstenfamilie auch ein Opfer von Intrigen ist.

    Die Fortsetzung der großen neuen Saga von Hanna Caspian vor dem Hintergrund der sogenannten Eulenburg-Affäre, die seinerzeit das deutsche Kaiserreich Anfang des 20. Jahrhunderts erschütterte und Kaiser Wilhelm II. fast zu Fall brachte.

    Band 1: Schloss Liebenberg. Hinter dem hellen Schein


    ASIN/ISBN: 3426528487


    Preußens Justitia war auf einem Auge blind....

    „Schloss Liebenberg. Hinter dem falschen Glanz“ ist der 2. Band einer Trilogie von Hanna Caspian. Im Mittelpunkt stehen zum einen die Bediensteten von Schloss Liebenberg (real existierendes Schloss in Brandenburg), zum anderen der Eulenburg-Harden-Skandal (Philipp Fürst zu Eulenburg ist Besitzer von Schloss Liebenberg, Maximilian Harden ist Journalist), Das Buch startet im Juni 1907.

    Ich glaube, hier muss ich empfehlen, die Reihenfolge einzuhalten, da der 2. Band sehr auf den Ereignissen des vorhergehenden Jahres aufbaut, ohne die die weitere Entwicklung nur schwer zu verstehen sein könnte...

    Adelheid, Hedda und Viktor arbeiten weiterhin als Dienstboten im Schloss, aber anders als im 1. Band finden sie sich zum ersten Mal zu einer gemeinsamen solidarischen Handlung gegen den despotischen, machtbesessenen und erpresserischen Haushofmeister Opitz zusammen – wobei die Wirkung für die drei nicht richtig erkennbar scheint (und deshalb auch bald wieder Vergangenheit ist). Aber Hanna Caspian schafft es scheinbar mühelos, uns LeserInnen in die damalige Zeit zu katapultieren, uns in die Sorgen und Nöte der Beschäftigten eintauchen zu lassen, so dass wir mitleiden, mitfiebern und auch - seltener – Grund zur Freude mit ihnen teilen. Wie schon im 1. Band erfahren wir alles konsequent nur aus der Sicht der Angestellten. Auch die weiteren Entwicklungen im Eulenburg-Harden-Skandal vernehmen wir nur über 3. Personen und deren Dialoge, einzig Maximilian Harden werden einige kleinere „Gastauftritte“ zugestanden…

    Mich hat dieses Konzept bereits beim 1. Band fasziniert und in seinen Bann gezogen und war deshalb sehr erfreut, dass dies auch jetzt erneut eingehalten wird. Die Mischung aus Fiktion und tatsächlich realen politischen Ereignissen machen für mich einen großen Reiz dieses Buches aus.

    Die Autorin zeichnet ein sehr lebendiges Bild ihrer Protagonisten, wir sind aktive BeobachterInnen, z.B. bei Adelheids erster Zugfahrt (4.Klasse von Löwenberg nach Oranienburg, eine einfache Fahrt 34 Pfennig – und man beachte: die Züge waren pünktlich!) oder ihr erstes Telefonat (sollte man mit der Dame vom Amt erst sprechen oder gleich die die gewünschte Telefonnummer mitteilen?). Hedda begleiten wir zu ihrer ersten „Versammlung des Zentralverbandes der Hausangestellten“, die sich u.a. gegen das Züchtigungsrecht von Bediensteten aussprechen. Viktor bemerkt immer stärker, dass er seinem Vater recht geben muss, „Gesetz und Richter standen auf der Seite der Reichen, der Adeligen, der Wohlbetuchten.“ (S. 126)

    Was mich aber ganz besonders an diesem Buch beeindruckt hat, ist die Fähigkeit der Autorin, einen so komplizierten und vielschichtigen Eklat wie den Eulenburg-Harden-Skandal so verständlich zu schildern, dass ich ihn zumindest ansatzweise verstanden habe (Recherchen bei Wikipedia haben mich eher verwirrt, da hier anscheinend sehr viele unterschiedliche Positionen und Interessen „ihr eigenes Süppchen kochten / kochen“ wollten), alles unter dem „Deckmäntelchen“, der Liebenberger Kreis sei eine „homoerotische Tafelrunde politischer Weichlinge, die Wilhelm II (…) vom 'männlichen' Kurs Bismarcks abbringen und stattdessen zu einer dauerhaften Friedenspolitik gegenüber Großbritannien und Frankreich bewegen sollten.“ (Wikipedia) Dieser heute fast unbekannte Skandal ist laut Frau Caspian „deshalb so wichtig, weil diese Hexenjagd, diese Schmutzkampagne, letztendlich eine maßgebliche Stellschraube für die unheilvolle Entwicklung der deutschen Geschichte war.“ (S. 413, Nachwort) Eine Zusammenfassung der verschiedenen Prozesse ergänzen dieses, so dass man den „Überblick“ behält…. Und deshalb gilt der Autorin mein besonderer Dank: perfekt recherchiert, aber mehr noch: uns LeserInnen nachvollziehbar in einer spannenden Handlung und Dialogen perfekt angerichtet – Chapeau, Frau Caspian!

    Ich bin jetzt natürlich sehr neugierig auf den 3. und letzten Teil der Trilogie, der hoffentlich für geschichtsinteressierte LeserInnen wieder ein „Leckerbissen“ sein wird!

  • Über die Autorin (Amazon)

    Die SPIEGEL-Bestseller-Autorin Hanna Caspian beleuchtet mit ihren gefühlvollen und spannungsgeladenen Sagas bevorzugt fast vergessene Themen deutscher Geschichte. Hanna Caspian studierte Literaturwissenschaften, Politikwissenschaft und Sprachen in Aachen und arbeitete danach lange Jahre im PR- und Marketingbereich. Mit ihrem Mann lebt sie heute als freie Autorin in Köln, wenn sie nicht gerade durch die Weltgeschichte reist.


    Produktinformation (Amazon)

    ASIN ‏ : ‎ B09XLVKN1K

    Herausgeber ‏ : ‎ Knaur eBook; 1. Edition (1. Februar 2023)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Dateigröße ‏ : ‎ 1598 KB

    Seitenzahl der Print-Ausgabe ‏ : ‎ 417 Seiten


    Gelungene Fortsetzung

    Adelheid ist durch den Tod ihrer Mutter noch mehr auf ihre Stellung auf Schloss Liebenberg angewiesen. Doch sie lastet deren Tod der Fürstin an und sie schwört Rache. Da findet sie einen den Fürsten belastenden Brief als sie den Kamin im fürstlichen Arbeitszimmer säubert. Sofort erkennt sie dessen Wert. Doch was soll sie tun? Von einem Unbekannten wird sie angesprochen, der ihr Geld für Informationen aus dem Schloss bietet. Sie muss sich entscheiden und erkennt zu spät, dass auch die Fürstenfamilie ein Opfer von Intrigen ist.


    Meine Meinung

    Dies ist der zweite Band der Reihe um Schloss Liebenberg, geschrieben aus der Sicht der Dienstboten. Schon der erste Teil hat mir sehr gut gefallen und ich wurde auch von diesem nicht enttäuscht. Mein Lesefluss wurde nicht durch Unklarheiten im Text gestört. In der Geschichte war ich wieder schnell drinnen und konnte mich auch in die Protagonisten gut hineinversetzen. Hier natürlich zunächst in Adelheid, die alles dafür tat, dass es ihrer Familie besser ging. Deshalb konnte ich auch ihre Entscheidung verstehen. Auch wenn sie sich dadurch in große Gefahr begab. Hedda, Adelheids Freundin tat mir sehr leid. Warum, das soll der geneigte Leser selbst lesen. Aber auch Adelheid tat mir leid. Wenn ich es genau besehe, dann taten mir alle Bediensteten leid außer Opitz und Lydia Keller. Denn die ist eine bösartige Intrigantin. Und vor Opitz mussten sich alle weiblichen Dienstboten in acht nehmen. Aber nicht nur Adelheid hat ein Geheimnis. Wie die Leser des ersten Bandes wissen, hat auch Viktor Nowak eines und das darf auf keinen Fall bekannt werden. Auch frage ich mich, was aus Hedda wird. Kann Constanze ihr helfen? Ich bin sehr gespannt auf den nächsten und vermutlich finalen Band dieser Trilogie. Das Buch war wieder sehr spannend. Es hat mir sehr gut gefallen, mich gefesselt und sehr gut unterhalten. Daher empfehle ich es gerne weiter und vergebe die volle Bewertungszahl.

    ASIN/ISBN: B09XLVKN1K

  • Danke für die Rezi.

    ich hatte ja gehofft, daß wir die Teile 2 & 3 auch hier wieder in einer Leserunde lesen, weil mir der erste schon so gut gefallen hatte. (Außer dem Cliffhanger und das lange Warten auf den nächsten Teil)


    Allerdings erst dann , wenn Teil 3 erscheint.

    Gibts denn wieder einen Cliffhanger am Ende des 2. Teils?

  • Kamarilla

    Schloss Liebenberg. Hinter dem falschen Glanz, 2. Band der Liebenberg-Trilogie von Hanna Caspian, Knaur eBook.
    Anfang des 20. Jahrhunderts hat der sogenannte »Eulenburg-Skandal« das deutsche Kaiserreich in seinen Grundfesten erschüttert und Kaiser Wilhelm II. fast zu Fall gebracht.
    Adelheids Mutter ist im Kindbett gestorben, sie lastet diesen Tod der Fürstin an, die sich geweigert hat zu helfen. Ihr Vater verfällt dem Alkohol und ihre Geschwister müssen hungern. Als die neugeborene kleine Schwester auch noch stirbt, will sie, dass die fürstliche Familie das gleiche Leid zu spüren bekommt. Als ihr ein belastender Brief und ein kompromittierendes Foto in die Hände fallen, begreift sie sofort den Wert. Als Adelheid gutes Geld für Informationen aus dem Schloss geboten bekommt, steht sie vor einer Entscheidung…
    Das Buch ist in elf längere Kapitel eingeteilt die sich in Leseabschnitte in angenehmer Länge gliedern. Die einzelnen Leseabschnitte sind mit Datum versehen somit ist der zeitliche Rahmen überschaubar. Bildhaft und flüssig schreibt die Autorin aus der Sicht der verschiedenen Charaktere. Die Erzählung schließt sofort an den ersten Band an, somit stellte sich unmittelbarer Lesefluss ein. Band zwei fand ich um einiges spannender als den ersten Teil, denn die Geschehnisse spitzen sich zu. Ungerechtigkeiten, geheime Machenschaften und Intrigen haben dafür gesorgt, dass ich die Seiten nur so weggelesen habe. Das Personenregister am Buchbeginn war sehr hilfreich.
    Das Besondere am Buch ist die Perspektive der Erzählung, nicht wie in den meisten Romanen dieses Genres aus Sicht der Herrschaften. Nein, hier erzählt Caspian sozusagen von unten, nämlich aus Sicht der Dienstboten. Ihr schweres Leben als Hausangestellte, die erlebte Härte und ungerechte und schlechte Behandlung durch die Herrschaften haben mich sehr betroffen gemacht. Die Figuren wirken so echt, wie aus dem Leben gegriffen, die Armut und Verzweiflung der Taglöhner z.B. ist so eindrucksvoll geschildert. Die Hierarchie der Dienstboten in einem großen Haushalt ist deutlich dargestellt. Hier wird gedienert geputzt gebohnert und geschuftet.
    Adelheid war wie schon im ersten Band mein Lieblingscharakter, sie hat im Buch die größte Entwicklung durchgemacht, endlich hinterfragt sie die Ungerechtigkeiten und versucht sich zu wehren. Dagegen der Haushofmeister Opitz der die schmierigen Finger nicht von den weiblichen Hausangestellten lassen kann und die intrigante Lydia eines der Stubenmädel, haben mich erneut wütend gemacht. Alle handeln authentisch, die Geschichte ist nachvollziehbar und hat einen realen historischen Hintergrund.
    Zugrunde liegen in Band 2, hauptsächlich die Gerichtsprozesse um die Harden-Eulenburg-Affäre. Die Günstlingspartei die sich um den deutschen Kaiser Wilhelm II geschart hat, hauptsächlich mit dem Vorwurf mit Handlungen gegen den damals streng gefassten § 175. Die Harden-Eulenburg Affäre zählt zu den größten Skandalen des Wilhelminischen Zeitalters.
    Die Zusammenhänge sind anhand der Geschichte sehr gut erklärt, hier kann ich der Autorin nur eine äußerst gründliche Recherchearbeit bestätigen. Nun bin ich schon gespannt, wie es im dritten Band endet, denn alle Figuren sind mir ans Herz gewachsen. Eine Leseempfehlung und 9 Punkte

  • Mir hat dieser zweite Teil - auf den ich so lange warten mußte, nach dem fiesen Cliffhanger in Band 1 - wieder sehr gut gefallen.


    Daß es hier wieder einen - kleineren Cliffhanger gibt, stört mich momentan weniger, da ich zum Glück auch gleich Teil 3 hier liegen habe. (Ohne den ich den zweiten Teil aber auch noch nicht begonnen hätte)



    Adelheid gefällt mir neben Hedda immer noch am besten.

    Sie macht die größte Entwicklung durch, auch wenn sie natürlich noch immer in der Hierarchie der Dienstboten ganz unten steht.

    Durch ihre bittere Enttäuschung dank des Verhaltens der Gräfin, dürstet sie nach Rache, dafür, daß ihr Mutter sterben mußte, was sie der Gräfin anlastet, die sich geweigert hatte, einen Arzt zu ihrer Mutter zu schicken.


    Als ein Privatdetektiv jemanden aus dem Hause sucht, der ihm brisante Informationen liefern kann, wendet er sich - dank der Empfehlung von Constanze, der ehemaligen Gouvernante - an Adelheit.....


    Die Stimmung im Hause Liebenberg ist sehr gedämpft, was natürlich den drohenden Anschuldigungen gegen den Grafen geschuldet ist.

    Auch die Dienstboten untereinander scheinen in immer mehr Intrigen zu geraten. Gerade Opitz und Lydia Keller tun ihr möglichstes um ordentlich Unfrieden zu stiften.



    Diesmal kommen auch Informationen über die ersten Versammlungen von Dienstboten in Berlin zur Sprache, die sich gegen die Willkürherrschaft wehren wollen. Sich nicht mehr wie bessere Sklaven in den Haushalten fühlen möchten.

    Diesen Aspekt fand ich sehr interessant.


    Der Schreibstil ist packend, wie im ersten Band, so daß ich das Buch fast in einem Rutsch gelesen habe.

    Gut gefiel mir, daß noch mehr privates über Adelheid und ihre Familie größere Aufmerksamkeit bekam.



    Nur schade, daß wir es diesmal nicht in einer Leserunde gelesen haben, wie den ersten Teil. das hätte mir sehr gefallen.




    Fazit

    Ein spannender zweiter Teil der Trilogie, der die Handlung um die Anschuldigungen gegen den Grafen von Eulenburg vorantreibt und darlegt, was das alles nicht nur für die Familie bedeutete, sondern besonders, welche Folgen und Auswirkungen für die abhängigen Dienstboten nach sich ziehen kann.

  • Und weiter geht es auf Schloss Liebenberg.............


    Adelheid sinnt immer noch auf Rache für den Tod ihrer Mutter und der Fürst wird wieder angeklagt gegen den Paragraph 175 verstoßen zu haben.

    Adelheid gelangt an wichtiges Beweismaterial und kann damit Geld verdienen.

    Aber erstens ist das nicht ungefährlich und so ganz glücklich ist sie damit auch nicht.

    Weiter weiß sie nicht, ob ihre Gefühle für den Diener Viktor erwidert werden.

    Ihr Leben wird also nicht einfacher...............

    Auch im zweiten Teil werden die gesellschaftlichen Unterschiede zwischen der Herrschaft und den Dienstboten auf Schloss Liebenberg gut dargestellt. Der Schreibstil ist kurzweilig und unterhaltsam. Und wer möchte kann heute auf Schloss Liebenberg Urlaub machen.